Landwirte protestierten gegen ALDI-Milchpreise
Solche Protestaktionen kann ich gut verstehen. Immer mehr Landwirte stellen ihre Milchwirtschaft ein, weil es einfach kein lohnendes Geschäft mehr ist.
Quelle: LVPnet.
Quelle: LVPnet.
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Kommentare
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Johannes am :
Stell dir mal die umgekehrte Situation vor: Den Milchbauern geht es gut, sie fahren fette Gewinne mit ihrer Milchviehzucht ein. Was würde unzweifelhaft passieren? Neue Wettbewerber treten in den Markt ein, weil sie sehen, daß der Markt profitabel ist und es keine besonders hohen Eintrittsbarrieren gibt. Die neuen Wettbewerber müßten, weil sie sich nicht über die Qualität ihrer Milch differenzieren können, über den Preis konkurrieren. Der Marktpreis für Milch sinkt also. Und so geht es weiter, bis der Markt unprofitabel ist - zumindest für die Betriebe, die sich nicht z.B. durch Skalenvorteile einen absoluten Kostenvorteil gegenüber den Kleinbauern verschaffen können.
Es gibt also kaum eine Möglichkeit, in einem Markt, der sehr niedrige Eintrittsbarrieren aufweist, keine Differenzierungsmerkmale zuläßt, in der die Abnehmer tausendmal mächtiger sind als die Wettbewerber in der Branche, dauerhaft gutes Geld zu verdienen. Wäre das anders, würde ich sofort einen Milchbauernhof eröffnen.
Das Ganze kommt ja aber auch keineswegs überraschend. Andere Landwirte haben schon längst erkannt, daß man kein Geld damit verdient, exakt dasselbe wie tausend andere Landwirte herzustellen, und haben sich ihre Nische gesucht, in der sie aufgrund eines Qualitäts- oder Kostenvorteils besser konkurrieren können. Beispielsweise die Herstellung von Bioprodukten, Herstellung von Gourmet-Produkten oder die regionale Vermarktung ihrer Waren.
Johannes am :
Der Weinbau stand in den 70er und 80er Jahren vor genau derselben Herausforderung. Deutscher Wein war wertlos und wurde den Winzern im Faß zu Billigstpreisen abgekauft. Einziges Augenmerk der Winzer waren möglichst hohe Erträge pro Hektar Weinberg.
Eine neue Generation Winzern übernahm dann in den 80ern und 90ern die Betriebe ihrer Eltern und konzentrierte sich darauf, hochqualitative Weine zu erzeugen und selbst zu vermarkten. Beispiel: Das Weingut Van Volxem, das heute unter neuem Management Saarweine zu Spitzenpreisen verkauft, teilweise für 30 Euro pro Flasche für einen trockenen Riesling.
Calvados am :
Vor allem ärgert mich, dass in einem Geschäft in der Nähe von Osnabrück die Milch und Milcherzeugnisse von einer Molkerei aus Süddeutschland herangekarrt werden, und in Freiburg i.Brg. z.B. die Milch von einer norddeutschen Molkerei verkauft wird. Vielleicht sollte die Maut noch etwas höher festgesetzt werden, damit sich diese überflüssigen Transporte nicht mehr rechnen.
Aber damit ist den Bauern erstmal nicht geholfen (toller Satzbau)
kju am :
Marc am :
Abzüglich der 27 Cent für den Bauern bleiben für alle weiteren Kostenstellen auch nur noch 28 Cent.
Davon müssen dann (mindestens) finanziert werden:
- Abtransport vom Bauern
- Molkereikosten
- Verpackung
- Transport zum Großhändler
- Transport zum Händler
- Mehrwertsteuer (über 4 Cent)
- Gewinn des Händlers
Unter diesem Aspekt finde ich 27 Cent (also die Hälfte) des Endpreises für den Bauern schon noch recht viel.
Eine andere Frage ist, ob sich die Kühe zu diesem Preis wirtschaftlich halten lassen und das beweist dann, dass der von "Geiz-ist-Geil"-Kunden erzeugte Preisdruck ursächlich für die derzeitige Lage ist.
Johannes am :
Besonders schön im Moment in der Unterhaltungselektronik zu sehen. Die "Markenhersteller" beziehen ihre Geräte aus der gleichen chinesischen Massenfertigung wie die Billiganbieter. Welchen Grund sollte es da geben, ein Markenprodukt zu kaufen?
Simon am :
Was tun?
Johannes am :
Um sicherzustellen, daß das erste Glied der Kette einen überproportional großen Anteil bekommt, müßte man schon sowas wie "fair gehandelte Milch" einführen, bei der aus Marketinggründen eine bestimmte Preispolitik gegenüber den Lieferanten garantiert wird.
Tim Jansen am :
Ich sehe da auch kein wirkliches Problem. Wenn die Landwirte nicht mehr profitabel arbeiten koennen, sollen sie alle gemeinsam die Preise erhoehen. Irgendwo muessen auch die Supermaerkte einkaufen. Sind aber nur einzelne Landwirte betroffen, muessen diese halt effizienter werden. Aber warum soll ich als Kunde einen ineffizienten Landwirt auch noch belohnen?
Johannes am :
"Sie ueben den groessten Druck aus, indem sie einfach dort einkaufen, wo die Milch am besten ist. "
Und das ist genau das Dilemma der Milchwirtschaft: Die Milch schmeckt überall gleich. Weihenstephan schmeckt nicht anders als Mibell oder "Die Sparsamen", in manchen Regionen sind sie sogar identisch. Also verlagert sich der Wettbewerb auf den Preis.
Johannes am :
Tim Jansen am :
Johannes am :
Anonym am :
http://www.mechau.de/
Ich habe mal unter Brotspezialitäten geguckt und gemerkt das ich noch keins von denen probiert habe. Deren normale Brote schmecken aber auch gut genug um sie einfach so zu essen. :-d Der hat es echt geschafft das ich aktiv Werbung für ihn mache und wird bestimmt nur noch mehr Kunden finden.
NIE WIEDER FADES BROT!
Simon am :
Thorsten am :
Wenn alle auf denselben Zug springen, kann das auf Dauer nicht gutgehen.
Sascha am :
Randow Mike am :
Die Regierung sollte sich besser für die Verbraucher einsätzen und nicht für die die uns abzocken.Alle Preise steigen nur der Lohn nicht,das ist unfähr.
Alle schauen nach Afrika und keiner schaut nach Deutschland und Resteuropa,hier ist auch schon die Armut angekommen.
Afrika bekommt Hilfe und Deutschlands Verbraucher und Bürger bluten dafür.
So darf es nicht weiter gehen.
Bürger,geht auf die Straße und wehrt Euch,es ist fünf vor zwölf.
Bob am :
Ja, für Bildung ist in Deutschland auch nicht genug Geld da, aber unsere Sprache sollte man in 8-9 Jahren Schule wohl richtig lernen können. Das hilft dann auch gegen die Armut indem man einen besser bezahlten Job bekommt. Und dann kann man sich auch wieder die Milch leisten. Im Gegensatz zu Bier und Schnaps ist die nämlich gut für's Hirn.