Pfandfragen
Blogleser Jan hat ein paar Fragen zum Flaschenpfand:
Mehrweg: Die Gebinde werden normalerweise über die Flaschenform erkannt, so dass eine Sortierung nach Herstellern (Identifikation durch EAN) nicht möglich ist.
Einweg: Die Artilkelnummer (EAN) gehört zwingend zu einem Datensatz, die Gebinde werden daher eindeutig erkannt. Ob in den Clearingstellen eine Auswertung darüber stattfindet, wieviele Gebinde von welchem Hersteller oder von welcher Handelskette stammt, kann ich nicht sagen. Technisch wäre dies auf jeden Fall möglich. Wenngleich es meiner Meinung nach außer für statistische Zwecke keinen Sinn haben würde, da das Pfandclearing ja einheitlich über die DPG abgewickelt wird.
Die Getränkehersteller kaufen quasi die DPG-Logos für ihre Produkte. Für jede abgefüllte Dose oder Flasche bekommt die DPG erstmal 25 Cent.
Die Hersteller verkaufen ihre Produkte inklusive Pfandbetrag an die Großhändler. Ich bezahle beim Einkauf Pfand an die Großhändler und die Kunden bezahlen (wie man das schon immer getan hat) bei mir den Pfandbetrag an der Kasse. Das ist der Weg zum Kunden.
Rückwärts funktioniert es so, dass der Kunde bei mir die Gebinde in den Automaten steckt und das Pfandgeld direkt ausgezahlt bekommt. Der Automat entwertet die Flaschen/Dosen im Cruncher. Das ist deshalb wichtig, da ich mein Geld anhand der erfassten Daten aus dem Automaten wiederbekomme. Der Leergutautomat sammelt die Daten und schickt sie an die Clearingstelle, von der ich wöchentlich Gutschriften über die gesammelten Einwegpfand-Beträge bekomme. Die Clearingstelle rechnet schließlich mit der DPG ab und so schließt sich der Kreis.
Zählen die Leergutautomaten die Anzahl der eingeworfenen Flaschen sortiert nach Hersteller, Aldi, Plus etc. insbesondere beim Einwegpfand?Ich kann hier natürlich nur über meinen Automaten, bzw. über die Automaten, die ich kenne, berichten. Da ist es folgendermaßen:
Mehrweg: Die Gebinde werden normalerweise über die Flaschenform erkannt, so dass eine Sortierung nach Herstellern (Identifikation durch EAN) nicht möglich ist.
Einweg: Die Artilkelnummer (EAN) gehört zwingend zu einem Datensatz, die Gebinde werden daher eindeutig erkannt. Ob in den Clearingstellen eine Auswertung darüber stattfindet, wieviele Gebinde von welchem Hersteller oder von welcher Handelskette stammt, kann ich nicht sagen. Technisch wäre dies auf jeden Fall möglich. Wenngleich es meiner Meinung nach außer für statistische Zwecke keinen Sinn haben würde, da das Pfandclearing ja einheitlich über die DPG abgewickelt wird.
Wie wird der Einwegpfand abgerechnet, also woher bekommst Du das Pfandgeld, was Du ja an Deine Kunden auszahlst.Ich denke, die Fagen kann man am einfachsten zusammen beantworten. Ich reduziere das der Einfachheit halber auf die generelle Abwicklung ohne Berücksichtigung eventueller Gebühren oder sonstiger detaillierter Abläufe.:
Bezahlst Du Pfand, wenn Du vom Großhändler oder ähnliches, Einwegflaschen beziehst?
Wie funktioniert überhaupt das Einwegpfandsystem? Zahlen alle Flaschenhersteller in einen Pool ein und jeder der Einwegflaschen wieder abgibt bekommt einen Teil aus dem Pool?
Die Getränkehersteller kaufen quasi die DPG-Logos für ihre Produkte. Für jede abgefüllte Dose oder Flasche bekommt die DPG erstmal 25 Cent.
Die Hersteller verkaufen ihre Produkte inklusive Pfandbetrag an die Großhändler. Ich bezahle beim Einkauf Pfand an die Großhändler und die Kunden bezahlen (wie man das schon immer getan hat) bei mir den Pfandbetrag an der Kasse. Das ist der Weg zum Kunden.
Rückwärts funktioniert es so, dass der Kunde bei mir die Gebinde in den Automaten steckt und das Pfandgeld direkt ausgezahlt bekommt. Der Automat entwertet die Flaschen/Dosen im Cruncher. Das ist deshalb wichtig, da ich mein Geld anhand der erfassten Daten aus dem Automaten wiederbekomme. Der Leergutautomat sammelt die Daten und schickt sie an die Clearingstelle, von der ich wöchentlich Gutschriften über die gesammelten Einwegpfand-Beträge bekomme. Die Clearingstelle rechnet schließlich mit der DPG ab und so schließt sich der Kreis.
Meine Fragen kommen von folgenden Beobachtungen:Diese Frage kann ich leider nicht beantworten. Da inzwischen (fast) alles über die DPG abgerechnet wird und es keine "Insellösungen" mehr gibt, ist eine Trennung im Grunde egal. Meine Vermutung ist, dass eine direkte Abrechnung mit der DPG erfolgen könnte. Aufgrund der Eigenmarken ist Lidl sozusagen ein Hersteller und wenn Lidl das Clearing selber übernimmt, könnten da natürlich einige der oben gennanten Schritte eingespart werden. Aber das ist jetzt nur eine Vermutung.
Im Plus und im Lidl werden die Einwegpfandflaschen getrennt nach Eigenmarken und Fremdfirmen sortiert.
Macht das Sinn? Bekommt Lidl für die Fremdflaschen aus einem Pool Geld?
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Kommentare
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Jan! am :
Sonstwer am :
Die Aufgabe der Clearingstelle besteht genau darin, dass jeder der bepfandete Einwegartikel annimmt und dadurch Geld an seine Kunden auszahlen muss, dieses Geld erstattet bekommt.
Gleichzeitig muss derjenige, der die Flaschen ausgegeben und das Pfand eingenommen hat, den Betrag für jede seiner anderenorts angenommenen Flaschen an die Clearingstelle zahlen.
Dazu kommt ein gewisser Prozentsatz für die gesamte Abwicklung, den die Clearingstelle einbehält - dadurch wird es interessant, seine Eigenmarken von den Fremdflaschen getrennt abzuwickeln, denn das reduziert den Betrag von dem der prozentuale Anteil berechnet wird.
Wirklich interessant ist aber, dass an die Clearingstelle nur für die irgendwo angenommenen Pfandflaschen gezahlt wird - Das Pfand für alle Flaschen, die nicht wieder zurückgegeben werden (=Pfandschlupf) bleibt als zusätzliche Einnahme beim Verkäufer des Einweggebindes.
Und dabei kommen beachtliche Beträge zusammen...
MSG am :
Die einzigen, bei denen der Pfandschlupf bleiben könnte, ist doch die DPG?
Jochen am :
Bei normalen Marken bekommt der Hersteller den Pfandschluf. Nur bei Handelsmarken, die ein Hersteller im Auftrag eines Handelsunternehmen produziert, "gehört" das Pfand auch erst einmal dem Handel.
Dadurch werden im Discount die Handelsmarken über den Pfandschlupf quersubventioniert.
Die DPG behält keinen Pfandschlupf. Wie #3 schreibt, ist der erste der die Getränke verkauft, der Profiteur von nicht zurückgebrachten Flaschen. Bei normalen Getränken werden die Flaschen ja noch über Zwischenhändler vertrieben, beim Discount gibt es diese Stufe nicht.
Hanno am :
Dann noch eine Frage an Björn: Wie ist das mit der Herstellererknnung bei den immer mehr werdenden eigenes für bestimmte Hersteller produzierten Mehrwegflaschen, also z.B. die neuen Bitburger 0,5er. Da müsste dann doch eine Zuordnung möglich sein. Und: Werden diese Flaschen dann nach Bitburg bzw. zur nöchsten Abfüllanlage von Bitburger verschifft? Sowas sollte in den Ökobilanzen von Mehrweg mal mehr mit einberechnet werden, denn anders als normale NRW oder Longneck-Flaschen lassen sich diese Spezialgebinde ja nicht beliebig von anderen Herstellern befüllen.
Sonstwer am :
Es ist eben gerade nicht so, dass der Getränkehersteller bereits bei der PRoduktion der Flasche an das System zahlt, da fällt nur eine geringfügige Lizenzgebühr für die Logos und die Systemteilnahme an. Die Zahlungspflicht an die DPG bzw. Clearingstelle entsteht erst dann, wenn die leere Flasche in das System zurückkehrt.
Nur so macht Einwegverkauf im Discount wirklich Spaß.
Oder glaubt irgendwer wirklich, man könne Mineralwasser für 9 Cent/Liter produzieren?
Christopher am :
Dieser Blog ist echt gut
noch ne Frage am :
Also macht er Gewinn mit Flaschen die nicht er verkauft hat.. Da sollten sich also alle Händler über Flaschensammler freuen die leere Flaschen in den Laden tragen, oder?
Sonstwer am :
Alles war er davon hat ist also ein Zinsverlust für die Zeit zwichen Auszahlung an den Pfandkunden und Überweisung der DPG.
Es gab eine Zeitlang eine Variante, in der Tankstellen für die 25Cent die sie an den Kiunden ausgezahlt haben 29Cent (inkl. MwSt.) überwiesen bekamen, das hat sich dann aber als Fehler im System herausgestellt.
Jochen am :
Es gibt sogar Geschäftsmodelle von Automatenbetreibern, die durch das Auftstellen von Einweg-Rückgabeautomaten an publikumsreichen Plätzen (z.B. Bahnhöfen) diesen "Fehler" ausnutzen und damit Geld verdienen sollen. Das stand zumindest in der Lebensmittelzeitung.
Mick am :
Ich sag nur Kreditabhängigkeit vom jeweiligen Wohnviertel oder so. Wäre doch gut denkbar daß Wohnviertel mit hoher Anzahl von Billigbiereinwegflaschen dann auch schlechter gestellt werden.
Ich bin nicht verrückt! am :