Frage zur Angebotsbevorratung
Daniel hatte eine Frage zum Thema Angebotsbevorratung:
Vielleicht hat sich Daniel bereits beleidigt abgewandt, weil ich so lange nicht reagiert habe. Übel nehmen würde ich es ihm nicht. Aber dennoch gibt es hier noch (m)einen Versuch einer Antwort auf seine Frage:
In der Wochenwerbung beworbene Artikel laufen unterschiedlich stark. Alle paar Wochen werden die selben Artikel beworben und mit manchen Produkten zieht man einfach nicht mehr die Wurst vom Tisch. Andere Artikel werden aber zu den Webepreisen sehr stark gekauft, was mitunter sehr schwer einzuschätzen ist. Selbst bei einer Bevorratung im Rahmen des subjektiven Ermessens und in Abstimmung mit den Platzverhältnissen im Lager kann es komplett schiefgehen.
Aber außer, dass Kunden einfach nur (sehr) viel mehr dieser Waren kaufen, kann es auch andere Gründe haben, warum die Artikel leer sind.
Meistens sind die Werbeartikel in der Vorbestellung zu bekommen. Das kann mal vergessen werden oder man verkalkuliert sich mit der Menge. Das ist dann einfach mal dumm gelaufen. In der Regel sind diese Produkte dann ganz regulär nachbestellbar, aber da ist der Markt natürlich auf seine Liefertage angewiesen. Wenn sie Ware Mittwoch schon leer ist, Nachschub aber erst am Freitag zu erwarten ist, besteht eben zwei Tage lang eine Sortimentslücke.
WENN die Ware nachbestellt wird. Denn da hat Daniel mit seiner Vermutung nicht Unrecht. Die vorbestellte Ware bekommt man oft (ich kann da nicht für alle Händler / Ketten reden) zum Vorzugspreis. Wenn nun regulär bestellte und berechnete Ware zum Angebotspreis verkauft wird, kann das also durchaus ziemlich teuer werden, denn die Werbepreise liegen teilweise deutlich unter unseren Regulären Verkaufspreisen. Da hat der Einzelhändler also tatsächlich mitunter nur bedingt ein Interesse daran, die Artikel in großen Mengen nachzubestellen und dann mit jedem Teil auch noch draufzuzahlen.
Da muss man dann also abwägen zwischen verärgerten Kunden und einem unmittelbaren finanziellen Verlust durch den Webepreis. Aber seriöse Händler machen das nicht. Im Idealfall bietet man seinem Kunden mal an, den Artikel, der gerade nicht da ist, in der Folgewoche dennoch noch zum Werbepreis bekommen zu können.
Hallo Björn,Geschrieben hatte mir Daniel diese Mail im Juni 2020. Ich habe jetzt die Zeit und Ruhe, viele alte Sachen abzuarbeiten. Corona hat uns alle gefordert und wenn es auch vielen Branchen schlecht ging, im Lebensmitteleinzelhandel hat es gerumpelt. Teilweise ging ich abends wieder auf dem Zahnfleisch nach Hause, ich hab mich teilweise gefühlt wie in den ersten Jahren meiner Existenzgründung. Aber langsam kommt wieder Luft und Ruhe in alles rein …
vorab, erstmal danke für deinen tollen Blog, den ich regelmäßig und gerne lese. Ich komme aus dem Südwesten, und war daher noch nie in deinem Laden. Ich hätte mal eine Frage, und würde mich freuen dazu deine Meinung / Einschätzung zu hören.
Der Sachverhalt meiner Frage bezieht sich daher nicht auf dich, sondern auf meinen Stamm-Edeka, aber ich gehe mal davon aus dass es in allen Läden ähnlich gehandhabt wird. Und zwar geht es um das Thema Sonderangebote. Regelmäßig stehe ich in meinem Stamm-Edeka vor leeren Regalen, bei Produkten die aber sonst ausreichend vorrätig sind, wenn sie nicht im Angebot sind.
Aktuelles Beispiel in dieser Woche: Gustavo Gusto Pizzen. Gab es immer ausreichend, aber heute wo ich mich damit eindecken wollte, alles leer.
Nun meine Frage: Wenn ein Produkt ins Wochenprospekt kommt, wird dann von den Läden entsprechend mehr bestellt? Und falls nicht, wieso nicht? Liegt es daran dass die Marge geringer ist, bzw. der Laden eventuell sogar drauf zahlt bei Angebotsartikeln, und der Inhaber somit gar kein Interesse hat große Mengen einzukaufen? Oder werden die Produkte so bestellt wie immer, also auch wenn sie nicht im Angebot wären?
Würde mich über eine Antwort finden, falls du hierzu mal die Zeit findet. Und mach weiter so mit deinem Blog.
Vielleicht hat sich Daniel bereits beleidigt abgewandt, weil ich so lange nicht reagiert habe. Übel nehmen würde ich es ihm nicht. Aber dennoch gibt es hier noch (m)einen Versuch einer Antwort auf seine Frage:
In der Wochenwerbung beworbene Artikel laufen unterschiedlich stark. Alle paar Wochen werden die selben Artikel beworben und mit manchen Produkten zieht man einfach nicht mehr die Wurst vom Tisch. Andere Artikel werden aber zu den Webepreisen sehr stark gekauft, was mitunter sehr schwer einzuschätzen ist. Selbst bei einer Bevorratung im Rahmen des subjektiven Ermessens und in Abstimmung mit den Platzverhältnissen im Lager kann es komplett schiefgehen.
Aber außer, dass Kunden einfach nur (sehr) viel mehr dieser Waren kaufen, kann es auch andere Gründe haben, warum die Artikel leer sind.
Meistens sind die Werbeartikel in der Vorbestellung zu bekommen. Das kann mal vergessen werden oder man verkalkuliert sich mit der Menge. Das ist dann einfach mal dumm gelaufen. In der Regel sind diese Produkte dann ganz regulär nachbestellbar, aber da ist der Markt natürlich auf seine Liefertage angewiesen. Wenn sie Ware Mittwoch schon leer ist, Nachschub aber erst am Freitag zu erwarten ist, besteht eben zwei Tage lang eine Sortimentslücke.
WENN die Ware nachbestellt wird. Denn da hat Daniel mit seiner Vermutung nicht Unrecht. Die vorbestellte Ware bekommt man oft (ich kann da nicht für alle Händler / Ketten reden) zum Vorzugspreis. Wenn nun regulär bestellte und berechnete Ware zum Angebotspreis verkauft wird, kann das also durchaus ziemlich teuer werden, denn die Werbepreise liegen teilweise deutlich unter unseren Regulären Verkaufspreisen. Da hat der Einzelhändler also tatsächlich mitunter nur bedingt ein Interesse daran, die Artikel in großen Mengen nachzubestellen und dann mit jedem Teil auch noch draufzuzahlen.
Da muss man dann also abwägen zwischen verärgerten Kunden und einem unmittelbaren finanziellen Verlust durch den Webepreis. Aber seriöse Händler machen das nicht. Im Idealfall bietet man seinem Kunden mal an, den Artikel, der gerade nicht da ist, in der Folgewoche dennoch noch zum Werbepreis bekommen zu können.
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Kommentare
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Supporthotline am :
"Corona hat uns alle gefordert"
Magst mal beschreiben, wie genau dich das 3 Jahre gefordert hat? Man steckt als Kunde da ja nicht so drin.
Leerer am :
Mitleser am :
Ja, weil halt auch hundert andere Kunden vor dir auf die Idee gekommen sind, sich damit eindecken zu müssen.
AuchGlobusKunde am :
https://www.globus.de/unternehmen/garantien.php
Habe ich schon mehrfach erfolgreich genutzt. Anders als das mit dem unmittelbar höhertpreisigen Artikel, weil ich bislang immer genau den fehlenden wollte.
Deren Frische-Garantie ist auch toll!
Warum andere Ketten, zB Edeka, das nicht übernehmen, weis ich nicht.
Sonstwer am :
Die Maßnahme ist in ihrer Wirkung für den Händler durch Verwaltungsaufwand (nachträgliche Abrechnung von Abgebotspreisen) teuer.
Kann man aber machen, wenn alle Standorte Filialbetriebe sind.
Da wo eine Zentrale (auch) selbstständige Partner beliefert (EDEKA, REWE), kann man das den Partnern schlecht vorschreiben - am einfachsten ist es dann, einmalig seine Prozesse rund zu bekommen, damit sowas nur noch in seltenen Ausnahmefällen (Lieferantenausfall) auftritt.
Raoul am :
Genau das finde ich nicht. Es zeigt eher, daß man sich seiner Sache sicher ist und es sich leisten kann, sowas anzubieten (würde es permanent vorkommen, wäre das ja sehr kostenintensiv).
Ähnlich wie manche SPAR (oder alle?) früher ein „finden Sie bei uns abgelaufene Artikel in den Regalen, erhalten sie 5 DM“-Angebot hatten. Das wurde dann aber vergleichsweise zeitig auch wieder abgeschafft.
Finde die Idee eigentlich ziemlich gut, denn in unserem Edeka sind Wochenangebote bei bestimmten Dingen in schöner Regelmäßigkeit direkt komplett ausverkauft. Es folgt dann Mittwoch oder Donnerstag nochmal eine Warenlieferung, aber die scheint eher so ein Tropfen auf den heißen Stein zu sein. Und ein ähnliches Angebot wie beim Globus gibt‘s da sicher nicht; ist eben, wie Du ja schreibst, Händlersache.
Wobei es mir vermutlich sogar zu viel Aufwand wäre, für dreifuffzich da in der Folgewoche einen riesen Terz zu machen. Dann wird halt eher mal woanders gekauft.
Panther am :
Raoul am :
Piet am :
Tut mir leid, wenn es anderswo nicht so war
Sonstwer am :
Da ist der Bezugspreis konstant und für Abverkauf im Werbezeitraum gibt es Gutschriften, egal ob im Werbezeitraum bezogen wurde oder vorher schon.
Davon abgesehen verstehe ich als Kunde Werbeaktionen mit lange haltbaren Produkten nicht - ich weiß, dass es irgendwann Waschmittel im Angebot geben wird, also kaufe ich da meinen Bedarf, so dass ich mit meinem Bestand daheim über 6 Monate versorgt bin. Das ist länger als der übliche Abstand zwischen den Aktionen. Entsprechend zahle ich nie den regulären Preis.
Und Waschmittel kann man in der Methode auch problemlos durch Dosensuppen, Nudeln, Reis, ersetzen.
Braunbär Bruno am :
Wenn die übliche Industrieschokolade alle paar Wochen immer wieder im Angebot ist, dann könnte man auch denken, dass der "reguläre" Preis vielleicht einfach zu hoch ist.
Ähnlich wie bei den Fast-Food-Ketten. Wer dort ohne Rabatt-Coupon oder Spar-App den vollen Betrag zahlt, kommt sich doch irgendwie über den Tisch gezogen vor.
ednong am :
Und das Geld für den Einkauf. Denn auch wenn es im Angebot ist, kostet es halt schon, einen Vorrat für 6 Monate auf einmal zu kaufen. Und vielleicht hat dann nicht unbedingt jeder das Geld - weil ggf. nach Zahlung der Miete, Strom- und Gaskosten sowie anderen Nebenkosten und Fahrkarte nicht mehr viel übrig ist. Gibt es leider oft genug.
Sven am :
Panther am :
S.W. am :
was ist bei euch jetzt eigentlich der Stand bezüglich Teilnahme an Edeka-Angeboten? Vor einer ganzen Weile hast du mal geschrieben, die gelten zwar im Prinzip, würden bei euch aber nicht ausgewiesen oder ins System eingestellt und deshalb an die Kunden nur bei direkter Nachfrage und Verweis auf den Angebotsprospekt individuell an der Kasse weitergegeben.
Kriegt man die Angebote, die für deinen Markt auf der Edeka-Website angezeigt werden, mittlerweile direkt und ohne Nachfragen an der Kasse?
Raoul am :
Was mir aber erst vor kurzem auffiel, ist, daß alle Schilder mittlerweile (bei uns) digital sind. Man nimmt das gar nicht wirklich wahr, da man die reguläre Preisschildoptik perfekt imitiert hat und ich habe es erst wirklich realisiert als das System bei der Obst-&Gemüseecke einen Totalausfall hatte und ein MA mit einem Riesenbuch bereitstand, um den Leuten die PLU zum Abwiegen der Ware nennen zu können (die ja auch auf dem Preisschild steht).