"Kunden stoppen Ladendieb mit zehn Gläsern Nuss-Nougat-Creme" lautet der Titel einer Nachricht vom NDR.
Das ist eine Meldung wert? Ernsthaft? Vielleicht nicht unbedingt mit der körperlichen Auseinandersetzung, auch die haben wir oft genug, aber die Diebstähle, oft noch mit viel größeren Warenwerten als nur zehn Gläser Nutella, gehören hier buchstäblich zur Tagesordnung. Rucksäcke und Taschen voll mit Kaffee, Alkohol und Süßwaren, pro Fuhre oft jenseits der 50 Euro, das haben wir hier schon sehr, sehr häufig erlebt. Darüber hat noch nie jemand berichtet.
NDR, was soll das? Winterloch? Gut, die Meldung kam aus dem Studio Oldenburg. Vielleicht sollte der Redakteur sein beschauliches Städtchen einfach mal verlassen und ein paar Tage Urlaub in Bremen, Hamburg, Berlin oder Köln machen. Da wird sein Verhältnis zwischen "Alltag" und "Darüber schreibe ich" mal grundlegend neu justiert.
Seit Tagen versucht immer wieder eine Nummer aus Pinneberg, hier durchzukommen. Am ersten Tag waren wir mehrmals rangegangen, im Hintergrund waren Callcentergeräusche zu hören, niemand sagte was und dann wurde die Verbindung wieder unterbrochen. Seitdem ist die Nummer in der Sperrliste meiner Fritzbox.
Nach wie vor haben wir fast jeden Tag einen oder zwei dieser Anrufversuche. Es könnte der pinneberger Quälgeist sein, wenn wir uns denn gequält fühlen würden.
Nach über 20 Jahren war von dem Heftklammern-Entfernungsgerät, kurz: Enthefter (Memo: nicht Englisch aussprechen), der Plastikgriff abgebrochen und das Ding damit quasi unbenutzbar geworden.
Bei einem Onlinehändler hatte ich mir ein Dreierpack für sechs Euro inklusive Versandkosten bestellt. Das ist zwar deutlich unter dem Preis, den man sonst für eines dieser Dinge bezahlt, aber ich riskierte es. Irritiert war ich, als ich den Umschlag öffnete: Es lagen nicht drei, sondern sechs dieser Entklammerer darin. Da ich ehrlich bin, schrieb ich den Händler an: "Moin, die Entklammerer kamen gerade an, so weit alles gut – nur waren statt der drei bestellten sechs Stück davon im Umschlag. Ich brauche sie eigentlich nicht, aber zurückschicken lohnt sich vermutlich irgendwie auch nicht, oder?"
Ich wollte einfach nur ehrlich sein und rechnete auch nicht damit, dass der Verkäufer bei dem Artikelpreis auf eine Rücksendung bestehen würde, aber die Antwort war dennoch überraschend: "Moin, alles gut wir wollten was Gutes tun. Wir haben noch so viele davon."
Jetzt habe ich jedoch nicht nur zwei sondern fünf mehr als ich gebrauchen kann und was haben wir damit nun gemacht? Richtig, mit einem Preis versehen ins Regal mit den Schreibwaren gehängt. Bei 2,99 € habe ich nicht nur meinen neuen Entklammerer fürs Büro bekommen, sondern auch noch hinterher neun Euro verdient. Wenn's mal immer so laufen würde.
Eine Kundin suchte Jack Daniels. "Der ist ja auch im Angebot diese Woche", ergänzte sie die Frage nach dem Artikel.
Ich stutzte einen Moment, überlegte, dann sagte ich ihr, dass der in der vergangenen Woche im Angebot gewesen war. Diese Woche nicht mehr. Doch, das hatte sie in der Werbung selber gesehen, erklärte sie mir. War ich jetzt auf dem Holzweg? Nein, da ich letzte Woche persönlich noch mehrere Kartons "Jacky" nachbestellt hatte. Hundertprozentig letzte Woche.
Plötzlich schlug die Frau sich mit der Hand vor die Stirn. "Netto! Ich hab das verwechselt. Der ist bei Netto im Angebot", sagte sie etwas beschämt. Wir mussten beide lachen.
Ob Netto wirklich in dieser Woche den Whisky im Sonderangebot hat, kann ich nicht sagen, aber die Chance, ihr ein "Dann geh doch zu Netto!" entgegenzuschmettern, habe ich leider verstreichen lassen.
Anfang Februar wurde die neue Sondermünze mit dem Motiv "Königsstuhl" vorgestellt. Königsstuhl, dieses Das wäre an mir vollkommen vorbeigegangen, wenn ich nicht mit meiner letzten Kleingeldbestellung 50 Rollen dieser Münzen bekommen hätte und mich der Fahrer des Werttransportunternehmens, das mich damit beliefert, mich nicht gebeten hätte, ihm zwei dieser Rollen zu geben. Natürlich im Tausch gegen 100 Euro. Er hätte die so gerne privat, kommt aber über seine Firma nicht mehr daran, da die alle zur Auslieferung vorgesehen sind oder waren.
Da half ich doch gerne. Mir persönlich ist der Wert von Münzen jenseits des aufgedruckten Nominalwerts ja meistens egal. Außer bei meinen Euromünzen-Starter-Kit, das hier seit inzwischen über 22 Jahren sicher im Tresor liegt.
Dass Anführungszeichen falsch gesetzt werden, kennt man ja. "Frischer" Fisch, halbes "Hähnchen" und heute "geöffnet" sind nur ein paar Beispiele von vielen. Die Kombinationsmöglichkeiten gehen alleine schon in der Deutschen Sprache ins "Unermessliche". Verzeihung, der musste jetzt mal eben sein.
Ob der Autor dieses Schildes hier im Keller des Mietshauses ebenfalls mit der Verwendung der Anführungszeichen nicht vertraut war oder die Qualität der Beleuchtung ebenso wie ich sehr objektiv bewertet, kann ich an dieser Stelle natürlich nicht sagen. Aber für alle von euch, die da unten niemals sein werden: "Licht" in genau dieser Schreibweise beschreibt es schon sehr passend.
Ganz frischer Artikel in der Kreiszeitung über das Fucs.Kollektiv. Ich schrieb ja hier im Blog selber schon einmal, dass ich hinsichtlich der Bilder einen kleinen innerlichen Konflikt austrage – Kunst vs. Sachbeschädigung. Gerade ich bin besonders empfindlich, wenn Leute sich an fremdem Eigentum vergreifen, ob nun privat oder auch Dinge, die allen zur Verfügung stehen. Es gehört einem nicht und man hat es nicht zu beschädigen, entfernen oder zweckentfremdet zu benutzten.
Leider muss ich zugeben, dass ich dennoch mit den Füchsen sympathisiere. Ich freue mich immer, wenn ich irgendwo einen sehe. Sie auf Eisenbahnzüge zu sprühen und dabei auch die Fenster zu beschmieren, verurteile ich jedoch sehr. Obwohl das Kollektiv laut des Artikels nur Flächen verwendet, die keine weitere Bedeutung haben (Pfeiler, Lärmschutzwände) und die Füchse an bedeutungsvolleren Flächen von Trittbrettfahrern entstanden sein müssen, so sind diese dennoch in deren Instagram-Kanal zu finden. Privates Eigentum, Krankenhäuser, Kirchen, Denkmäler und gesellschaftliche Institutionen sollen nach Kollektiv-Aussage tabu sein, meiner Meinung nach gehören Züge genauso rücksichtsvoll behandelt – auch wenn man die Bahn nicht mag.
Aber hier auf dem Hof könnte ich mir ein schönes Bild mit Fuchs sogar vorstellen. Vielleicht schön bunt mit vielen Lebensmitteln umgeben. Würden sie mir original vermutlich nicht sprühen, da sie ja aus verständlichen Gründen anonym bleiben möchten, aber vielleicht findet sich ja jemand, der darauf Lust hätte. Schlimmer kann die Mauer jedenfalls nicht werden.
Im Rahmen der Neuplatzierung im Regal mit den Produkten von Knorr und Maggi hatte ich auch das Regaletikett für "Spinat-Schafskäse-Auflauf" in der Hand. Dauerte etwas, bis ich den passenden Artikel dazu gefunden hatte. Der heißt nämlich "Schafskäse-Spinat-Auflauf".
Im Lager stehen mittlerweile mehrere Kartons mit alten Batterien zu einem großen Turm übereinandergestapelt. Die Abholung hatte ich schon vor Wochen beauftragt, aber das dauert wohl immer etwas länger.
Heute Nacht um kurz nach zwei Uhr war der Haufen dann umgekippt. Augenscheinlich hatte der unterste Transportkarton dem Gewicht nicht mehr standgehalten. Der Kollege, der heute früh den Laden aufgeschlossen hatte, durfte erstmal grob aufräumen und die Batterien zusammenschieben. Man hat ja auch morgens keine wichtigeren Aufgaben hier zu erledigen … Naja, nicht schön, aber passiert auch mal. Und einen Sachschaden hat die Batterielawine, das war Wortschöpfung eines Kollegen, ja nun auch nicht verursacht.
Unsere Inventurhelfer haben dieses Jahr wirklich einen guten Job gemacht und auch für's berühmte Bingo hat es eigentlich nicht gereicht, aber ein "regelwidrige" Schmierereien mussten wohl sein.
Ist das jetzt auf dem unteren Bild eine einzige "RTD" Dose, sind es 5, 15 oder gar 105? Fröhliches Rätselraten. Erfahrungsgemäß soll das eine Fünfzehn sein, so haben wir es jetzt zumindest verbucht …
Hier zum Abschluss noch eine bildliche Anekdote von heute. Der "Eisberg" in einer Truhe war gar nicht mal so klein, zum Größenvergleich habe ich mal eine 1-Liter-Cola-Flasche daneben gestellt.
An der Stelle lagen/liegen auch weiterhin Tüten mit gefrorenen Früchten, daher war der Kegel hinsichtlich der Platzierung nicht so sehr problematisch. Der geschrumpfte Rodelhügel hat eben nur etwas Platz gekostet. So, gute Nacht.
Die Technik wird echt immer besser. Das Gelage von unserem bettelnden Dauergast vor dem Laden ließ sich mit dem magischen Radierer vom Google Pixel mit wenigen Klicks entfernen. Nicht perfekt, aber das Bild ist ansonsten nicht nachbearbeitet. Aber für den Schatten an der Wand hätte ich mit Photoshop auch nur noch ein paar Sekunden benötigt. Und ehrlich: Wer nur das Nachher-Bild kennt, hätte keinen Verdacht geschöpft und die Wand einfach nur für schmuddelig gehalten.
Die Schiebetür unserer Pappresse ist relativ schwer und daher mit Gegengewichten ausgestattet, die an über zwei Umlenkrollen laufenden Stahlseilen aufgehängt sind. Die sehen so aus:
Knapp drei Jahre brauchte es, bis mir auffiel, dass diese beiden Rollen mit den drei Schlitzen eine erstaunliche Ähnlichkeit mit den klassischen Tonbandspulen haben. Diese kleine optische Modifikation folgte zwangsläufig.
(Die vielen jüngeren Kollegen werden darüber vermutlich niemals lachen können. Tonbänder gibt es zwar noch, aber seit Jahrzehnten benutzt sowas ja quasi niemand mehr im privaten Umfeld …)
Das Miniatur-Wunderland in Hamburg ist beeindruckend. Dieses Adjektiv beschreibt es vermutlich am treffendsten. An manchen Stellen der ältesten Anlagenteile hat die Installation zwar den Charme einer in den 80er-Jahren selbstgebauten Modelleisenbahn, aber das ist auch der einzige Kritikpunkt, der mir dazu einfällt.
Der Rest ist einfach wahnsinnig gut gemacht – und bietet für die reinen Technikfans mit den vielen ausgefuchsten Steuerungen genauso viel Abwechslung wie für alle mit detektivischem Spürsinn, die sich über die unzähligen kleinen Details und Easter Eggs freuen können. Zum Beispiel die Arbeitsbühne der Fensterputzer an einem Hochhaus in Rio de Janeiro, die per Knopfdruck hoch und runter fahren kann – und dabei manchmal, aber eben nicht immer, abstürzt und für irritierte Blicke sorgt. Ist die jetzt kaputt oder war das Absicht? Tja …
Man sagt, dass man zwei bis drei Stunden für das MWL braucht. Wir waren sechs Stunden drin, hatten in der Zeit längst nicht alles gesehen, aber irgendwann mit rauchendem Kopf (es sind unglaublich viele Eindrücke) und rauchenden Füßen kapituliert.
Mein persönliches Highlight waren die Aktivisten auf der Köhlbrandbrücke, die ein paar Banner mit Werbung für den REA e.V. angebracht haben. Sehr cool!