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NACHHALTIGE KÜHLUNG

Fundstück in einem ALDI-Markt in Köln: Auf den Tiefkühlschränken klebten diese Aufkleber mit dem Hinweis auf das Kältemittel Propan (R290) und dass diese Kühlanlagen nachhaltig sind und dass ALDI mit Verantwortung handelt.

Propan hat fast kein Treibhauspotential, ist also in dieser Hinsicht bei Kältemitteln die beste Wahl. Vielleicht sollte ich mir auch mal angewöhnen, auch die kleinsten Belanglosigkeiten, mit denen man sich positiv darstellen kann, ausdrücklich zu erwähnen.


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Kommentare

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Das Wichtigste am :

Was sollte daran neu sein, dass z.B. Hersteller und Gerätelieferanten gern irgendwelche Aufkleber über Nachhaltigkeit, Verkaufsergebnisse, Garantieleistungen, Bewertungen/Testergebnisse, Befragungsergebnisse usw. anbringen (die manchmal gefühlt langlebiger als die eigentlichen Bauteile sind)? Was hat der Gerätenutzer damit zu tun (außer, dass sich niemand die m.E. nicht notwendige Mühe gemacht hat, solche Aufkleber zu lösen)? Würde Björn derlei entfernen?

unregistrierter User am :

Der Aufkleber sieht allein schon aufgrund des fehlenden Aldi-Designs nach Hersteller aus. Wobei Aldi Nord durchaus auf seiner Website darauf hinweist, dass sie überall auf Propan als Kühlmittel setzen - unter der Rubrik "Verantwortung - Klimaschutz".
Ein Thema ist es dort also schon. Und ich würde Björn durchaus empfehlen, sein Engagement auch nach außen zu verkünden. Schließlich ist er ja recht umtriebig, was Bioprodukte, Regionalität, Vegetarisch/Vegan oder auch Unterstützung von Start-Ups/kleineren Betrieben angeht.
Warum nicht ein Plakat mit "Wir führen drölfzich Produkte aus biologischem Anbau" oder auch (wenn die Anlage steht) "Wir produzieren 20% unseres Stromes selbst und decken den Rest über erneuerbare Energien".
Klappern gehört zum Handwerk :-D

Nobody am :

Tue Gutes und sprich drüber…

Könnte mir auch sowas vorstellen wie drölfzig Produkte aus der Region… und ähnliches… mein früherer Supermarkt war regional sehr engagiert, Spenden für Tafel, Tierheim etc. und es kam gut rüber… Kitas und Schulen, Sportvereine, Stadtfeste… kaum etwas wo der Supermarkt nicht mitmischte und sich gönnerhaft gab.

eigentlichegal am :

"Für die Herstellung dieses Kühlgeräts wurde kein Elefant getötet"
ist sicherlich nicht falsch

Holger am :

Propan ist gut, solange alles dicht ist.
Ansonsten kann es ganz schnell ganz plötzlich ganz laut statt Kühlung zu starker Erhitzung kommen ...

randers am :

In solchen Anlagen ist so wenig Propan, dass der Kühlschrank in einem winzigen Kämmerchen stehen müsste, und dann müsste der gesamte Inhalt des Kühlkreislaufs austreten, damit ein explosionsfähiges Gemisch mit der Luft entstehen kann. Die Anlagen sind recht sicher und R290 seit vielen Jahren weit verbreitet.

DBenger am :

In den Grossen ist schon mehr, aber im Haushaltskühlschrank sind 50-100g (Propan: 2,037 kg/m³ == 100-200 l Gas). Da Zündfähigkeit bei 2,1-9,5 Vol% liegt dürfte der Raum also (gleichm. Verteilung unterstellt) max. 10 m³ gross sein, damit das Gemisch noch zündfähig ist.
Spannend wäre die Frage, ob die Schaltelemente gekapselt sind oder ein Gasaustritt in ihrer Nähe dann doch zu einer kleinen Verpuffung führen kann. Kommt jemand aus der Branche?

unregistrierter User am :

Ich komm zwar nicht "aus der Branche" und kann deshalb zu den Angaben nichts hinzufügen, dennoch meine Erfahrung nach vielen Jahren freiwillige Feuerwehr: wenn es einen Küchenbrand gab, dann meist wegen "Essen auf Herd" oder an Geräten wie Fritteusen, Toastern etc. Eine Gasexplosion am Kühlschrank ist mir nie untergekommen und befand sich auch nicht in unserem Schulungsrepertoire.
Ich würde daher gefühlt randers zustimmen: Die Anlagen sind recht sicher.

eigentlichegal am :

Öhm, normale Kühlschränke mit Propan als Kühlmittel? Wo soll es die denn geben?

DBenger am :

Sind noch rar und hochpreisiger, aber hier z.B.
https://www.rauschenbach.de/gramsnowflake.htm

unregistrierter User am :

Wie gesagt: ich bin nicht "aus der Branche". ich weiß nur, dass explodierende Kühlschränke bisher in meiner Feuerwehrwelt nicht als Problem angesehen wurden. Meine Vorredner sprachen von Kühlschränken in kleinen Räumen.

Ich schon wieder am :

Mein Kühlschrank mit *** Fach hat sensationelle 26g R600a, Klarname Isobutan.
Und der ist von vor 2015 und war nicht arg teuer. Ein Bosch-Siemens. Ist Propan noch so viel geiler für für die Umwelt?

Jedenfalls braucht man sich bei einem Feuerwehreinsatz um läppische 26g "Feuerzeuggas" keine Gedanken machen. Das tritt aus und verflüchtigt sich.
Selbst in den gewerblichen Kühlschränken ist im einzelnen Gerät nur eineähnliche Größenordnung Kältemittel drin.
Ein bißchen kritischer ist es bei Klimaanlagen, aber selbst da ist man bei Monosplits nicht in Bereichen, dass einem die Bude hochgeht.

bli am :

@DBenger: 2,037 kg/m³ = 2037 g/1000 L
100 g entsprechen also knapp 50 L. Damit sinkt das maximale Volumen eines zündfähigen Gemisches sogar auf unter 2,4 m².

DBenger am :

Ich nahm, mit einfachem Dreisatz zu erkennen, die obere Grenze* (100 g == 200 l) und dann sind es 10 m³ Rauminhalt bzw. bei 2m Raumhöhe 5 m².


* mMn ist der Ansatz, etwas extra 'schönzurechnen' (die für das eigene Argument günstigsten Umstände zu unterstellen), um sein Argument besser zu unterstützen, im sachlichen Diskurs hochgradig unseriös

bli am :

@DBenger: "(100 g == 200 l)"
Nochmal: das ist falsch! Die 10 m³ sind ein Folgefehler.

Wer etwas schönrechnet muß dazu die Zahlen verstanden haben und ist sich des Schönrechnens immerhin bewußt. Wer sich verrechnet, weiß dagegen icht, daß er falsch liegt.

Und wenn jemand trotz Hinweis auf seinem Rechenfehler beharrt, dann weiß ich nicht, wie ich das werten soll.

DBenger am :

Oh, Mist, Anfängerfehler (habe x2 statt /2 genommen) :-(
Ja, mit 2,4 m² ist der Raum kein Raum mehr, in dem ein Kühlschrank stünde.

bli am :

@DBenger: "* mMn ist der Ansatz, etwas extra 'schönzurechnen' (die für das eigene Argument günstigsten Umstände zu unterstellen), um sein Argument besser zu unterstützen, im sachlichen Diskurs hochgradig unseriös"

Die Aussage ist sogar unfreiwillig komisch, da ich Dein Argument, daß nur ein relativ geringes Volumen eines zündfähigen Gemisches entstehen kann, unterstützt habe. Da Du Dich um Faktor 4 geirrt hast (und ich schöner gerechnet habe), beträgt das zündfähige Volumen tatsächlich sogar nur ein Viertel Deiner Rechnung.

DBenger am :

Da ich meinen Rechenfehler nicht sah, dachte ich, Du wolltest das unnötigerweise 'kleinrechnen', Shit happens.

madru am :

Ich bin als technischer Leiter für ein "kleines" historisches öffentliches Gebäude verantwortlich. Zurzeit haben wir ca. 150.000 Besucher am Tag im Gebäude, dazu kommen ca. 200 Mitarbeiter verschiedener Firmen. Gebäude hat 6 Etagen und eine Grundfläche von ca. 200 x 75 m. Wir bauen gerade eine neue Kälteanlage für die zentrale Versorgung der Lüftungen, Klimaanlagen und Kühl- und Kältegräten. Wir haben ungefähr eine Kälteleistung von 950 KW und bauen die Anlage auf einen der Dachböden.
Die Anlage nutzt Propan als Kältemittel! Es sind zwei Kaskaden mit je 7 Geräten, zusammen haben wir gerade Mal 28 kg Propan im System. Jede Maschine ist gekapselt, hat eine eigene Leckage-Überwachung und bläst bei Leckage das Gas direkt über Dach ab.
Erst hatte ich bei Propan etwas Bauchweh, aber die Aufbausituation und der Betrieb wurden vom TÜV bewertet, von unserer Berufsfeuerwehr und auch von unserem Brandschutzkonzeptersteller - und als sehr großer Konzern haben wir auch noch eigene Brandschutz-Ingenieure. Keiner hat da eine erhöhte Brandgefahr gesehen und schon gar keine Explosionsgefahr! Wir müssen keinerlei Ex-Schutz beachten und nicht mal eine Gasüberwachung im Raum installieren!

Zurzeit ist das System aus Umweltsicht das Beste und absolut sicher - vermutlich sicherer als unsere alten Kältemaschinen! Ich sehe keine Gefahr, dass es sehr plötzlich sehr heiß wird.

eigentlichegal am :

Das sind doch mal sinnvolle Informationen.
Danke dafür!

Nobody am :

150.000Besucher pro Tag? Ich hoffe das ist ein Tippfehler :-D

madru am :

Nö, ist kein Tippfehler... Ich arbeite bei der DB InfraGo AG im Bereich Personenbahnhöfe - und mein Bahnhof ist der größte Durchgangsbahnhof Europas und gehört zu den Top 10 in Deutschland von der Reisendenzahl... Wir haben tatsächlich ca. 150.000 Reisende, die bei uns täglich ein-, aus- oder umsteigen oder den Bahnhof durchqueren - wir sind mit unseren Bahnsteigtunneln auch stadtteilverbindend.

Das Wichtigste am :

Ist doch noch ganz entspannt; Hamburg Hbf schafft mit der guten Hälfte der Gleise fast das Vierfache an Reisenden und Besuchern pro Tag (der feindliche Münchner ist als Kopfbahnhof ja zum Glück außer Diskussion) ;-)

randers am :

Wobei man jetzt nicht behaupten könnte, der Zustand in Hamburg Hbf wäre erstrebenswert, sowohl von der bahnlichen Betriebsqualität als auch der Aufenthaltsqualität her ;-)

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