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Einkaufswagenfüllstand

Ein Pärchen mittleren Alters kaufte ein. Irgendwann sagte sie zu ihm: "Dann lass uns mal zur Kasse. Ich denke, wir haben alles."

Ich schielte mit dem Bestellgerät in der Hand vor dem benachbarten Regal stehend in den erst wenig gefüllten Einkaufswagen des Paares: "Das ist sehr schade, schließlich ist noch sehr viel Platz in dem Wagen!"

Aber das dachte ich nur. :-P

Ein paar Weinbeeren

Eine Kundin kam an die Kasse und legte unter anderem ein kleines Zweiglein einer Weintraube auf das Förderband. An dem Zweig befanden sich sage und schreibe sechs Weinbeeren.

Bevor meine Mitarbeiterin die Beeren auf die Waage legte, sagte die Kundin: "Die müssen aber nach dem Bezahlen hierbleiben, das war nur der Ausgleich für die paar Trauben, die ich eben hier bei Ihnen schon gegessen habe."

Letztendlich sprachen wir von ein paar Cent und auch für die überraschende Ehrlichkeit brauchte die Kundin sie dann letztendlich gar nicht zu bezahlen. :-)

Mauswasser-Crash

Am Abend haben zwei junge Frauen irgendwie die Kontrolle über ihr Gleichgewicht verloren. Ob sie betrunken oder anderweitig benebelt waren, ließ sich anhand der Videoaufzeichnung nicht genau sagen, jedoch hat sich zuerst die eine und dann die andere gegen den Aufsteller mit dem "Mauswasser" gelehnt, bzw. sogar halb auf die Ware draufgesetzt.

Das aus welchen Beweggründen auch immer erfolgte Wegdrängeln der zweiten durch die "Erstbesetzerin" sorgte dann dafür, dass die Pappen in dem Aufsteller zerrissen und dadurch vor allem alles durcheinander, aber auch ein Teil der Ware auf den Boden fiel. Die Flaschen vom Boden sammelten sie schnell wieder auf, warfen sie auf den Rest der Ware in dem Display und verschwanden still und leise.


Bestellt ohne Anzahlung

Letzte Woche hatte ein Mann angerufen und wollte zwei Kisten Bier einer Sorte haben, die wir regulär nicht mehr führen. Ich zögerte etwas, denn eigentlich bestellen wir solche Artikel nicht mehr ohne Vorkasse oder zumindest eine kleine Anzahlung, aber in diesem Fall machte ich eine Ausnahme, da wir das Bier sicherlich bis zum Ablauf des Haltbarkeitsdatums verkauft bekommen würden.

Vielleicht kommt er ja noch, aber wenn ich mich richtig erinnere, wollte er das Bier gleich am Dienstag schon abholen. Warten wird's ab … :-P

Das laute Moin

Ein Kunde stand vorm Leergutautomaten und rief von dort aus ein lautes wie fragend klingendes "Mooooin?!" in Richtung Lager.

Ein Kollege, der das mitbekommen hatte, vermutete ein Problem beim Automaten und lief hin und blickte einem erstaunten Kunden entgegen. Dieser sagte nur, sein Handy zur Seite haltend: "Brauch keine Hilfe, ich telefoniere gerade."

Na, denn … :-P

Unfreiwilliger Lieferdienst

Eine ältere Kundin hatte gegen 12 Uhr ein paar Dinge eingekauft und bat schließlich darum, diese zu ihr nach Hause geliefert zu bekommen. Wir erklärten ihr, dass wir nicht mehr liefern können, heute sogar aufgrund zweier Krankheitsfälle nicht mal ausnahmsweise, woraufhin sie einen so bemitleidenswerten Hundeblick aufsetzte, dass eine Kollegin Erbarmen hatte: "Ich habe um 13 Uhr Feierabend, dann bringe ich Ihnen die Sachen so gegen kurz nach eins eben vorbei."

Um etwa 12:45 Uhr kam eine Frau in den Laden, die sich nach der Lieferung für ihre Nachbarin erkundigen wollte. "Die Dame steht seit einer halben Stunde vor ihrer Haustür und wartet auf Sie.

Nach kurzer Erklärung, dass wir ab 13 Uhr gesagt hatten, bedankte sie sich und wollte gerade gehen, um ihrer Nachbarin das mitzuteilen. Da fiel uns noch etwas ein: "Können Sie ihr die Sachen nicht einfach mitnehmen? Ist nur eine kleine Tüte voll, dann braucht sie nicht noch länger zu warten und wenn Sie ohnehin wieder zurücklaufen …"

So geschah es dann und die Kollegin war aus der Nummer raus. :-)

Die spontane Preisänderung

Eine Kundin beklagte sich darüber, dass die Sardinen in der Dose plötzlich teurer geworden sind. "Vor zwei Tagen waren sie noch günstiger!", versicherte sie.

Der rote Pfeil zeigt auf das Datum, an dem das Etikett gedruckt wurde.


Komische Kaffeereklamation

Ein Mann, nicht sehr vertrauenerweckend, aber dennoch wie jeder Kunde zunächst ernst genommen und entsprechend behandelt, reklamierte eine 1000-Gramm-Packung Kaffeebohnen, weil dort Steinchen drin wären. Während eine Kollegin mit dem Mann die gesamte Packung im Lager auf mehreren Stücken Pappe sezierte und nach den angeblichen Fremdkörpern suchte, hielt er ihr plötzlich einen kleinen Stein vor die Nase. Den will er gerade zwischen den vorher bereits von der Kollegin untersuchten Bohnen gefunden haben, komischerweise in dem Moment, als die Kollegin sich gerade wegen eines Zurufs eines anderen Kollegen umgedreht hatte. Das war schon alles sehr merkwürdig.

Der Mann hatte keinen Kassenbon für den Kaffee, wollte aber "sein Geld" zurück haben. Den Gefallen haben wir ihm nicht getan und ihm stattdessen (mit einem komischen Gefühl im Bauch) eine neue Packung mitgegeben, die er wenig erfreut annahm.
Erst etwas später fiel uns auf, dass auf der Packung einer der Strichcodes durchgestrichen war und daneben ein unterschriebenes "o. B.", Einzelhandelsjargon für "ohne Berechnung" stand. Wir reimten uns das so zusammen, dass wir nicht der erste Laden waren, wo er eine / diese Kaffeepackung mit fadenscheinigen Argumenten in Bargeld verwandeln wollte. Wir würden jeden Wette eingehen, dass er den nicht bei uns gekauft hat und da auch ganz sicher keine Steine, nicht ein einziger, drin waren.

Wenn der Typ noch einmal hier im Laden auftauchen sollte, um irgendetwas zu "reklamieren", werden wir ihn abblitzen lassen. So, ganz einfach.


Du Blödmann!

Für unsere Marktgröße haben wir eine relativ große Auswahl an Haarschmuck, Spangen, Klammern und auch eben Haargummis. Ein Pärchen kaufte ein, kurz vor der Kasse standen sie vor dem Regal mit den soeben erwähnten Produkten. Während sie sich durch das Sortiment wühlte, stand er gelangweilt daneben.

Ich hockte in der Nähe und verräumte gerade Ware, als er mich indirekt und mit hörbar spöttischem Unterton, der sich wohl gegen seine Begleitung richtete, ansprach: "Ihr müsst mal mehr Haargummis bestellen, die Auswahl ist zu klein, meine Freundin findet nichts was ihr gefällt."

"Ach, du Blödmann!" schallte es weniger spöttisch herüber und ich ahne schon, wer heute Nacht auf dem Sofa schlafen darf. :-P

Billiger Essigreiniger

Eine Kundin stellte eine Flasche Essigreiniger unserer Discount-Eigenmarke auf das Förderband von Kasse 1, an der ich gerade die Kollegin zur (3,14)²-Pause ablöste.

"Wie viel kostet die?", fragte sie.

"Das müsste eigentlich am Regal dranstehen", entgegnete ich.

"Da steht 55 Cent."

"Dann wird das stimmen."

Ich nahm die Flasche und überprüfte den Preis in der Kasse. 55 Cent zeigte das Display an, das Schild war also korrekt. Die Kundin machte große Augen. Da ich das nicht als zu teuer empfand, versuchte ich es mit einem eher scherzhaft gemeinten Einwurf:

"Ist der Ihnen zu billig?"

Sie zögerte etwas, betrachtete die Flasche von allen Seiten und sprach dann langsam: "Ja … Irgendwie schon… Das ist nicht viel Geld. Ob der was taugt?"

Das konnte ich ihr nicht sagen und auch die Entscheidung, das Produkt zu kaufen oder eine Alternative zu nehmen, konnte ich ihr nicht abnehmen und das sagte ich ihr auch. Sie hat dann aber doch noch die 55 Cent Umsatz generiert. :-D

Blutdruckerhöhendes Mittel

Völlig entspannt saß ich im Büro, als plötzlich mein Handy klingelte. Als Anrufer wurde mir meine Liebste angezeigt, die gerade im Laden Ware gepackt hat. Es gibt nur einen Grund, warum sie das tut: Irgendein Problem, meistens verdächtige Leute oder sogar Ladendiebe. Schlagartig kletterte mein Puls nach oben, während ich den Anruf entgegennahm.

Sie erklärte mir, dass da ein Mann gerade eine Flasche Likör, einen Topf Ben&Jerry's-Eis und ein paar Dosen Red Bull in seine Umhängetasche gelegt und diese verschlossen hat. Auf dem Arm trug er ein paar Tüten Chips, mit denen er dann zur Kasse ging.

Mein Herz klopfte vor Aufregung wie verrückt, meine Hände waren feucht und zitterig, mit einem Kollegen positionierte ich mich in der Nähe des Ausgangs, bereit zuzugreifen.

Der Mann stand inzwischen an der Kasse. Als er das Förderband erreichte, legte er die Chipstüten darauf, drehte seine Tasche nach vorne und packte völlig souverän und wie selbstverständlich die darin deponierten Artikel ebenfalls auf das Band. Hatte er Verdacht geschöpft? Nein, glaube ich nicht.

Schließlich sprach ich ihn doch noch freundlich an und bat ihn, beim nächsten Einkauf doch einen der von uns zur Verfügung gestellten Einkaufskörbe zu benutzen und auf diese für die Ladenmitarbeiter extrem nervenaufreibende Methode beim nächsten Mal zu verzichten.
Er war sich gar keiner Schuld bewusst und hatte auch gar keine bösen Absichten gehabt und konnte sich dementsprechend auch überhaupt nicht vorstellen, dass es Leute gibt, die einfach Ware klauen würden. Doch, tun sie. Leider. :-(

Kundengespräch über die Öffnungszeit

Eine Kundin stand mit ihrem Handy am Ohr im Laden und erzählte der Person am anderen Ende der Leitung relativ laut, dass wir morgen nur bis 14 Uhr geöffnet haben und dass sie sich daher wohl nach einem anderen Laden umsehen müssen, wo sie morgen Nachmittag einkaufen können.

Ich warf ihr noch zu, dass 14 Uhr die Grenze laut Ladenschlussgesetz ist, aber das ignorierte sie augenscheinlich. Ich wollte mich aber auch nicht komplett in ihr Telefongespräch drängen.

Hoffentlich wird sie nicht allzu enttäuscht sein.

Wie lange geöffnet?

Heiligabend waren wir nach Ladenschluss noch eine Weile in der Firma und die ganze Zeit über klingelte andauernd das Telefon. Ich hatte zunächst keine Lust, den Anruf entgegenzunehmen. Es wurde eine Handynummer angezeigt und mir war ziemlich klar, was der Anrufer wollte. Ich wäre Wetten darauf eingegangen.

Als wir nach Hause wollten, ich schaltete gerade im kleinen Büro alle Bildschirme aus, klingelte es wieder. Ach, sch… drauf, dachte ich mir und meldete mich trocken mit meinem Namen. "Hallo, wie lange ist heute geöffnet?" Ich erklärte wahrheitsgemäß, dass wir schon seit 14 Uhr geschlossen haben und ließ mich auch nicht auf die Diskussion ein, noch irgendetwas vorne an der Tür zu verkaufen. Die imaginäre Wette hatte ich damit übrigens gewonnen.