Verfloskelt
Bewerbung um eine Aushilfsstelle als KassiererinNa, ahnt ihr schon, was kommt? Richtig...
Mit der Post kam hier eben eine Initiativbewerbung einer Studentin rein, die einen (Neben-)Job als Kassiererin sucht. Mal gucken, was sie so schreibt:
Sehr geehrte Damen und Herren,Der geneigte Blogleser mag dem angegeben Link folgen und nach der angepriesenen "Vielfalt der Einstiegsmöglichkeiten" suchen. Ich habe außer meinem Namen (den sie auch in der Anrede hätte verwenden können), der Adresse, der Telefonnummer und der Branchenangabe keine weiteren Informationen gefunden.
auf der Suche nach einer herausfordernden Nebentätigkeit in der Verkaufsbranche, bin ich bei www.meinestadt.de (Direktlink zu "meinem" Eintrag, B.H.) auf Ihre Adresse gestoßen. Dort wurde ich auf die Vielfalt der Einstiegsmöglichkeiten in Ihrem Unternehmen aufmerksam. Daraufhin begann ich mich näher mit Ihrem Unternehmen zu befassen und stellte fest, dass ich sehr gerne noch viel mehr erfahren möchte.
Was versteht sie denn unter "mit Ihrem Unternehmen zu befassen"? War sie hier einkaufen? Oder hat sie den Shopblogger gefunden (Wetten, nicht?!?) und traute sich nicht, das Blog zu erwähnen?
Es folgt der nächste Absatz:
Hiermit bewerbe ich mich um eine Aushilfsstelle als Kassiererin. Ich war sehr beeindruckt, in welcher einzigartigen Form Ihre Firma sich im Laufe der Jahre etabliert hat. Diese positive Entwicklung zeigt die starke Einsatzbereitschaft und das große Engagement Ihres Unternehmens, welches absolut meinen Charakter widerspiegelt.Dazu fällt mir gar nichts mehr ein. Wer denkt sich solche Formulierungen aus? Das ist doch vollkommen sinnfreies Geschwafel. Kann man damit wirklich den durchschnittlichen Personalverantworlichen beeindrucken oder glaubt die Bundesagentur für Arbeit dies nur?
Ich find's mehr als grausam.
Trackbacks
Am Ende des Tages am : Bewerbungscleverle
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Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, hier mehr über PR und weniger über alles andere zu schreiben. Aber irgendwie sind Bewerbungen ja auch PR in eigener.Der Shopblogger hat gerade eine Bewerbung, die...
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Kommentare
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Fritz am :
$random am :
Schlimm nur, daß die Bewerbung von einer Studentin stammt, also jemandem, der eine gehobene Schulbildung genossen haben muß.
Es geht den Bach runter mit Deutschland - jeden Tag ein bischen schneller.
Klaus am :
Ich denke,Du bist sehr schwer zufrieden zu stellen.
Wie mans macht,macht mans verkehrt.
Ich finde,du solltest dir langsam mal klar darüber werden was du eigentlich möchtest.
Einfachheit ist dir zu popelig.
Ausführlichkeit zu übertrieben.
Die goldene Mitte,oder was?
Kim am :
Prinz Valium am :
Türlich die goldene Mitte. Ist doch wohl besser als zu wenig Interesse und Mist oder zu viel Geschwafel und Mist. Kurzer ehrlicher Text, der zeigt das man die Stelle wirklich will und braucht reicht völlig aus. Zumindest besser ls ein Einzeiler oder nen Kilometer Text ohne Aussage.
Die goldene Mitte hat ihren Namen nicht umsonst.
Torsten K. am :
man google? Das, was (fast) jeder macht bevor wer sich bei einer Firma bewirbt?
Und gerade die Formulierung im letzten Absatz finde ich sehr gut. Nicht so eine Nullachtfünfzehn-Bewerbung... fast schon zu gut für einen Aushilfsjob.
Torsten K. am :
-w
ARGH!
Chris am :
Analog-Bewerbungs-Spam!
Wahrscheinlich an hunderte -ach was- tau sen de Geschäfte in der Gegend gemäß des Schrotflinten-Prinzips verschickt (-;
Resi Schmelz am :
Dennis am :
Fritz am :
Tobias am :
Ben am :
Matthias am :
Angie am :
chillboarder am :
Mumpakl am :
Problem hierbei nur: Wenn man schon solche Thesen aufstellt und so tut als würde man Quellenangaben verwendet, dann sollte man dies auch richtig tun und da fände ich die Erwähnung des Blogs oder gar spezieller Einträge nicht schlimm. Ausnahme wäre vielleicht nur "exzellente Verdienstmöglichkeiten" mit den 10k€ zu vermischen. ^^
Aber ansonsten ist das obligatorische Anschreiben doch eher nicht der ausschlaggebende Punkt für eine Bewerbung. Nur wer wirklich abgrundschlechte Formulierungen, Rechtschreibfehler usw. einbaut hat es nicht besser verdient danach bewertet zu werden.
MET am :
Das trifft aber nicht auf jeden Job zu. Wenn es sich um einen Job wie Putzfrau oder um eine Bewerbung als Verkäuferin in der Dorfbäckerei handelt klingt das meistens nur albern:
"Ihre Firma gehört aufgrund seines weltweiten Tätigkeitsfeldes zu den angesehensten in der Branche. Ich denke das ich gut in dieses Umfeld passe, denn ich fahr auch gern ins Ausland. Deshalb bewerbe ich mich gerade bei Ihnen für die Halbtagsstelle als Brötchenbelegerin in der Kantine Ihrer Filiale Hügelzwergen."
Markus am :
Markus
Jens am :
Wo ist denn das Problem bei so einer simplen Stelle einfach zu schreiben was Sache ist:
Sehr geehrter Herr Harste,
ich bin Studentin im x ten Semester und auf der Suche nach einer Nebentätigkeit als Kassiererin.
Hat man bereits schonmal in dem Job gearbeitet schreibt man das hin:
"Ich habe bereits bei der Firma XY in Buxtehude in den vergangenen Semesterferien als Kassiererin gearbeitet."
Ansonten überlegt man sich welche Qualifikationen gut ankommen könnten für eine Kassiererin. Z.B. Kann mit Zahlen umgehen, belastbar, gepflegtes freundliches Auftreten, zeitlich flexibel, zuverlässig, ehrlich, gern Kontakt mit Kunden, auch anderweitig im Betrieb einsetzbar (d.h. ist sich auch nicht zu Schade mal nen Besen in die Hand zu nehmen) usw.
Dann überlegt man sich welche Eigenschaften auf einen zutreffen und ob man ein paar davon irgendwie mit seinem Lebenslauf belegen kann. (Z.B. gute Mathenoten in der Schule, flexibel da Studentin ohne festen Stundenplan, eventuelle Arbeitszeugnisse usw.) und bastelt daraus einen Text. Fertig ist das Anschreiben.
Die meisten Leute machen sich das einfach viel zu kompliziert und so klingt das ganze völlig verkünstelt.
Da gehts um eine Aushilfstelle als Kassierer und nicht um die Bewerbung für einen Posten im gehobenen Management.
hans am :
MET am :
Ich finds gut das sowas veröffentlicht wird und man darüber diskutieren kann. Da kann der ein oder andere vielleicht ja doch noch lernen wie man eine Bewerbung schreibt und wie nicht.
hans am :
godfather off rechtschreibung und formulierung?
Jörg am :
Geh heulen.
Holger Schupp am :
Ben am :
peinlich. ACK @ #7.
Tim am :
*kinT am :
dein Blog ist so toll,
dass ich dort auch erwähnt werden möchte!
Darf ich bei dir arbeiten???
Mit bloglesenden Grüßen,
deine hoffentlich baldige neue Mitarbeiterin"
...Würdest du das besser finden?
Björn Harste am :
SPages am :
Richtig der zu letzt genannte ist der Shopblogger, der andere ein ??!!??
website-leserin am :
Stefan am :
Klaus am :
Nichts hinzuzufügen.
Paul am :
Ist es denn so schwer, eine Bewerbung als Kassiererin hinzubekommen, die im gar nicht so schmalen Mittelstreifen zwischen
"Alder, haste mal ne Stelle"
und
"Diese positive Entwicklung zeigt die starke Einsatzbereitschaft und das große Engagement Ihres Unternehmens, welches absolut meinen Charakter widerspiegelt"
liegt?
Björn ist kein Grafikgenie, das brauchts aber für seine Zwecke auch nicht. Kein Unternehmen hätte je ein Bein auf die Erde gekriegt, wenn es erstmal die (kostspieligen) Experten aus diesem Blog gefragt hätte.
Tim am :
Im Supermarkt an der Kasse. Ob sie sich vorstellen kann, wie das so ist.
Internetto am :
Andy am :
Auch das Briefgeheimniss wird nicht verletzt, denn das wäre nur der Fall wenn zB ein Mitarbeiter unerlaubt den Brief gelesen hätte.
Der Empfänger des Briefes darf diesen (solange nicht anders im Brief vermerkt oder vorher anders ausgemacht)
Auszug aus Wikipedia (ich weis nicht DIE Quelle für Rechtsthemen, aber das stimmt so)
"Sobald das Schriftstück den Empfänger erreicht hat, kann dieser entscheiden, wer vom Inhalt Kenntnis nehmen darf; er kann z.B. einen Mitbewohner bitten, das Schriftstück zu öffnen und es ihm vorzulesen."
Das mit den PNs in Foren ist etwas anderes, sie unterliegen in dem Sinne den selben Regelungen. Allerdings kann es dort per Nutzungsbedingungen verboten sein diese zu veröffentlichen. Das steht auch so in den Nutzungsbedingungen der meisten Foren standartmäsig drinn.
muesli am :
Entschuldigung... das mag vielleicht lustig sein, hat meines Erachtens aber das gleiche Niveau wie Deine "Hier-stempel-mal-dame", und nichts in einer ernsthaften Bewerbung zu suchen.
Unterm Strich will sie doch einfach nur Geld neben dem Studium verdienen... und als Werkstudent dürfte sie sogar günstiger sein als andere AN.
Gesetzt den Fall sie bekäme den Job (warum auch nicht, sofern Du eine freie Stelle hast) und sie liest diesen Eintrag dann irgendwann, solch einen Vorgesetzten könnte ich nicht mehr ernst nehmen, Sorry Björn, aber das ist echt unseriös!
Um ehrlich zu sein finde ich es sogar sehr beleidigend der Bewerberin gegenüber.
na dann viel glück mit deinen bewerbern
muesli am :
Nicht jedem ist klar wie die Personalgeschichten bei Dir laufen. Wer weiß, womöglich erledigt das Deine Frau oder eine Angestellte (was ja auch nicht ungewöhnlich ist)? Ich würde die Anrede auch lieber allgemein halten als am Ende eine falsche Anrede zu verwenden.
bbr am :
Zazzel am :
Warum hat sie nicht einfach geschrieben, dass sie gerne als Kassiererin arbeiten möchte, weil sie DIESEN Job im Einzelhandel kennt und mag, dass sie vielleicht schon einmal als Kunde im Laden war und von dem Service und den freundlichen Angestellten angetan war, und deswegen lieber bei Dir als in z.B. einem Discounter mit Schwarzbuch-Historie arbeiten möchte? Würd' ich so machen. Für einen Job an der Kasse erwartet doch niemand Geschwafel, sondern bodenständiges, ehrliches Interesse. Und um Interesse zu wecken, muss man nur einmal bei Björn eingekauft und dabei die Angestellten beobachtet haben.
Aber wahrscheinlich ist sie wirklich bloß ein Bewerbungstrainingsopfer.
Bibi am :
Louffi am :
Sehr lustig jedenfalls. Ich glaube, ich hätte beim Lesen vor Lachen in der Ecke gelegen.
gerd am :
bbr am :
homocarnula am :
bbr am :
der jörg am :
Tip doch einfach mal "björn harste" bei Google ein, dann bekommst du alles (37 Seiten grausame Wahrheit ), was Du als Vorbereitung für eine ERNSTHAFTE Bewerbung benötigst.
Ich kann Björn da vollkommen verstehen und wenn er mal eine Stellenanzeige schalten sollte, so wird er die Bewerbungen auch nicht so kommentieren, wie die, die ungewollt hereinrauschen.
Dat is genauso schlimm, wie das Stempelvolk..
2EHW - 2 Erwischte Helfershelfer Weinen
der jörg am :
Ist viel besser, wenn man einen Aushilfsjob haben möchte !!!
Woo am :
-pm- am :
P.S.Wie mans macht ist es....
campino am :
Insbesondere wenn man dann als Übung eine Bewerbung für irgendeine fiktive Stelle, die man NIE annehmen würde, schreiben soll, also keine Ahnung hat, warum man diese Stelle möchte, entsteht solches Geblubber. Dann loben die Lehrer das über den grünen Klee und wir haben den Salat.
Jens am :
Student am :
HM am :