Trinkende Männer auf dem Gehweg
Vor ein paar Tagen bekam ich folgende E-Mail:
Ich finde das ja immer schwierig. Man möchte ja einerseits kein Unmensch sein und mir persönlich tun die Leute vor dem Laden nicht weh. Aber das Problem ist genau das, was die Kundin mir geschrieben hat. Die Leute, auch eben Kunden von uns, fühlen sich belästigt und könnten deswegen den Laden hier gänzlich meiden. Wenn ich mir auch regelmäßig den Weg freikämpfen müsste, würde ich mich wohl auch irgendwann nach einer anderen Einkaufsstätte umsehen.
Meine Antwort lautete folgendermaßen.
Hallo,Immer wieder gibt es das, dass Leute den Gehweg hier vorm Gebäude als ihren Stammplatz aussuchen. Entweder als "geselliger" Treffpunkt oder auch als Lager-/Schlafplatz für Bettler / Obdachlose. Ich hatte in der Vergangenheit hier im Blog ja schon über diverse derartige Vorkommnisse berichtet.
es ist unschön dass die biertrinkenden Männer am späten Nachmittag den Eingangsbereich versperren.
Zusätzlich mussten wir uns blöde Sprüche anhören und uns wurde vor die Füße gespuckt.
Ich meine nicht die armen Geldsammler sondern die Alkis, echt unschön vorm Supermarkt.
Ich finde das ja immer schwierig. Man möchte ja einerseits kein Unmensch sein und mir persönlich tun die Leute vor dem Laden nicht weh. Aber das Problem ist genau das, was die Kundin mir geschrieben hat. Die Leute, auch eben Kunden von uns, fühlen sich belästigt und könnten deswegen den Laden hier gänzlich meiden. Wenn ich mir auch regelmäßig den Weg freikämpfen müsste, würde ich mich wohl auch irgendwann nach einer anderen Einkaufsstätte umsehen.
Meine Antwort lautete folgendermaßen.
Sehr geehrte Frau […],Wie seht ihr das? Gehören solche Leute eben zum Stadtbild dazu oder sollte dagegen mehr vorgegangen werden?
vielen Dank für den Hinweis.
Mir ist diese Situation mehr als bekannt. Wir hatten sogar schon häufiger Kontakt zur Polizei / zum Kontaktpolizisten.
Das Problem für uns ist, dass der Gehweg öffentlicher Grund ist und sich dort jeder nach Belieben aufhalten – und nach geltendem Recht eben auch Alkohol konsumieren darf.
Vor die Füße spucken und Beleidigungen aussprechen geht natürlich gar nicht. In so einem Fall sagen Sie bitte ruhig noch einmal UNMITTELBAR danach hier im Markt Bescheid oder rufen kurzerhand selber die Polizei an, die durchaus auch mal bei so einem Verhalten einen Platzverweis aussprechen kann.
Ich werde aber selber noch einmal verstärkt darauf achten und auch meine Mitarbeiter bitten, die Situation im Auge zu behalten und die Gruppe ggf. zum Weitergehen zu bewegen.
Mehr kann ich leider aktuell nicht tun.
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Kommentare
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Mitleser am :
Ein Lösungsvorschlag für dich wäre, die Alkis zu bitten, im Hinterhof zu saufen, das könnte dann eventuell besonders Freitags recht lustig werden
SPages am :
Ich als Kerl finde die lauten Gespräche/Streitigkeiten der Herren untereinander im vorbeigehen als nervig. Aber ich denke älteren Personen, Kindern und Frauen können diese Gespräche auch "Angst" machen.
Also ohne wäre schöner, rechtlich "trinken" sie halt in einer Grauzone.
Peter am :
jakob am :
Panther am :
Benjamin Gehrels am :
Raoul am :
Textlich an den Briefeschreiber, aber warum sollte sich der, wenn er beleidigt und indirekt angespuckt wird, erstmal dazusetzen und fragen, was die angreifende Gegenseite denn bedrückt? Menschen, deren Hauptgetränk ein alkoholfreier Bio-Mate Tee ist und die sich im kratzigen Wollpullover wohlfühlen, können da sicher ein genöltes „Nnnn, wßt Du, ich knnn ds voll nachmpfnnden“ hervorbringen, 99 % der Bevölkerung aber eher nicht. Abgesehen davon, daß mir da auch jegliches Verständnis fehlen würde.
Solange da jemand absifft: Kein Problem. Sein Ding. Sobald er aber meint, mich in seinen Abgrund mit reinziehen zu müssen, darf er sich ruhig in‘s Knie ficken. Menschen, die einen grundlos angehen, sind erfahrungsgemäß NICHT daran interessiert, lösungsorientiert zu arbeiten.
Ich bins nur am :
Materielle Armut befördert solche Zustände zwar schon. Aber du könntest jeden voll versorgen und Stuhlkreise für alle anbieten: es werden immer Ecken übrig bleiben, wo man bespuckt und angepöbelt wird. Und da hilft dann nur die Exekutive. Gesetze dagegen gibt es schon.
ShadowAngel am :
Miepmiepmöp am :
Raoul am :
Mein zweitliebster Kommentar.
Daß darauf noch niemand gekommen ist! Ich sag‘s ja immer, wir brauchen nur einen War Against Drugs (TM) und alles wird gut. Auch unverständlich, daß die Prohibition nicht dauerhaft Anklang gefunden hat, aber das lag bestimmt nur daran, daß den Menschen einfach niemand richtig ERKLÄRT hat, daß sie Alkohol nicht brauchen. Beispielsweise mit Filmen wie „In den Virgin Colada-Cocktails war Rum: Er trank sie, sie ertrank.“, „Canna Biss zum Tod“ oder „Blaues Auge, Genickbruch – wie ein Stuhlkreis helfen kann.“