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Umgehend

Zum Beitrag "Umgehend" im Lawblog kommentierte Tropezien folgendermaßen: Was man als Außenstehender oder Nicht-Jurist immer erst verstehen lernen muß: Rechtsanwälte sind dazu da, böse Brief zu schreiben. Daß dabei auch gerne über- oder untertrieben wird, frei nach dem Motto: “Probieren geht über Studieren”, ist ein echter Hammer, wenn man das nicht gewohnt ist. [...]

In diesem Schreibstil hat "mein" Anwalt eine beeindrucke Perfektion erlangt. Im Laufe der Jahre habe ich mir die Methode "Lieber dreist fordern statt vorsichtig zu bitten" zumindest ansatzweise ebenfalls angewöhnt. Im Umgang mit teilweise ausgesprochen ignoranten Geschäftspartnern und noch ignoranteren Behörden erzielt man damit eine erstaunlich hohe Erfolgsquote. Wenn ich beispielsweise irgendwelche Unterlagen brauche heißt es nicht mehr "Können Sie mir das bei Gelegenheit zufaxen?" sondern nur noch z.B. "Meine Faxnummer lautet xyz, schicken Sie mir das in den nächsten Minuten zu."
Normalweise gar nicht meine Art, aber die Erfolgserlebnisse sind echt gut für's Selbstvertrauen! :-)

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Kommentare

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Mario am :

Und wieder geht unsere Gesellschaft einen Schritt weiter weg von Höflichkeit und Freundlichkeit. Bis auch diese Stufe auf taube Ohren stößt. Und dann?

Björn Harste am :

Im normalen Geschäftsalltag tut dieses Verhalten nicht Not, schon gar nicht mit guten und regelmäßigen Kontakten. Nur wenn irgendetwas nicht läuft (und dies i.d.R. auch noch zu meinem Nachteil ist), muß man nunmal ab und an den harten Tonfall einschlagen.

Tropezien am :

Neulich im Radio: "Die Anzahl der Studienabgänger im Fach Jura hat sich seit den achtziger Jahren vervierfacht." Irgendwie müssen die ja auch alle ihre Brötchen verdienen. Allerdings gibt's auch jede Menge Pfeifen in der ganzen Meute. Da bleibt einem dann vor Gericht der Mund offen stehen, wenn man mitbekommt, wie der eigene Anwalt von der Gegenseite "eingetütet" wird. Also böse Briefe schreiben ist weder hinreichend noch ausreichend für einen guten Anwalt. Aber anscheinend der erste Schritt, der gelernt werden muß.

Sven am :

Aber auch vor Gericht (zumindest in Zivilprozessen) muss man nicht untätig zuschaen wenn der eigene Anwalt eingetütet oder einfach auf dem falschen Fuß erwischt wird. Wie überall sollte man sich auch bei Anwälten nicht darauf verlassen das der schon alles macht, eigene Vorbereitung und eigenes Nachdenken ersetzt auch ein Anwalt nicht.

marcc am :

Naja, Anwälte... Die ratem einem dazu sie zu beauftragen, weil man ja ansonsten durch emotionale Verwicklung sich noch tiefer reinreiten kann. Dieser Rat ist richtig. D.h. aber auch, sie wissen um die emotionale Bedeutung eines Mandats für den Mandanten. Nur warum wundern sie sich dann, wenn sie (weil für sie nichts mehr rauszuholen ist, sie den Mandanten abservieren) dieser sie - und das ganze Pack der Söldner der Rechts - dann nicht mehr mag?

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