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Zertrümmerte Scheibe am Samstag Abend

Im Februar 2007 war eines Morgens ein Sprung in der Scheibe meiner Ausgangstür. Vor ein paar Monaten habe ich bei der (versuchten und vergeblichen) Verfolgung eines Ladendiebes die selbe Scheibe erneut demoliert.

Vor etwa einer Stunde war eine fünfköpfige Gruppe mehr bis vielmehr alkoholisierter Heranwachsender hier im Laden. Sie fielen uns durch ihre aggressive und laute Art auf, so dass wir sie während ihres kompletten Aufenthalts hier im Markt über die Videoanlage beobachteten. Ohne weitere Zwischenfälle schafften sie es jedoch tatsächlich bis an die Kasse, bezahlten ihren Alkoholnachschub und gingen raus. So weit, so gut.

Eigentlich.

Was auch immer ein Mitglied des Quintetts dazu bewegt hat, mit einem beherzten Fußtritt meine Eingangstür aufzukatapultieren, werden wir wohl nicht erfahren. Fakt ist aber, dass die Scheibe den Tritt nicht überstanden hat.
Nach einer umfangreichen Suche mit der Polizei fanden wir den Täter tatsächlich in einer wenige hundert Meter entfernt liegenden Seitenstraße. Vielen Dank auch an die bei der Suche mitwirkenden Kunden.


Der Täter, bzw. alle Jungs bestritten vehement, hier überhaupt im Laden gewesen zu sein. Die Aussage unserer Videoaufzeichnung war allerdings glaubwürdiger und so bekommt der junge Mann nun eine Strafanzeige wegen Sachbeschädigung.

Meine Versicherung wird's freuen, dass es diesmal einen Verursacher gibt, von dem sie sich das Geld wiederholen kann.


Von der Gewinnerwartung zum Totalverlust

Zwei Heranwachsende haben einen Müllsack voller Einweg-Leergut mitgbracht und die Flaschen und Dosen am Leergutautomaten abgegeben. Als sie fast fertig waren, kam einer der beiden auf die tolle Idee, doch kurz ins Lager zu huschen und zwei der dort stehenden Leergutkisten zu nehmen und ebenfalls durch den Automaten zu schieben. Dumm nur, dass ich sie dabei beobachtet hatte. Ich zog den Bon aus dem Automaten, zerrupfte ihn in kleine Stücke und warf die beiden hochkant aus dem Laden.
Sie wollten erst noch protestieren, aber mein Argument, dass sie sich freuen können, ohne Anzeige davonzukommen, war wohl stark genug.

Als ich mir die Sache hinterher noch einmal in der Videoaufzeichnung ansah, zählte ich mal mit. Für knapp 15 Euro hatten die beiden Jungs Leergut mitgebracht und dafür standen sie, weil viele zerbeulte Dosen und Flaschen dabei waren, über zehn Minuten vor dem Automaten.

Dazu würde jetzt gut ein Zitat von Nelson Muntz passen. 8-)

Wenn sie die Kunden schon gegenseitig beklauen

Es war gestern Abend gegen halb Elf. Ich war schon zu Hause und habe die Sache nicht mehr persönlich mitbekommen – ausrichten hätte ich allerdings auch nichts können...

Ein Kunde hatte vor seinem Einkauf einen Träger Bier, den er mitgebracht hatte, auf den Packtisch in Kassennähe abgestellt, um Missverständnisse hier an der Kasse zu vermeiden. In den paar Minuten, die er für seinen kleinen Einkauf benötigte, hat ein Pärchen den Träger langerfinger kurzerhand "im Vorbeigehen" mitgenommen. Die Achtung von fremdem Eigentum wird ja aber sowieso völlig überbewertet. :-(

SO war das sicherlich nicht gedacht...

Uns war in den letzten Tagen immer wieder ein ziemlich heruntergekommener Mann hier im Laden aufgefallen. Besonders markant waren unter anderem seine "Arbeitsbekleidung" in Form einer bedruckten Jacke und eines um den Hals hängenden "Dienstausweises" einer Obdachlosenzeitung.

Straßenzeitungen haben generell den Sinn, dass ihre Verteiler auf diese Weise eine Tätigkeit ausüben, auf diese Weise in Kontakt mit der Gesellschaft bleiben und nebenbei noch ein kleines Einkommen erzielen. Vor allem sollen sie aus der Situation herausgebracht werden, klauen zu müssen – was in diesem Fall offenbar nicht viel geholfen hat. Aber ausgerechnet in seiner offensichtlichen Rolle als "freier Mitarbeiter" der Zeitung macht die Sache in meinen Augen doppelt unangenehm.

Dauer des Hausverbotes

Ein Junk, der sich eben die Tasche mit Red-Bull-Dosen vollgestopft hatte, bekam von mir nicht nur eine Anzeige, sondern auch das bekanntermaßen bei mir lebenslängliche Hausverbot ausgesprochen:
Ein Jahr.

Nee, nee. Das gilt bei mir für immer.

Das dürfen Sie gar nicht.

Natürlich darf ich das. Und ich tue es auch.

Maximal ein Jahr. Das ist so.

"Hallo? Jemand, der mich beklaut hat, kann ich so lange aus meinen Räumen ausschließen, wie ich möchte."

[lacht]

Das werden wir ja sehen. Das steht so im Gesetz.
In welchem Gesetz, konnte er mir aber nicht sagen. :-P

Ersatzinnenleben

Das hier ist das originale Innenleben einer relativ großen (>900g NEM) Feuerwerksbatterie, die hier im Laden knapp 50 Euro kostet. Letztes Jahr endete der Versuch, die Dinger hier im Laden anzubieten, ausschließlich damit, dass jemand versucht hatte, sie zu klauen. Auf der Flucht haben die Bengel die Batterie einfach fallengelassen, mit den Trümmern habe ich dann ins neue Jahr gefeiert. Werde ich mit diesem Verbund diesmal auch machen:



Das hier ist das originelle Innenleben einer relativ großen Feuerwerksbatterie. Ein Paket flache Pappe haben wir mitsamt Warensicherung und zwei spitzen und dazu zwei flachen Steinen einem Paket Kies in den Deckel der Batterie eingearbeitet. Preisschild drauf und ab in den Laden damit. Die Kasse ist entsprechend manipuliert, nicht dass ein zahlender Kunde das Ding versehentlich kauft.
Ich gehe stark davon aus, dass jemand versuchen wird, das Paket zu stehlen. Wenn wir ihn erwischen, ist gut und wenn nicht, versüße ich mir die Jahresendfeierlichkeiten mit dem Gedanken an das dumme Gesicht des Diebes, wenn er das Feuerwerk auspackt. :-)


Verständnislosigkeit

Noch weniger Verständnis als für Ladendiebe (deren Handlungen man ja zumindest irgendwie nachvollziehen kann), habe ich für irgendwelche "Gutmenschen", die UNS dann vorwerfen, dass wir doch den armen Mann nicht einfach festhalten und anzeigen können und dass das ganze Einkaufserlebnis zerstört würde, wenn sie so so ein Verhalten hier miterleben müssen.

Da möchte man seinen Kopf doch abwechselnd schütteln und schwungvoll auf den Schreibtisch schlagen...

Red Bull und Kaugummi

Tabakwaren, Spirituosen, vegane Artikel, Kaffee, Kosmetik- und Körperpflegeprodukte und auch Maaa-xiii-King – all das sind seit Jahren die Renner im Klaugewerbe.

Seit ein paar Tagen scheint der Trend in Richtung Kassensüßwaren zu gehen. Vorletzten Samstag hatte sich ein Typ bekanntlich den kompletten Regalbestand TicTac eingesackt und bei einem unmittelbar vorhergehenden Besuch schon den kompletten Bestand an "Wrigley's 5 Gum". Letztere scheinen sich momentan zum neuen Renner zu entwickeln. Der Junk eben hatte sich seine Umhängetasche mit dieser netten Sammlung vollgestopft:


Weihnachtsbierchen

Zwei etwas heruntergekommene Typen betraten den Laden und steuerten direkt auf den Leergutautomaten zu. Während der eine seine Tüte voller "Oettis" in die Maschine stopfte, verschwand der andere wieder kurz in den Laden, machte eine schnelle Runde durch die Getränkeabteilung und kam wieder zurück, als wenn nichts gewesen wäre.

War es aber schon. Im Vorbeigehen hat er sich nämlich mal eben eine Dose Elephant-Bier in die Jacke gesteckt. Ich ließ die beiden zunächst gewähren, sprach den Elefantenbierdieb aber natürlich am Ausgang an und forderte ihn auf, uns ins Lager zu folgen.
Gesichter kann ich mir nicht merken, aber als ich den Namen in seinem Ausweis las, klingelte es wieder. Und richtig: Vor gut zwei Jahren hatten wir ihn schon einmal bei einem Diebstahl erwischt.
Als ich ihm erklärte, dass ich ihn auch diesmal wieder wegen Ladendiebstahls anzeigen werde, ließ ihn dies vollkommen kalt. Und wir alle wissen auch, warum... :-|

62 TicTac und Kaugummi für 75 Euro

Uns fiel ein ziemlich heruntergekommener Typ auf, der sich mit einem leeren Einkaufskorb an der Kasse anstellte. Wir waren irritiert, was er da machte und überlegten, ob er schon möglicherweise etwas eingesteckt haben könnte. Also sahen wir uns die Videoaufzeichnung rückwärts an. Da war nichts. Er betrat den Laden, nahm einen Korb und stellte sich in die Schlage an.
Während wir die Aufzeichnung ansahen, verpassten wir den spannendsten Teil: Er nahm den kompletten Bestand an TicTac aus dem Regal an der Kasse, tat sie in den roten Korb und ging damit in den Laden, wo er sich die gesamten Packungen in aller Ruhe in sämtliche Jacken- und Hosentaschen stopfte, während er so tat, als würde er einkaufen. Streng genommen tat er sogar nicht nur so, sondern legte tatsächlich auch einige Artikel in den Korb, die er schließlich bezahlte. Am Ausgang sprach ich ihn an und forderte ihn auf, mir ins Lager zu folgen.

Dort packte er insgesamt 62 (!) Packungen TicTac aus.

Nachdem die Polizei wieder weg war, fiel meiner Kassiererin ein, dass sie den Typen etwa eine Stunde vorher schon einmal gesehen hatte, als er bei ihr ein paar Kleinigkeiten bezahlte.
Wir sahen uns die Videoaufzeichnung vom fraglichen Zeitraum an. Und wieder war's das gleiche Schema. Da plünderte er den gesamten Regalbestand an Wrigley's "5 Gum", insgesamt Kaugummi im Verkaufswert von rund 75 Euro.

Das hat die Polizei zwar nachträglich im Protokoll ergänzt, die Ware ist aber natürlich nicht mehr auffindbar gewesen.


Deutsche Schlampe

Dieses Erlebnis hat sich sehr zeitnah zu dieser Geschichte ereignet. Da ich mit der Tipperei etwas durcheinandergekommen war, standen sie auch beide kurzzeitig unmittelbar hintereinander hier im Blog. Da eine gewisse Ähnlichkeit nicht zu verleugnen ist, habe ich diesen Text hier nun aber ein paar Tage verschoben. Es ist echt frustrierend, so eine Scheiße mit aller Regelmäßigkeit zu erleben.


Drei Heranwachsende betraten den Laden und gingen direkt in die Getränkeabteilung. Einer nahm sich eine kleine Flasche Vanilla-Coke aus dem Kühlregal, nahm auf dem Weg zur Kasse eine großzügigen Schluck daraus und erklärte meinem Kassierer dann, dass ihm das Produkt nicht schmecken würde und dass er es deswegen nicht kaufen wird.

So funktioniert das Spielchen aber nicht und mein Mitarbeiter verlangte unbeirrt von dem Cola-Trinker:
Einen Euro, bitte.

Isch hab' kein' Euro.

Nee, aber zwei!
Mein Kassierer hatte die Münze in der Hand des Bengels entdeckt und schälte sie ihm kurzerhand aus den Fingern. Er legte einen Euro Wechselgeld auf die Geldablage, grinste provokativ und wünschte einen schönen Abend.

Das ist den drei Typen wohl so sehr aufgestoßen oder hat an ihrer Ehre gekratzt, dass sie mit wüstesten Flüche und Beleidigungen um sich warfen. Die Kunden hinter ihnen lachten schon und zusammen mit einer Kollegin wollte ich das Trio zur Tür begleiten. "Du scheiß deutsche Schlampe!", gröhlte einer noch in den Laden.

Sie fühlte sich allerdings überhaupt nicht beleidigt und gemeinsam gingen wir zurück in den Laden und lachten über diese Intelligenzverweigerer.

VP gucken, LD erwischen

Ein Mann hat so verdächtig eingekauft, wie man es eigentlich nur tun kann und sich damit selber zur "verdächtigen Person" gemacht: Läuft mit einem offenen Rucksack durch den Laden und nimmt einige Lebensmittel in die Hand, fummelt dann vor dem Zeitungsregal hockend diese Sachen in seinen Rucksack, verschließt ihn, setzt ihn auf und liest noch ein paar Minuten in einem Magazin. Dann ging er zur Kasse und stellte sich am Ende einer der beiden Schlangen an.

Um zu verhindern, dass er einfach an den wartenden Kunden vorbeigeht, bewegte ich mich auch langsam in Richtung Ausgang und beobachtete das Geschehen an der Kasse aus einiger Entfernung.

Plötzlich fiel mir ein junger Mann auf, der gerade den Laden verlassen wollte. Mir war er nur wenige Sekunden zuvor auf meinem Weg durch den Laden schon aufgefallen. Da kam er gerade aus der Getränkeabteilung, steuerte direkt auf die Kasse zu und hielt dabei eine teure Mettwurst und eine Dose Bier in der Hand.

Tzja, so kann es gehen. Der Typ mit der Wurst hatte in seiner Umhängetasche noch mehr Sachen für "sein Abendessen" zusammengeklaut und bekommt nun eine Anzeige wegen Ladendiebstahls. Der Kunde mit dem Rucksack dagegen hat fein säuberlich alles an der Kasse ausgepackt und bezahlt...

Scheiß deutsche Kartoffel

Zwei ca. zehnjährige Jungs stressten hier im Laden herum und verwechselten ihn wohl vor allem mit einem Kinderspielplatz. Als ein (etwa dreimal so alter wie sie selber) Mitarbeiter von mir sie etwas zurechtweisen wollte, wurden die beiden gleich aggresiv: "Was wills'tu eigentlich?"

Die Quittung war, dass er die beiden kleinen aus dem Laden befördern wollte. Vor der Tür fanden sich auf einmal noch etliche Brüder oder Bekannte der beiden Querulanten ein. Wir standen da inzwischen zu dritt und ich traute meinen Augen nicht, als einer der beiden Jungs plötzlich meinem Mitarbeiter gegen die Brust schlug. Nicht leicht, sondern schon so kräftig, dass mein Mitarbeiter den Schlag reflexartig abwehrte.
Da baute sich plötzlich ein Typ vor uns auf, den wir bislang noch gar nicht wahrgenommen hätten. Warum wir hier Kinder schlagen würden und wir sollen mal "um die Ecke kommen" und da könnten wir uns dann mit ihm prügeln. Und als freundlichen Gruß zum Abschied rief er noch "Ihr scheiß deutsche Kartoffel." hinter uns her.

Da Deutschland ja so scheiße ist, geht doch einfach nach Hause. Aber da gibt's ja wahrscheinlich kein Hartz 4.

Kistenweise entwendetes Gemüse

Trotz der vor dem Gebäude kaum vorhandenen Fläche habe ich immer ein schönes Gemüseangebot vor dem Laden stehen. Ob da viel geklaut wird, wurde ich schon oft gefragt. Geklaut wird, aber nicht viel. Hier mal eine Packung Früchte, da mal ein Netz Clementinen, mal eine Melone oder eine Ananas – insgesamt recht überschaubare Mengen.

Dass aber jemand gleich zwei komplette Kisten mit Gemüse mitgehenlässt, ist bislang noch nicht dagewesen. Dreist ist ja meistens erfolgreicher. Dumm nur, dass man mit zwei vollen Gemüsekisten unter dem Arm nicht so gut flüchten kann.

Die Konsequenz: Ware gerettet, Dieb geflüchtet.