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Depp vor der Einfahrt

Keine Ahnung, was ich im Leben falsch gemacht habe, dass ich mich andauernd mit rücksichtslosen Verkehrsteilnehmern herumschlagen muss. Gestern Nachmittag wollte ich ein paar Sachen zur Halle bringen und stand dann nach einer knappen Stunde Autofahrt mit vollem Anhänger recht hilflos da – irgendein Depp hatte seinen VW genau vor meiner Einfahrt geparkt.

Die angerufene Polizei konnte mir nicht unmittelbar helfen. Wenn sich eine Telefonnummer vom Halter finden ließe, würden sie ihn kontaktieren, ansonsten hätte ich jetzt einfach Pech. Rütteln am Auto brachte auch keinen Erfolg. Ich hatte nämlich gehofft, auf diese Weise eine Alarmanlage auslösen zu können. Also schleppte ich alle Möbel von der anderen Straßenseite um das falsch abgestellte Auto herum, man hat ja sonst nichts zu tun.

Beweisfotos gingen an die Bußgeldstelle vom Ordnungsamt und als kleinen persönlichen Seitenhieb habe ich noch einen Notizzettel unter den Scheibenwischer gehängt. Nicht mit Beleidigungen oder Hinweisen auf die Einfahrt oder nicht vorhandene Parkkünste versehen, sowas interessiert doch niemanden. Ich hatte nur geschrieben, dass mir der Kratzer an der Seite Leid tut und dass es keine Absicht war. Natürlich gab es keinen von mir verursachten Kratzer, aber lass ihn oder sie mal mit erhöhtem Puls ein paar Minuten suchen. ;-)


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Kommentare

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Hendrick am :

Haben die Hinzugerufenen denn die Gelegenheit wahrgenommen, einen Strafzettel zu schreiben?
Wenn mich nicht alles täuscht: Motor kalt (kann man ja herausfinden) = Parken vor abgesenktem Bordstein, länger als 3 Stunden - mit Behinderung anderer Verkehrsteilnehmer (Du) = 30 Euro.

Hendrick am :

Ziehe die Frage zurück. Antwort steht ja im Text.
Kopf (meiner) -> Tisch.

Georg am :

Für den ruhenden Verkehr ist die Polizei nicht zuständig,da muss das Ordnungsamt angerufen werden.Ist zumindest hier in Bremen so Usus

eigentlichegal am :

Es sei denn man ist sich nicht sicher, ob da im Wageninneren eine Bombe liegt....

Blogleser am :

Ich vermute, 20m vor und hinter dem Auto war noch jede Menge Platz.

Jodelschnepfe am :

Wo ist eigentlich dieser sog. „Anzeigenhauptmeister” wenn man ihn mal braucht? Ansonsten würde ich noch dieses Schild empfehlen: https://schildereinkauf.de/Schild-Privatparkplatz-Parkverbot-Hier-nix-parken-abschleppen-3-mm-Alu-Verbund

DBenger am :

Der liegt vielleicht noch im Krankenhaus?

https://www.rosenheim24.de/deutschland/von-fussballfans-brutal-verpruegelt-anzeigenhauptmeister-niclas-matthei-landet-in-krankenhaus-92885314.html

Raoul am :

Den kannte ich noch nicht. Aber was muß bei jemandem schiefgelaufen sein, um DAS als Hobby zu haben?!

unregistrierter User am :

Ja genau. Einfach mit einem Schild voller rassistischer Ressentiments für freie Parkplätze sorgen...

Jodelschnepfe am :

Der Inhalt ist aus dem wahren Leben: https://www.pinterest.de/pin/302937512419687784/

unregistrierter User am :

Selbst, wenn dieser Zettel echt sein sollte und nicht nur ausgedacht/gefaked ist: wer meint, "Kanak Sprak" auf Hinweisschildern zur Kommunikation mit türkischstämmigen Menschen zu benutzen, verbreitet einfach nur rassistische Ressentiments.

Raoul am :

Für dich ist im Sinne der Fotzenblätter Süddeutsche und Zeit vermutlich auch alles Rassismus, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.

kiter am :

Wer hier solche Texte schreibt liest wohl lieber den "Stürmer" oder wenigstens "Compact"?

Raoul am :

Tut mir leid, nein. Lese mittlerweile generell gar nichts mehr außer Shopbloggerkommentaren.

Habe mir aber gerade eine spannende Bücherauswahl gekauft: Hohlspiegel, Wahre Geschichten erlogen von Loriot, Was ich über Adolf Hitler gehört habe, Wir dekorieren, Schmidt u.a.

Die lese ich natürlich nicht, da ich wie gesagt nichts außer Shopbloggerkommentaren lese. Aber ich habe sie nun.

unregistrierter User am :

Für mich sind Stereotype, Vorurteile und Beleidigungen / Unterstellungen aufgrund eines (vermeintlich) erkennbaren Migrationshintergrundes Rassismus.

"Hey, da parken viele Türken falsch, also mach mal nen Schild in miesem Deutsch ("Kanackensprache"), damit die das verstehen!" ist eben nicht witzig sondern platter Alltagsrassismus. Vollkommen unabhängig, was irgendwelche "Fotzenblätter" dazu sagen.

Raoul am :

Ich hingegen empfinde es als fragwürdig, stets mit dem Totschlagargument „Rassismus“ um sich zu werfen, sobald man eine Anspielung auf Dialekte/Herkunft/Äußeres macht.

Ich kenne zwei „Biodeutsche“, die sich ebenfalls der „Kanaksprak“ bedienen. Hauptsächlich weil sie eben so sozialisiert wurden und allem Anschein nach wohl keine Lust hatten, deutsch „von der Pike auf“ zu lernen. Kommt teils auch eben darauf an, wie einen das Umfeld prägt.

Im konkreten Fall aber ist der Zettel, der als Aufbepper von der Jodelschnepfe (und eben nicht Winselstute oder Ratte) vorgeschlagen wurde bereits fast schon „Kulturgut“. Die meisten im Alter zwischen 20 und 35 kennen diesen Zettel als Meme. Ähnlich wie sich andere Stilblüten als Meme durchsetzen. Und es gehört wirklich einiges dazu, auch darin wieder Rassismus sehen zu wollen.

DBenger am :

Rassismus sehe ich bei Dir auch nicht, ich sehe in dir weit eher einen sozial Benachteiligten ohne jede Kinderstube.

Die megatoleranten selbsternannten Anwälte Dritter (die sie nie mandatierten) sind am Ende des Tages selbst nur miese Ableisten und Klassisten, die Zwecks Profilierung und virtue signalling auf Benachteiligte einprügeln.

Raoul am :

Ah, DämlackB ist wieder am Start. Lustig, wie du in mir einen „sozial Benachteiligten ohne jede Kinderstube“ siehst, im gleichen Atemzug aber deine üblichen Plattitüden auspackst.

Ich darf dennoch darauf verweisen, daß ich keinen der Kommentatoren hier bislang persönlich angegriffen habe, sofern ich nicht von ihm bereits angegangen wurde.

Ansonsten darf ich dankend sagen, daß es mir eigentlich ganz gut geht. Also sozial benachteiligt würde ich zurückweisen, mein Umfeld war stets sehr freundlich zu mir.

Trifft es dich echt so hart in‘s Herz, daß ich die Bumsregierung und oben genannte Schmierenblätter nicht mag und das dann auch so sage?

DBenger am :

Wir leben nicht mehr in den 80ern des letzten Jahrtausends, als Menschen mit Deiner Ausdrucksweise noch als ungehobelter bildungsferner Pöbel bezeichnet wurden. Heute verstehen wir, dass das idR keine freie Wahl bzw. keine Böswilligkeit ist, Du verwechselst also Bedauern und Mitleid mit einem offensichtlich psychisch Herausgeforderten und sozial Benachteiligten mit Ablehnung.

Raoul am :

Schwierig, zu verstehen, was Du eigentlich sagen willst, wenn weder Zeichensetzung noch Grammatik stimmen.

Ich weiß beispielsweise nicht, was Du meinst mit „Du verwechselst also Bedauern und Mitleid mit einem offensichtlich psychisch Herausgeforderten und sozial Benachteiligten mit Ablehnung“.

Irgendein Teil dessen wird sich sicherlich auf mich beziehen, aber könntest Du das etwas spezifizieren?

Aber mit „Wir leben nicht mehr in den 80ern des letzten Jahrtausends“ hast Du recht. Wir leben in 2024. Ich habe das gerade gegoogelt und es scheint zu stimmen. Abweichende Seiten schlugen mir auch 2023 vor, aber ich bin nach Recherchen überzeugt, daß es 2024 ist.

Wieso übrigens wird jemand mit „meiner Ausdrucksweise“ (wodurch definiert die sich denn eigentlich) als „bildungsferner Pöbel“ bezeichnet, DämlackB?

unregistrierter User am :

"Bumsregierung" und "Fotzenblätter" sind nun nicht gerade übliche Begriffe im öffentlichen Diskurs. Wenn Du die nutzt, kann es leider schnell dazu führen, dass andere Dich nicht für intelligent oder sozialisiert genug halten, um überhaupt an einem Diskurs teilzunehmen. Mit Diffamierungen und Beleidigungen zu arbeiten, ist meist ein Stilmittel, dass entweder polarisieren soll und im Populismus angewandt wird oder ein Zeichen für das Fehlen von aussagekräftigen Sachargumenten. Wenn Du also schon anderen "Totschlagargumente" vorwirfst, solltest Du Dir im Gegenzug auch überlegen, mit welchen Stilmitteln Du versuchst, eine Diskussion anders als durch Argumentation zu beeinflussen. "Bumsregierung" ist da ganz sicher weit entfernt von der Sachebene.

Raoul am :

Danke, das ist eine ausreichend intelligente Antwort.

Ja, sicher, die Wortwahl polarisiert und provoziert. Wie es aber bei allen Aussagen je nach aktueller Politik schon immer der Fall war. Man kann nun über sprachliche Engpässe, wenn man sie als solche empfindet, hinwegsehen und sich mit den Argumenten beschäftigen. Oder man regt sich darüber auf, daß jemand ein „Heiligtum“ aka die Bumsregierung verunglimpft habe.

Ich bleibe dabei, daß niemandem ein Schaden dadurch entstanden ist, daß ich auf „die da oben“ geschimpft habe. Wie Loriot einst sinngemäß sagte: „Satire sollte sich gegen die richten, die die Macht haben, denn sie wäre zwecklos, wenn sie sich gegen die „da unten“ richten würde.“ (sehr sinngemäß wiedergegeben; ich finde das Originalzitat nicht wieder und ja: Das war keine Satire, das gebe ich gerne zu.)

unregistrierter User am :

Ein Schaden entsteht tatsächlich nur Dir. Wer so in Diskussionen rein geht, den kann ich leider nicht als gleichwertigen Diskussionspartner ansehen. Diskussionen sind dafür da, um entweder die Sichtweise des Gegenüber kennenzulernen oder aber den anderen von der eigenen Meinung zu überzeugen bzw. von seiner Meinung abzubringen.
Wenn der andere aber durch die Wahl seiner Aussagen von Beginn an den Eindruck erzeugt, dass er keine wirklichen Argumente hat und nur populistische Schlagworte raus hauen kann, dann fällt zumindest der erste Aspekt schon mal weg. Der zweite Aspekt wird dann durch die Reaktion auf meine Aussagen bestimmt und wenn ich da auch nicht das Gefühl habe, dass der andere bereit oder in der Lage ist, auf diese einzugehen, gibt es eigentlich nur einen Grund für mich, die Diskussion weiterzuführen:
Ich möchte anderen Mitlesern/-hörern deutlich machen, was mein Gegenüber für ein Idiot ist, damit diese nicht mal in die Versuchung kommen, seinen populistischen Schlagworten irgendwelches Gehör zu schenken.

Manchmal kommt der andere dann mit PLURV oder Gish-Gallop an, dann wird es etwas nervig, den Bullshit aufzuräumen, die meisten kann man aber in solchen Diskussionen mit ein wenig Gelassenheit, Sachargumenten und Beispielen ganz schnell entzaubern.

unregistrierter User am :

Es tut mir leid, wenn du es als "Totschlagargument" ansiehst, aber Aussagen, die Stereotype oder Vorurteile bezogen auf die Herkunft eines Menschen aufgreifen sind nun einmal rassistisch. Es mag Menschen geben, die sich durch so etwas weniger oder sogar gar nicht angegriffen fühlen. Das ist jedoch bei einer eher allgemein gehaltenen Ansprache wie einem Schild, dass man aufhängt, irrelevant, denn man hat keinen Einfluss darauf, wer dieses Schild liest und sich dadurch adressiert fühlt. Da spielt es auch keine Rolle, ob das eine wie auch immer definierte Gruppe als Meme oder Witz oder sonstwie harmlos ansieht.
Wobei: wenn das als Foto eines Zettels (wie in Jodelschnepfes Link) geteilt wird, dann kann jeder selbst entscheiden, ob das sein/ihr Humorniveau ist. Da es aber keinen direkt adressieren soll, ist das eher eine Geschmacksfrage. Ein Schild an seinen Parkplatz zu hängen hat jedoch eine ganz andere Aussagequalität. Eben genau deswegen, weil so ein Schild Menschen ansprechen soll, nämlich die Falschparker. Und denen wird damit pauschal genau das Stereotyp untergeschoben, dass durch die Verwendung von "Kanak-Sprak" in solchen Fällen erzeugt werden soll.

Die Frage bei solchen Dingen ist daher immer: wer soll damit angesprochen werden und wie könnte das bei denen ankommen?

PS: ich will damit übrigens nicht Jodelschnepfe oder Dich oder sonstwen in eine "rechte Ecke" stellen. Das Schild transportiert rassistische Stereotype, gehört jedoch zum vielfach unter der Oberfläche laufenden Alltagsrassismus, den es schon immer gab und dessen wir uns meist einfach nicht bewusst sind. Ich habe früher auch solche Sprüche gerissen oder Türkenwitze erzählt. Nicht, weil ich Rassist wäre, sondern weil ich es nicht besser wusste. Erst als ich mich öfter mit Betroffenen unterhalten habe, habe ich auch mein Handeln hinterfragt. Und diese Betroffenen sagen eben, dass es nicht das eine Schild, nicht der eine Spruch ist, sondern dass sie jeden einzelnen Tag mit vielen unbedarft oder lustig gemeinten Sprüchen und Aussagen konfrontiert werden. Und das ist es, was die nervt! Die Masse macht es da aus und daher sollten wir eben bei unseren Aussagen, Sprüchen und lustigen Schildern/Memes einfach mal darüber nachdenken, ob wir damit nicht in das große Konzert der vielen kleinen Alltagsrassismen mit einstimmen.

Raoul am :

Ich glaube, es ist sinnvoll, auf den Text in Ausschnitten einzugehen. Daher:

QUOTE:
Es tut mir leid, wenn du es als "Totschlagargument" ansiehst, aber Aussagen, die Stereotype oder Vorurteile bezogen auf die Herkunft eines Menschen aufgreifen sind nun einmal rassistisch.


Nein, das ist ein unfassbarer Blödsinn. Ist es denn auch „rassistisch“, wenn der riesige Homer Simpson in einer Halloweenfolge mit den Worten „Mmh. Mit Bier gefüllte Deutsche.“ Oktoberfestbesucher verschlingt? Oder machst du da eine Ausnahme, weil man selbst ja nicht von deinem allgegenwärtigen Rassismus betroffen sein kann?

QUOTE:
Es mag Menschen geben, die sich durch so etwas weniger oder sogar gar nicht angegriffen fühlen. Das ist jedoch bei einer eher allgemein gehaltenen Ansprache wie einem Schild, dass man aufhängt, irrelevant, denn man hat keinen Einfluss darauf, wer dieses Schild liest und sich dadurch adressiert fühlt. Da spielt es auch keine Rolle, ob das eine wie auch immer definierte Gruppe als Meme oder Witz oder sonstwie harmlos ansieht.


Das ist, und es tut mir echt leid, denn vermutlich bist Du ein unglaublich netter Mensch, der gerne alle gedutzidutzidut, wieder ein absoluter Mist.

Du sagst also: Sobald sich jemand durch diese oder jene Kleinigkeit angegriffen fühlen KÖNNTE, dann aber schnell mal weg mit dem Dingens, denn BLANKER RASSISMUS! GEFAHR!

QUOTE:
Ein Schild an seinen Parkplatz zu hängen hat jedoch eine ganz andere Aussagequalität. Eben genau deswegen, weil so ein Schild Menschen ansprechen soll, nämlich die Falschparker. Und denen wird damit pauschal genau das Stereotyp untergeschoben, dass durch die Verwendung von "Kanak-Sprak" in solchen Fällen erzeugt werden soll.


Aber was ist denn da die Aussage? Ja, man spricht Falschparker mit einem Meme an. Ja, das kann falsch verstanden werden. Aber:

Nein, das ist nicht rassistisch, wie Du nicht müde wirst zu betonen. Man KANN es in den falschen Hals bekommen, aber nicht mehr. Das ist das Äußerste der Gefühle.

QUOTE:
Die Frage bei solchen Dingen ist daher immer: wer soll damit angesprochen werden und wie könnte das bei denen ankommen?


Nein, das ist nicht die Frage. Die Frage ist: Was willst Du aussagen? („Parkt nicht hier“).

Den Rest lasse ich jetzt einfach außen vor, weil ich verstehe, daß es Dir nicht darum geht, zu schreien: „Alles Rassisten außer Mutti!“, sondern weil Du ernsthaft dieser Überzeugung bist. Das ehrt Dich. Nur die Überlegung ist, finde ich, grundfalsch. Indem man, um mal Orwell zu zitieren, immer nur schreit „Fi Fei Fo Fu, seid auf der Hut, ich rieche Rechtsabweichlerblut!“ hilft man niemandem. Vor allem nicht dem Kampf gegen tatsächliche Nazis.

unregistrierter User am :

Warum wolltest Du in Abschnitten darauf eingehen? Du hättest das auch einfach in Kurz schreiben können:

Raoul am Montag, 25. März 2024:
Mir ist vollkommen egal, wenn ich Worte oder Aussagen benutze, die andere verletzen können! Auch, wenn sich andere rassistisch angegriffen fühlen, weil ich Stereotype und Vorurteile nutze, ist mir das schnuppe, die sollen sich nicht so anstellen! Außerdem machen andere das auch über Deutsche und überhaupt gibt es auch Menschen, die viel schlimmere Nazis sind!

Dieser Beitrag ist kein Original-Beitrag von Raoul. Er wurde von mir so erstellt, wie ich seine vorherige Aussage auffasse.


In der Langfassung: Natürlich ist auch der Witz mit den "biergefüllten Deutschen" Rassismus, also ein Vorurteil, dass auf eine Ethnie angewandt wird. Wie so oft spielt aber die Dosis des Giftes eine Rolle: Als Deutscher bekommt man so etwas alle paar Wochen oder vielleicht noch seltener zu hören. Stell Dir aber mal vor, Du lebtest in einem anderen Land und man würde Dich dauernd "Kartoffel" nennen, auf Deinen Bierkonsum anspielen oder Dir Verbotsschilder mit satirischem Nazisprech vor die Nase hängen (z.B. "Werrr seinen Föhrer liebt, parrrkt hierrr nicht!"). Dazu kämen noch andere Witze und die Polizei würde bei Dir auch immer ein bischen genauer hinschauen als bei Einheimischen. Also egal, wie lange Du schon da lebst, wie integriert Du bist, wie viele vernünftige einheimische Freunde Du hast, wie gut Du die Sprache sprichst: du wirst dort immer die biertrinkende Nazikartoffel sein. Und das beträfe nicht nur Dich, sondern auch Deine Kinder, Deine Frau...

Und jetzt erzähl mir bitte, dass Du so etwas für vollkommen normal und für etwas hältst, mit dem man eben leben muss, wenn man einen erkennbaren Migrationshintergrund hat.

DBenger am :

"die andere verletzen können"

Das ist kann wirklich kein Kriterium mehr sein, denn das wird in der heutigen Zeit der Zartbesaiteten (Kosename "Schneeflöckchen") und der selbsternannten Menschenrechtsanwälte sowieso passieren, irgendwer ist fast immer beleidigt oder fühlt sich (gerne auch, obwohl ohne Mandat, stellvertretend) diskriminiert, beleidigt, marginalisiert und was sie nicht alles erfunden haben - es trifft ja inzwischen schon Linke, die nicht links genug sind oder Neuentwicklungen nicht schnell genug folgen.

unregistrierter User am :

Ich möchte jetzt nicht ins Detail gehen, ob und was durch "Schneeflöckchen" in die Diskussion gebracht wird. Aber eigentlich sollten wir uns zumindest bei den ganz einfachen Dingen wie Vorurteile und Stereotypen gegenüber ethnischen Gruppen einig sein, dass es für diese in einer intelligenten, aufgeklärten Gesellschaft keinen Platz geben sollte. Zumindest nicht in dem Maße, dass die Betroffenen damit tagtäglich mehrfach konfrontiert werden.
Während viele diskutierte Dinge ja zumindest irgendwo einen gesellschaftlichen "Zweck" dienen, eine bestimmte Aussage vermitteln oder in einem historischen Kontext zu sehen sind, ist ein Witz über Türken am Ende einfach unnötig, der bringt niemanden weiter.

Einen Karl May im Original kann man immer noch das Label "frühere Kultur" anheften und so belassen. Ist immerhin ein literarischer Wert, der dahintersteht. Den "Negerkuss" weiterhin "Negerkuss" zu nennen ist nur Bockigkeit, einen Wert hat das nicht. Und ein Schild mit Kanackensprache ist einfach nur ein geschmackloser Witz mit Vorurteilen auf Kosten anderer.

Bei Linken, die sich angegriffen oder beleidigt fühlen, reden wir übrigens nicht über Rassismus. Also andere Spielwiese.

bli am :

Tieferlegen.

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