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Gegenüber

"Ich wohne fast genau gegenüber vom Laden hier und bin ganz oft hier. Warum sollte ich hier klauen? Ich habe die Flasche nur in der Tasche vergessen, ehrlich."

Nun, das kann man sehen, wie man will. Ich sehe es (auf dem Video) so: Er nahm zwei Flaschen Vodka aus dem Regal, ging mit diesen in einen ruhigeren Teil des Ladens, nahm seinen Rucksack ab, öffnete ihn, legte eine der Flaschen hinein, zog den Reißverschluss wieder zu, setzte den Rucksack wieder auf und ging mit der anderen Flasche in der Hand zur Kasse und legte dort auch nur diese auf das Band. Erst als die Warensicherungsanlage am Ende der Kasse Alarm schlug, nammt er die zweite Flasche aus dem Rucksack und legte sie neben die andere auf das Förderband.

Während wir die Personalien aufnahmen, stellte sich heraus, dass sein Geld nichtmal für eine zweite Flasche gereicht hätte. "Vergessen" hat er sie also mit Sicherheit nicht.

Falsch herum, Herr Dieb!

Dass von Produkten die mit einer Warensicherung versehene Packung geöffnet oder komplett entfernt wird, ist hier ja nun nicht allzu neu und / oder ungewöhnlich. Das Produkt wird geklaut und die sterblichen Überreste Packung findet man dann früher oder später irgendwo im Laden, meistens hinter anderer Ware.

Dass wir hinter anderer Ware eine ungeöffnete Packung Instant-Kaffee finden, deren komplette Banderole verschwunden ist, ist dagegen schon ungewöhnlich. Sehr seltsam...


Mehr aufpassen als arbeiten

Tolle Nacht: Irgendwie habe selten am Montag Morgen so oft hinter irgendwelchen dunklen oder merkwürdigen Gestalten auf der Videoanlage zugesehen.
Damit setzt sich der Samstag zwar fort, aber durchaus in einer unangenehmen Art und Weise.

Monatsende? Geld knapp?

Faxetrinker und Pfanderschleicher

Zwei junge Männer standen vor dem Leergutautomaten. Sie musste eine Weile warten und hatten selber auch sehr viele einzelne Flaschen, so dass sie insgesamt rund 20 Minuten hier herumstanden.
Offensichtlich haben sie zwischendurch Durst bekommen, denn sie nahmen eine 1-Liter-Dose Bier aus dem Kühlschrank und teilten sich diese. Nachdem die Dose geleert war, steckten sie auch diese in den Automaten. Das war dann schließlich der Moment, in dem ich mich in die Sache einmischte.

Ihr aktueller Leergutbon (2,00€) deckte sich zufällig ziemlich genau mit der Summe, die das Bier (1,99€) kosten sollte. Ich zog ihn aus dem Drucker und riss ihn durch. Schließlich forderte ich die beiden auf, sich ihr Geld auszahlen und sich hier schließlich nicht mehr blicken zu lassen und klärte sie darüber auf, dass sie sich freuen können, dass sie keine Anzeige von mir bekommen.

Das Argument der beiden war klasse: "Wir hätten an der Kasse gesagt, dass wir noch ein Faxe bezahlen müssen."

Klar, sicher.

Die leeren Packungen

Sind die Zeiten so schlecht oder soll das ein neuer running gag hier im Laden werden? So viele geöffnete und geleerte Packungen wie heute, haben wir lange nicht mehr gefunden.

Kaffee, Wurst, Eis, Schokoriegel, Creme...

Sprachlos

Der Typ, der Mitte Dezember sich in der Nacht mit gezogener Waffe den Inhalt meiner Kasse aushändigen ließ, läuft offenbar wieder frei herum. Da ich nicht glaube, dass die Sache schon verhandelt und mit Freispruch entschieden wurde, gehe ich davon aus, dass einfach nur keine Fluchtgefahr besteht.

Aber ausgerechnet HIERHER zu kommen und sich in aller Seelenruhe und als wäre nie etwas passiert, wieder sein Bier zu kaufen, ist irgendwie dreist. Es herrschte bei meinem Mitarbeiter, der den Mann sofort erkannt hatte, absolut keine Freude über das Wiedersehen. Verständlicherweise, denn der Schreck durch den Überfall sitzt tief.
Als mir am Morgen der nächtliche Rauswurf berichtet wurde, konnte ich der Aktion nur zustimmen. Ich hätte den Mann hier auch nicht mehr weiter einkaufen lassen wollen.
Die Chance ist unentschuldbar vertan.

Billigrasierer

Da hat ein Typ doch am Abend tatsächlich etliche Rasierer und die dazu passenden Klingen unserer Eigenmarke geklaut. Hat sich sogar die Mühe gemacht, die alle aus den Verpackungen rauszuprökeln. Die leeren Blister hat er wieder ins Regal geworfen.

Wenn man einen für den aktuellen Bedarf klaut, kann ich das ja verstehen. Oder wenn man Markenware mit Originalverpackung mitgehenlässt auch – das Zeug wird dann ja gerne auf Flohmärkten zum Bruchteil des Ladenpreises angeboten.

Aber warum klaut jemand so viele Billigrasierer?!? :-O

Waschmitteldiebstahl

Im Laufe der Jahre erlebt man viele Merkwürdigkeiten. Von angeknabberten Käsestücken bis zu komplett leergeräumten Regalen habe ich schon alles erlebt.

Dass sich jemand Waschmittel-Pads aus den Packungen herausklaut, ist neu. Glaube ich jedenfalls. Diese beiden komplett geplünderten "Persil"-Kartons haben wir jedenfalls so wie sie hier abgebildet sind im Waschmittelregal gefunden. :-O


Klauen und anlächeln

Was mich aufregt sind gar nicht mal Ladendiebe. Gut, die auch. Aber die gehören irgendwie zu einem Laden dazu. Ist zwar nicht toll, aber auf eine gewisse Art und Weise gewöhnt man sich irgendwann an die Leute. Wenn Leute sich an fremdem Eigentum vergreifen, habe ich damit generell ein großes Problem. In Kombination mit frechen Lügen wird's doppelt ärgerlich:

Manchmal ist man sich nicht 100% sicher. Weil zum Beispiel keine Zeit war, auf der Videoanlage nachzusehen, ohne zu riskieren, dass der Tatverdächtige in der Zwischenzeit den Laden verlässt. Dann spricht man diesen Kunden am Ausgang an, worauf man sich vor allen anderen anwesenden Kunden die wüstesten Vorwürfe machen lassen muss, wie man nur einem langjährigen und guten Kunden sowas unterstellen könne und wie peinlich das jetzt wäre und, und, und – und dann entschuldigt man sich auch noch für das "Versehen" und lässt die Person gehen.

Ganz persönlich ärgerlich finde ich es dann, wenn man hinterher doch noch auf der Aufzeichnung nachsieht und feststellen muss, dass der "gute" Kunde einen tatsächlich beklaut hat.

Käse, Wodka, Rum

Eine Zeitlang haben wir ja immer und immer wieder leere Käsepackungen an einer bestimmten Stelle im Laden gefunden.

Anfang November erwischte ich den Typen, der dafür (oder zumindest einen großen Teil davon) verantwortlich war als "den ersten Ladendieb der Woche".

Zwei Wochen später präsentierte mir die Nachtschicht die Kopie eines erwischten Ladendiebes. Er hatte versucht, eine Flasche Wodka zu stehlen. Der Name des Täters weckte sofort Erinnerungen: Der Typ mit dem Käse.

Und nun haben wir ihn schon wieder bei einem Ladendiebstahl erwischt. Es folgten die beiden Anzeigen wegen Hausfriedensbruch und Ladendiebstahl und vielleicht hat er jetzt ja die Bedeutung des Begriffs "Hausverbot" verstanden. Ich befürchte allerdings, dass wir mit dem Kerl noch häufiger zu tun haben werden. :-(

Gesichter und Namen

Der Tipp eines Mitarbeiters brachte mich auf einen Mann, den er gleich als "VP" ("Verdächtige Person") einstufte. Ich sprintete ins Büro und konnte gerade noch sehen, wie er irgendetwas aus dem Süßwarenregal in seiner Bekleidung verschwinden ließ.

Als ich ihn am Ausgang ansprach, tat er vollkommen ahnungslos.
Hinten im Lager stellten wir ihn zur Rede und er gab zu, dass er etwas genommen hatte, dies aber wieder ins Regal zurückgelegt hätte.
Nachdem ich ihm die Videoaufzeichnung gezeigt hatte, blieb er bei der Aussage, dass er den Artikel wieder zurückgelegt hätte.
Daraufhin erklärte ich ihm, dass ich das nicht glaube und drohte damit, die Polizei zu holen. Erstaunlich, wieviel Zeugs manche Leute unteren ihren Jacken und Pullovern verschwinden lassen können...

Was ich während des gesamten Gesprächs nicht gemerkt habe, war, dass der Typ hier schon zweimel geklaut hat beim Diebstahl erwischt worden war. Ich kann mir einfach keine Gesichter merken. Aber als er mir seinen Namen sagte, klingelten sofort alle Alarmglocken. DEN hatte ich auch nach fast vier Jahren nicht vergessen – und so gab es zum einen eine (weitere) Anzeige wegen Ladendiebstahls und zum anderen eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs.

Und das für 3,98€.

Überfall, Geld her!

Aufgrund der besorgten Nachfragen möchte ich an dieser Stelle doch mal eben auflösen: Vorletzte Nacht hat ein Mann mit gezogener Waffe die Herausgabe des Kasseninhalts gefordert. Unmittelbar zuvor bezahlte er eine Flasche Bier und wollte wohl den Moment der geöffneten Kasse ausnutzen. Da sich seine Waffe allerdings in der Jackentasche vertüdelt hatte, kramte er ungefähr zehn Sekunden nach der Pistole, was uns nachträglich, trotz der unschönen Situation, noch immer wieder beim Betrachten des Videos zum Lachen bringt.

Und wenn er nicht schon eine halbe Stunde zurvor auch schon eine Flasche Bier gekauft und insgesamt nicht die gleichen Klamotten wie immer getragen hätte, wären wir ihm vermutlich gar nicht so schnell auf die Schliche gekommen. Nichtmal eine Stunde nach der Tat wurde er jedenfalls schon festgenommen.

...und mein Kassierer hat ihm beim Rausgehen noch reflexartig ein "Tschüss, schönen Tag noch." hinterhergerufen...


Hinweis zum Raubüberfall auf einen Supermarkt

Wenn du einen Supermarkt überfallen möchtest und zum Beispiel vor hast, den Kassierer mit gezogener Schusswaffe aufzufordern, dir den Inhalt der Kasse auszuhändigen, solltest du zumindest eine Kleinigkeit beachten:

Überfalle nicht ausgerechnet den Supermarkt, in dem du seit Jahren als Kunde mehrmals täglich einkaufen gehst. Auch, wenn du das Gefühl hast, die Örtlichkeiten genau darum genau zu kennen. Die Mitarbeiter werden dich mit größter Wahrscheinlichkeit nämlich auch ebenfalls gut kennen. Gang, Bewegungen, Stimme, Bekleidung – irgendetwas wird dich verraten.

Und dann sitzt du schon eine Stunde nach der Tat in U-Haft.


Nach einer wahren Begebenheit.

Worauf wir nur gewartet haben

"Eine kleine Gruppe Heranwachsender hatte es geschafft, am Türsteher vorbeizukommen und hat schließlich im Laden meine Leute provoziert und angepöbelt."
Diese Zeilen schrieb ich am 2. November in dem Artikel über die Halloween-Shopping-Veranstaltung hier im Laden.

Diese Heranwachsenden gehören zu einem der umliegenden "Cafés" hier in der Gegend und seit dem Vorfall am Halloween-Abend, haben wir sie immer unter Beobachtung gehabt, wenn sie oder zumindest deren "Anführer" den Laden betraten. Der Hintergrund ist nämlich der, dass wir denken, dass sie die Dunkelheit am Halloween-Abend nutzen wollten, um hier in Ruhe zu klauen.

Vorhin waren sie wieder hier und wollten primär ihr Leergut abgeben. In einem scheinbar unbeobachteten Moment nahm allerdings einer von ihnen eine leere Bierflasche aus einer der Kisten in der Nähe der Lagertür und steckte sie zu ihrem gemeinsamen Leergut. Alle drei standen in dem Moment beisammen und lachten. Es konnte also keiner von ihnen behaupten, damit "nichts zu tun" zu haben.

Naja, "nur" 8 Cent. Aber trotzdem versuchter Diebstahl und damit ein absolut plausibler Grund, der Gruppe hier Hausverbot zu erteilen. Hätten wir zwar vorher auch schon tun können, aber so völlig grundlos mag man das ja auch nicht tun.

Jetzt aber. Juhu! :-)

Grund zur Freude

Ich gebe ja zu, dass der Titel dieses Blogeintrages und die dafür gewählte Kategorie im ersten Moment nicht richtig zueinander zu passen scheinen.

Es wird alles einen Sinn ergeben, vertraut mir. :-)