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Bewerbungsfoto?

Zitat von bewerbung.com:

Verpflichtend ist ein Bewerbungsfoto nicht und heutzutage treffen Personaler immer häufiger auf Lebensläufe ohne Bild. Sie haben somit keine andere Wahl, als Deine Bewerbung rein nach den Informationen zu bewerten, die sie liefert, zum Beispiel zu Deinem bisherigen Werdegang.
Doch, sie haben eine andere Wahl: Die Bewerbung nämlich, sofern es das Auswahlverfahren zulässt, einfach ohne einen weiteren Blick auf die Qualifikationen auf den "Abgelehnt"-Stapel legen.

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Comments

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Randalf on :

Ich habe bei der Auswahl unseres letzten Azubis mal ganz bewusst versucht, dies anonym zu tun. Aber zum einen hat es unsere Personalabteilung nicht hinbekommen, die Bewerbungen richtig zu anonymisieren (was ja auch sehr aufwendig ist und Zeit kostet), zum anderen lässt sich Alter und Herkunft ziemlich problemlos aus dem Lebenslauf ableiten. Und die Anzahl der weiblichen Bewerbung für den Job (Fachinformatiker Anwendungsentwicklung) konnte ich leider an einem Finger(!) abzählen.

Nobody on :

Die spannende Frsge ist, verrät dieses Vorgehen mehr über den Bewerber oder über den Arbeitgeber?

Und für den Bewerber stellt sich gleichermaßen die Frage, will ich in so einem Unternehmen überhaupt angestellt sein?

Es ist ja durchaus so das noch Bewerbungsgespräche stattfinden wo man Sympathien prüfen kann… Aber das man nichtmals bis zu dem Punkt Objektiv bleiben kann ist schon hart. Denn man halte sich mal vor Augen wieviel der Arbeitgeber über sich in der Stellenausschreibung verrät. Meist wenig konkretes und mit Substanz, eher das blaue vom Himmel, was am Ende dann doch eher nen Wachsmaler ist.

unregistrierter User on :

QUOTE:
"Und für den Bewerber stellt sich gleichermaßen die Frage, will ich in so einem Unternehmen überhaupt angestellt sein?"

Die Frage ist eher, ob der Bewerber überhaupt mitbekommt, dass er aufgrund des fehlenden Fotos abgelehnt wurde. Ich bin mir sicher, dass die Ablehnung genau dieses nicht aussagen wird.

Nobody on :

Nein, wird sie nicht… aber man kann sich beruhigt sagen das es nicht unbedingt ein Verlust war wenn man dort abgelehnt wurde. Aber dazu braucht es dann Selbstvertrauen.

Heute darf man ja froh sein wenn überhaupt abgesagt wird, Unterlagen zurück gegeben werden etc. ;-)

Die Arbeitgeber haben auch so viele widerwärtige Unarten entwickelt, das ich ein fehlendes Foto schon nicht mehr negativ bewerten würde.

unregistrierter User on :

Nun ja, um sich selbst zu sagen, dass die Ablehnung nicht unbedingt ein Verlust wäre, muss man ja erst mal davon erfahren, dass der Arbeitgeber negativ zu bewerten ist. Vielleicht war die Absage ja gar nicht aufgrund des fehlenden Fotos? Vielleicht hat man sich lange Gedanken gemacht aber andere waren tatsächlich fachlich einen Tick besser?
Die Berwerbungsablehnungen sind nicht erst sei dem AGG so beliebig, dass man alleine daran eben noch nicht erkennt, ob der Arbeitgeber es eigentlich nicht wert ist oder dann doch eine tolle Firma wäre, bei denen man sich wohl fühlen würde, nur diesmal leider den kürzeren gezogen hat.

Natürlich kann man auch einfach bei jeder Ablehnung sich etwas ausdenken, um das auf den Arbeitgeber zu schieben. Wenn man sich dadurch besser fühlt... :-|

Hendrick on :

Exakt! Das ist die Kunst, solche "Rohdiamanten" zu erkennen und ihnen dann eine Chance zu geben. Immer wieder schön zu sehen, daß es dann auch gerne klappt.

Hendrick on :

falsche Antwort beantwortet. Asche auf mein Haupt. :-D

eigentlichegal on :

"Und für den Bewerber stellt sich gleichermaßen die Frage, will ich in so einem Unternehmen überhaupt angestellt sein?"
Er hat sich doch beworben, oder?
Gibt es deutlichere Zeichen für "Ja, will er"?

Gegenfrage: Wer seine Bewerbungen ohne Bild verschickt:
Will der eigentlich überhaupt irgendwo angestellt sein?

Jemand on :

Ich habe bisher 5 mal Bewerbungen ohne Foto erhalten und 5 mal wusste ich nach dem Gespräch, wieso. 5 mal war dann klar, wieso die Person seit mehreren Jahren einen Arbeitgeber in einem Umfeld sucht, wo eigentlich Unterbeschäftigung herrscht.

unregistrierter User on :

Und dazu brauchst Du das Bild, um so etwas zu erkennen?
Ich habe nahezu täglich Bewerbungen auf dem Tisch und mir wäre ja schon am Lebenslauf aufgefallen, dass die seit Jahren keine (langfristige?) Beschäftigung finden.

Hendrick on :

Er hat nicht geschrieben, daß ihm das nicht aufgefallen wäre. Er wußte hinterher nur auch, warum. ;-)

unregistrierter User on :

Stimmt, so könnte es auch gewesen sein.
Ich hatte auch schon einmal einen Bewerber, bei dessen Bewerbung eigentlich nichts passte. Foto war ein privater Schnappschuss, mehrere wechselnde Arbeitgeber in den letzten Jahren, eine Ausbildung abgebrochen, die hier benötigte eher so knapp geschafft, Umgang mit PC definitiv ungewohnt...
Irgendetwas hat uns dennoch so angesprochen, dass wir ihn zu einem Kurzgespräch eingeladen haben. Inzwischen ist er 6 Jahre bei uns und für ein kleines Team verantwortlich.

Dass man auf so einen Glückstreffer jedoch 5mal setzt und dann auch noch bei genau den Bewerbern ohne Bild, verwundert mich dann doch. Normalerweise haben die Bewerber bereits bei der Einladung durch irgendetwas überzeugt.
In Jemands Ausführung könnte aber das Umfeld der Schlüssel sein: wenn dort Unterbeschäftigung herrscht, dann kommen auch wenig Bewerbungen rein und dann versucht man es halt jedesmal aufs neue auch bei den Bewerbern, die objektiv bereits nicht geeignet sind. Irgendwann findet man vielleicht doch das goldene Ei ;-)

Hendrick on :

Exakt! Das ist die Kunst, solche "Rohdiamanten" zu erkennen und ihnen dann eine Chance zu geben. Immer wieder schön zu sehen, daß es dann auch gerne klappt.

eigentlichegal on :

Ernsthaft? Das ist ein professioneller Tipp für Bewerbungen?
" Sie haben somit keine andere Wahl, als Deine Bewerbung rein nach den Informationen zu bewerten, die sie liefert, zum Beispiel zu Deinem bisherigen Werdegang."
Ich finde ja schon alleine die Einschätzung der Machtverhältnisse mit "haben keine andere Wahl" faszinierend.
Dass man das Selbstbewusstsein von Bewerbern stärkt und sie auf ihre Rechte hinweist ist eine Sache, aber so zu tun als könnten Bewerber schon bei der Bewerbung irgendwelchen Druck ausüben ist quasi Sabotage.
Und man erwähnt zwar das Beispiel "Werdegang" als Beurteilungsgrundlage aber nicht das Beispiel "War nicht in der Lage ein Foto beizulegen"
Hat sie Seite noch mehr so tolle Tipps?
"Grundsätzlich das angebotene Gehalt ablehnen und das Doppelte verlangen"?

unregistrierter User on :

Ich find da ja folgenden Hinweis der Seite wichtig: "Zudem finden die Personaler im Internet meist schnell ein Foto von Dir, wenn gewünscht".

Den Bewerbernamen mal schnell in Google rein zu werfen, ist kein Aufwand. Und wahrscheinlich in vielen Personalabteilungen zumindest für einige Positionen Standard. Über die Ergebnisse könnte man wahrlich Bücher schreiben ;-)

eigentlichegal on :

Ich denke mal "Wenn du kein Bild beilegst wird man Internet nach dir suchen" wird für viele ein guter Grund sein, doch ein Bild beizulegen.
Die wenigsten würden davon profitieren.

unregistrierter User on :

Es wird auch mit Bild gesucht ;-)

Braunbär_Bruno on :

Da gibt es durchaus unterschiedliche Ansichten. Vor 25 Jahren (!) hat mir eine Personalcheffin einer Niederlassung eines US-Unternehmens mal gesagt, dass sie keine Fotos verlangt. Sie fände es sogar eher befremdlich, wenn Bewerber Fotos schicken.

Aktuell geht der Trend ja sogar eher in anonyme Bewerbung. Also auch ohne Namen und andere private Daten.

Mein jetziger Arbeitgeber ist in dieser Hinsicht ähnlich wie Du [Wie sagt man es am Besten?] eher konservativ eingestellt. Bewerbungen ohne Foto gehen gar nicht.

Also am besten man weiß schon vorher wie Derjenige tickt, der sich die Unterlagen ansieht.

Ingo on :

Wobei anonyme Bewerbungen schon echt extrem sind. Das würde ich nicht wollen und ich kann es mir auch kaum vorstellen, wie das gehen soll. Da müssten ja alle Zeugnisse geschwärzt werden, damit man nicht auf Geschlecht, Name oder Herkunft schließen kann. Und am Ende lädt man die Leute zum Gespräch ein und beurteilt sie dann doch so, wie man sie auch vorher mit einer vollständigen Bewerbung beurteilt hätte. Da ist die Anonymität vorher doch sinnlos. Es sei denn, es geht wirklich um eine grobe Vorsortierung in riesigen Bewerber-Pools.

Ich lehne niemanden ab, wenn ein Bild fehlt und aufs Aussehen kommt es mir auch nicht an. Aber ich möchte mir von einer Person insgesamt ein Bild machen. Die Person muss in ein Team passen. Ob der Name nun ausländisch klingt oder das Geschlecht gewechselt wurde oder was auch immer, das ist nicht ausschlaggebend.

XLII on :

Da ich selber aus Datensparsamkeit nicht einsehe warum alle Welt ein Foto von mir haben sollte UND auch der Meinung bin das man mich aus fachlichen gründen (nicht)einstellen sollte aber nicht weil ich eine Haarige (und bärtige) Angelegenheit bin. Würde mich interessieren warum manche meinen sie müssten auf ein Foto wertlegen.

Bei einen Job als Messehostess oder so kann ich es ja noch halbwegs verstehen (muss es aber nicht gutheißen) bei meinen Job (Studium, Technischer Bereich, Kontakt mit Industrie Kunden) aber absolut nicht.

Ingo on :

Ungepflegtheit geht beispielsweise gar nicht. Das erkennt man möglicherweise auch schon an einem Foto.

XLII on :

Auch wenn ich zustimme das jemand der es nichmal schafft auf den Bewerbungsfoto gepflegt auszusehen vermutlich probleme in der Richtung hat, und genauso wie bei unstrukturierten Lebenslauf, Rechtschreibfehlern und obscurer Grammatik Sorgfalt und Respekt fehlen lässt und dann eher kein Wunschkandidat ist.

Filtert das tatsächlich nennenswert viel raus um bei sowas rigeros auszusortieren?


Mir ist vor kurzen aufgefallen das ich in meiner letzten Bewerbung "Sehr geehrte Herr XY" Geschrieben habe. Kann man auch in die Schublade stecken. Trotzdem behaupte ich das Vorgesetzte und Firma mit mir und meiner Leistung sehr zufrieden sind ;-)

XLII on :

Finde keine Edit funktion...

Zur Klarstellung, die Bewerbung mit der falschen ansprache war erfolgreich und ich bin seit mehreren Jahren in der Firma.
Falsch war das "geehrte". Statt XY stand da schon ein korrekter Nachname ;-)

unregistrierter User on :

Also "geehrte" statt "geehrter"? Dürfte eventuell nicht mal aufgefallen sein, ansonsten fällt es eher gering ins Gewicht. Falsche Ansprechpartner, ggf. sogar vom Wettbewerb (also einfach nur Anschreiben angepasst und an einzelnen Stellen etwas übersehen) geschieht schon öfter. Bei mir liegt es dann daran, wie der Rest rüber kommt, ob der Kandidat eine Chance bekommt. Gibt es fachlich ähnliche Bewerber, bei denen ich aber das Gefühl habe, dass die sich mehr mit unserer Firma befasst haben, dann erhalten die zuerst eine Einladung.

Ansonsten kommt es auch auf den Job an: Schreibfehler oder schlechte Formatierungen für einen kaufmännischen Beruf würden gewiss negativ auffallen. Bei einem Maschinenbediener eher nicht. Diese dürfen mir auch Word-Dokumente schicken (wobei unsere IT das gerne einschränken will). Ein kaufmännischer Sachbearbeiter, der jedoch nicht in der Lage ist, ein PDF aus seinem Lebenslauf zu erstellen, der findet wenig Beachtung bei mir. Das kann inzwischen jede Schreibsoftware.
Von denen erwarte ich auch saubere Scans und nicht auf dem Küchentisch abfotografierte Dokumente in schief und unscharf mit Schattenwurf.

Es gibt viele Möglichkeiten, wie man an einer Bewerbung den Aufwand und die Ernsthaftigkeit erkennen kann. Nicht immer ist das zwar eindeutig (für manches mag es ja sinnvolle Erklärungen geben, die sich nicht sofort erschließen), jedoch kann man das als Personaler eben nicht wissen. Da fallen dann auch eigentlich sehr gut geeignete Kandidaten negativ auf und durchs Raster.

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