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SB-Fleisch in der BILD

Bei meiner allmorgendlichen Blitzrunde durch die BILD stieß ich heute auf einen skadalösen Fotobericht: Unter der Überschrift Hier wird abgelaufenes Fleisch wieder frisch gemacht findet sich eine private Fotostrecke über die Umetikettierung von frischem Fleisch in deutschen Supermärkten.

Ich bin mal gespannt, ob unsere Kunden mich oder meine Mitarbeiter auf diesen Bericht ansprechen werden. Immerhin verkaufen wir hier auch (ausschließlich) Fleisch in SB-Verpackungen.
Mich regt jedenfalls wieder die BILD-typische Pauschalisierung "in deutschen Supermärkten" auf. Obwohl es sicherlich einige schwarze Schafe geben wird, denn der Kosten- und Leistungsdruck an die Abteilungsleiter ist auch/gerade in den Filialbetrieben ausgesprochen hoch.

Das erinnert mich an einen vor Jahren selbst erlebten Fall: In einem Filialmarkt, in dem ich als Angestellter tätig war, wollte mir eine Mitarbeiterin der Fleischabteilung keine der gerade gegrillten - lecker duftenden - Hähnchenkeulen geben. Warum sie das nicht wollte? Weil einfach die nicht mehr ganz so frischen Hähnchenkeulen gewürzt und gegrillt wurden, um sie dann teurer verkaufen zu können, anstatt sie wegwerfen zu müssen. Das war ein ausgesprochen prägendes Erlebnis und ich kann nur sagen, daß ich persönlich bei derartigen Verarschungen ein mächtig schlechtes Gewissen hätte.

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Kommentare

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R. am :

Da lobe ich mir den Laden um die Ecke, der jeden Tags nur soviel abgepacktes Fleisch bestellt, wie er auch nur relativ sicher verkaufen kann. Ich riskiere lieber die eine oder andere Fleischart nicht zu bekommen, als ne Lebensmittelvergiftung.

korfstroem am :

Solche Vorkommnisse können auch bei einem "normalen" Metzger vorkommen.
Der Bericht wirft ein bezeichnendes Licht auf die aktuelle Lebensmittelüberwachung.
Korfstroem kaufte einmal des Sommers bei einem stadtbekannten Metzger drei Rindswürste. Die Würste wurden in der Kühltasche nach Hause transportiert. Schon beim Kauf war ihm ein zögerliches Innehalten der Verkäuferin aufgefallen. Und tatsächlich: Die Würste waren schmierig und hatten einen unangenehmen Geruch. Der Telefonanruf bei der Metzgerei endete mit rechthaberischer Abstreiterei. Für die Rückfahrt war der Weg zu weit. Das regional zuständige Gesundheitsamt attestierte die Ungenießbarkeit der verkauften Ware. Passiert ist weiter nichts.
Die Verkäuferin, die Tochter des Inhabers, ist heute Obermeisterin der Innung.

korfstroem

Volker am :

"Solche Vorkommnisse können auch bei einem "normalen" Metzger vorkommen."

Stimmt. Und auch in Supermärkten mit Frischfleischtheke. Habe selber schon erlebt, dass Gehacktes vom Vortag einfach nochmal mit frischem Fleisch "durchgedreht" wurde.

ixy am :

Ieeh... mir wird schlecht.
Aber das ist wahrscheinlich genauso, wie die Regel: "Gehe nie am Montag bei einer Imbissbude essen."

Ich glaube das Projekt eigener Karnickelstall + Hühnerhof wird demnächst in Angriff genommen. ;-)

Marc W. am :

Warum wurde wohl früher der "Sauerbraten" erfunden? ;-)

danIO am :

Sieht aus wie die Fleischtheke des Discounters mit der lustigen Werbung im Fernsehen, wo es um "Wirklichkeit" geht. Aber die Blödzeitung wärmt doch genau wie ihre TV Varianten nur zum 100. male auf was schon beim ersten mal bloß reisserisch war. Die Story hörste doch auch alle paar Jahre wieder.
Sollen die doch bitte lieber mal die Frage klären, warum der industriell gezüchtete Huhnfisch in den letzten Jahren das erfolgreichste Tier in der Geschichte der Großkantinen ist.

Phil Marx am :

Gab es doch schonmal von Akte oder Blitz sowas...

Da haben die mit Nudeln beliebiges Fleisch gespickt und sind am nächsten Tag wiedergekommen und das wurde tatsächlich umgepackt und umettikettiert. Also soooo neu ist die Story nicht, das war in so einem Vest Of 2004...

Eklig bleibts dennoch *büärgs*

martin am :

Habe letztes Jahr für 2 Monate bei einem Grossmetzger gearbeitet der für eine bekannte Handelskette produziert. Auf den Verpackungsbänder würden für 3 Ladenketten abgepackt. Was für den normalen Supermarkt zu viel verpackt worden ist, oder schon zu nahe an das Verfallsdatum gekommen ist, wurde ausgepackt und für die Diskounter umgepackt zum niedrigen Preis. Nur beim Hackfleisch wurde es nicht gemacht.

Nach dem Job wurden man fast zum Vegetarier.

Zu den Arbeitsbedingungen sollte man sagen das nur die Metzgermeister und paar Metzger Festangestellte waren. Der Rest waren alle über Zeitarbeitsfirmen zu einem Stundenlohn von 6.01€. Da man dort bei Krankheit sofort gehen konnte, was dann die Zeitarbeitsfirma mit einem machte war ja was anders, aber meistens hiess es dann, wir haben nichts anderes für sie und man hatte die Kündigung bekommen, habe viele bei z.B Erkältungen weiter gearbeitet. Obwohl da ja wegen dem Fleisch nur eine Temperatur von 0° herrschten. Trotz OP-Kleidung fand ich das nicht sehr Hygienisch.

Jo am :

Der Spiegel hat jetzt auch was entsprechendes...

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,345214,00.html

Abgesehen davon, dass es wirklich keine Neuigkeit ist... **würg**

Melanie am :

Ich weiss 100%, das in meiner alten Arbeitsstaette in Oer-Erkenschwick, es gang und gebe war, verdorbenes Fleisch wieder zu verarbeiten. Nach einer Woche arbeit in dieser Fleischfabrik, habe ich gekündigt und esse seiddem kein Fleisch mehr.... Es kann mir keiner weiss machen, das dieses nicht schon früher bekannt war.

TT am :

ich habe mal ne frage und zwaar habe ich heute frisch beim matzger 1 pfung gemischtes hack gekauft. allerdings war es von innen brua als ich es zuhause auseinander nahzm. daraufhin habe ich es in den müll geowrfen!Ist es nrmal das gemischtes hack von außen normalrot ist und von innen viele braune stellen hat? oder war es auch gammelHACk???? bitte muss das unbedingt wissen

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