Zwickmühle
Natürlich freut man sich über jeden Kunden, der einen in seinem Laden besucht. Die Konkurrenz ist vielfältig und gerade in den Städten hat man meistens mehrere Lebensmittelgeschäfte in leicht erreichbarer Nähe. Da ist es nicht selbstverständlich, dass der Kunde regelmäßig gerade zu einem Laden geht und daher beißt man mitunter schonmal in den sauren Apfel und lässt sich einiges von den Kunden gefallen. Man kennt das ja: Der Kunde ist König. Natürlich, gerne. Das ist unser Geschäft hier, Kunden zufriedenzustellen.
Aber wieviel muss und möchte man sich gefallen lassen?
Am Samstag Abend war ein Kunde hier im Laden, der bei und schon dafür bekannt (und berüchtigt) ist, dass er immer "auf den letzten Drücker" kommt. Es war bereits 0:05 Uhr und der Laden schon geschlossen. Die letzten Kunden standen schon an der Kasse, während er noch in aller Ruhe die Verpackungen von Waschmittel studierte.
Einen Kollegen schickte ich zu ihm, um die Nachricht zu überbringen, sich nicht nur etwas zu beeilen, da mein Mitarbeiter an der Kasse gerne Feierabend machen möchte. Wir wussten, was uns blühen konnte. Zu Rekordzeiten hat er umständlich seinen Einkauf fein säuberlich auf das Kassenband gestapelt, hinterher alles wieder ordentlich in den Wagen zurück und schließlich in aller Ruhe alles in den Einkaufstaschen verstauen. Wir hatten es tatsächlich schonmal geschafft, diesen Kunden erst um deutlich nach halb Eins rauslassen zu können.
Diesmal hatte das Einpacken nur rund eine Viertelstunde gedauert. Aber am Ausgang die nächste Überraschung: Das "Taxi" in Form seiner Frau würde erst in einer halben Stunde hier sein können und aufgrund der Witterung würde er gerne im Laden warten.
Dass manchen Leuten in so einem Moment ein einfaches "Nein, das geht leider nicht." nicht ausreicht. Warum muss darüber eine Diskussion mit einem meiner Mitarbeiter ausbrechen? Nach einigen Minuten gesellte ich mich dazu, erzählte, dass wir jetzt gerne selber Feierabend machen würden und dass ich ihn deshalb jetzt vor die Tür setzen müsse. Das wirkte.
Finsteres Unverständnis, ehrlich.
Aber wieviel muss und möchte man sich gefallen lassen?
Am Samstag Abend war ein Kunde hier im Laden, der bei und schon dafür bekannt (und berüchtigt) ist, dass er immer "auf den letzten Drücker" kommt. Es war bereits 0:05 Uhr und der Laden schon geschlossen. Die letzten Kunden standen schon an der Kasse, während er noch in aller Ruhe die Verpackungen von Waschmittel studierte.
Einen Kollegen schickte ich zu ihm, um die Nachricht zu überbringen, sich nicht nur etwas zu beeilen, da mein Mitarbeiter an der Kasse gerne Feierabend machen möchte. Wir wussten, was uns blühen konnte. Zu Rekordzeiten hat er umständlich seinen Einkauf fein säuberlich auf das Kassenband gestapelt, hinterher alles wieder ordentlich in den Wagen zurück und schließlich in aller Ruhe alles in den Einkaufstaschen verstauen. Wir hatten es tatsächlich schonmal geschafft, diesen Kunden erst um deutlich nach halb Eins rauslassen zu können.
Diesmal hatte das Einpacken nur rund eine Viertelstunde gedauert. Aber am Ausgang die nächste Überraschung: Das "Taxi" in Form seiner Frau würde erst in einer halben Stunde hier sein können und aufgrund der Witterung würde er gerne im Laden warten.
Dass manchen Leuten in so einem Moment ein einfaches "Nein, das geht leider nicht." nicht ausreicht. Warum muss darüber eine Diskussion mit einem meiner Mitarbeiter ausbrechen? Nach einigen Minuten gesellte ich mich dazu, erzählte, dass wir jetzt gerne selber Feierabend machen würden und dass ich ihn deshalb jetzt vor die Tür setzen müsse. Das wirkte.
Finsteres Unverständnis, ehrlich.
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Kommentare
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OxKing am :
(Gibt es SIE eigentlich noch?)
Aber mal ehrlich, Typen gibts...
Der fühlt sich wahrscheinlich auch noch ehrlich unfair behandelt...
ednong am :
Warum drüber aufregen? Das Verständnis dafür wird er eh nicht bekommen. Es gibt immer Typen, die auf den letzten Drücker einkaufen, egal ob um 18 h, 20 h, 22 h oder Mitternacht Schicht im Schacht ist. Und ein Einsehen gibt es da nicht, schließlich wollen Sie halt die gleiche Dienstleistung wie alle anderen.
So sehen sie das zumindestens. Das einfachste: abhaken.
Unterkunftssucher am :
Alwin am :
Ich wünschte, ich hätte einen 24-Stunden-Supermarkt in meiner Nähe. Ich wäre der typische "Mitternachtskunde" und würde vermutlich auch gelegentlich den Sonntag vergessen.
Allerdings bin ich beim Einräumen an der Kasse meistens schneller. (Bei der Beschreibung des Kunden eben musste ich an den langamsten Handwerker der Welt denken, Carlos Gastro-Poda, drüben beim Bestatter.)
Kunde am :
dev am :
Ich nenn sowas Faulheit deluxe.
In unseren Autohäusern wurde nie ein Kunde genötigt, pünktlich zum Schluss zu gehen.
Wenn der KD-Mitarbeiter dafür keine Zeit gehabt hätte, wäre ER gegangen worden.
Wir haben gut gezahlt, erwarteten aber überdurchschnittlichen Einsatz, und dazu gehört auch mal, 10 Minuten mehr zu arbeiten - insbesondere wenn einem die Zigaretten - und Kaffeepäuschen gelassen werden.
Alwin am :
Ich würde mir übrigens ein Autohaus wünschen mit Öffnungszeiten wie Björns Supermarkt. Dann würde ich mir vielleicht sogar mal Neuwagen anschauen.
Mr. X am :
Bei einem großen Supermarkt, der dann von Amerikanern gekauft wurde, die sich zwischenzeitlich wieder vom deutschen Markt zurückgezogen haben, war es so, daß sie um 6 oder 7 morgens geöffnet haben. Wenn man dort an der Kasse arbeitet wurde erwartet, daß man um diese Zeit kassierbereit an der Kasse sitzt. Davor muß man allerdings noch ca. 5 Minuten die Kasse zählen. Da die Zeiterfassung jede Minute, die man vor Ladenöffnung gestempelt hat gestrichen hat, bestand keine Motivation die Kasse in seiner unbezahlten Freizeit zu zählen und so waren die Kassen meist erst 5 nach besetzt...
Kunden mussten aber trotzdem selten warten, denn ein normaler Einkauf dort dauerte meist länger als die 5 Minuten.
Ciao
Fincut am :
Victor Kosuta am :
Theodore am :
Aussteiger am :
Der Kunde ist König, aber ich bin der Kaiser
Alf am :
Ist das nun Ignoranz oder Rücksichtslosigkeit ?
Oder kommt da noch eine Portion Vorsatz dazu ?
Marcus am :
St0815 am :
Marcus am :
st0815 am :
Marcus am :
Psycho am :
Blogkurzvordermittagspauseleser am :
Bruttoverkaeuferin am :
Fuenf nach zehn noch reinrennen (wir schliessen um zehn) und dann noch rasch den Wochenendeinkauf erledigen.
Rasch ist relativ.
Ich glaube, manche haben sogar Vergnuegen daran, dann extra lange zu brauchen. Was kuemmern mich die Verkaeuferinnen und Aushilfen, die vielleicht sogar noch einen Bus/Zug erwischen muessen (die meisten meiner Kollgeginnen kommen mit Bus und Zug) und sonst eine Stunde alleine am Bahnhof stehen muessen, weil sie nach Geschaeftsschluss nicht im Laden warten duerfen?
Was kuemmern mich die Verkaeufer, die am naechsten Tag puenktlich um neun wieder auf der Matte stehen duerfen, obgleich sie dann erst um halb eins daheim sind?
Was kuemmern mich die Verkaeufer, die noch ein Leben neben dem Supermarkt haben?
Es ist ja nicht so, als das die Oeffnungszeiten irgendwo versteckt hinter Regalen stehen, sondern gut sichtbar an den Schaufenstern.
Knut am :
Den Aldi in Rheinzabern gerade noch um 19:55 geschafft, aber die Tür ist zu. Das Wochenangebot und zwei Milch hätte ich locker in fünf Minuten geschafft.
OxKing am :
warte mal. Ich guck rüber: Über den Garagentoren Riesengroße Buchstaben und Zahlen die besagen dass der Laden noch bis 18:30 Uhr auf hat.
Nach der Autowäsche dann um 18:15 Uhr rüber: Alles zu, Lichter aus und im Eingang nen Aufsteller mit Edding Schrift: Neue Öffnungszeiten, nur noch bis 18:00 Uhr.
(Zeiten jetzt ohne Gewähr, kommt aber halbwegs hin.)
Toll, Verarschung deluxe! Und ich hatte wieder keine Bremslicht Birne...
der furchtlose am :
FrankW am :
https://www.aldi-sued.de/de/html/contact.php
Blogolade am :
Bleh am :
Jürgen am :
Willi am :
Zum Glück war ich nicht drauf angwiesen, da weiter zu arbeiten.
Marcus am :
Ansonsten kenne ich es aber als üblich, Arbeitsvor- und Nachbereitungen außerhalb der Arbeitszeit zu erledigen: Der KFZ-Mechaniker legt seinen Blaumann vor Beginn der Arbeitszeit an und wäscht sich seine Hände nach Dienstschluß, der Mitarbeiter am EDV-Arbeitsplatz trägt vor Dienstbeginn Sorge dafür, daß sein Arbeitsgerät hochgefahren und er selbst eingeloggt ist und so weiter.
Arbeitsgerichte entscheiden regelmäßig widersprüchlich; eine kurze Google-Suche zu den Themen Rüstzeit und Dienstzeit bringt zahlreiche einschlägige Ergebnisse.
Stephen am :
Seit wann das?
NewsShit! am :
Rein statistisch ist der Fall also gar nicht so schlimm: Der macht länger und ich komme gar nicht - im Durchschnitt bleibt's bei einem pünktlichen Ladenschluss...
... und im Vatikan leben 2 Päpste pro Quadratkilometer...
Archer am :
Wenn man vor "Feierabend" im Laden ist, sollte man noch in Ruhe einkaufen können, zumindest eine Viertelstunde lang. Bis dahin sind bei Weitem nicht alle relevanten Prozesse im Laden abgeschlossen, es sei denn, man fährt die geistigen Rollläden schon ab 15 Minuten vor Dienstende herunter. Im Dienstleistungsbereich muss man kapieren, dass nicht um Letzte Stunde:00 "Dienstschluss" ist. Ich sage das nicht ohne Grund (Familie/Freunde usw.), bei Angestellten mag das eine andere Denkweise sein. Wen der Kunde nicht ein bekannter Oberspacko ist, ist das einfach so.
Dann aber noch dusselig nicht-einkaufend länger im Ladenlokal rumstehen wollen ist einfach nur dämlich. Unnütz Zeit verplämpern braucht niemand.