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Vorgestern gekauft! (Klar, sicher…)

Die Bio-Brote bekamen wir bis zum Großbrand in der Bäckerei täglich frisch und wurden bei uns auch nur maximal zwei Tage lang verkauft.

Das Foto stammt noch aus der Zeit vor der Feuersbrunst. Eine Kundin bestand zu dem Zeitpunkt der Reklamation darauf, dieses Brot "vor zwei Tagen" gekauft zu haben:


Biddewasislos?

Ein Stammkunde stand an der Kasse und hatte ein paar Teile auf dem Förderband liegen. Er wollte noch ein paar Schachteln Zigaretten haben, was aufgrund des Automaten ein paar Augenblicke länger dauerte. Genau hinter ihm stand eine Frau mittleren Alters, die nur ein Teil aus dem Kaffeeregal in der Hand hielt.

"Ach, gehen Sie doch bitte vor, das dauert hier noch", sagte der Mann zu ihr, während er auf die nächste Schachtel Zigaretten wartete.

Sie ging einen Meter nach vorne, auf Höhe meiner Mitarbeiterin drehte sie sich plötzlich wortlos um, lief zurück in den Laden, warf die Packung wieder ins Regal und verließ den Laden zügig und ohne ein weiteres Wort zu verlieren.

Zurück blieben ein irritierter Stammkunde, eine irritierte Kassiererin und ein irritierter Björn.

Telefonieren mit dem Headset

Ich saß selber an der Kasse, während eine Kollegin in aller Ruhe ihre Frühstückspause machte. Eine Kundin lief durch den Laden und füllte einen unserer Einkaufskörbe mit den unterschiedlichsten Waren. Dabei führte sie die ganze Zeit laute Selbstgespräche. Dabei sprach sie sich selber offenbar ständig in der zweiten Person an.

An der Kasse merkte ich, dass sie mit einem kleinen Headset telefonierte. Sie hat die ganze Zeit laut weitergeredet, was selbst die einfache und auf das Notwendigste beschränkte Kommunikation zwischen mir und ihre erschwerte.

"Unhöflich" ist noch enorm untertrieben für so ein Verhalten. Merkt man sowas nicht?! Oder leben die Leute schon so sehr in ihrer Headset-Selbstgespräche-Welt, dass das für die schon vollkommen normal ist? :-(

Ich konnte es mir nicht nehmen lassen, ihr beim Weggehen noch "schönen Gruß" hinterherzurufen, der dem Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung gelten sollte. Das hatte sie aber wohl nicht richtig verstanden und antwortete mit einem "ebenso".

Wenn mal als Kunde…

…einfach mal die Klappe halten sollte. :-)

(Nein, bitte nicht. Langfristig schadet das natürlich allen!)

Eine Kundin sprach eine meiner Mitarbeiterinnen an und freute sich, dass ein Artikel aus unserem veganen Sortiment bei uns 1 Euro günstiger als beim Bio-Markt hier im Quartier sei. Ein Euro ist bei so einem Artikel natürlich schon ein beeindruckender Unterschied. Bei uns 2,69€, beim Biomarkt, der das Produkt möglicherweise sogar vom selben Lieferanten wie wir bekommt, 3,69€. Das erforderte Maßnahmen und so erkundigten wir uns nach dem aktuellen Einkaufspreis.

Verkaufen wir jetzt mit 3,39€

Immer noch günstiger als beim Fachmarkt und wir schleusen den Artikel nicht mehr nur durch. Das war nämlich brutto gerade so ein Nullsummenspiel.

Acht Cent! Acht! Schon immer!

Dieser Moment, wenn man mit einem Kunden (Kein Einkaufs-Noob, sondern jahrelanger (Bier-)Trinker!) ausführlich und langwierig darüber diskutieren muss, warum er für seine normalen Bierflaschen von unserem Automaten "nur" acht Cent bekommen würde… :-O

Verschwöööööööööööörerisch

Eine Kundin fasste mich am Arm an und zog mich etwas zur Seite. Sie hielt mir eine Packung Nudeln vor die Nase und sprach ganz leise, damit es ja niemand hört. Dann teilte sie mir mit, dass sie da ja "keine große Sache" draus machen will und dass ich doch bitte mal unbedingt da ein paar Sachen kontrollieren sollte, die wären nämlich schon vor über zwei Monaten abgelaufen.

Tatsächlich. Die laufen "Ende Januar 2017" ab, da besteht natürlich jetzt schon ein ganz dringender Handlungsbedarf. :-)

Aber wenigstens war es ihr hinterher selber unangenehm und sie hat nicht versucht, den Fehler bei jemandem anders zu suchen…

Abgestelltes Leergut

Meistens werden wir hier irgendwie beklaut. Selten, dass mal jemand freiwillig Geld da lässt. Im Brotregal standen zwei leere Bierdosen mit insgesamt 50 Cent Pfandwert. "Die haben bestimmt welche ausgesoffen!", dachte ich noch und regte mich schon auf, während ich die Videoaufzeichnung sondierte.

Nein, zwei junge Männer kamen mit den Dosen rein, tranken wohl noch die letzten Reste und stellten die Behälter dann einfach da ab, wo sie gerade standen. Schließlich kauften sie ein paar Teile aus dem Kühlregal und verschwanden wieder.

Gelbe Säcke an der Kasse

Ein Kunde klopfte an der Lagertür und bat einen Kollegen darum, ihm zwei Rollen mit "gelben Säcken" auszuhändigen. Dieser erklärte ihm, dass er die bei uns vorne an der Kasse bekommen würde.

Seine Reaktion: "Die gibt es sonst immer hier hinten."

Kollege: "Oh, schon seit bestimmt vier Jahren nicht mehr."

Kunde: "Doch, ich kriege die immer hier beim Leergut."

Kollege: "Dann haben Sie da zufällig immer den gleichen Kollegen von mir erwischt, der das offenbar noch nicht wusste."

Alle Mitarbeiter hier schicken die Kunden seit Jahren für die Säcke zur Kasse, da sowieso jeder Kunde (selbst ohne Einkauf) daran wieder vorbei muss. Vielleicht hat ja sogar zufällig mal jemand hinten die Säcke rausgegeben, das will ich nicht abstreiten. Dass der Herr sie "immer" an der Lagertür bekommt, bezweifle ich stark. Aber natürlich haben wir nausdrücklich icht darauf bestanden, dass diese Aussage so richtig sein muss. :-)

Schwarz

Ein junger Mann mit etwas dunklerem Teint stand vor dem Kaffeeregal und schlug seine Umhängetasche zu, während er sie hektisch nach hinten schwang. Dann ging er nicht weniger hektisch an den wartenden Kunden an der Kasse vorbei und wollte den Laden verlassen.

Zufällig hatte eine Kollegin das aus dem Augenwinkel mitbekommen und entschied blitzschnell, dass das Verhalten typisch für einen Ladendieb wäre und flitzte hinter ihm her. Am Ausgang sprach sie ihn an und bat ihn auch, seine Tasche aufzumachen. Bitten darf man ja und er tat es auch netterweise – mit dem Ergebnis, dass er nichts eingesteckt hatte. Wir entschuldigten uns und noch bevor wir erklären konnten, warum wir ihn angesprochen hatten, war er bereits verschwunden. Sowas passiert leider auch mal…

Was uns alle aber zu wildem Augenverdrehen veranlasst hat, war seine Frage "Nur weil ich schwarz bin?", als wir ihn ansprachen. Nein, nicht weil er irgendeine andere Hautfarbe hat als wir, sondern weil sein Verhalten einfach nur (wenn auch zufällig und unbeabsichtigt) sehr verdächtig war.

Von uns aus hätte er auch lila sein können. :-)

Zahnpasta im Kühlschrank

Eine Lieferkundin rief ein paar Minuten, nachdem sie eine Bestellung durchgegeben hatte, noch einmal an und korrigierte diese: "Ich brauche doch keine Zahnpasta. Habe ich hier noch in rauhen Mengen."

Der aufnehmende Kollege war irritiert: "Sowas kann man doch nicht einfach übersehen, vor allem wenn es so große Mengen sind?!"

Kundin: "Hatte sie für Senf gehalten und in den Kühlschrank gelegt."

Alte Leute…

Erlassener Kredit

Diese Kundin lebt übrigens tatsächlich noch. Die Frau ist vor einer Weile bei uns wieder aufgetaucht und lässt sich mit unserem Lieferservice regelmäßig Ware nach Hause liefern.

Das mit den noch offenen Schulden lassen wir mal gut sein. Die Frau ist inzwischen so tüdelig, dass da vermutlich sowieso jede Diskussion sinnlos wäre. Vielleicht würde sie auch einfach alles abstreiten. Egal. Wir nehmen den Umsatz mit, den sie aktuell bei uns generiert und der Rest sei für immer vergessen…

Falsches passendes Kleingeld

Ein Beispiel von vielen: Eine Kundin musste 6,58€ bezahlen. Sie drückte mir folgende Stückelung in die Hand: 2x 2€ 2x 1€ 4x 0,20€ und 1 x 0,10€. Ihr merkt vermutlich schon, dass das viel zu viel ist.

An der Kasse ist sowas (zumindest für mich) ernsthaft irritierend. Man geht aufgrund der Stückelung von passendem Geld aus (Gedankengang: "Kein Kupfergeld, also müssen das 6,70€ sein.") und kommt dann ins Schwimmen, weil es eben nicht so aufging, wie es aufgehen sollte. Ich frage mich in solchen Situationen immer erstmal besorgt, ob ich selber einen Fehler gemacht habe – aber, nein, die Kundin hat sich nur vertan. Glück gehabt. :-)

Sortimentserweiterung

Eine Kundin wollte wissen, ob wir auch CS-Gas verkaufen würden. Meine Mitarbeiterin verneinte und die enttäuschte Kundin schlug vor, dass wir das mal ins Sortiment aufnehmen sollten.

Warum eigentlich nicht irgendwo im Markt noch einen Regalmeter für solch ein spezielles Sortiment freimachen? Reizgas und Pfefferspray, dazu ein paar Schreckschusspistolen mitsamt Munition und vielleicht auch Signalkörpern, und um das Angebot noch abzurunden, eine brauchbare Auswahl an Hieb- und Stichwaffen. Ich glaube, ich lasse mir von Carl Walther mal einen Katalog mit Preisliste (für Wiederverkäufer) zukommen.

Läuft bestimmt. :-)

Öhm, nee!

Einer der beiden Bettler vom letzten Sommer, nämlich der heruntergekommenere Typ, der sich irgendwann als Trittbrettfahrer zu dem ersten Bettler dazugesellt hatte, erkundigte sich bei mir, ob er bis zum Monatsende eine Packung Tabak anschreiben lassen dürfte.

Nein, durfte er nicht.

Mühsam war, dass ein einfaches "Nein" nicht ausreichte und ich ihm mehrfach erklären musste, dass es nicht geht und dass ich keine Ahnung habe, wie ich das buchhalterisch lösen könnte. Ist natürlich Käse gewesen und wäre buchhalterisch ohne jegliche Relevanz – aber das weiß er doch nicht. :-)

Holperige Barauszahlung

Eine Kundin bezahlte einen kleinen Einkauf mit Bargeld.

Nachdem ich die Kassenschublade wieder zugeschlagen hatte, fiel ihr ein, dass sie ja noch 50 Euro Bargeld mitnehmen wollte. (Hätte man ja auch in einem Abwasch erledigen können…)

Karte durch's Terminal, Pin eingeben, Kasse mit Nullbon öffnen, 50er rauskramen, Kassenschublade wieder zuschlagen. Da fiel ihr ein, dass sie ja lieber fünf Zehner gehabt hätte und nicht eine einzelne große Banknote.

Grumpf. Aber da musste sie warten, bis die nächste Kundin fertig war. Während das ec-Gerät nämlich noch die Verbindung aufbaute, hatte ich schon die ersten Artikel der dahinterstehenden Frau über den Scanner gezogen.

Mit etwas mehr Kommunikation wäre das alles in einem Durchgang erledigt gewesen. Hätte bestimmt auch die wartenden Kunden dahinter gefreut…