Das sterbende Kind
Ein etwa sechsjähriger Junge lief durch den Laden, tobte etwas herum und stieß dabei mit dem Kopf gegen die flache Seite eines Pappaufstellers. Das Material ist relativ weich und nachgiebig und abgesehen davon hat der Aufsteller bei dem zusammenprall nicht einmal nennenswert geschwankt.
Trotzdem fing der Kleine an zu plärren wie nichts Gutes. Während der noch folgenden zehn Minuten, in denen seine Mutter den Einkauf fortsetzte, liefen ihm geschätzte zehn Liter Wasser aus den Augen und er probierte sein komplettes Programm an oskarreifen, melodramatischen Darbietungen durch. Seine schauspielerischen Fähigkeiten reichten von einfachem Schluchzen bis zur mitleiderregenden Sterbeszene auf dem Fußboden vor dem Leergutautomaten.
Mir scheint, dem Kind mangelt es an Aufmerksamkeit.
Trotzdem fing der Kleine an zu plärren wie nichts Gutes. Während der noch folgenden zehn Minuten, in denen seine Mutter den Einkauf fortsetzte, liefen ihm geschätzte zehn Liter Wasser aus den Augen und er probierte sein komplettes Programm an oskarreifen, melodramatischen Darbietungen durch. Seine schauspielerischen Fähigkeiten reichten von einfachem Schluchzen bis zur mitleiderregenden Sterbeszene auf dem Fußboden vor dem Leergutautomaten.
Mir scheint, dem Kind mangelt es an Aufmerksamkeit.
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Kommentare
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Uwe am :
Pandora am :
Blogolade am :
Ignorieren ist das einzig richtige, wenn auch nervig für die anderen Zuhörer/Zuschauer
Gerd am :
Da habe ich mit dem Lesen aufgehört. Dämliche Mode à la "wir sind schwanger". Meine Kindheit gehörte noch mir und ich bin heilfroh darüber.
Gerd am :
Pandora am :
Im Übrigen meine ich ja nicht, dass man Kinder generell ignorieren sollte. Aber wenn man immer nachgibt (vor allem bei derart künstlichem Theater) tanzt einem das Kind später nur noch auf der Nase rum.
Oder hast du vielleicht eine bessere Idee?
Kiner-Los am :
Pandora am :
yuppel am :
Wenn ein umstehender Passant dann ernsthaft was sagen sollte, dann ist das nur der Neid, dass man die Situation im Griff hat. Meine Bekannte hat mit dieser Variante statt bösen Blicken eher Beifall geerntet, weil das Kind es irgendwann wirklich kapiert hat und dann hat es damit aufgehört.
Lernen durch Einsicht, ist eigentlich das Beste fürs Kind...
Dirk Frieborg am :
Unverständnis sollte herrschen, nicht Neid. Unverständnis darüber, daß so einem kleinen Terroristen nicht seine Grenzen gezeigt werden.
Da wäre bei mir früher nichts ignoriert worden – eins anne Backen hätt's gegeben, notfalls auch hintendrauf, und dazu den Spruch: "Jetzt weißt du wenigstens, warum du heulst!"
Immer dran denken: Auch (unbeteiligte) Mitmenschen haben Nerven. Und die sind nicht immer so gestählt wie die der ignoriergeübten Eltern.
Nicht wahnsinnig am :
Gerd am :
Roland am :
Also, hat das Kind mit der Sterbeszenerie das bekommen was es wollte.
Gruß aus Berlin,
Roland
Obi-Wan am :
relet am :
hajo am :
Beschleunigen lässt sich das nur durch die Nutzung der so sinnvoll in Kassennähe und kindgerechter Höhe aufgebauten Leckereien
MaxR am :
dann gildets nich.
1337man am :
Daniel am :
sparshopseelsorger am :
Martin Sp. am :
robertd am :
Buntentor_Einsiedler am :
Sandra am :
das kind könnte mit so einem heulen-wegen-nichts-talent gut bundesligafußballer werden
Maik E. am :
Pfaffenhofener am :
Hans am :
Mein Bruder (damals in der Trotz-Phase) machte im Supermarkt eine Riesenszene (so wie von Björn beschrieben), Mutter ignoriert ihn, kauft weiter ein, bezahlt verlässt den Laden und wartet draußen.
Bruder immer noch am schreien, ein Passant zu meiner Mutter: "Geben Sie ihm doch mal einen ordentlichen Klaps!"
Mutter: "Ach und Sie meinen davon wird's besser?"
Naja, nach ein paar Minuten kommt der kleine dann zur Mutter und sagt: "Hab jetzt fertig geweint."