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Umziehen = Arbeitszeit?

Aus gegebenem Anlaß habe ich heute mal recherchiert, ob das Anziehen der Arbeitsbekleidung als Arbeitszeit anzurechnen ist oder nicht. Mir war nämlich vor einigen Tagen aufgefallen, daß eine Mitarbeiterin als erstes ihre Stempelkarte benutzte und danach erst anfing, sich umzuziehen - ein Vorgang, der bei manchen Leuten doch mitunter einige Minuten dauern kann.

Tatsächlich ist es so, daß die berechnete Arbeitszeit erst in dem Moment beginnt, in dem ein/e Arbeitnehmer/in fertig umgezogen und einsatzbereit ist!

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selbst:zweck am : warum nicht gleich..

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jede minute zählt. oder zahlt. oder auch nicht. der shopblogger hat eine entdeckung gemacht. er darf seinen angestellten die zeit die sie fürs umziehen brauchen von der arbeitszeit abziehen. gut. prinzipiel spricht da nichts dagegen, wenn man sic...

Kommentare

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Maik am :

Sorry, aber das von der Arbeitszeit abzuziehen, fänd ich schon etwas sehr kleinkariert...

Gwen am :

Ich habe im Casino gearbeitet. Da hatte man wie aus dem Ei gepellt zu erscheinen. Da hat das Anziehen, Frisieren, Schminken, Nägelfeilen, etc. bestimmt 15-30 Minuten (je nach Eitelkeit ;-)) in Anspruch genommen. Unser Chef hätte uns gehäutet, wenn wir vorher gestempelt hätten. Und ganz ehrlich, im richtigen Leben brezele ich mich nicht so auf, es war nur für den Job...

Ines am :

Als Bankkauffrau habe ich mich auch anders aufgebrezelt als jetzt. Das ist für mich keine Arbeitszeit. Ich würde nicht einmal ansatzweise auf die Idee kommen, das als Arbeitszeit anrechnen. Wen jemand einen langen Arbeitsweg hat, ist dies dem Arbeitgeber ja auch nicht anzulasten. Man kann es auch übertreiben. Und wenn ich in einer Minute umgezogen bin und die Kollegin tüdelt noch eine Viertelstunde im Damenklo herum, dann ist das ist auch nicht fair. Denn ihre Arbeit muß ich dann mit leisten.

aberdeen am :

So knapp am Konkurs ?
Der EDEKA Chef in Hannover hat sowieso gesagt, die kleinen SPAR-Läden werden gescvhlossen, weil sich die Anlieferung nicht lohnt.
(EDEKA wollte sogar Spar-Lieferanten zwingen, rückwirkend Rabatt zu geben. Denn EDEKA wurde schon länger billiger beliefert als SPAR.)

Mitarbeiterin am :

Nicht knapp am Konkurs. Aber als Einzelhändler verdient man wahrhaftig nicht viel. Der Lohn für den Händler ist regulär 1% vom Umsatz, das ist ein Witz, wenn man den 15-Stunden-Tag bedenkt, das kommt auf weniger als 4 Euro die Stunde heraus. Wenn dann noch viele Ladendiebstähle dazukommen, bricht es so manchem Kollegen das Genick.
Oft wird bei den Discountern nur bis 20 Uhr bezahlt, weil dann der Laden schließt, auch wenn die Kassen noch gezählt werden müssen und der Laden aufgeräumt und gefegt werden muß.
Bei uns zählt jede gearbeitete Minute, wenn man bis 20:45 Uhr arbeitet, wird 20:45 Uhr abgerechnet. Das Stempelsystem finde ich nur fair und die befragten Kollegen sind auch dieser Meinung.
In vielen Firmen wird erwartet, daß man 15 Minuten vor der Arbeitszeit da ist, das gilt für Banken genauso wie für den Handel.
Und erst mal gemütlich Schuhe antüdeln und Zöpfe flechten gehört für mich nicht zur regulären Arbeitszeit. Das ist den anderen Mitarbeitern gegenüber unfair.

Berle am :

Die Klopausen kann man auch abziehen. Und wenn jemand raucht kann man das auch abziehen. Amisitten, wir kommen.

Mitarbeiterin am :

Es geht nicht ums Abziehen, sondern um exakte, minutengenaue Erfassung. Auch im positiven Sinn, wenn man eher kommt und länger bleibt.

Martin am :

Also Raucherpausen abzuziehen ist nur gerecht - warum sollten die Raucher auch bevorteilt werden?

Nina am :

Rauchpausen sind meiner Meinung nach absolut abzuziehen. Muss ich mit Mehrarbeit bestraft werden, weil ich dieser ungesunden Sucht nicht fröhne? Super. Raucher sind doch (tendenziell, Ausnahmen gibts immer) sowieso schon öfter krank.

niko am :

Sobald mein Arbeitgeber mit sowas anfängt such' ich mir nen anderen. Auch ein weg Fachpersonal zu vergraueln. Aber zum Glück isses in unseren Landen noch lang nicht so weit. Hoff ich.

Eve am :

Wird genug geben, die Deinen Job dann trotz Stempelnmüssen mit Freuden annehmen. Aber wenn Du meinst....

erpel am :

HIHI
Da lob ich mir das Zividasein.
Man kann 5 Minuten nach 8 kommen, erst stempeln und dann sein Fahrrad abschließen, und wenn am Ende des Tages alles erledigt ist kräht kein Hahn danach.

Peter am :

Erpel, lass das nur nnicht einreißen. Sonst wirst du im *richtigen* Arbeitsleben sehr schnell Probleme bekommen. Von meiner Zivi-Zeit sag ich jetzt mal nix. Sonst wäre meine "Standpauke" quasi unglaubwürdig.. ;-)

Joachim am :

Es gibt auch "im richtigen Leben" vernünftige Unternehmen, bei denen Leistung und nicht Anwesenheit zählt. Wenn der Arbeitnehmer die von ihm erwartete (und im Durchschnitt von anderen erbrachte) Leistung schneller erbringt, dann soll er von mir aus (ich bin selbst Unternehmer) auch schon mittags gehen. Übrigens zahlt sich nach meiner Beobachtung derartige Flexibilität unter dem Strich mehrfach mit gestiegener Produktivität aus. Wer als Arbeitgeber um Minuten feilscht, schadet sich langfristig nur selber.

Ben am :

das muss man in Relation sehen. Wieviel bekommst du? 90cent pro Stunde? Ich habe damals meine Arbeitsleistung dem Lohn angepasst. Sind doch keine Sklaven ;-)

PS: mein Firefox sagt ständig "Kommentar wurde nicht hinzugefügt, da der Eintrag geschlossen wurde." :-(

Anonym am :

Also DA kann ich auch Gegenteiliges aus meiner eigenen Zivi-Zeit anno Jahrtausendwende berichten.

Da war es Pflicht (sowohl für normale Beschäftigte, als auch für Zivis) mindestens 10-15 Minuten vor dem Beginn der offiziellen Arbeitszeit aufzutauchen, da noch "vorbereitende Tätigkeiten" nötig waren.
z.B. Tourenplanung, kleine Besprechungen über den jew. Tagesablauf und Beladen von Autos mit benötigten Gegenständen für Touren.

Denn es wurde erwartet, dass alle pünktlich zur vollen Stunde losfahren und nicht erst zur vollen Stunde mit den Vorbereitungen beginnen. Das hätte die Zeitpläne der einzelnen Touren geschmissen.

Und da die Vorbereitung und die Pünktlichkeit aber essentiell waren, war und bin ich heute noch der Meinung, dass es sich dabei um wesentliche Bestandteile des Jobs (egal ob normal beschäftigt oder Zivi) handelt und dass es folglich als Arbeitszeit anzurechnen wäre.

Allerdings sah das die Person des Vorgesetzten bei meiner Zivi-Stelle anders und verbat allen bei Ankunft an der Stelle (vor Aufnahme der vorbereitenden Tätigkeiten) zu stempeln. Die Zeiterfassung erfolgte automatisch zur vollen Stunde, nicht früher, auch nicht, wenn man ausnahmsweise schon mal früher losfuhr.

Auch das Zivi-Gesetz (sorry, ich weiß nicht mehr wie das offiziell heißt), besagt, dass arbeitsvor- und nachbereitende Tätigkeiten NICHT zur Arbeitszeit dazurechnen (wenn die Zivi-Stelle das so will), solange sich das in einem vernünftigen (lt. Zivi-Gesetz 2h jeweils !!!) Rahmen bewegt.

Kurzum: Ich hab das schlucken müssen, Zivi hin, Zivi her. Sei froh, wenn es bei dir lockerer ist.

Und was die Verhaltensweise bei Björn anbelangt: Da gehts um 1-2 Minuten täglich, das kann man als Arbeitnehmer wohl verkraften. Dennoch wärs andersrum die feinere Art, also wenn das Umziehen zur Arbeitszeit gezählt würde.
Aber da der Mißbrauch (=das Ausufern der Zeit, die einige brauchen würden, um sich umzuziehen) droht bzw. schon vorgefallen zu sein scheint, ist das Nicht-Anrechnen der "Umzieh-Zeiten" eine logische Konsequenz...

Olli am :

Bevor hier einer rumschreit, habt Ihr schonmal ausgerechnet wieviel Arbeitszeit durch Raucherpausen usw. verloren geht?

Peter am :

Erwiesenermaßen tragen regelmäßige kurze Pausen der Aufnahme- und Konzentrationsfähigkeit bei. Genaugenommen tun Raucher genau das, was zu effizientem Arbeiten nötig ist: kurze Pausen machen. Was bringt es deinem Chef, wenn du niemals den Platz verlässt und ab 14 Uhr unkonzentriert bist und deswegen wesentlich langsamer arbeitest? Gar nix. Außerdem: Du rauchst offenbar nicht, aber trinkst du auch keinen Kaffee? Hast du keine Freunde, mit denen du ab und zu redest? Kontrollierst du nie die E-Mails? Was machst du eigentlich um 17:49 auf einem Weblog, während vernünftige Menschen arbeiten? Musst du nie auf die Toilette?

Olli am :

ja auch ich bin Raucher mir geht es nur darum das sowas nicht übertrieben werden sollte.

Peter am :

Du bist Raucher? Aha. Übertreiben sollte man *gar nix*. Mein Betrieb ist sogar so kulant, dass sich die Schichtarbeiter duschen und umziehen dürfen, bevor sie stempeln. Motivationstechnisch gar nicht mal so schlecht, finde ich.

Sascha am :

@Peter:

Aber auch Raucher trinken Kaffee, gehen auf die Toilette und reden mal ne Weile.

Der Vergleich Ich rauche - Du trinkst Kaffe hinkt also...

Anonym am :

Der Raucher raucht aber beim Kaffeetrinken (so kenn ich das jedenfalls).

Die Toilette hebt sich in dem Fall vom Raucher zum Nichtraucher auf.

Bin übrigens selbst Nichtraucher.

Im Übrigen gibts bei meinem Arbeitgeber nur genau zwei "Raucherzimmer" - und das bei 9500 Mitarbeitern.

Die beiden Raucherzimmer gehören auch keinen Chefs, sondern normalen Mitarbeitern, die so eine Art "Bereitschaftsdienst" verrichten. Und da war man eben der Ansicht, in zweien der Zimmer sollte rauchen erlaubt sein, damit die Kollegen erreichbar sind.

Der Rest raucht im Treppenhaus.

S. am :

In der Firma meines Freundes ist es tatsächlich so, dass täglich 15 Minuten vom Arbeitszeitkonto abgezogen werden, weil der Weg von der Stechuhr am Eingang bis zum Arbeitsplatz ja keine "wirkliche" Arbeitszeit ist. (Wobei man sehr sehr lansam gehen müsste, um für die Strecke 15 Minuten zu brauchen.)

Hans am :

Björn: Auch wenn natürlich verständlich ist, daß Du Arbeitskosten senken willst, solltest Du das doch anders betrachten: Daß die Mitarbeiter sich umziehen geschieht ja nicht aus Jux und Dollerei, sondern weil ihr Job das erfordert und Du das auch möchtest. Also sollten sie das fairerweise - völlig egal wie die Rechtssprechung aussieht - auch bezahlt bekommen. Wenn es Mitarbeiter gibt, die dieses ausnutzen, kann man die immer noch gesondert ansprechen.

AH am :

Um Mitarbeiter, die das System ausnutzen, geht es doch hier. Sonst hätte sich Björn schon vor 5 Jahren mit dem Thema beschäftigt, wenn er so ein übler Geizknochen wäre.

Anonym am :

Also ich kenne es aus (Industrie-)Unternehmen der verschiedensten Größenordnungen (100-ca.10.000 MA) nur so, dass erst nach dem Umziehen gestempelt werden darf. Wo liegt euer Problem? Das ist doch weit verbreitet.

Patrick am :

Ich kennen das von einem großen Unternehmen so, dass beim durchqueren des Drehkreuzes am Tor die Zeit gestempelt wird, um 16:45Uhr Feierabend eingeläutet wird und die Mitarbeiter bis 17Uhr zeit haben sich umzuziehen, zu duschen oder was auch immer. Vor 17Uhr darf keienr die Gebäude verlassen, danach gehts zum Tor und beim rausgehen wird gestempelt.

Tommy am :

Wenn Mitarbeiter sich von ihren Vorgetzten (Chefs) unfair behandelt fühlen (und die 1-3 Minuten Umziehzeit nicht zahlen zu wollen finde ich unfair), dann äußert sich dies auf Dauer mit einer sinkenden Arbeitsmoral. Dies endet dann in schlechterem Service, mangelnder Sorgfalt oder evtl. sogar bei Mitarbeiterdiebstählen ("dann zahle ich eben den Euro nicht und hole mir so das wieder, was mir zusteht").

Ich denke, wenn du diese Linie verfolgst, schießt du dir ein ganz schönes Eigentor!

Martin am :

Das ist völlig normal (jedenfalls dort wo ich bis jetzt gearbeitet hab), dass man sich erst umzieht, und dann stempelt. Das hat (meiner Meinung nach) auch nichts mit kleinkariert o.ä. zu tun, das ist einfach so.
Erst dann erbringt der MA Leistung für das Unternehmen, erst ab dann sollte der MA auch bezahlt werden...

Anonym am :

Du gehörst vermutlich auch zu denjenigen, die glauben daß der Arbeitgeber den "Arbeitgeberanteil" der Sozialbeiträge zahlt (in Wirklichkeit ist es der Arbeitnehmer, der einfach nur von vorneherein einen niedrigeren Grundlohn hat).

Wenn der Arbeitgeber verlangt, daß zur Erbringung der Leistung Arbeitskleidung (Kittel etc.) getragen wird, dann erbringt der Mitarbeiter auch mit dem Umziehen bereits eine Leistung für diesen.

Aber heutzutage lassen sich Arbeitnehmer ja alles gefallen, weil sie schon froh sind, überhaupt einen Job zu haben.

Lutz am :

Es ist zwar richtig, dass der Arbeitgeber nicht den Arbeitgeberanteil zahlt, weil es die Unterscheidung Arbeitgeber/-nehmeranteil willkürlich ist. Auf der anderen Seite ist es aber auch falsch zu sagen, dass der Arbeitnehmer alles zahlt. Es muss einfach ein bestimmter Anteil (Arbeitnehmeranteil + Arbeitgeberanteil) abgeführt werden. Die Antwort auf die Frage wer von den den beiden das zahlt, hängt immer relativ davon ab, ob man vom Brutto- oder Nettolohn ausgeht.

Die Frage nach der Höhe der Anteile wird also erst dann relevant, wenn sich die Sätze ändern sollen und haben dann auch nur eine vertragsanpassungsähnliche Funktion (steigt der Bruttolohn oder fällt der Nettolohn).

en am :

was ist denn das für ein Quatsch? Genauso könnte man argumentierten, dass Arbeitnehmer generell keine Steuern und Sozialbeiträge, sondern diese in voller Höhe vom Arbeitgeber getragen werden, weil der ja auf den Nettolohn noch die ganzen Beiträge draufbezahlt.

Lurker am :

M.E. unerträglich.

Der Arbeitgeber hat es ja in der Hand, ob und inwieweit er Dienstkleidung verlangt (wobei es wohl in einem Lebensmittelladen üblich ist, "uniform" zu arbeiten) - zum Spaß trägt den Kram sicherlich niemand.

Trantor am :

Es ist doch gängie Praxis: an- und abstempeln nur in Arbeitskleidung. Wenn es zeitlich mal eng ist, wird auch niemand etwas sagen, wenn man "zivil" stempelt. Aber wenn Arbeitnehmer damit systematisch jeden Tag ein paar Minuten abzweigen, dann sollte man das abstellen. Fünf Minuten pro Tag und Arbeitnehmer macht übers Jahr addiert einen ganz netten Schaden.
Pausen dienen ja der Erholung und der Erhaltung der Arbeitskraft und daher gibt es weitreichende Regelungen. Wenn man morgens ein paar Minuten später anfängt hat das aber nichts mit einer Arbeitspause zu tun.

Björn am :

Hallo? Das ist doch lächerlich was manche hier schreiben. Es ist eigentlich überall in der Industrie so üblich, erst zu stempeln, nachdem man sich umgezogen hat.

Die Angestellen können ja auch schon umgezogen zur Arbeit kommen.

Ich fand es früher auch unfair, dass wenn ich rechtzeitig am Platz war, und ich noch auf die Kollegen warten musste, weil sie sich noch umgezogen haben... Kann im Ausnahmefall mal vorkommen, sollte aber echt nicht die Regel sein...

mfg

Anonym am :

Und etwas was alle machen ist natürlich ohne Zweifel richtig und anständig. Oder was wolltest Du sagen?

Anonym am :

Nein, ist es nicht. Ich habe schon vor ewigen Zeiten im Rahmen von Traifverträgen gearbeitet, in denen geregelt war, daß die Arbeitszeit mit dem Betreten des Werksgeländes beginnt. Was auch bitter nötig war, bei den üblichen Strecken auf den Geländen.

Diana am :

Ich kenne es von diversen Arbeitsplätzen im LEH auch nicht anders, als daß das Umziehen nicht zur Arbeitszeit gehört. Für mich heisst 7:30 Arbeitsbeginn, daß ich um 7:30 in Weste und Schürze im Lager stehe.

Im übrigen ist es im Endeffekt egal, wie die Regelung genau ist, sie sollte für alle MA einheitlich gelten, es geht nicht an, daß sich da ein einzelner MA Sonerrechte herausnimmt, insbesondere wenn die nicht abgesprochen sind.

@Peter: Ich rauche nicht, ich trinke keinen Kaffee, meinen Tee trinke ich innerhalb meiner Pause, und als Verkäuferin habe ich selbstverständlich auch keine Möglichkeit, während des Arbeitstages nach emails zu sehen.
Sicherlich lege ich Wert darauf, nach zwei, drei Stunden an der Kasse auch mal kurz auf Klo zu kommen, und nutze den Weg, um auch mal an was anderes zu denken als die nächste O+G-PLU. Aber wenn ich Gemüsetante spiele ;-), zumal am WE, bin ich tatsächlich von meiner halbstündigen Pause abgesehen 7,5 h am Stück auf den Füßen und pflege die Gemüseabteilung, räume das Lager auf und was in einem Biomarkt noch so zu einer großen gepflegten Gemüseabteilung dazugehört. So what?

marcc am :

Ich vermute, Vorbereitungszeiten und deren (Nicht)Vergütung sind im Tarifvertrag geregelt.

Als ich (vor 17 Jahren) bei einem Pharmakonzern als Schüler in der Packerei jobbte wurde jedem pauschal 10 Minuten "Waschzeit" pro Tag angerechnet. Dafür musste man beim nach dem Umziehen morgens und vor dem Umziehen abends "stechen".
War eigentlich fair, wobei sich leider oft Vergesslichkeit breit machte. Gerade, wenn man Überstunden machte, vergaß man allzuleicht, das Kärtchen vor dem Umziehen zu ziehen...

MoNeo am :

Ich habe ja zum Glück einen Job, wo es auf die Erfüllung der Arbeitsaufgabe und nicht auf die bloße Anwesenheit innerhalb eines bestimmten Gebietes (Raumes) ankommt. Vielleicht erscheint mir auch deshalb diese Diskussion hier so 'akademisch'?!

Gruß

Adrian am :

Muss man Arbeitskleidung zum Zweck der Hygiene oder aus Sicherheit anziehen, so zählt die Umkleidezeit zur Arbeitszeit. Wäre ja noch schöner, wenn man sich für die Arbeit umziehen muss und der Arbeitsgeber bezahlt das nicht. Ich arbeite in einem Labor, da die Arbeitskleidung sicherheitrelevant ist, MUSS der Arbeitgeber das Umzeiehn entlohnen.

Micha am :

Das Problem hatte ich auch letztes Jahr in meiner Firma...
Duschen gehört nicht zur Arbeitszeit. Es muss nur das an und ablegen der persönlichen Schutzausrüstung als Arbeitszeit angerechnet werden!

Philip am :

Als ich jung war, habe ich am Band gearbeitet.
Da war es selbstverständlich sich erst umzuziehen, auch sicherheitsrelevante Kleidung, und dann zu stempeln.
Arbeitsbeginn 7:00Uhr hieß um 7:00Uhr gestriegelt und gespornt am Arbeitsplatz zu erscheinen (Und nicht erst an der Stempeluhr). Mit 7:01 auf der Stempelkarte gabs einen Einlauf vom Meister und Lohnabzug. Einstempeln um 7:05 fanden dann selbst die Kollegen nicht mehr witzig.

Mitarbeiter motiviert man sicher nicht damit, das man beim Arbeitsbeginn immer wieder ein Auge zudrückt. Andere, pünktliche Kollegen, verlieren dann ganz schnell ihre Motivation, sondern eher so schöne Incentives wie dem Azubi das Auto leihen.

eisdiele am :

bei uns im geschäft ist das umkleiden nicht bestandteil der bezahlten zeit im geschäft :-)

Sonny am :

Tja, wir sind halt Deutschland^^

Heinrich v. Raps am :

So eindeutig ist das nicht, meint jedenfalls das BAG:

http://www.rechtsanwalt.com/de_DE/urteil/unternehmer/208/5428/Ankleiden%20geh%F6rt%20nicht%20zur%20Arbeitszeit/

Anonym am :

Für mich klingt das wieder mal sehr nach "typisch deutsch".
Es ist doch so, dass du es wahrscheinlich auch nicht duldest, wenn deine Mitarbeiter ohne Arbeitskelidung anfangen zu arbeiten. Ich neheme auch stark an, dass Arbeitskeiedung (z.B. Wursttheke) Vorschrift ist. Und wenn man so wie hier gezwungen ist, sich auf seien Arbeit vorzubereiten, denke ich dass diese Vorbereitung, und wenn es "nur" Umziehen ist, durchaus zur Arbeitszeit gehört.

Ausserdem, wenn das generell so sein sollte, wie soll ich das dann sehen? Ich arbete hinter einer Türe deren Zugangskontrolle direkt mit dem Zeiterfassungssystem verbunden ist. Muss ich dann der Regel entsprechend etwa wieder rausgehen, während mein Rechner bootet?
Ich halte das alles für seeeeeeeeehr starrsinnig, ja sogar unsinnig. Genauso unsinnig wie eine Rote Fußgängerampel am Sonntag um halb 5 Uhr morgens.

Ausserdem hoffe ich doch nicht dass du so sehr aufs Geld achten musst, das so eiene Kleinigkeit eine Rolle spielt. Ich möchte gerne noch länger den Shopblogger lesen.

Bensch am :

Ich habe in der Adventszeit als Weihnachtsmann für eine große deutsche Kaufhauskette gearbeitet und das Anziehen (inkl. Sack packen) hat in etwa immer ne halbe Stunde in Anspruch genommen. Nachdem ich selbst nen schlechtes Gewissen hatte, da ich immer voher gestempelt hatte, habe ich mal den Chef gefragt wie er die Sache so sieht. Er sagte mir beim Weihnachtsmann wollen wir mal nen Auge zu drücken und so konnte ich mir das Anziehen als zusätzliche Arbeitszeit anrechnen lassen.

Alix am :

Wo ist das Problem? Ich betätige die Stempeluhr, wenn ich arbeitsbereit bin - so kenne ich das jedenfalls von einer Firma, für die ich mal geschafft habe. Rückwärts gings allerdings teilweise umgekehrt: die dreckigen und verschmierten Hände bzw. der gelegentlich erforderliche Gang unter die Dusche (hehe, habt ihr schon mal Müllpressen repariert und seid darin rumgekrochen?) wurden während der Arbeitszeit erledigt, der Umstieg aus dem 'Blaumann' in Zivilklammotten aber erst nach Betätigung der Stempeluhr.War Duschen angesagt, wurde es nicht so eng gesehen. Nackend vor der Stempeluhr ...

Alix am :

Nachtrag: ich habe es in Wuppertal in einer MC-D-Fressbude gesehen und erfahren: wenn ein Mitarbeiter seinen Arbeitsplatz verlässt, hat er grundsätzlich zu stempeln. Egal, ob es sich um einen Gang zur Toilette oder um eine Zigarettenpause handelte. Es musste gestempelt werden. Ich mochte es fast nicht glauben.

Florian am :

nachdem ich hier mehrmals lesen musste, Björn sei kleinkariert und solle doch bitteschön seinen Mitarbeitern die paar Minuten schenken:

Es ist ja wirklich nett, wie großzügig hier alle sind - zumindest wenn es nicht um das eigene Geld geht.

Machen wir mal eine kleine Rechnung:
Jeder Mitarbeiter wird täglich in der Früh und am Abend sowie vor und nach dem Mittagessen je 2 min. bezahlt ohne dass er arbeitet.
Macht täglich 8 min. bzw. bei einem 8 Stunden-Tag für jeden Mitarbeiter rund 1,7% der Gesamtarbeitszeit.
Bei 15% Personalkosten sind das zusätzliche Kosten von 0,25% vom Umsatz (1,7%x15%).
Der durchschnittliche Lebensmittelhändler hat ein betriebswirtschaftliches Ergebnis von weniger als 0,5% vom Umsatz.

Wir reden hier also Pi mal Daumen über rund die Hälfte von Björns Jahresgewinn.

Wenn nur die gleichen Leute, die hier mit anderer Leute Geld so großzügig umgehen auch beim eigenen Lebensmittelkauf nicht auf den letzten Cent schauen würden...

Marco Richter am :

Genau so ist es!

Weiter oben war von Großunternehmen die Rede (z.B. 10.000 MA)
Dafür können wir ja auch mal eine Rechnung aufmachen:
morgens und abends jeweils 3min fürs umziehen, in denen nichts erwirtschaftet wird, machen 6 min x 10.000 MA = 60.000min oder 1000 Arbeitsstunden jeden Tag ~ 220.000 Arbeitsstunden im Jahr. Setzt man für eine Stunde mal Kosten für den Arbeitgeber von sagen wir mal 23,-- Euro an, macht das
5.060.000 Euro p.a. (aber, wie kann man nur so kleinkariert sein)

Lurker am :

Eine geradezu brilliante Argumentation.

Man stelle sich hier alternativ vor, man würde die erste und die letzte Stunde der Arbeitstätigkeit überhaupt nicht bezahlen, weil die Mitarbeiter nach 8 Stunden Arbeit bzw. Schlaf erfahrungsgemäß auch an die Freizeit denken und daher nicht voll einsatzbereit sind. Das würde im Jahr schon XXX Tausend Euro sparen - es ist also quasi unverantwortlich, wenn die Arbeitnehmer auf der Bezahlung ihrer sogenannten "Ein- und Ausstimmungszeit" beharren. Betriebsschädigend!

Jey am :

Ich weiss ja nicht, ob es tatsaechlich Jobs gibt, in Fabriken etc., wo tatsaechliche jede Minute die man Anwesend ist,
gleichbedeutend mit produktivitaet ist.
Was nutzt es also, wenn 10.000 MA puenktlich und umgezogen stechen, die produktivitaet aber viel hoeher sein
koennte.

Nach dem Durchlesen der ganzen Post's, kann man aber nun deutliche Unterschiede sehen, die es in den verschiedenen
Berufszweigen gibt. Deswegen wird es wohl keine pauschale
Loesung oder Vorgehensweise geben.

Ich bin froh das ich morgens Zeit habe, bei einem Kaffee und einer Zigarette den Shopblogger zu lesen.
Mein Chef ist froh, das wann immer Arbeit reinkommt, sei es in der Nacht oder am WE, ich oder ein Kollege zur Stelle sind.

Aber das liegt sicher an meiner Branche und ist auch nicht jedermanns Sache.

Dennis am :

ich finds echt peinlich, man sieht doch wirklich im Blog, dass björn auch mal n auge zudrückt ... aber wenn irgendjemand mal den bogen überspannt, kann ich verstehen, dass er danach stempeln lässt. kollektivstrafe ist zwar nicht so toll, manchmal wirkts aber. Wenn die Leute nicht trödeln, hätte er sicher weiterhin kein problem, das der arbeitszeit anrechnen zu lassen.

coop am :

wenn 6.oouhr arbeitsbeginn ist, dann stempel ich 5.50uhr und hab meine zeit selbst einzuteilen wie lange ich für das umziehen brauche! wenn ich aba erst 6.00uhr stempel und mich erst dann umziehe, dann läuft was falsch!
aba heee.... wie oft machen deine mitarbeiter mal ne minute länger? bestimmt öfters mal?! also: augen zu und durch!

Marcus am :

Also das Umziehen gehörte in keinem der Unternehmen in denen ich bisher tätig war zur Arbeitszeit, teilweise wurde sogar an der Stempeluhr explizit darauf hingewiesen, dass man sich nicht vor dem Abstempeln schon umziehen darf, ebenso morgens musste man sich erst umziehen und dann anstempeln. Das halte ich auch für ganz normal und gerecht, denn sonst wird es immer wieder Leute geben die mal ne Viertelstunde eher zum umziehen gehen um dann womöglich geduscht und umgezogen pünktlich abzustempeln, das ist dem Arbeitgeber gegenüber aber nicht fair. Um Diskussionen für raucherpausen möchte ich mich mal nicht einmischen, bin selbst Raucher und weder ich noch meine Mitarbeiter hatten bisher den eindruck, dass es sehr viel meiner Arbeitszeit in Anspruch nimmt ab und zu eine zu rauchen. Ich konnte bei meinem letzten Job auch gut auf den Wegen von einem Arbeitsplatz zum anderen oder auf dem Weg von einem Firmengebäude ins andere rauchen, das war praktisch.

frustblogger II am :

Also ich seh das so, ein Arbeitgeber tut gut daran bei fünf Minuten nicht so genau hin zu sehen, wenn es aber um viertel Stunden geht sehe ich das als unverschämt vom Arbeitnehmer an. Besonders dann wenn nur einige wenige sich das raus nehmen die anderen aber nicht.

Gleiches recht für alle! Wenn einige Mitarbeiter meinen sie müßten Gutmütigkeit ausnutzen, werden Arbeitgeber auch genauer schauen.

Seid den sechziger Jahren hat man versucht eine für beide Seiten gerechte regelung zu schaffen. Doch weil einzelne immer über die Stränge schlagen, werden beide Seiten immer unwilliger.

Wo ist der Gedanke der gleichstellung geblieben? Die Arbeitnehmer wollen alles, aber immer weniger machen. Inzwischen gelten Arbeitgeber als Schlachtsäue, die es auszunutzen gilt. Dadurch werden Arbeitsplätze vernichtet. Wenn die Arbeitnehmer es nicht so genau nehmen mal mehr zu leisten, werden die meisten Arbeitgeber auch nicht zögern mal ein Auge zu zu drücken. Wo aufgerechnet wird, wird beidseitig leistungs bereitschaft vernichtet.

Daher sollte jeder überlegen, bin ich bereit mal mehr zu geben, auch ohne einen Ausgleich zu bekommen. Wenn beide Seiten dazu bereit sind, dann ist eine gute Grundlage für eine gute Zusammenarbeit gegeben.

Meiner Frau ihr Chef bezahlt uns schon zum zweiten mal einen kurz Urlaub, dafür kommt es halt mal öfters vor, das es mit dem Arbeitszeitgesetz nicht 100%ig genau genommen wird.

Solange beide Seiten bereit sind mal mehr zu geben, gibt es kein Problem. Wenn aber einer das ausnutzt, dann wird das schnell böses Blut nach sich ziehen. (Außerdem muß das für alle gelten und auch allen klar sein)

Anonym am :

Im Grunde schon alles sehr stimmig, was du sagst, allerdings will ich hier auch mal aus eigener Erfahrung bzw. der von Verwandten und Bekannten anmerken, dass es tatsächlich auch Arbeitgeber gibt, die vor lauter Profitgier immer weiter an der "Sparschraube" drehen und sich immer mehr herausnehmen, was bei Leibe nicht mehr im Einklang mit dem Arbeitsrecht ist, obwohl sich die Arbeitnehmer immer sehr loyal gegenüber Firma/Unternehmen verhalten haben und es keine "Extra-Touren" Einzelner gab.
(Übrigens bringt ein Gang vors Gericht wegen solcher "Abweichungen" vom Gesetz zwar immer den Zuspruch des Gerichts für den klagenden Arbeitnehmer, aber man kann sich absolut sicher sein, dass der Kläger nach Ablauf von Kündigungsfristen aufgrund seiner Klage auf der Straße steht - so sieht das nämlich in vielen Betrieben heutzutage leider aus)

Und solche Praktiken sind mEn (leider, leider, leider) viel öfter an der Tagesordnung, als das von dir skizzierte Szenario.

martin am :

Eine wunderbare Debatte, die mal wieder zeigt warum so viele Grossunternehmen lieber ihre Produktion ins Ausland verlagern: wir Deutschen bekommen den Hals nicht voll. Tariflöhne inklusive Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld, üppiger Jahresurlaub usw. – und dann der kollektive Empörungsschrei wenn der ach so böse Unternehmer die Zeit fürs Umziehen nicht auch noch bezahlen will. Ist ja klar, man zieht sich ja nur für ihn um, er ist es ja der verlangt dass man nicht in Unterwäsche und Badeschlappen am Band steht. Sollte er nicht am besten auch noch ab dem Weckerklingeln bezahlen? Schliesslich steht man ja früh nur auf weil man zur Arbeit muss, und das Frühstücken dient ja nur dazu dann später nicht umzukippen in der Firma, und Schlafen geht man abends ja auch bloss damit man früh wieder fit ist. da gibts noch jede Menge Potential um den Arbeitgeber zur Kasse zu bitten…

Und an die die das als Motivationsmittel sehen oder nur nach erbrachter Leistung bezahlt sein wollen: ihr regt euch bestimmt auch nicht auf wenn der Chef euch täglich eine Stunde vom Lohn abzieht damit seine Motivation steigt, oder wenn er euch nur die Hälfte eurer Arbeitszeit bezahlt weil er meint dass ihr nicht genug Leistung erbracht habt, richtig?

alannis am :

Ich muss auch mindestens 20 Minuten vor Arbeitsbeginn da sein, um den Rechner hochzufahren und mich ins System einzuloggen etc. Krieg ich nicht bezahlt, ist okey so, auch wenn es mich gelegentlich nervt.
Aber Raucherpausen krieg ich natürlich nicht bezahlt, die werden mir abgezogen, weil es nur richtig ist, dass nichtrauchene Kollegen nicht schlechter behandelt werden.

Tina am :

Ich arbeite (nebenberuflich) seit über 6 Jahren in der Gastronomie. Und da hast du pünktlich zu Dienstbeginn in deiner Arbeitskleidung zu erscheinen. Natürlich wird dieses Umziehen nicht bezahlt.
Bei einem Labortechnicker o.ä lässt sich das noch verstehen, aber doch nit bei Mitarbeitern im Supermarkt. Sich da Arbeitskleidung anzulegen kann doch nicht länger als 10 Minuten daurn oder?
Ich kann Björn nur Recht geben. Und ungerecht finde ich daran gar nichts. Tyoisch duetsch ist das auch nicht. In Frankreich und Schottland habe ich die gleiche Erfahrung gemacht. Wo lebt ihr denn bitte alle?

Eve am :

Schätze, in'ne Schule/Uni.
Oder im Flur vorm Arbeitsamt.
Jedenfalls den Kopf voll mit mehr oder weniger naiven Träumen und vermutlich ohne viel Arbeitserfahrung.....

Tina am :

Anders lässt sich das kaum erklären. Und am meisten stört mich immer dieses "typisch deutsch". Wahrscheinlich noch nie im Ausland gearbeitet/gelebt. Da läuft das nämlich auch nicht anders.

Dréke am :

In der Krankenpflege zählt die Umkleidezeit als Arbeitszeit.
Ordnet der Arbeitgeber das Tragen einer bestimmten Kleidung (in dem Falle Schutzkleidung) an, so zählt die Umkleidezeit als Arbeitszeit. Das Bundesarbeitsgericht hat in einem Urteil eine Umkleidezeit von 470 Sekunden festgelegt.
Somit beginnt die Arbeitszeit beim Betreten der Umkleide.

Robert am :

Wir haben mal aus Jux und Tollerei ausgerechnet, daß unser Chef "einen Mann" jahrein-jahraus dafür bezahlt, am Klo zu sitzen. Und wir sind nur ein mittelständisches Unternehmen mit rund 200 Mitarbeitern.

3 Minuten am Klo hat man schnell mal zusammen, mal 200 MA
macht 600 Minuten, ein Arbeitstag hat bei uns 475 Minuten... Also macht es schon Sinn, die Umkleidezeiten auszuklammern. Wenn bei einem Autohersteller 5000 MA beschäftigt sind, werden schnell 10 - 15 Mann nur fürs Umziehn bezahlt....

Beispiele wie oben (McD) find ich dann aber auch wieder asozial.

Willi am :

wie kann man einem Kollegen klar machen, dass 20 bis 30 Minuten auf dem Klo einfach zu viel ist. Er kann dan kaum noch laufen, weil ihm die Beine eingeschlafen sind.

Shopbloggerswife am :

Bei uns müssen sich die Leute nicht ausstempeln, wenn sie auf Toilette gehen, das ist Arbeitszeit und keine Pause. Aber wenn man sich das Handy mitnimmt und dann ewig auf der Toilette SMS schreibt, dann muß man sich auch schon mal einen Rüffel von Kollegen gefallen lassen. Die achten nämlich auch darauf, wenn jemand meint, sich auf ihren Knochen ausruhen zu müssen. Das ist alles eine Frage der gegenseitigen Fairness. Das ist hier ein kleiner familiärer Betrieb, da wird von jedem volles Engagement erwartet.

eLcHi am :

Habt Ihr denn auch mal an die Leute gedacht die unter tage Kohle abbauen ?

Die müssen sich vorher umziehen, danach umziehen und duschen (alles andere wäre ne Zumutung ;-) )

Bei denen zählt das aber doch bestimmt zur Arbeitszeit dazu oder ?

Aci am :

Ihr beka*kt euch hier echt, weil ein Chef es nicht so gerne sieht, dass er einen Mitarbeiter dafür bezahlt, dass er sich nochmal extra feinmacht? Er zahlt doch den Lohn, findet aber das Verhalten "nicht so toll". Sein gutes Recht. Zu Arbeitsbeginn bin ich auch wirklich bereit zu arbeiten und muss mir nicht nochmal den Zopf flechten. Was ist denn das überhaupt für eine Arbeitshaltung? Sorry, das kann ich nicht nachvollziehen. Und das hat auch nichts mit Gesetzen, deutscher Arbeitshaltung und kleinkarierten Chefs zu tun. Ich bin bei der Arbeit um zu Arbeiten und nicht, um mich zu duschen oder nochmal meinen Lidschatten nachzuziehen.
Bei uns gibt es keine Stempeluhr und doch ist es für uns selbstverständlich, unseren ganzen persönlichen Krempel vor der Arbeit zu erledigen.

buerokrat am :

bei mir ist das ähnlich aber etwas anders: ich komme gelegentlich morgens um ein paar minuten zu spät (um neun muss ich antanzen, manchmal schaffe ich es nur um 9:01 oder 9:03), bleibe aber meist lange nach 18 uhr (nach 18 wird bei uns keine arbeitszeit gezählt, ich muss mich aber auschecken, so dass man sieht, bis wann ich im betrieb war). ich werde also manchmal angesprochen, auf zwei minuten, die ich am morgen zu spät kam, während man auf dem gleichen zettel sieht, dass ich ein-/zwei stunden KOSTENLOS länger gearbeitet habe, nur weil die arbeit erledigt werden musste. :o/

eine gewisse *toleranz* wäre schon angebracht und wenn man sieht, dass der MA das eigene system nicht ausnutzt und sich bemüht - why not?

Andrea am :

Hmmm...

Ich arbeite zugegebenermaßen nicht nach Stechuhr, sondern habe einen stinknormalen Bürojob. Aber auch der erfordert teilweise einen gewissen Mehraufwand an "Fassadenrestauration" (-> Make-Up), Haare-in-eine-vorzeigbare-Form-bringen und Schick-Anziehen, als ich das im Privatleben unbedingt haben muss. Das Ganze spielt sich bei mir aber zu Hause vor dem Spiegel bzw. dem Kleiderschrank ab.

Nach der Logik, die einige hier anwenden, müsste ich also meinem Arbeitgeber diese Zeit in Rechnung stellen... Und wenn die Frisur mal nicht sitzt und ich länger brauche? Oder mich für einen Termin besonders schick anziehe? Fällt das dann unter Überstunden? (Jede(r), der sich schon mal in eine Strumpfhose gezwängt hat, weiß wahrscheinlich, wovon ich rede...) Schließlich soll ich ja meinen Arbeitgeber repräsentieren.

Ich glaube kaum, dass sich mein Arbeitgeber auf diese Argumentation einlässt ;-)

Stephan am :

"Müssen Arbeitnehmer eine Dienstkleidung tragen, so muß ihnen der Arbeitgeber die für das Umziehen benötigte Zeit bezahlen, auch wenn es sich jeweils nur um wenige Minuten handelt."

BAG 6 AZR 221/94

Shopbloggerswife am :

Bitte lies den Link , den Heinrich von Raps unter#24 geschickt hat. Zitat: "Die höchsten deutschen Arbeitsrichter sahen bei einem Koch keinen höheren Zeitaufwand für das Umkleiden als bei anderen Mitarbeitern des Betriebs. Sie werteten das Umziehen daher nicht als Arbeitsleistung sondern als persönliche Vorbereitung zur Arbeit. Anders entschied dasselbe Gericht (6 AZR 220/94) bei Krankenhauspersonal , wo der Arbeitgeber die vorgeschriebene Dienstkleidung zur Verfügung stellt und das Personal die Kleidung in einem speziellen Raum anziehen muß. In diesem Ausnahmefall ist die Umkleidezeit zu vergüten"
Man beachte das AUSNAHMEFALL. Einen Kittel überzuwerfen (max. 1 Minute, keine Knöpfe) ist etwas anderes, als sich in einem Hygienetrakt in spezielle Schutzkleidung zu hüllen.

stefan am :

Wenn Schutzbekleidung z.b.Sicherheitsschuhe,Warnkleidung,Helm oder sonstiges vorgeschrieben sind,ist die Zeit die für das Umziehen benötigt wird als Arbeitszeit anzurechnen.Wäre ja noch toller wenn ich mich in meiner Freizeit umziehen müsste.

BD am :

Da wollte ich einfach nur ene Antwort auf eine ganz einfache Frage........."ist Umziehzeit Arbeitszeit oder nicht"....... und werde hier verunsichert ohne Ende!! Egal ob der eine es nun ok findet und der andere nicht,was ist den jetzt richtig??Ich arbeite in einem Krankenhaus als Köchin und mein Arbeitgeber stellt die Arbeitskleidung aus hygienischen Gründen (bei uns wird nach HACCP gearbeitet) .Ich arbeite halbe Tage und meine Arbeitszeit beginnt um 7.00 und endet um 10.51 (total komische Zeit,ch weiß) Ich fange um 6:50 an( Arbeitszeit wird aber erst ab 7:00 berechnet) damit ich auch pünktlich um 7:00 in der Küche bin und gehe mich um 10:41 wieder umziehen damit ich um 10:51 ausstempeln kann.Ich habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht ob ich etwas falsch mache,alle anderen Kollegen machen es ja auch so.....bis vor zwei Tagen! Ein Kollege aus einer ganz anderen Abteilung (ein Schlosser der zufällig bei uns in der Küche war)hatte mich dabei beobachtet,wie ich mich in meiner privaten Kleidung austempeln wollte und machte mich dann darauf aufmerksam ,daß ich mich nicht erst nach dem umziehen austempeln dürfe . ?????? Und nu?? Ich komme doch schon 10 Min.eher zur Arbeit,muß ich dann auch noch 10 Min. länger bleiben??

Sonic am :

Hallo,
Ich wüßte gern ob es dazu nun eine Antwort gibt oder es weiterhin alles so im unklaren ist?
MfG

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