Wie Björn zu seinem SPAR-Markt kam – Teil 70
Nach der Leuchtwerbung draußen folgte die Deko drinnen: Diese Holzgitter haben wir in allen Frischebreichen untergebracht, also beim Gemüse, aber auch, wie auf diesem Bild zu sehen, über den Kühlregalen. Mit etwas drangetüdeltem (Kunst)Efeu sahen die damals ganz apart aus. Inzwischen entsprechen sie nicht mehr ganz dem Design eines modernen Ladens und haben sich zudem als ganz üble Staubfänger entpuppt. Aber das lernt man eben erst im Laufe der Zeit.
Toilettenpapier bis (fast) unter die Decke. Keine Ahnung, was uns damals geritten hatte, solche Mengen an Toiletten- und Küchenpapier zu bestellen. Andererseits: Das Zeugs wurde nicht schlecht und kostet auch nicht viel. Aber der Platz...
Dass wir uns dem Ende der Umbauarbeiten und damit der Eröffnung nähern, ist auf diesem Bild zu erkennen. Die ersten Frischeprodukte wurden geliefert, in diesem Fall Käselaibe für die Bedienungstheke.
Auf dem linken Rollcontainer liegen 20 Käseräder mit Gouda, den wir zum Angebotskampfpreis zur Eröffnung verkauft haben. Ich glaube, das waren damals sensationell günstige 49 Pfennig pro 100g, aber ganz sicher bin ich mir nicht mehr.
Hm... Moment...
Ich habe doch noch ein paar der Handzettel, die wir damals verteilt haben. Mal gucken, welche Angebote hatten wir denn...
Auf der ersten Seite:
Was hatten wir denn noch alles? Rundgrills und Grillkohle. Blanchet Wein, Freixenet und Vilsa Brunnen. Die Preise waren natürlich durchgängig in D-Mark angegeben. Aus heutiger Sicht und dem festsitzenden "Euro-Denken", erschreckt man sich beim Anblick der Angebote im ersten Moment. Ristorante-Pizza für 2,99? Eine Gurke für 1,00? Und zehn einfache Brötchen für 2,95? Verdammte Inflation. Ach, nee, ist ja noch die alte Währung.
Toilettenpapier bis (fast) unter die Decke. Keine Ahnung, was uns damals geritten hatte, solche Mengen an Toiletten- und Küchenpapier zu bestellen. Andererseits: Das Zeugs wurde nicht schlecht und kostet auch nicht viel. Aber der Platz...
Dass wir uns dem Ende der Umbauarbeiten und damit der Eröffnung nähern, ist auf diesem Bild zu erkennen. Die ersten Frischeprodukte wurden geliefert, in diesem Fall Käselaibe für die Bedienungstheke.
Auf dem linken Rollcontainer liegen 20 Käseräder mit Gouda, den wir zum Angebotskampfpreis zur Eröffnung verkauft haben. Ich glaube, das waren damals sensationell günstige 49 Pfennig pro 100g, aber ganz sicher bin ich mir nicht mehr.
Hm... Moment...
Ich habe doch noch ein paar der Handzettel, die wir damals verteilt haben. Mal gucken, welche Angebote hatten wir denn...
Auf der ersten Seite:
BECK'S 24x0,33l für 15,99 DMAuf der Rückseite findet sich dann auch der Käse wieder: Ah, ja. 5,99 DM pro Kilogramm sollte der Kosten. Okay, war trotzdem günstig.
Eisbergsalat für 0,50 DM
frische Vollmilch für 0,66DM
Was hatten wir denn noch alles? Rundgrills und Grillkohle. Blanchet Wein, Freixenet und Vilsa Brunnen. Die Preise waren natürlich durchgängig in D-Mark angegeben. Aus heutiger Sicht und dem festsitzenden "Euro-Denken", erschreckt man sich beim Anblick der Angebote im ersten Moment. Ristorante-Pizza für 2,99? Eine Gurke für 1,00? Und zehn einfache Brötchen für 2,95? Verdammte Inflation. Ach, nee, ist ja noch die alte Währung.
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Kommentare
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Hoeni am :
Verdammte Inflation stimmt aber. Siehe hier, derzeit nen 24er Kasten Becks für 14,99. EURO!
http://www.getraenke-city.de/Shop/product_info.php?info=p2407_Becks-----------------24-0-33l.html&XTCsid=16fo9so6dpn2ab4tv112ekkeg5
Also vor zehn Jahren kostete es damit grob die Hälfte (ja, im Angebot, ok). Seien wir nett und gehen davon aus, das uns das Becks heute im Angebot "nur" 14 Euro kostet. Sind mal übern Kopf gehauen fast 8% Inflation pro Jahr. Lustich, oder? So einen Zinssatz kriegt man nirgendwo, kriegte man auch nicht irgendwann die letzten paar Jahre. Also: Inflation haben wir, das Geld wird weniger wert und der Euro - war und ist ein Teuro. Punktum.
rantanplan am :
Da reicht das gute alte Wort Idiot schon nicht mehr fuer aus.
der_wahre_pop am :
"Bier-Wahnsinn!!! Müssen wir bald alle nüchtern bleiben?"
Hoeni am :
Ahja, DVD-Player wurden billiger. uiuiuiuiui. Da kauft man aber nicht zwanzig Stück pro Jahr. Sondern mal einen oder zwei, wenn der chinamüll mit Grundigaufdruck heutzutage nach 3 Jahren schon auf dem Wertstoffhof landet. Gleicht das den explodierten Spritpreis aus? Die DM/Euro-Direktumtauschparkgebühren in der Innenstadt? Die plötzlich DM/Euro-gleichen Getränkepreise beim Italiener nebenan? Nö.
Also nenn mal irgendwas, was nicht von einer schleichenden Inflation betroffen wurde, aber dennoch (und jetzt kommt der Haken!) von der Bevölkerungsmehrheit vergleichsweise regelmäßig und daher deutlich wahrnehmbar erworben wird. Bring doch mal ein Beispiel, was preisstabil im Einzelhandel geblieben ist. Milch? Schoki? Na? Da gibt es doch sicher was.
Nicht jeder kauft 10 Kühlschränke im Jahr - und da gibt es noch (Pelzmäntel...) so manch andere spannende grundlage in den Berechnungen des statistischen Bundesamts, was uns allen die gewünschte Währungsstabilität vorrechnet. In meiner allerersten VWL-Vorlesung (ist schon 15 Jahre bald her...) hat unser Prof auch direkt gesagt: "Traut keiner Statistik, die ihr nicht selber gefälscht habt.". Damit halte ich das gerne heute noch.
Ahja - Steigerung von Idiot ist "Fachmann". Habe die Ehre.
Fritz am :
ISDN Standard-Anschluss: 44,90 DM
DSL: 9,90 DM (Einführungsangebot)
DSL-Flatrate (T-Online): 49,00 DM
=> 103,80 DM (53,07 €)
Natürlich kostete jedes Gespräch extra.
Heute habe ich von der gleichen Telekom DSL 6000, eine Festnetzflatrate, eine Telefonflatrat und den ISDN-Anschluss für zusammen 38,95 €. Knapp 30 Prozent billiger. Bei Alice & Co. ginge es sicher noch einmal billiger.
Hoeni am :
Da wäre nur... ja, das Problem das DSL Anno 2000 noch lange nicht überall verfügbar war - heute hingegen 93% der Deutschen es bekommen könnten. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Subscriber_Line#Verbreitung
Da kommen dann noch Angebot/Nachfrage bei der Preisgestaltung rein, mal davon abgesehen das es damals auch noch ein (Quasi)-Monopol der Telekom dabei gab. Richtig?
Fritz am :
der_wahre_pop am :
Nur weil vieles (subjektiv betrachtet) teurer wird, redet man noch lange nicht von einer Inflation.
Eine Inflation liegt dann vor, wenn die Preise dauerhaft deutlich steigen, weil die Bundesbank die in Umlauf befindliche Geldmenge kontinuierlich erhöht und das Geld dadurch an Wert verliert.
Der Preisanstieg nach der Euro-Einführung hat aber ganz andere Gründe.
Hoeni am :
http://de.wikipedia.org/wiki/Inflation#Gef.C3.BChlte_Inflation
(Und es war nicht die letzte Vorlesung.)
der_wahre_pop am :
Das mit der ersten und letzten Vorlesung bitte nicht so verkniffen sehen, war mehr ironisch gemeint. Kenne Dich ja schließlich nicht und kann mir deswegen auch kein Urteil erlauben.
Sonstwer am :
Ich weiß auch noch, dass ich damals eher 0,89 DM ausgegeben habe...
MarcoM am :
1998 habe ich 0,9 DM für 1 Liter günstige Milch bezahlt, heute zahle ich 63 Cent (nicht beim Discounter!).
2001 habe ich 3 Pfennig pro Minute für ein innerdeutsches Gespräch bezahlt. Heute... Flatrate.
1999 habe ich 11 Mark für die Schullektüre gezahlt, 2005 waren es 7,00 € und heute wären es 8,00 €, wenn ich nicht dickere Wälzer für die Universität bräuchte.
1996 habe ich Rechenaufgaben mit 25 Pfennig/kWh gelöst, heute zahle ich 16 ct/kWh.
2001 kostete das ÖPNV-Ticket für Erwachsene für 1 Zone 2,50 Mark, heute kostet es 1,90 €.
Wenn über die gefühlte Inflation gesprochen wird, kommt es mir oft so vor als würden zum einen nicht die Preise von 2010 und 2000, sondern von 2010 und 1985/1990 verglichen werden und außerdem wird oftmals ignoriert dass selbst 2% Inflation über 10 Jahre schon 22% Teuerung bedeuten. Außerdem war der Umrechnungsfaktor nicht 2:1 sondern etwa 1,96:1, also nochmal 2% Fehler in der Rechnung...
suz am :
Ich kann sie auch nicht mehr hören, die Teuro-Fraktion WILL einfach nicht hören. "Gefühlte Inflation" ist ungefähr so irreführend, wie "Regenwahrscheinlichkeit".
Auch ein wichtiger Aspekt: der Grund, weshalb "gefühlt" alles soooo teuer geworden ist, ist dass viele immer noch umrechnen und der "Betrag" dann "höher" wird. Was für mich in Australien 98 10 Dollar kosteten, war 16 Mark. Deshalb dachte ich, "boah, ist das teuer!". 2005 waren 10 Dollar 6 Euro, da hatte ich das Gefühl, Australien sei verglichen mit 98 günstiger geworden (hier mal außen vor gelassen, wie weit ich mit 10 Dollar in den jeweiligen Jahren gekommen bin).
Ganz krass ausgedrückt: wenn ich Milch für 55cent in DM umrechne, dann führen mich 1,10DM als reinen (mathematischen) Betrag in die Irre, weil 1,10DM natürlich immer relativ zu meinem (gefühlten) Grundbetrag von 55c ist. Im wahrsten Sinne Äpfel und Birne.
Ts.
Engywuck am :
ach lassen wir das, wer mit solchen "Beispielen" kommt will es nicht verstehen
DJ Teac am :
Nick am :
Till am :
Hier oben in Kiel kostet der 6er-Träger inzwischen gern schonmal 3,99 EUR - also 8 Mark. Ich würde hier also nur die HÄLFTE der Kiste zum gleichen Preis bekommen.
Kranker Scheiss.
Kommentator am :
Ehrlich: Sehr, sehr interessant, und beeindruckend aufwändig und detailliert - Danke! für Deine Mühen.
(Und: Ja, ich werde Deinen Laden irgendwann mal besuchen, wenn ich durch Bremen durchkomme - der Umsatz, den ich dann tätigen werde, wird sicher nicht Deinem Aufwand und meiner Freude daran gerecht werden, aber darauf kommt es Dir ja nicht an, wie Stammleser wissen...).
Gruß aus Hamburch!
Fuchs am :
evchen am :
christoph am :
Quechee am :
OxKing am :
Aus heutiger Sicht der blanke Hohn!
Alex_der_Pirat am :
Aber ich muss auch sagen >> Zigaretten haben 20 (oder 21?) Stück nur 5.20 Mark gekostet. Heute kosten die 19 Stück 4.70€ Eine Big Box mit 25 Fluppen hat 6.50 Mark gekostet, heute 5.50€. Maxibox gibts erst seit einigen Jahren, kosten derzeit 6€.
Sprit kostete Ende 2000 nur 1.95 Mark > Heute 1.46€. Ich weis noch sehr genau, wie durch die ständigen Öko-Steuern (jeweils 6 Pfennig) die Preise um teilweise 60 Pfennig gestiegen sind. Bei 2,60 Mark ist wirklich kaum einer mehr gefahren, verglichen mit heute wo wir mit "2.90 Mark" noch wie wild rumfahren.
Brötchen haben 35 Pfennig gekostet, Teilchen (Merbes/Merwes/Plunder) lagen bei 1,35 Mark. Berliner waren jedenfalls auch damals teuer. 3 Stück für 3.50 Mark 8und mehr.
Pizza kostet bei uns durchweg 2,39 bis 2,49€, je nach Hersteller. Die von G&G gibts für 2,59€ im Dreierpack. Sowas hatten wir damals nicht
Ne ISDN-Flatrate der Telekom kostet mittlerweile 80 Euro ^^
Aber am schlimmsten sind eh die Autofahrer dran: TÜV (HU + AU) 2001 mit Ölwechsel beim Kadett E Cabrio für 70 Mark. Heute: HU + AU für 102 Euro!
Naja ^^
Engywuck am :
Und 1847 konnte man für drei Pence (je eine "blaue" und eine "rote Mautitius") einen Brief von Mauritius nach Frankreich schicken.
Leute, ihr vergleicht da Äpfel mit Schuhcreme.
Menni am :
Michael am :
Und was die meisten noch vergessen: nur ein geringer Teil des Einkommens geht für das Essen und Trinken drauf. Energie, Miete und Beförderung kosten da einiges mehr!
Marburger am :
der_wahre_pop_ am :
Christian_1981 am :
Björn Harste am :
Gemüse ist da also immer etwas außen vor.