Krankmeldungen per SMS sind zwar verboten, aber bis sich das bei allen Mitarbeiten herumgesprochen haben wird, ist es wohl noch ein langer Weg... Also fällt morgens einer meiner ersten Blicke auf mein Handy.
Heute Morgen war alles okay und so widmete ich meine Aufmerksamkeit kurz der Tageszeitung - als es plötzlich in meiner Jackentasche piepste. Ich ahnte Schlimmstes, allerdings stellte sich die SMS glücklicherweise als recht harmlos heraus.
Ja, Werner. Du bekommst alle Bananenkartons von heute.
Gestern Morgen hat eine junge Frau angerufen, die einen Job als Kassiererin suchte. Ihre Stimme klang recht freundlich und so habe ich ihr angeboten, doch einfach mal vorbeizuschauen und sich vorzustellen.
Sie hat Kassen- und Kundenerfahrung und hat sich gestern Nachmittag rund zwei Stunden hier aufgehalten. Wir haben uns unterhalten, sie hat sich angesehen, wie hier kassiert und gearbeitet wird, fand die Stimmung hier im Laden richtig gut und hat auch gleich unseren Trainigssatz, ein paar Unterlagen mit wichtigen Informationen zum Kassieren, mitbekommen. Heute früh um acht Uhr wollte sie zum Kassentraining kommen.
Das wäre vor rund elf Stunden gewesen. Ich deute dies mal als fehlendes Interesse an der Arbeit hier bei mir...
Im Vorbeigehen fiel mir irgendetwas hinter der Scheibe des ausgeschalteten Backofens auf. Beim genaueren Hinsehen entdeckte ich ein paar Kunststoffschalen, die wir gewöhnlich für spezielle Brötchen verwenden. Der Ofen war zwar ausgeschaltet, aber von den zuvor gebackenen Brötchen noch sehr heiß.
"Zum Trocknen.", argumentierte die Kollegin. "Das geht schneller als mit einem Handtuch."
Da mag sie Recht haben. Die Schalen waren dummerweise nur so heiß, dass man sie kaum noch anfassen konnte. Zum Glück haben sie keinen erkennbaren Schaden davongetragen.
Zufällig auf mein Handy gesehen.
Krankmeldung für heute Nachmittag per SMS.
Jetzt werde ich mich erstmal um eine Ersatzubesetzung kümmern und dann mache ich mir ein paar Gedanken darüber, wie ich die Anweisung Keine Absagen und Verspätungen per SMS! endlich in die Köpfe der Leute bekomme.
Nein, nicht die neuesten Fußballergebnisse, sondern die Anzahl der heute Morgen hier eingegangenen Krankmeldungen zur Anzahl der Mitarbeiter, die ich bislang telefonisch erreicht habe.
Mal wieder Post von der Handelskammer mit der Bitte, zu überprüfen, ob man nicht doch noch den einen oder anderen Auszubildenden im Betrieb unterbringen kann.
Aber noch mehr ist bei mir nicht möglich. Vier Azubis habe ich hier und glaube, damit schon eine ganze Menge für den Nachwuchs zu tun.
Unsere Putzfrau benutzt für die Reinigung des Fußbodens unter anderem einen Wischer. Am alten Set ist leider durch Materialermüdung ein Kunststoffteil gerissen, so dass sich der Stiel immer von der Bezughalterung löste.
Also habe ich einen neuen Wischer gekauft. Profiqualität von Vileda. Schönes Teil und sogar mit Alu-Stiel.
Nun kam meine "Perle" auf mich zu, den alten Wischer in der Hand, und bat darum, ihn zum reparieren mitnehmen zu dürfen. Ich wunderte mich darüber und sie erklärte mir, dass der neue zu klein sei.
Die Wischfläche ist bei beiden Geräten etwa gleich groß und darum verstand ganz und gar nicht, was sie wollte, und hakte noch einmal genau nach. Sie fuhr fort und berichtete, dass sie von dem neuen Wischer immer Rückenschmerzen bekommen würde, weil der Stiel viel zu kurz sei und sie sich deswegen immer bei der Arbeit bücken müsse.
Ich hab' ihr dann mal das Prinzip des Teleskopstiels erklärt.