Vom SchLaDo zu Shop-Around-The-Clock
Stefan hatte mich darauf aurmerksam gemacht und eigentlich hätte ich sogar schon vorgestern davon berichten wollen, bin dann aber leider davon abgekommen: Am Montag vor zwanzig Jahren gab es hierzulande den ersten "Langen Donnerstag", auch als SchLado (Scheiß Langer Donnerstag) bekannt.
Ich habe die Zeit noch während meines Aushilfsjobs im Supermarkt um die Ecke selber mitbekommen: Mitarbeiter langweilten sich demonstrativ, nach 18:30 Uhr einkaufende Kunden wurden wie seltene Tiere argwöhnisch beobachtet. Es war einfach keine große Motivation unter den Mitarbeitern zu sehen. "Kein Mensch muss nach 18:30 Uhr einkaufen." hieß es damals.
Und heute, zwanzig Jahre später: Öffnungszeiten bis 22 Uhr sind hier in Bremen relativ normal, ein paar Geschäfte haben bis 24 Uhr geöffnet und dann gibt es da noch einen gewissen SPAR-Markt im Stadtteil Neustadt, der sogar rund um die Uhr geöffnet hat.
Ich habe die Zeit noch während meines Aushilfsjobs im Supermarkt um die Ecke selber mitbekommen: Mitarbeiter langweilten sich demonstrativ, nach 18:30 Uhr einkaufende Kunden wurden wie seltene Tiere argwöhnisch beobachtet. Es war einfach keine große Motivation unter den Mitarbeitern zu sehen. "Kein Mensch muss nach 18:30 Uhr einkaufen." hieß es damals.
Und heute, zwanzig Jahre später: Öffnungszeiten bis 22 Uhr sind hier in Bremen relativ normal, ein paar Geschäfte haben bis 24 Uhr geöffnet und dann gibt es da noch einen gewissen SPAR-Markt im Stadtteil Neustadt, der sogar rund um die Uhr geöffnet hat.
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Kommentare
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Hans am :
Hanno am :
Victor Kosuta am :
Victor Kosuta am :
Peter am :
Mal ein Gedankenspiel, um zu zeigen, wie absurd diese Diskussion ist:
Es ist unverantwortlich und kriminell gemein, daß Angestellte im Einzelhandel tagsüber bei schönstem Sonnenschein arbeiten müssen. Darum muß ein neues Ladenschlußgesetz her, daß die Ladenöffnung nur zwischen 21:00 und 08:00 Uhr erlaubt. Feine Sache, da hat dann auch wirklich fast jeder Zeit zum Einkaufen.
So, nun liberalisieren wir dieses Ladenschlußgesetz. Ein wagemutiger Händler öffnet nun von 14:00 bis 24:00 Uhr und hat damit viel Erfolg. Weil es den Gewohnheiten und dem Tagesablauf vieler Kunden entgegenkommt. Und schon geben viele dieser Kunden ihren berühmten Einwegeuro bei ihm aus und nicht beim Wettbewerb, auch wenn dieser etwas günstigere Preise hat oder mehr Auswahl. Dafür muß er sich dann aber auch als Leuteschinder beschimpfen lassen, weil seine armen Angestellten ja bei Tageslicht arbeiten müssen. Und den einen Angestellten, der dadurch seine Lebenspartnerin (die einen "normalen Tagesjob" hat) häufiger sehen und mit ihr was zusammen unternehmen kann, den fragt auch keiner.
Klingt verrückt? Aber genau si ist es doch...
Kai am :
Kai am :
Birger am :
Jetzt klar?
Otto am :
LeJupp am :
Captcha: "234EY". Haste gehört, alta, 234 EY!
J am :
Chaos am :
suz am :
Nicht, dass ich das bedauernswert finde. Aber interessant ist es schon deshalb, weil man daran sieht, dass "Anglizismen" nicht anders zur Wortbereicherung beitragen, wie deutsche Neuschöfpungen, es kommt immer darauf an, was die Sprachgemeinschaft als notwendig und für hinreichend aussagekräftig erachtet.. Wenn ich jetzt sage, "Shop-Around-The-Clock" heißt "Rumduhr" ("Rund-Um-Die-Uhr") sage ich voraus, dass sich das nicht in der Sprachgemeinschaft durchsetzen wird
Bernd_ am :
Wenn Du dann eh' dabei bist, wiederhole bitte noch einmal die Grundregeln der Interpunktion; Dein Freistil kommt in der anstehenden Prüfung sicher nicht allzu gut an.
suz am :
GelberBuntstift am :
Inzwischen geht aber der Trend stark Richtung "kurz vor Schluss kaufen". Der Laden ist erst ab 18 Uhr richtig voll.
Bombur am :
roxic am :
Madner Kami am :
Genauso, wie vorher beschrieben, entwickelt sich die ganze Sache im Wesentlichen: Die Leute verteilen sich mehr und anstatt 15 Minuten nach 20Uhr die letzten Kunden zur Kasse zu schleif... bitten, macht man das heute 22.15Uhr. Und sowieso kommen die, die grundsätzlich auch eher kommen könnten, immernoch kurz vor der Angst (Jugendliche mit Bierflaschen/-kisten und x Flaschen Schweralkoholischem, dass man ihnen dann doch angewiedert verkauft, weil einer davon gerade vor ein paar Tagen seinen 16/18ten hatte).
Aber einen Vorteil hat die ganze Sache: Ich bekomme Spätzuschlag.
schneckchen am :
Ich gehe morgens um ca. 7Uhr aus dem Haus und komme in den letzten Wochen erst um 20.30 nach Hause. Ich finde es klasse, dass ich dann noch was einkaufen kann. Andernfalls müsste ich Samstags für die ganze Woche einkaufen, das möchte ich nicht, denn am Wochenende liegen Arbeiten rund um Haus und Hof an.
Und ich bin bei weitem nicht der einzige, der so lange unterwegs ist, um seinem Beruf nachzugehen.
der Pflegeblogger am :
Ob es bei manchen leicht ins Minus geht mag ich auch nicht bezweifeln..
Aufjedenfall macht es "Spaß" sich mit machen an der Kasse zu unterhalten und ein kleinen smalltalk hält bzgl. Afbeit - Es ist schön, dass auch noch andere leute so "verrückt" sind und arbeiten, wie ich..
Hermann am :
Allerdings fürchte ich, dass die Unternehmen nachziehen und die Arbeitszeiten ebenfalls liberalisieren werden.
In einigen Jahren wird jeder irgendwann arbeiten und irgendwann einkaufen.
Mehr Geld verdienen oder ausgeben wird aber dadurch keiner...
Mendian am :
Bombur am :
User am :
Das ist ausschließlich Mendians Sache, wie lange er zur Arbeit braucht und dass er die langen Öffnungszeiten gut findet. Aber wenn man ja anderer Meinung ist und dankbar für die neuen Öffnungszeiten ist, dann muss ja was nicht stimmen und man muss sich gleich einen neuen Job suchen, damit die alten Öffnungszeiten wieder eingeführt werden können.
Bombur am :
User am :
Ich glaube nicht, dass irgendjemand gutgemeinte Ratschläge von anonymen Kommentatoren braucht, um zu überdenken, ob sein Arbeitsweg zu lang ist.
Du erinnerst mich an Leute, die, wenn jemand fragt, wie er preisgünstig kochen kann, antworten: "Schaff lieber das Autor ab, anstatt am Essen zu sparen."
Dennis am :
subscribed am :
Wenn die Menschen tagsüber bis spät arbeiten müssen, könnte sich das vielleicht eher lohnen, als Abends früh zuzumachen.
Denn ich kenne auch einige Leute denen es wie Mendian geht, dass man nach der Arbeit vielleicht durch die Fahrtzeiten oder durch andere Termine erst nach 20Uhr zum einkaufen kommt.
AnKa am :
Die großen Supermärkte versuchen hier schon ab 19 Uhr die Kunden zu vergraulen... Gerade letzte Woche wieder erlebt, dass einem um kurz vor 7 das Gemüse vor der Nase weggezogen oder es gibt schon lange keines mehr...
Langeweile am :
Brigitte Novacek am :
Noch schlimmer: Bei mir im Ort (kleine Gemeinde) haben viele Geschäfte nach wie vor jeden (!) Donnerstag nachmittag geschlossen, Samstag nachmittag sowieso und Mittagspausen von 3 Stunden (12 - 15 Uhr) sind auch keine Seltenheit. Nicht einmal die örtliche Bank hat durchgehende Öffnungszeiten.
Aber immer jammern, dass die Kunden auf die nahegelegenen Einkaufszentren ausweichen und nicht im Ort kaufen. Komisch, wirklich.
Victor Kosuta am :
Clemens am :
Sonstwer am :
Ok, bei der 20 Uhr Öffnung war es in manchen Branchen üblich durch extreme Pausenregelungen Vollzeitkräfte von 8-20Uhr im Laden zu halten, aber mit der 22 Uhr Öffnungszeit oder gar öffnungszeiten deutlich über 14 Stunden am Tag kann dies nur mit Mehrschichtbetrieb laufen. Dieser, in Verbindung mit Teilzeitarbeit, erlaubt es vielen Menschen überhaupt erst arbeiten zu gehen, da sie zu anderen Zeiten z.B. wegen Kinderbetreuung nicht daztu kommen.
ednong am :
Und ja, auch meiner Meinung nach verlagert es sich nur, ggf. mit kleiner Streckung -- aber mehr ist es kaum an Umsatz.
Astronaut am :
krümelchen am :
und was treffe ich im Urlaub an? Diese Öffnungszeiten; Mo - Fr 8.00 Uhr bis 12.30 Uhr || 14.30 Uhr bis 18.00 Uhr
Sa 8.00 Uhr bis 12.30 Uhr
Sonntags haben wir geschlossen!
am ersten Tag ein Schock, am zweiten noch gewöhnungsbedürftig... aber früher ging das auch...
ergo: wir sind ganz schön verwöhnt...
andererseits... manchmal nach einem langen Arbeitstag bis 21h dann doch noch ein Segen, wenn ein Markt bis 22h geöffnet hat ))
Dorfbewohner am :
Sa 8.00 Uhr bis 12.30 Uhr]
Ich biete noch "Samstag bis 12" und "Mittwoch nachmittag geschlossen".
Alex_der_Pirat am :
Aber der Trend geht ja nicht nur auf 20 bzw. demnächst komplett auf 22Uhr, sondern auch von 8Uhr auf 7Uhr... Also 3 Stunden mehr pro Tag. Ich finde das sowas von bescheuert. Das ganze auf den Rücken der Verkäufer/innen. oder noch schlimmer: 400-Euro-Knechte...
Lurker am :
Stephan___ am :
Weil der Herr Alex es schafft bis 18:30 einzukaufen, muss natürlich kein Mensch nach 18:30 einkaufen. Denn was der Herr Alex kann, kann natürlich jeder. Denn der Herr Alex kennt sich aus in der Welt. Die lebt schließlich nach Herrn Alex' Lebensentwurf; oder sollte es zumindest!
Zum Kotzen sowas!
MacSpi am :
Hm, also in unserem Büro sind die meisten bis 19:00 da, ich gehe für gewöhnlich zwischen 21:00 und 22:00. Wann soll ich den da mal einkaufen? Und ich würde wohl deutlich mehr Umsatz bringen wenn man mich nur lassen würde.
Zum vergleich, in Taiwan haben die Kaufhäuser bis mindestens 24:00 auf, dank 7eleven und High Life gibt es Lebensmittel von 0:00-24:00. Was ich da in einem halbe Jahr an Klamotten gekauft habe kaufe ich in D in 5 Jahren nicht, wann auch.
Chris am :
Sonstwer am :
Wenn der Laden von 7-22 Uhr offen hat, benötigt er mindestens 15 Arbeitsstunden, das geht nur mit zwei Vollzeitkräften oder einer Vollzeit und zwei Teilzeitkräften...
Das Multipliziert sich hoch mit jeder einzelnen Funktion im Markt, die während der Öffnungszeit besetzt werden muss.
Ja, dafür braucht man jede Menge 400-Euro-Kräfte und noch mehr qualifizierte Voll- und Teilzeitler.
Sollen die jetzt nicht mehr arbeiten, bloß weil irgendjemand im Sinne der gesellschaftlichen Gleichschaltung meint, jeder müsse seinen Einkauf bis 18:30 erledigt haben?
Schnuffi am :
T. am :
Ein Teigling, in den nur das gesteckt wurde, was da reingehört (Mehl, Wasser, Hefe), hält nach der Gärung 45 Minuten durch; wenn er bis dahin nicht gebacken wurde, kann man ihn wegwerfen.
Was das für die Teiglinge von Sonntagmorgen oder denen, die in den "Backshops" aufgebacken werden, bedeutet, darfst du selbst überlegen.
Grüße
T.
schneckchen am :
T. am :
Grüße
T.
Michael am :
Wann ein Kaufmann seinen Kunden seine Ware anbietet, ist doch allein seine Sache. Wozu brauchen wir hier den Staat? Es ist schließlich sein Risiko, daß er auf den Kosten der längeren Öffnungszeiten sitzen bleibt. Das geht den Staat rein gar nichts an und Ladenöffnungszeiten sollten daher überhaupt nicht gesetzlich begrenzt sein. Das regelt der Markt von allein.
Milliway42 am :
Und die arme Verkäuferin die bis 22:00 arbeiten muss hat dafür halt am Vormittag frei - bei anderen Schichtarbeiten wird doch auch nicht gejammert und der Hochofen um 18:30 ausgeschaltet, weil das Personal lieber nach hause gehen sollte! (Ich habe zu Beginn meines Studiums bei einem Medienunternehmen gearbeitet und die "Spätschicht" (17:00 bis 22:00) geliebt, weil ich so problemlos studieren und nebenbei arbeiten konnte!
dereineoderandere am :
Großmaul am :
naja am :
Alex_der_Pirat am :
Und braucht mir keiner mit Vollzeitkräften anfangen, die gibt es im Lebensmitteleinzelhandel nämlich nicht. Die Maximalste Arbeitszeit liegt bei 130 Stunden pro Monat, nur Chefs/Chefinnen haben 164 (offiziell und gesamt 250 inoffiziell).
In Discountern/Drogeriemärkten arbeiten heutzutage nur noch 2 Personen pro Schicht, davon 1 mal der Chef und je eine TEILZEITKRAFT. Also 3 Leute am Tag.
Und während einige meinen es wäre ja so super toll, um 5 vor noch nen Sixer zu holen, ist ne Stunde lang vorher gar nix im Laden los. Aber meistens sind es GENAU DIE, die den ganzen Tag Zeit haben, aber nur ihr Hinterteil nicht hochkriegen.
Aber mittlerweile ist es eh so, dass sich viele sagen, wenn die schon so lange aufhaben, kann ich eh später kommen. Tja, dann kommen die nicht vor 19 Uhr, sondern lieber danach....ist ja offen *kotz*
Ed am :
Und zu deinem "Früher". Früher gab es auch nur drei Sender und abends war Schluss. Sind die Leute, die jetzt länger TV schauen auch Verbrecher?
Dazu fällt mir nur ein: Militante Intoleranz. Weil für dich die alten Öffnungszeiten okay sind, müssen alle das so sehen, ansonsten ist das ja ein Verbrechen. Dann kotz halt.
Martin Sp. am :
PsychoXenocide am :
früher gab es keine Globalisierung, die meisten Angestellten haben von 9am-5pm gearbeitet, der Arbeitsplatz war "umme Ecke" usw usw
Kann es sein, das die Läden sich einfach den veränderten Bedingungen bei den Kunden angepasst haben?
Und was hindert die Besitzer, einfach um 18.30 (wie früher halt) zu schliessen? Vielleicht ist der Kunde doch nicht so "ehrenhaft" und geht dort einkaufen, wo noch auf ist? Ich find's klasse, wenn Unternehmer wie Björn das Risiko der Mehrkosten auf sich nehmen und Ihre Nische suchen. Wer meint, um 18.30 zu schliessen: bitte sehr, der möge es tun
Wer meint, das Leben als Angestellter sei im Einzelhandel zu hart? Es steht ihm frei einen eigenen Laden zu eröffnen, oder?
My 2 €cents...
PS. speziell der letzte Punkt ist schon seeehr provokativ, ich weiß, aber mir geht es um die Bevormundung der Unternehmer (und letztenendes auch der Kunden) die mich auf die Palme bringt
EckoNaut am :
ich versteh diese Diskussion auch nicht, von mir aus kann auch Sonntags auf sein (ist hier schon aber nicht im Supermarkt). Es scheint sich ja zu lohnen sonst würde Björn ja kaum 24h/6 auf haben oder die Anderen bis 22 Uhr. Ich geh einkaufen wenn ich will, ist mir herzlich egal ob um 7 Uhr oder 21:45 Uhr.
Und komm mir bloß keiner mit den armen Angestellten, ich arbeite Nachts und auch am Sonntag.
lg,
Ecko
PS: Ach nochwas, mein Bäcker macht frische Brötchen Sonntags
Anka am :
Früher in Hamburg bin ich auch nach der Arbeit mal Klamotten shoppen gegangen, zur Entspannung. Heute muss ich das alles am Wochenende erledigen. Und wenn Du was vergessen hast, kannst Du es erst am nächsten Wochenende kaufen.
ich vermisse meine Schichtarbeit. Wenn Du von 13:30 bis 22 Uhr arbeitest, kannst du wenigstens Deinen ganzen Privatkram wie Arzttermine, einkaufen etc. viel besser nebenbei erledigen.
Es wundert mich auch nicht, dass hier so viel gesoffen wird in York, hier hat NICHTS ausser Restaurants und Pubs nach 5 Uhr auf. Dadurch hast Du nur Leute auf der Strasse, die sich besaufen wollen. In anderen Innenstädten hat man da eine viel besser Mischung, da auch "normale" Leute unterwegs sind.
ReinHeR am :
Auf dem Land ist es besser: Der laden hat eine Kneipe. Wenn man Abends noch mal was braucht macht sie eben den Laden auf.
Gruß
ReinHerR
llamaz am :
Dann kaufen die Leute mehr im Internet und mein Online Shop macht mehr Umsatz.
Tim am :
JeriC_nicht_eingeloggt am :
Ben2 am :