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Eine Bewerberin, die sogar ein Fachabitur vorweisen kann, sucht einen Ausbildungsplatz zur Fleischereifachverkäuferin. Ich dachte schon, dass mein Werdegang, nach der FOT eine Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel zu machen, ungewöhnlich ist.

Nehmen werde ich sie jedoch nicht. Der Hauptgrund dafür liegt darin, dass ich nicht zur Fleischereifachverkäuferin ausbilden kann. Abgesehen davon hätte die gute Frau wahrscheinlich woanders auch keine deutlich besseren Chancen gehabt: Nur ein Anschreiben und ein Lebenslauf ohne Foto und Unterschriften, schief auf DIN-lang gefaltet, machen keinen sonderlich guten Eindruck.

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Kommentare

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der jörg am :

Das Peinlichste daran ist doch einfach, dass sie sich die Bewerbung hätte sparen können, wenn sie mal deine Geschäfte besucht hätte. Dann hätte sie wohl selber kombinieren können -> Keine Fleischtheke -> Keine Ausbildung...

oder liege ich da jetzt von den Anforderungen her falsch?

M. am :

Lebenslauf ohne Foto ist mittlerweile relativ gängig. Unter anderem wegen des Diskriminierungsparagraphen verlangen einige Arbeitgeber explizit, dass kein Foto beiliegt.

krustyDC am :

Ohne Foto und schief gefaltet erinnert mich an den alten Metzgerei-Witz:

"Ich hätte gern 500gramm von der fetten Groben."
- "Das tut mir Leid, die hat heute Berufsschule..."

MH am :

Kein Foto finde ich auch sehr konsequent. Wenn ich nicht gerade zum Model ausgebildet werden will, dann soll mir mal jemand objektiv erklären, inwieweit ein Foto etwas über meine Eignung aussagt. Und jetzt bitte nicht so ein Schwachsinn von "Man will sich ja einen Eindruck vom Bewerber verschaffen".

Stefan am :

Der Bewerber könnte damit beweisen, dass er zumindest in der Lage ist, sein Äußeres annehmbar bis erträglich zu gestalten...

Prozentrechner am :

Für sowas ist das Vorstellungsgespräch da...

Stefan am :

Es ist ja auch so sinnvoll, Menschen zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen, die dann (durch Gründe, die man hätte vorher klären können) sowieso keine Chance auf einen Arbeits-/Ausbildungsplatz haben.

Dann sparen wir uns doch schriftliche Bewerbungen und auch die Terminabsprachen gleich ganz und veranstalten einfach eine "offene Woche", in der alle Bewerber dann um ihren Ausbildungsplatz anstehen dürfen.

krustyDC am :

Ich sag einfach mal was viele denken:
Wenn ich einkaufe, werde ich gerne von sympathischen, positiv motivierten, lächelnden Menschen beraten. Ich bevorzuge bei zwei standardisierten Läden sogar den, wo ich freundlicher und sympathischer bedient werde.
Und ich bin kein egomanischer Einzelfall, das ist wissenschaftlich untersucht.

Vielen Menschen sieht man einfach auf dem Photo schon an, dass sie eine käck brummelige Laune in den Laden bringen würden.
Wer will einem Arbeitnehmer verbieten sowas vermeiden zu wollen?
Spätestens beim Vorstellungsgespräch fallen solche Leute meistens eh raus. Also wozu die Mühe? ;-)

Anna am :

Na wenn man ja soviel am Foto erkennen kann, dann brauchts ja kein Vorstellungsgespräche mehr....

Stefan am :

Das kann man sicherlich nicht immer erkennen. Aber wer nicht einmal auf einem Bewerbungsfoto ein halbwegs brauchbares Äußeres, gepaart mit einem annehmbaren Gesichtsausdruck hinbekommt, der schafft es auch in aller Regel nicht morgens am Arbeitsplatz.

Wo das also wichtig ist, ist dieser Mensch fehlt am Platz...

McDough am :

Irgendwie finde ich die internationalen Unterschiede bei Bewerbungen interessant. Wenn man in den USA einer Bewerbung ein Foto beilegt wird man direkt aussortiert und darf sich woanders bewerben. Der Grund dafür ist auch recht einleuchtend: Diskriminierungsverbote mit wirklich empfindlichen Strafen für die Unternehmen.

In Deutschland dagegen wird meistens ein Bewerbungsfoto verlangt (Den Sinn habe ich nie wirklich verstanden, in der Regel kann man davon ausgehen, dass ein Bewerber nicht wie der letzte Asoziale herumläuft wenn seine Bewerbung ansonsten ordendlich aussieht)

Anna am :

Genau!
Ich denke man kann genügend positive oder negative Eigenschaften einfach anhand der Bewerbungsunterlagen ausmachen, dafür braucht es kein Foto.

krustyDC am :

Wir haben es verstanden.
Du bist der Meinung dir würde ein Bild bei der Bewerberauswahl nicht helfen.
Dass Hunderte andere Menschen der Meinung sind, es hilft ihnen, ist dir egal. Im nächsten Schritt werden Leute wie du versuchen es den Hunderten gesetzlich verbieten zu lassen.

Und so nimmt jede noch so popelige Interessengruppe jeden Tag irgend einer anderen Gruppe Freiheiten weg.

Oh diese Mentalität.

ollibass am :

ich denke aber es geht nicht nur darum, ob jemand ordentlich oder schmuddelig rumrennt, sondern auch zb ob jemand konsequent und offen wirkt oder eher schüchtern und zurückhaltend. könnte ja für manche positionen schon ein weiteres kriterium für bewerber sein.
gut - klar - kann schon sein dass einer der sonst eben sehr nett und offen ist auf dem bild blöd rüberkommt weil er grad aufgeregt war.
ich denke halt, ein bild ist nicht dazu da, schlechte bewerber auszusortieren, sondern gute noch mehr hervorzuheben.

dpv - doppelter photovorteil

Stefan am :

"in der Regel kann man davon ausgehen, dass ein Bewerber nicht wie der letzte Asoziale herumläuft wenn seine Bewerbung ansonsten ordendlich aussieht"

Nein, kann man heute im Zeitalter von Word-Vorlagen zum Selbsausfüllen (leider) nicht mehr...

McDough am :

Selbst wenn einer die Wordvorlage hat: Er muss sie vernünftig ausfüllen und den Brief vernünftig falten und ordendlich in den Umschlag stecken. Eine Aufgabe, der einige Bewerber heutzutage leider nicht mehr gewachsen zu sein scheinen, auch wenn es eigentlich ziemlich simpel ist. Man muss sich mal mit Leuten aus Personalabteilungen unterhalten, die für Bewerbungen zuständig sind. Was man da so alles hört kann einem Tränen in die Augen treiben. Da fragt man sich wirklich, wie einige Leute die Schule auch nur ansatzweise überstanden haben...

bax am :

Hm, mir wurde beim Bewerbungstraining folgendes erzählt: Bei Initiativbewerbungen, sprich: unverlangten Bewerbungen, NIE eine komplette Bewerbungsmappe mit Zeugnissen, Foto etc. schicken, sondern nur ein Anschreiben und Lebenslauf (mit Foto), geknickt in einem normalen (kleinen) Briefumschlag, weil die Personaler, die ja nicht mit einer Bewerbung rechnen, sonst zu sehr in ihrem üblichen Tagesablauf belastet werden. Außerdem müßten sie ja dann im Falle fehlenden Bedarfs den ganzen Kram wieder auf ihre Kosten zurückschicken...

krustyDC am :

Klingt in der Theorie logisch.

In der Praxis sollte man meiner Meinung nach bei jeder Art von Bewerbung versuchen den bestmöglichen Eindruck zu machen.

Und ein Personaler muss heutztage immer mit Bewerbungen rechnen :-)

Stefan am :

"Außerdem müßten sie ja dann im Falle fehlenden Bedarfs den ganzen Kram wieder auf ihre Kosten zurückschicken..."

Warum sollte ich irgendetwas auf meine Kosten zurückschicken, das ich nicht angefordert habe und auch nicht gebrauchen kann?

bax am :

Eben, und deswegen soll man ja in so einem Fall nur ein Anschreiben und einen Lebenslauf schicken....da schmerzt es nicht so, wenn das im Schredder landet...und es hat den Bewerber nur 0,55 € gekostet.

kapitän am :

viele Unternehmen schicken nicht mal mehr die "angeforderten" Bewerbungsunterlagen zurück. Da kann der Bewerber dann sehen wie er sich neue Unterlagen besorgt. Dazu gehört auch das Photo sowie die Kopien der Zeugnisse usw.

@Björn, ich bin auch nach der FOW (wieder) im Rettungsdienst gelandet. :-) Also auch eine ganz andere Richtung.

naLogo am :

Initiativbewerbung Bewerbung geht in Schredder wenn niemand gebraucht wird.
Stellenausschreibung muss die Bewerbung wieder zurück geschickt werden.

krustyDC am :

Mir hat das bislang nie weh getan, wenn eine Zeugniskopie geschreddert wurde :-)

Aber mittlerweile...sollen sie doch mit dem .pdf machen was sie wollen ;-)

Bei kleineren Läden wie Björns mit Marktleiter vor Ort oder den typischen Metzgereien, Bäckereien würde ich statt einer Initiativbewerbung übrigens einfach mal vorbei gehen und nachfragen. Vielleicht vorher noch telefonisch anmelden.

Lurker am :

Ohne Björn jetzt kritisieren zu wollen - er kann das machen wie er will -, muß ich doch eines sagen: Ein Arbeitgeber, der für Bewerbungen Photos zwingend vorschreibt, landet bei mir erstmal auf dem Abstellgleis - da muß er schon relativ viele sonstige Qualitäten haben, um noch in Frage zu kommen. Sicherlich eine Frage der Bewerbungssituation, aber dennoch...

roteroktober am :

habe letztes jahr ein bewerbungstraining machen müssen,dort wurde uns erklärt auf einem lebenslauf hat eine unterschrift nix zu suchen,nun darf ich einen kurs in word und ecxel machen dazu gehört dann wieder einmal ein bewerbungstraining,dort heisst es dann das eine unterschrift auf den lebenslauf gehört,wenn ich schon so dusselig beraten werde ist es ja möglich das dem mädel auch nur so ein unfug beigebracht wurde

BSfH am :

QUOTE:
Nur ein Anschreiben und ein Lebenslauf ohne Foto und Unterschriften,

Ich denke mal, dass da gar keine Unterschrift drauf war, nicht mal auf dem Anschreiben und dass das Björn gestört hat.

Paule am :

Was ist FOT?

Wurstmann am :

Fachoberschule Technik.


Und kein Mensch kann sagen, was bei einer Bewerbung richtig ist und was nicht. Denn die Bewerbungen werden glücklicherweise von nicht-standardisierten Menschen angesehen.

ReinHerR am :

In den Kommentaren hier sieht man das eigentliche Problem: Wer weiß denn wie DIE Bewerbung aussieht. Bei der Arbeitsagentur weiß es definitiv keiner. In diverser Fachliteratur steht alles Mögliche. Und mein eigener Chef sortiert Bewerbungen aus, die nicht "Zeitgemäß" sind, wobei Zeitgemäß bei ihm nix mit pdf zu tun hat sondern dem Stand von 1986 entspricht. Ich denke, Zeitgemäß ist "ohne Foto".
Aber sich in einem Laden ohne Fleischtheke zu diesem Job zu bewerben ist schon seltsam
Gruß
ReinHerR

roteroktober am :

bei dem derzeitigen aa finanzierten unsinn wurde uns beigebracht die worte persönliche daten,beruflicher werdegang,schulische laufbahn rot zu umrahmen,das wurde einen besseren eindruck machen,als ich mein probestück auf dem pc schirm anschaute dachte ich nur:
schön bunt

Carsten am :

BeWERBEn.
Das Wort dagt doch schon alles. Ich muss Werbung von mir machen um beim Gegenüber Interesse zu wecken.
Klar, ein Foto ist keine Pflicht mehr wegen dem Diskriminierungsparagraphen.
Aber wenn ich es nicht laut nach draußen schreie, kann mir auch keiner an die Karre p...eln, wenn ich Bewerbungen ohne Foto gleich aussortiere. Muss jeder selbst entscheiden, ob er sich besser verkaufen will als andere. Und dazu gehört ein gepflegtes Äußeres dazu!

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