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Richtig so!!!111einself

Eine Kundin vermisste die von Schwartau hergestellte Mövenpick-Konfitüre in den kleinen Gläsern. Haben wir normalerweise da, aber derzeit nicht mehr. Ausgelistet wegen den gewohnten Preisverhandlungen. Das sagte ich ihr auch so.

Die alte Dame ging gleich an die Decke, aber nicht unseretwegen. "Richtig so!", schimpfte sie los. "Die sind ohnehin schon so teuer, 2,99 Euro für so ein kleines Glas! Lassen Sie sich bloß nicht gefallen, dass die noch teurer werden sollen. Da finde ich schon was anderes für mich. "

Erfreulich, dass die meisten Kunden diese Auslistungen eher positiv auffassen, auch wenn es in dem Moment, in dem man ein bestimmtes Produkt kaufen möchte, natürlich immer erstmal ärgerlich ist.

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Kommentare

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Crazy_Borg am :

"Die Konzerne wollen mehr Geld für ein verschlechtertes Produkt (neue Rezeptur!) rauspressen" stösst meine ich bei recht vielen Verbrauchern auf Verständnis für den Händler..

Die können ja auch schlecht mit "der Einzelhandel steckt es ein" argumentieren wenn die Eigenmarke daneben im Regal deutlich weniger kostet...
;-)

Supporthotline am :

Mein Edeka hatte eine RIESEN Auswahl an Saucen, also Ketchup, Senf, BBQ, Mayo, Chili und all das Zeugs. Auch wirklich exotisches aus Asien und den USA. Produkte die ich jetzt nicht den üblichen Verdächtigen in diesen Preiskriegen zuordnen würde. Aber auch die wurden im Zuge des Preiskampfes alle ausgelistet. Dafür gibts jetzt die (Achtung, Sarkasmus) "super leckeren" Papa Joe Saucen in einer (Achtung, Sarkasmus) unbeschreiblichen Vielfalt.

Das Saucenregal ist auf knappe zwei Meter zusammengeschrumpft und selbst REWE hat nun eine grössere Auswahl.

Zumindest bei meinem Edeka könnte man vermuten, dass er sich "das einsteckt", in dem er primär nur noch sein eigenes Zeug anbietet.

Und dann jammern sie alle, dass man nicht lokal kauft sondern im Internet bestellt.

Raoul am :

Ich verstehe allerdings nicht ganz, warum die Supermärkte bei einer Preiserhöhung des Herstellers nicht schlicht und ergreifend auch die Preise im Markt erhöhen. Was kümmert es Edeka denn, ob das Produkt nun 4 Euro oder 4,20 Euro kostet? Solange es gekauft wird ist doch aus Supermarktsicht alles bestens und wenn nicht, dann fliegt es eben aus dem Sortiment.

Chris_aus_B am :

Vielleicht geht es zusätzlich auch um andere Bedingungen als nur den Preis, die schlecht auf den Kunden abzuwälzen sind. Ich habe in dem Bereich keine Ahnung, mir würde z.B. Mindestabnahmemengen einfallen, die schon problematisch werden können, wenn im essensknauserigem Deutschland die Konkurrenzkette es schafft, die Produkte von diesem Hersteller durchgängig 5 Cent billiger anzubieten.

Raoul am :

Das wäre eigentlich eine Idee. Da es allerdings hauptsächlich um Produkte namhafter Hersteller geht, die über das betriebseigene Großlager (oder wie auch immer das heißt) zu beziehen sind und Björn mal meinte, daß es da keine Mindestpalettenabnahme gibt (weswegen es neue Produkte, die palettenweise über den Betrieb direkt abgenommen werden müssen auch sehr schwer haben, zumindest bei Björn mit seinem stetig wachsenden Platzproblem), bezweifle ich das allerdings eher.

Selbst wenn sich der Heinz-Ketchup dann schleppender verkauft, los kriegt man ihn ja doch irgendwann. Und wenn es zu lange dauert, dann kann er ja beim nächsten Mal ausgelistet werden.

Allerdings verkauft man natürlich ohne Heinz viel mehr von der beschissenen Papa Joe Eigenmarke.(s.o.).

someone am :

Heinz gibts doch noch bei Edeka, diese Woche sogar im Angebot - die 500ml Flasche für nur 1,99 (angeblich 1,50 reduziert - es gibt Leute, die für eine kleine Flasche Ketchup 3,49 bezahlen?). Noch vor ein paar Jahren war 1,99 der Angebotspreis für die große Flasche (mit 1170ml). Inzwischen liegt der aber auch bei 3 Euro oder darüber.

Raoul am :

Ja – wieder.

Wie bei den meisten Preiskriegen kehrte man irgendwann zum Status Quo zurück.

T aus H am :

Es geht darum, in der Bevölkerung als Kämpfer für den Preis dazustehen, damit die Erhöhung der Preise bei den Eigenmarken nicht als Gier, sondern als Notwendigkeit aufgenommen wird. Das Spiel ist also reines Marketing, außerdem kauft der Kunde dann erst recht eher Eigenmarken, weil er es den bösen Konzernen auch zeigen will.

Raoul am :

Wurde bei den Eigenmarken denn so oft zeitgleich oder kurz darauf der Preis erhöht? Hab da nie wirklich drauf geachtet.

Daß allerdings die Eigenmarken davon profitieren, stimmt natürlich. Aus dem Stand fällt mir kein Preiskampf ein, bei dem Edeka nicht ein ähnliches Eigenmarkenprodukt am Start hatte. Oder sogar zweigleisig gefahren ist wie bei Miracoli, die offiziell mit dem Slogan „Tschüss Miracoli, hallo Delverde“ durch Delverde ersetzt wurden, wobei es auch eine G&G-Variante gibt.

John Doe am :

Händler A schluckt die Pille und erhöht die Preise im gleichen Zug.
Händler B kämpft medienwirksam und erhält bessere Konditionen.
Das ganze Jahr um Jahr mit vielen Lieferanten und Händler A kann dicht machen, weil die Kunden zu B wandern.

aufrechtgehn am :

Die meisten Kunden, so wie ich, sehen aber den Lebensmittelhändler als Absender bzw. Bestimmer des Regalpreises, nicht den Hersteller. Ich weiß ja in den seltensten Fällen, warum ein Artikel jetzt teurer ist, ob der höhere Preis durch höhere Herstellungskosten gerechtfertigt ist oder ob sich einfach irgendjemand die Taschen vollmachen will. Und ich weiß ja nicht, was der Hersteller verlangt, ich sehe nur, dass der Björn jetzt auf einmal 20 Cent mehr von mir haben will.
Zugespitzt gesagt: Wenn der Artikel also 4,19 € statt 3,99 € kostet, denke ich also nicht "Boah, der dreckige, geldgierige Hersteller kann wohl den Hals nicht voll genug kriegen. Den Artikel kauf ich nicht mehr!". Sondern ich denke: "Boah, die dreckige, geldgierige Edeka kann wohl den Hals nicht voll genug kriegen. (Bzw: der Björn muss wohl sein Luxus-Zweitfahrrad abbezahlen.) Bei dieser Wucherladenkette kaufe ich nie wieder irgendetwas"!
Wenn die Edeka aber den Artikel unter großem Getöse auslistet und am Regal den Hersteller zum Schurken erklärt, denke ich "Ah, schau her, die heldenhafte Edeka, immer im Einsatz für mich, den Kunden. Hier kaufe ich auch fürderhin".
Das ist jetzt, wie gesagt, zugespitzt und verkürzt, ich weiß schon, dass die Wahrheit irgendwo dazwischen liegt. Aber im Supermarkt habe ich für eine ausgewogene, durchdachte Reaktion keine Zeit, da regiert das Stammhirn. Und das sagt nicht: "Dieser Artikel ist zu teuer", sondern: "Dieser Laden ist zu teuer".

-thh am :

> Ich verstehe allerdings nicht ganz, warum die Supermärkte bei einer Preiserhöhung des Herstellers nicht schlicht und ergreifend auch die Preise im Markt erhöhen.

Weil es besser ist, die Preise nicht erhöhen zu müssen, also andere Anbieter unterbieten zu können, oder die Preise zwar im Verkauf zu erhöhen, aber weiter zum bisherigen Einkaufspreis zu kaufen?

Die Supermärkte machen das ja nicht für den Kunden, sondern um durch ihre Marktmacht bessere Einlaufskonditionen - und damit höheren Gewinn - für sich herauszuholen. Wenn sie das lange genug durchhalten und groß genug sind, muss der Hersteller irgendwann einknicken; wenn die Kunden abwandern, weil ständig die Regale leer sind, muss der Supermarkt einknicken. Ansonsten einigt man sich, oder es gibt die Produkte dort eben nicht mehr.

Insofern ist die Kundenreaktion süß, hat aber mit der Realität wenig zu tun.

Pit Brett am :

Wenn in meinem bisherigen Stammedeka die Lücken in den Regalen immer größer werden und nicht mal durch Eigenmarken aufgefüllt werden, wandere ich eben zu Rewe.

someone am :

Rewe ist so etwa der vorletzte Supermarkt hier, zu dem ich gehen würde. Nur Famila fühlt sich noch teurer an.

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