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Leergutfrage

Blogleserin Andrea fragt:
Hallo Björn,

In Deinen Shop kann ich aufgrund der räumlichen Entfernung ja leider nicht kommen, daher ist mein Stamm-Shop halt ein Supermarkt im Allgäu und kein Spar in Bremen. [...]

Nun zu meiner Frage:
Seit ein paar Wochen hängt am Leergutautomaten ein Schild, dass man bitte nur im Laden gekauftes Leergut dort zurück geben möge, Leergut anderer Läden würde den Shop Geld kosten.

Ist das so? Warum?
Ich dachte, dass das Pfand des Leerguts erstattet wird.
(Solltest Du das schon mal irgendwo im Blog beschrieben haben, tut es mir leid, dann hab ich es verpasst.)

Ich will meinen Stammshop nicht schädigen (ist ein kleiner Laden), andererseits bin ich natürlich ein so bequemer Mensch wie alle anderen und möchte am liebsten gar nicht nachdenken müssen, wenn ich Leergut abgebe.

Viele Grüsse aus dem Allgäu und Danke für eine Antwort
Andrea
Beide Seiten (Pro und Contra) wiegen etwa gleich, denke ich. Hier in meinem Markt habe ich mich dazu entschlossen "alles" anzunehmen und dies auch ohne Mengenbegrenzung.

Pro: Ein Laden, in dem die Kunden unbeschwert größere Mengen Leergut abgeben können, wird möglicherweise häufiger als Einkaufsstätte genutzt. Das muss nicht zwingend so sein, aber auch "meine" Flaschensammler kaufen hier mehr oder weniger häufig ein. Stammflaschensammler Gerd investiert häufig sein Geld auch in hochwertige Produkte.
Hinzu kommt: Für die Endkunden ist Leergut inklusive Mehrwertsteuer. Als Einzelhändler bezahle ich diese Steuer auf den Pfandanteil, wenn ich Getränke einkaufe und bekomme sie als Vorsteuer wieder erstattet, wenn ich Leergut zurückschicke. Nehme ich mehr Leergut an als ich ausgebe, habe ich also einen (kleinen) finanziellen Vorteil.

Contra: Leergut annehmen macht Arbeit. Wer keinen Automaten hat, muss Personal abstellen, das sich darum kümmert. Aber selbst mit Automat müssen die Flaschen in Kisten und die Kisten auf Paletten gepackt werden. Dazu kommt, dass unter Umständen Leerkisten eingekauft werden müssen. Dies kostet Geld, bei meinem Lieferanten 30 Cent pro Kiste.

Ich denke, man kann dazu keine pauschal richtige Aussage treffen und muss dies von Markt zu Markt abwägen. Andrea schreibt, dass es sich um einen kleinen Laden handelt. In diesem Fall könnte es z.B. so sein, dass sie mit ihrer Stammkundschaft und dem dadurch anfallenden Leergutaufkommen gut leben können, aber vermeiden wollen, alle Flaschensammlungen von den Kiosken aus der Umgebung ebenfalls anzunehmen, weil sie, wie ich eben schon schrieb, dazu teure Kisten dazukaufen müssten.

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Kommentare

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Jürgen am :

Auf seine Fragen hast du aber nicht geantwortet, oder irre ich mich?

Darf die Annahme von Flaschen, welche in anderen Geschäften gekauft wurden, abgelehnt werden und zahlt der Laden für ausländisches Leergut drauf?

Felix am :

Ein Getränkeladen hier in der Gegend hat ein Schild an der Leergutannahme stehen, dass er bei der Rücknahme von Einwegflaschen von Marken, die er nicht führt eine Gebühr von 10Cent pro Flasche erhebt.
Darf der das überhaupt?
(dafür hat er eine Auswahl, die dazu in der Lage ist mindestens ein Jahr lang hier jeden Tag einen Eintrag über exotisches Leergut zu produzieren, allerdings kein Einweg ;-))

Stefan am :

Wenn der Laden über 200 m² hat, muss er alle Flaschen annehmen, die aus dem selben Material sind, wie die, die er führt. Wenn er Dosen anbietet, muss er auch alle Dosen annehmen. Und wenn er Einwegglasflaschen verkauft auch alle Einwegglasflaschen.

Dazu ist er gesetzlich Verpflichtet. Eine solche Gebühr ist daher, sofern er selbst Verpackungen aus diesem Material führt, nicht erlaubt. Sollte er sich trotzdem weigern das leergut anzunehmen oder diese Gebühr tatsächlich verlangen, würde ich mal ne Meldung ans Ordnungsamt machen, die kümmern sich dann darum.

sarc am :

Geht das jetzt explizit nach Material oder auch nach Form? Denn gerade bei den Glasflaschen gibts schon ein paar sehr ausgefallene Sachen... Darf sich ein Laden weigern, so was anzunehmen?

Johannes am :

Nein, das was Stefan beschreibt gilt nur für Einweg, nicht für Mehrweg-Flaschen! Führt ein Markt z.b. diese kleinen afri-cola-glasflaschen nicht, muss er sie auch nicht annehmen, egal wie groß er ist.

m.k am :

Björn, wenn du bei deinen Lieferanten geld für Kisten ausgeben musst würd ich mich nach einen neuen Lieferanten umsehen oder mit druck mit denen Verhandeln, denn das find ich ne frechheit denn die leben von dir als Kunden, wenn du ne Einkaufswagenbenutzungsgebühr bei dir im Laden einführen würdest würde ja auch keiner bei dir einkaufen.

MCXSC am :

Ich weiß nicht, ob es von DPG-Stelle zu DPG-Stelle unterschiedlich ist. Bei unserer hier ist es jedenfalls so, dass wir z.B. mit jeder angenommen Einwegflasche Verlust machen. Man gibt 25 Cent raus, bekommt aber nicht die kompletten 25 Cent zurück; was u.a. daran liegt, dass die DPG-Stelle ihre Mitarbeiter auch entlohnen muss etc. pp. Es ist zwar kein großartiger Verlust, aber bei einer großen Summe kommt da einiges Zusammen...

Marko am :

Ein Contra-Argument habe ich auch noch: Ein Laden, der unbegrenzt Leergut annimmt und dazu noch wie Björn einen Automaten mit langen Öffnungszeiten hat, muss doch Flaschensammler anziehen wie Fliegen das Licht.

Gibt es da gar keine Beschwerden von Kunden, das mal wieder die Pfandsammler den Automaten für längere Zeit blockieren und somit die Pfandabgabe bis zu 30 Minuten dauert? Nicht jeder Pfandsammler ist höflich und unterbricht seine Tätigkeit mal zwischendurch, um die Leute mit kleinen Mengen vorzulassen. Aber vielleicht gibt es bei Björn ja nur freundliche Flaschensammler :-D

Schöne Grüsse
Marko

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