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"Ab sofort gibt es keine Milch mehr"

Tausende Bauern haben aus Protest gegen die Milchpreise einen sofortigen Lieferstopp angekündigt. "Milch ist Macht, und wir haben die Milch", sagte Deutschlands oberster Milchbauer.
Den kompletten Bericht gibt es hier.

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Kommentare

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roteroktober am :

das einzige was passieren wird ist das viele händler die preise der vorhandenen milchprodukte kräftig erhöhen um abzusahnen :-|

Ben am :

Ich bin auch der Meinung, Milch darf etwas kosten,
allerdings stellt sich mir die Frage wie lange die Milchbauern das ganze ohne finanzielle Rückendeckung durchstehen?!

relet am :

Dann ist Soja-Reis-Drink ja quasi revolutionär!

Stefan am :

Was die FTD nicht schreibt, aber andernorts zu lesen steht, sind weitere Äußerungen des "obersten Milchbauern Deutschlands":

QUOTE Romuald Schaber:
Das verfüttere ich heute an die Jungtiere. Und was die nicht saufen, kommt in die Gülle und schließlich als Dünger auf den Acker


Die damit verbundenen ethischen Fragen möge jeder mit sich selbst ausmachen. Davon ab habe ich wie jeder Steuerzahler einen Teil der Milch bereits mit meinen Steuern bezahlt. Der in den Augen der Bauern zu niedrige Milchpreis kommt da noch oben drauf. Wenn die Bauern also meinen, ab sofort gebe es keine Milch mehr, dann sollte es ab sofort auch keine Subventionen mehr für die Bauern geben.

krustyDC am :

Bei den Subventionen hast du sicherlich nicht völlig unrecht und sind diskussionswürdig. Aber die ethischen Fragen sind Augenwischerei. Allein in Deutschland werden seit Jahren jährlich Millionen Tonnen Lebensmittel weg geschüttet oder verbrannt, nur um für stabile Preise zu sorgen.

Stefan am :

Es wäre zu prüfen, ob es sich hier um Subventionsbetrug handelt.
In ähnlicher Weise wurde man vor einigen Jahren in Berlin den Bauern erfolgreich Herr, als sie meinten mit ihren steuerbefreiten Treckern auf Berliner Straßen demonstrieren zu müssen und schlichtweg Steuerhinterziehung begingen.

Sabrina Horn am :

Versuche einmal bei McDonalds Deutschland zu erfragen, wie viele verzehrfertige Produkte aufgrund "interner Qualitätsstandards" täglich auf dem Müll landen...

Diese Auskunft wird von dort strikt verweigert.

Diese "ethische Frage" betrifft den gesamten Nahrungsmittelsektor, hier wird es durch die Medien lediglich besonders augenfällig.

Hans am :

Und? Es ist auch richtig, daß das Zeug weggeworfen wird, weil es nicht mehr genießbar ist. Im übrigen ist es ein offenes Geheimnis, daß die Qualitätsstandards in vielen Restaurants mißachtet werden und Produkte durchweg um ein vielfaches länger lagern, bevor sie entsorgt werden.

Das Zeug länger liegen zu lassen ist keine Lösung. Richtig wäre, erst auf Wunsch zu produzieren, aber darauf ist McDonalds - anders als BurgerKing - von den Abläufen her nicht eingerichtet.

Sabrina Horn am :

Sorry, da irrst Du.

Ein um 12:00 produzierter Burger ist um 14:00 Uhr genau so geniessbar wie um 16:00 Uhr oder 22:00 Uhr.

Lebensmittelrechtlich und lebensmitteltechnisch völlig o.k. und unbedenklich.

Nikko am :

Naja, wenn sie hoffen, dass es ihnen etwas bringt, sollen sie's ruhig machen.
Ich fände solch eine Aktion mal bei Stromverbrauchern und bei Autofahrern an Tankstellen angebracht.

Puck am :

Und wie soll es funktionieren? Ohne Milch kann ich eine ganze Weile leben, wenn auch ungern. Ohne Sprit sehe ich persönlich verdammt alt aus, dann komm ich praktisch nicht mehr ins Büro.
Und ohne Strom geht es halt einfach nicht.

Aber die Diskussion ist eh schon so alt wie die erste Benzinpreiserhöhung.

DanielM am :

Da gibts doch diese Kettenmail aktuell, womit aufgefordert wird 2 Tankstellenketten zu boykotieren, damit diese in Bedrängniss kommen und ihre Preise nach unten korrigieren müssen und die anderen zum mitziehen verdonnert werden sollen....

Ka welche Ketten das waren, ich tanke eh nicht, da ÖPNV Nutzer aus Überzeugung.

Mave am :

klar letztendlich wird das benzin teuer aber den meisten teil daran machen doch steuern aus

Engywuck am :

Mal nachgerechnet:
Mineralölsteuer: 65,45 €cent/Liter (Benzin), 47,04 €cent/Liter (Diesel)

Beides kostet zur Zeit ca. 1,50€/l (bzw. eher etwas mehr, drunter hab' ichs's schon ne Weile nimmer gesehen), macht also 126,05 cent/Liter ohne Mehrwertsteuer (oder 23,95 cent MwSt).
Sprich: der Preis ganz ohne Steuern würde bei 79,01 cent (= 52,7% des aktuellen Preises, Diesel) bzw. 60,60 cent (= 40,40%, Benzin) kosten.

Fazit: bei Benzin stimmt deine Aussage. Noch!

M. Himber am :

Das alte Prinzip mit Angebot und Nachfrage Scheint bei Milch nicht zu funktionieren....

Hanno am :

Rumheulen aber fette EU-Subventionen kassieren.

Andrea.S am :

Aha.

Lieber Troll, kannst du das näher begründen und insbesondere Zahlen nennen? Oder hast du das nur letzte Woche am Stammtisch gehört, als irgendeiner der Bauarbeiter gerade vom Arsch abwischen mit der BILD zurück gekommen ist?

Werde du doch Bauer, wenn sich damit Millionen verdienen lassen.

Peter am :

Für Bauern sprechen und gleichzeitig Stammtischgänger, Bauerabeiter und Bild-Leser indirekt diskriminieren - das passt super zusammen!

Googel nach dem Wort Agrarsubventionen, dann findest Du interessante Informationen. Das sollte doch klappen, oder?

Andrea.S am :

Liebes Peterle,

Hanno wurde aufgerufen, Informationen und Zahlen heranzuschaffen. Er ist in einer Bringschuld, nicht das Peterle. Also lass uns Erwachsene hier weiter diskutieren und spiel schön weiter, ja?

Und zwischen Bauern und Stammtischgängern, "Bauerabeiter" und Bild-Lesern gibt es einen gehörigen Unterschied. Aber das lernst du in der 6. Klasse noch. Nur Geduld. :-)

Peter am :

Deine Ausdrucksweise lässt auf eine gewisse Hilf- und Argumentationslosigkeit schließen. Das geht besser!

Andrea.S am :

Wenn du genau hinhörst, wirst du feststellen, dass sich deine Erzieherin schon große Sorgen macht. Lauf bitte schnell zu ihr zurück und versprich ihr, dass du nie wieder davonlaufen wirst.

Ja?

Mike Rohsoft am :

Geh doch einfach nach Hause, Andrea

Andrea.S am :

Wie viele Namen willst du dir noch zulegen? Nenn dich doch einfach Troll, dann sind die Fronten geklärt.

Andrea.S am :

Scheint gewirkt zu haben, plötzlich ist er still. :-) Danke für den Link.

Danny am :

Naja, die Preise sind gesunken, weil die Nachfrage nicht mit dem Angebot gestiegen ist. Jetzt den Output runterzufahren, ist schon der richtige Ansatz, aber das dann als Protest zu bezeichnen anstelle einer angezeigten Reaktion auf die Marktsituation, das zeugt schon etwas von mangelndem wirtschaftlichen Verständnis.

Frank_H am :

Passende Antwort dazu (auch wenn schon ca. 1 Monat alt):

http://www.bissige-liberale.com/2008/04/23/anders-formuliert/

Lui am :

Ob sich die Bauern damit einen Gefallen tun?
Ich bin sicher kein wirtschaftsexperte, aber ich tippe einfach mal (wir koennen dann in ein paar Wochen schauen ob ich in die richtige Rcihtung getroffen habe):

1. Der Milchpreis wird erstmal um 10-15 ct. ansteigen. vielleicht auch mehr, wenn die Bauern (oder die Bildzeitung) ne ordentliche Panik schueren und die Leute anfangen zu hamstern.
2. Die grossen Milchverarbeiter (Mueller & Co) werden sich ganz schnell im (osteuropaeischen Ausland) nach neuen Lieferanten umschauen und der Preis stabilisiert sich (wenn auch teurer als jetzt)
3. Die Industrie ist auch nicht dumm und wird die vertraglich zugesicherten Lieferungen beanstanden, von den alten Liefervertraegen (unter Forderung der ordentlichen Vertragsstrafe) zuruecktreten. Und das ist auch ihr gutes Recht...
4. Um nicht komplett in der Insolvenz unterzugehen schliessen einzelne Bauern wieder Liefervertraege zu Dumpingpreisen ab, die Milchpreise sinken und wir sind wieder beim Stand von letzter Woche...

Toll, da schiessen sich die Bauern doch selber ins Knie. Naja, vermutlich kann der kleine Bauer da leider gar nichts dran aendern. Aber so funktiooniert Martwirtschaft (manch einer mag es als Kapitalismus beschimpfen) nunmal

Stefan am :

So ähnlich wie von dir geschildert könnte es laufen. Nur würde ich die Bauern nie mit Marktwirtschaft in Verbindung bringen, eher mit einem sozialistischen Kuschelgehege in dem sie es sich fürstlich eingerichtet haben.

fossieze am :

Es ist nunmal so, dass viele Landwirte es sich gar nicht leisten können, ihre Milch nicht abzuliefern.
Bei einem Bauern mit 2500 kg Milch täglich könnt ihr euch ja mal ausrechnen, was es ausmacht, über 10 Tage keine Milch abzuliefern bei einem derzeitigen Milchpreis von 28-30 cent.
Und 2500 kg täglich entsprechen je nach Leistung ca. 80 Kühen.

Das schlimmste am Streik sind die Aussagen des Bundesverbandes deutscher Milchviehhalter (Man beachte das Akronym BDM!) :
"88-90 Prozent aller Milchbauern stehen hinter dem Milchlieferstreik"
Das ist aber einfach nur unwahr, 88-90 Prozent ihrer Mitglieder stehen hinter dem Streik, dabei sind aber nur ca ein drittel aller Milchbauern im BDM organisiert. Daher wird der LEH darüber höchstens müde lächeln.

[49FNP] 49 (cent) für neue (Milch)produkte ;-)

MCXSC am :

Die Lokführer haben auch gestreikt und bekamen Geld. ;-) Ich denke mal, dass der BDM genug Geld in der "Streikkasse" hat.

Und 1/3 weniger Milch reicht schon aus, um für kurzzeitige Engpässe zu sorgen.

fossieze am :

siehe Nummer 18, ist leider verrutscht :-(

M. am :

Erst Überkapazitäten aufbauen und dann jammern. Man erinnere sich: Als durch gestiegene Nachfrage aus Asien die Milchnachfrage kurzfristig stieg, zogen die Preise an. Und die Bauern freuten sich. Daraufhin haben sie die Kapazitäten erhöht und so dazu beigetragen, dass die Preise stärker fallen als sie ursprünglich gestiegen sind.

Dolle Sache das. Das mit der Marktwirtschaft müssen die Subventionsverwöhnten Bauern aber noch lernen. Ein Lieferboykott hilft einige Wochen lang, dann hat sich alles wieder eingependelt. Stattdessen müssten die Bauern flächendeckend die Produktion drosseln. Ob der Milchbauernverband das bei seinen Mitgliedern durchbringt? Es ist schließlich einfacher, erstmal auf andere zu zeigen und den bösen Raubtierkapitalismus zu geiseln.

Lösunganbieter am :

Anstatt unsinnige Opferhaltung einnehmen: Eine Genossenschaft gründen und selbst die Produkte in die angeblich so lukrativen asiatischen Märkte exportieren.

lyla am :

*veganerveganer* *summ*

engelchen am :

Höchste Zeit, das Nahrungsmittel das kosten, was sie wert sind!

Mike Rohsoft am :

Wenn zugleich die Strafsteuern z.b. für afrikanische Agrarprodukte in die EU abgeschafft werden, gerne.

Jones am :

Wenn endlich die Strafzölle für afrikanische Agrarprodukte in die EU abgeschafft werden, gerne.

Florian am :

Mal etwas VWL:

Wenn der Milchpreis zur Zeit (sagen wir) 30 Cent beträgt dann deshalb, weil es Bauern gibt, die auf diesem Preisniveau wirtschaftlich arbeiten können.

Wäre es anders, dann würde der Preis steigen.
Und zwar ganz unabhängig von der Marktmacht von Molkereien o.ä.
(Wer's nicht glaubt, schaue lese in einem Mikroökonomie-Lehrbuch das Kapitel "Preisbildung" durch).

Allerdings ist es natürlich sicher so, dass es etliche Bauern gibt, für die dieser Preis nicht auskömmlich ist.
Es gibt also mit anderen Worten am Markt eine Überkapazität, erzeugt von unwirtschaftlichen Anbietern.

Das normalste auf der Welt (und in jeder anderen Branche üblich) wäre nun eine Markt-Anpassung: die unrentablen Anbieter steigen aus, das Angebot sinkt, der Preis steigt - und zwar so lange, bis alle verbleibenden Anbieter rentabel wirtschaften können.

Es käme auch in keiner anderen Branche ein Anbieter auf die Idee, Demonstrationen für HÖHERE Preise durchzuführen.
Es gibt z.B. in Deutschland ein Tankstellen-Sterben. An Demonstrationen von Tankstelen-Pächtern, die höhere Benzinpreise fordern kann ich mich aber nicht erinnern.

Ich sehe auch nicht ein, warum ausgerechnet die Milch-Branche so bersonder schützenswert sein soll. So besonders gesellschaftlich oder ökologisch wertvoll erscheint mir eine Milch-Überproduktion nämlich nicht.

Björn am :

Das heißt die werfen die Milch dann weg? WAS FÜR EINE VERSCHWENDUNG! Verdammt nochmal in was für einer Welt leben wir? In anderen Ländern hungern die Leute und hier werfen wir die Milch weg... *heul*

fossieze am :

Die Lokführer sind aber auch keine Unternehmer, sondern Arbeitnehmer. So wie sie von der Bahn abhängig sind, ist die Bahn (mehr oder weniger) von ihnen abhängig. Daher sind sie unverzichtbar.
Die Milchbauern sind aber eigenständige Unternehmer, dass heißt im Notfall sucht sich der LEH andere Unternehmer. Im Käsebereich sind noch riesige Lager vorhanden, die noch mindestens 2 Wochen vorhalten. Im Frischmilchbereich kommt die Ware dann notfalls aus dem Ausland.

Und eine derartige Streikkasse gibt es beim BDM nicht.

Man soll mich hier auch nicht falsch verstehen, ich bin voll auf der Seite der Landwirte, ich komme selber aus der Branche. Ich sehe, dass es ein berechtigter Hilferuf ist.
Aber ich finde, dass der Streik hier der falsche Weg ist.
Dabei verspielt der BDM auch durch seine aggressiven Methoden die Sympathie der Verbraucher für die Landwirte, mit einer Drohgebärde macht man keine Marktpreise.

Wahrscheinlich ist ein reinigendes Gewitter die einzige Lösung, wodurch wir dann in einen normalen Schweinezyklus gelangen. In anderen Branchen klappt es doch auch.

Silvio am :

Is doch richtig das sie das machen.. Schließlich wollen die Bauern auch leben.. Bin absolut dafür, auch wenn ich nu evtl. auf meine Milch verzichten müsste...

Denkt mal dran Leute > IHR WOLLT AUCH LEBEN... also gesteht es auch den Bauern zu!

Danny am :

Es ist kein Wunder, dass ein Bauer bei diesen Preisen nicht wirtschaftlich arbeitet, wenn aufgrund der niedrigen Nachfrage nicht die komplette Produktion verwertet werden kann. Entweder schmeisst der Bauer weg (kann nicht alles verkaufen), oder die Molkerei schmeisst weg (und zahlt niedrigere Preise, da sie den Verlust tragen muss). In der Realität sieht es wohl so aus, dass die Bauern insgesamt dazu neigen, mit Gewalt alles verkaufen zu wollen, wodurch die Preise sinken. Diese Aktioin spricht dagegen nicht für Überlebenswillen - wer in einer Marktwirtschaft überleben will, handelt besser nach den Gesetzen der Marktwirtschaft. Sprich: Überproduktion einstellen, Angebot an Nachfrage anpassen, Betrieb einstellen falls Wirtschaftlichkeit nicht gegeben ist. Klingt doof, ist aber so. Freilich sind unsere Bauern auch von Subventionen verwöhnt.

Name am :

Wer ist eigentlich auf die Idee gekommen, daß man als erwachsener Mensch Kuhmilch konsumieren _muß_?

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