Abbau
Einer meiner langjährigen Stammkunden macht mir momentan Sorgen. Er hat irgendwann mal studiert, war viele, viele Jahre mit einem Unternehmen mit mehreren Angestellten selbstständig und genießt seit einigen Jahren seinen wohlverdienten Ruhestand. Ich habe ihn in all den Jahren als einen kräftigen Mann mit gesundem Menschenverstand und Unternehmerseele kennengelernt. Hin und wieder ein "schwieriger Kunde", aber dennoch hatte er mehr Verständnis für die kleinen Probleme im Einzelhändler-Alltag, als viele andere Kunden.
Seit einiger Zeit machen sich bei ihm Anzeichen von Parkinson bemerkbar. Seine Körperhaltung ist nicht mehr so aufrecht wie früher und spätestens an der Kasse, wenn er das Kleingeld aus seinem Portemonnaie sucht, lässt sich das Zittern seiner Hände nicht mehr verheimlichen.
Aber noch viel schlimmer finde ich, dass er sich im Laden neuerdings immer schlechter zurechtzufinden scheint. In einem normalen Regal suchter er plötzlich Tiefkühlpizza, worauf ich allerdings auch erst nach mehrmaligem nachfragen kam. Denn erkundigt hatte er sich bei mir ursprünglich lediglich nach "Dr. Oetker" – und das hätte ja nun ziemlich viel sein können.
Seine letzte Frage fand ich gerade besonders übel. "Wo haben Sie denn jetzt das Brotregal gelassen?" klingt zwar im ersten Moment wie eine gewöhnliche Frage eines gewöhnlichen Kunden. Doch dieser Mann ist ein Kunde der ersten Stunde und auch das Brotregal hat in den letzten 8,5 Jahren keinen neuen Standort bekommen. Mindestens einmal pro Woche ist er hier im Laden und dieser Kunde gehört zu denen, von denen ich sagen würde, dass sie sich hier am besten auskennen.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Allerdings befürchte ich, dass es nicht besser werden wird.
Seit einiger Zeit machen sich bei ihm Anzeichen von Parkinson bemerkbar. Seine Körperhaltung ist nicht mehr so aufrecht wie früher und spätestens an der Kasse, wenn er das Kleingeld aus seinem Portemonnaie sucht, lässt sich das Zittern seiner Hände nicht mehr verheimlichen.
Aber noch viel schlimmer finde ich, dass er sich im Laden neuerdings immer schlechter zurechtzufinden scheint. In einem normalen Regal suchter er plötzlich Tiefkühlpizza, worauf ich allerdings auch erst nach mehrmaligem nachfragen kam. Denn erkundigt hatte er sich bei mir ursprünglich lediglich nach "Dr. Oetker" – und das hätte ja nun ziemlich viel sein können.
Seine letzte Frage fand ich gerade besonders übel. "Wo haben Sie denn jetzt das Brotregal gelassen?" klingt zwar im ersten Moment wie eine gewöhnliche Frage eines gewöhnlichen Kunden. Doch dieser Mann ist ein Kunde der ersten Stunde und auch das Brotregal hat in den letzten 8,5 Jahren keinen neuen Standort bekommen. Mindestens einmal pro Woche ist er hier im Laden und dieser Kunde gehört zu denen, von denen ich sagen würde, dass sie sich hier am besten auskennen.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Allerdings befürchte ich, dass es nicht besser werden wird.
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Kommentare
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Uwe am :
evchen am :
Was aber noch viel schlimmer ist, dass sich hier wohl eine schleichende Demenz bemerkbar macht.
Alt werden ist nichts für Feiglinge.
Max am :
md am :
Max am :
DJ Teac am :
Erst in den letzten Monaten als er nichtmehr aus dem Bett konnte haben wir einmal am Tag für 45 Minuten den Pflegedienst dagehabt der geholfen hat das Bett zu machen (er war mit 150kg ein sehr schwerer Mann).
Michael am :
Parkinson und Demenz muss schreklich sein. Schon eines allein ist grausig, aber beides zusammen, kann man nur hoffen, dass es für ihn relativ schnell geht, denn wenn man sieht wie ein solch ehemals vitaler Mann körperlich verfällt, das ist schwer zu verkraften.
Gerhard Zirkel am :
Gerhard Zirkel
Franky am :
Gibt ja auch nur 2-3 Parkinsonfaelle pro Jahr in Deutschland.
Vielleicht sollte man sich vor dem Dummschwaetzen mal informieren, wie es im Pharmabereich so ablaeuft. Oder wenn man selbst so schlau und gut ist, haette man vielleicht selbst Biochemie studieren sollen?
Gerhard Zirkel am :
Mein Fall im Familienkreis hat selbst große Summen Geld gespendet, damit die Forschung in diesem Bereich überhaupt weitergeführt werden konnte. Ihm hilft es nicht mehr, aber vielleicht anderen.
Und das die Pharmaindustrie böse ist, sollte jedem bekannt sein. Die müssen das sogar, denn wenn sie wirklich Menschen heilen wollten wären sie in kurzer Zeit pleite - aber das ist nur die Meinung eines "Dummschwätzers" - du weißt das bestimmt besser.
Gerhard Zirkel
Franky am :
Gerhard Zirkel am :
Das Problem ist gar nicht so sehr das Gewinnstreben der Pharmaindustrie, dass die das müssen ist mir auch klar.
Das Problem ist die systematische Ablehnung alternativer Heilmethoden die es für so manche "unheilbare" Krankheit durchaus gibt.
Ich kenne einen Arzt, der sich mit einigen dieser Methoden intensiv auseinandergesetzt hat - als Belohnung erhielt er Morddrohungen obwohl er mehrere "unheilbar" kranke Menschen geheilt hat - zumindest leben die noch, ohne große Kosten. Nun arbeitet er fast schon im Untergrund ...
Hier wird mit System alles unterdrückt was möglicherweise eine Heilung ohne die Medikamente der Industrie ermöglichen könnte.
Gerhard Zirkel
Unterdosis am :
HCN am :
Schnell und effektiv mit dem richtigen Gift.
jemand® am :
G0tt am :
Joe am :
hört mit euren imaginären freunden auf und stellt euch der realität *koppschüttel*
tut was ihr wollt, solang ihr niemandem schadet - denkt mal drüber nach ...
und was krankheiten angeht ... die forschung der pharmaunternehmen ist verdammt schnell und rasant gewachsen in den letzten jarhzehnten und dass für eine bestimmte krankheit noch kein 100% effektives heilmittel gefunden wurde liegt mit sicherheit nicht am mangelnden profit.
seid froh, dass ihr heute lebt und nicht vor 100 jahren...
...und falls jemandem von euch die eierlegende wollmilchsau im medizinischen bereich vor die füße fällt - lasst es mich wissen
Mave''z am :
Cele am :
Manchmal gibt es im Leben wichtigeres als das, was hinterher in der Kasse ist. :-/
DJ Teac am :
Aber naja, manche Cheffs halten nichts von Kundenfreundlichkeit
Alwin am :
Göttlich.
Wenn es keine Einzelhändler gäbe, die Diagnosen stellen können: Wozu wären dann Ärzte da?
Und die "teeming millions" hauen gleich in dieselbe Kerbe, weil der Shopblogger das sagt.
Göttlich eben.
DJ Teac am :
Anke_ am :
Charakteristisch ist auch das nicht abschätzen können von Abständen weswegen sich Parkinsonpatienten auch schonmal VOR den Stuhl setzen oder sie gehen in einem Riesenabstand hinter dem Rolator her und machen nur Trippelschritte, auch das ist ein Merkmal. Je weiter die Krankheit fort schreitet, desto weniger erkennen sie ihre Lebenssituation. Wollen zB ihre Kinder in den Kindergarten bringen obwohl diese selbst schon in Rente sind.
Parkinson nur aufs Schütteln zu reduzieren ist falsch, nicht jeder Parkinsonpatient schüttelt.
Impi am :
Am schlimmsten aber muss das für den Betroffenen selbst sein. Der merkt ja durchaus, dass da etwas nicht stimmt. Und gerade in der Anfangsphase, wenn man "tüddelig" wird, dann bekommt man immer und immer wieder nur einen Rüffel von seiner Umwelt.
Aufklärer am :
Max am :
/me am :
Aber gut, wenn man davon unbelastet ist, ist der Witz vielleicht gut. Der Spaß sei dir gegönnt. Ehrlich.