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Kassiermalheur

Eine Kundin hatte einen kleinen Einkauf zu bezahlen, etwas über sechs Euro kosteten die paar Teile. Doch als sie der Antenne unserer Warensicherungsanlage zu nahe kam, löste der Alarm aus. Die Ursache dafür war schnell gefunden: Mitgebrachte Kosmetikartikel von Rossmann (wie sollte es anders sein, daran hat sich nämlich nichts geändert...) waren mit noch nicht entsicherten Etiketten beklebt.

Nach der kurzen Aufregung wollte sie bezahlen, aber mein Mitarbeiter stellte nur fest, dass in der Kasse kein offener Posten mehr wäre und so verließ die junge Frau sichtlich irritiert den Laden.

Die Sache hat uns keine Ruhe gelassen und so versuchten wir später, den Vorgang zu rekonstruieren. Finanziell haben wir keinen Verlust gemacht, die Ware ist nämlich bezahlt worden – allerdings von dem nachfolgenden Kunden. Durch die Aufregung mit dem Alarm wurden nämlich alle abgelenkt und mein Kassierer hatte somit völlig vergessen, dass der Bon noch nicht abgeschlossen war. Also zog er schonmal die Artikel des nächsten Kunden über den Scanner und dieser zahlten die Gesamtsumme. Also inklusive der sechs Euro der alarmauslösenden Kundin.

Erstaunlich vor allem, dass der Kunde nichts gemerkt hat. In einem Großeinkauf wäre die Summe sicherlich nicht aufgefallen, aber er hat nun in etwa die Hälfte mehr bezahlt, als er eigentlich musste, denn sein Einkaufswert betrug nur rund dreizehn Euro.

Naja, vielleicht kommt er wieder und reklamiert den Fehler. Dann würde er sein Geld natürlich ohne Diskussion wiederbekommen und wir würden den Schaden selber tragen. Glaube ich aber nicht.

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Kommentare

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gaga am :

das wär doch mal was für einen Testkauf!
8-)

Sven S. am :

Wie war das gestern mit dem Testkauf? :-D

Johannes am :

Ehrenhaft, dass ihr dann auf jeden Fall das Geld zurückgeben werdet. Ich meine, 6 € werden nun glaube ich auch niemanden umbringen ;-) Aber mal wieder typisch MüllerDrogerie/Rossman/Schlecker und Co. Das passiert nun wirklich ständig..

Tobias am :

Das wäre für dich ehrenhaft? Komische Vorstellung.

Michael am :

Dumm gelaufen, 6€ ist schon nicht unerheblich, je nachdem, was man halt so an Budget zur Verfügung hat.

Theodor am :

Tja, sechs Euro sind mehr als die Hälfte der Summe, die ein Hartz IV Empfänger am Tag zur Verfügung hat. Das anderthalbfache dessen, was er für seine Ernährung am Tag zur Verfügung hat. Das dreifache, das ein Kind, das Hartz IV bezieht, am Tag für die Ernährung ausgeben kann.
Und auch die Hälfte dessen, was ich als absolut beschissen bezahlter Azubi pro Arbeitstag (nicht pro Kalendertag!) erhalte.

Solange ich solche Kommentare höre, braucht mir niemand vorjammern, wie schlecht es doch allen finanziell gehen würde.

Naja. Bald kommt _hoffentlich_ die große Inflation. Ich werde sie mit offenen Armen empfangen, denn ich habe nichts zu verlieren.

milliway42 am :

Dann hast Du hoffentlich viele Ländereien und Fabriken, Gold und andere Wertgegenstände...

Wenn Du aber tatsächlich nur etwas Geld gespart haben oder von Sozialleistungen leben müssen hast Du das ganze Problem der Inflation nicht verstanden...
(Und im Moment haben wir auch noch eher die Problematik einer Deflation)

Einfach mal ein wenig VWL-Kentnisse aneignen oder solche blödsinnigen Postings lassen...

Gruß
milliway42

Sascha am :

Was ist das denn für eine Argumentation? "Ich hab zwar jetzt schon kaum Kohle ... aber har har har ... hoffentlich kommt bald die Inflation, damit ich mir von meinem bisschen Geld noch weniger kaufen kann?"

VWL-Azubi? am :

So einen Blödsinn habe ich nun wirklich noch nicht gelesen!

Zum einen scheint hier eine Neidkultur mitzuschwingen, die ihren Ausdruck darin findet zu sagen: Okay, ich bin in der Lehre, mir geht es deshalb nicht gut, soll es doch allen anderen gefälligst auch nicht gut gehen! (Der Facharbeiter, der eine Familie durch ehrliche und harte Arbeit ernhährt, soll es gefälligst genauso schlecht haben wie ich, der ja noch in der AUSBILDUNG ist, also neben der Bezahlung (hoffentlich) auch WISSEN geboten bekommt.) Von dieser moralisch völlig aberwitzigen Vorstellung mal abgesehen, scheint die Ausbildung zumindest nicht im wirtschaftlichen Bereich stattzufinden oder erschreckender Weise nicht zu fruchten.

Hier also mal etwas handfeste VWL für Anfänger:

Eine Inflation (also eine Entwertung von Geld, die sich in steigenden Preisen von Gütern und Dienstleistungen ausdrückt) trifft all jene, die GELD "halten". Insofern trifft es natürlich auch "Reiche", die in festverzinsliche Wertpapiere, Bundesschatzbriefe, Sparguthabe und sonstige Bankeinlagen investiert haben.... Dumm nur, das dies in der Hauptsache die Sparformen des "kleinen Mannes" sind. "Reiche" investieren auch (bzw. hauptsächlich) in Aktien, Immobilien oder Produktivvermögen - also Fabriken, Maschinen etc. Diese Werte sind von einer Inflation aber eben nicht (oder kaum) betroffen! Denn wenn das Geld entwertet wird, steigen die Kurse der Aktien, die Preise für die Immobilien und die Preise für die Güter, die mit dem Produktivvermögen hergestellt werden (siehe auch die Def. einer Inflation).

Selbst wenn der Azubi nun überhaupt kein Erspartes hat und es für "okay" hält, dass die Mittelschicht (Facharbeiter etc.) in ihrer Existenz bedroht sind, während "Reiche" weniger Probleme haben, hat er aber noch ein weiteres Problem: Sein Lohn, den er am Ende eines Monats erhält ist schon dann, wenn er ihn im nächsten Monat ausgeben will (Miete, Lebensmittel etc.) weniger wert. Er erhält also weniger Güter dafür, als er zum Zeitpunkt der Enlohnung erhalten hätte. Diese Entwertung seines Lohnes, wird theoretisch durch steigende Löhne aufgefangen. Das Problem ist nur, dass Löhne unflexibler sind als Preise. Es gibt also einen Zeitverzug und in dieser Zeitspanne hat er objektiv noch weniger Güter, die er von seinem jetzt schon wenigen Geld kaufen kann. Noch problematischer ist das ganze für Empfänger von Transferleistungen, denn diese werden noch seltener, schwerfälliger und unzureichender angepasst, so dass hier schnell Situationen eintreten können, in denen die Transferzahlung nicht mal mehr zum Kauf eines Brotes reicht.

Auf die Auswirkungen für die wirtschaftliche Entwicklung und damit die Arbeitslosigkeit will ich mal gar nicht eingehen. Auch ist das hier keine "neo-liberale" Theorie oder ähnliches sondern die in der Realität (z.B. in afrikanischen Staaten) beobachtbare bittere Wahrheit.

Nun, lieber Azubi, ist Dir jetzt ein Licht aufgegangen? Wenn die sozialistische Revolution so aussieht, dann brauchen sich "Reiche" keine Sorgen zu machen. Die Revolution frisst dann nicht ihre Kinder, sondern lässt sie verhungern.

Bernd 08/16 am :

Vielleicht hat er Schulden? So ein paar Tausender kann man dann schnell mal mit einem Brot begleichen ;-)

JAck am :

Ein Vorgang, der so niemals passieren sollte.

Besonders schön ist es, wenn der Kunde von weiter weg kommt und nicht die Möglichkeit hat, einfach so vorbeizukommen.

Aber Hauptsache es ist kein Verlust entstanden.

Die Kundin hat nicht bezahlt und Ware mitgenommen. Was hat der Kassierer gedacht? Das die Ware per Zauberhand bezahlt wurde?

Andy am :

Lesen hilft:

Aber Hauptsache es ist kein Verlust entstanden.

"...Naja, vielleicht kommt er wieder und reklamiert den Fehler. Dann würde er sein Geld natürlich ohne Diskussion wiederbekommen"



Was hat der Kassierer gedacht? Das die Ware per Zauberhand bezahlt wurde?

"...und mein Kassierer hatte somit völlig vergessen, dass der Bon noch nicht abgeschlossen war. "

JAck am :

Da solltest du wohl nochmal lesen.

Daniel223 am :

Mhmm hier hat der Kassierer einen Fehler gemacht, durch den ein Kunde zu Schaden gekommen ist. Kann passieren, aber ist natürlich grundsätzlich und insbesondere für den Kunden sehr ärgerlich, wenn man um 6 Euro "beschissen" wird im Supermarkt (wenn auch nicht böswillig).

Schaut doch, ob ihr ein gutes Bild des Geschädigten von der Kamera zu Tage fördern könnt, damit die Mitarbeiter Bescheid wissen, um den Kunden das nächste Mal darauf anzusprechen.

Grau am :

Wohl kaum, soviel Aufwand gibts nur für Diebe.

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