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Ja, hätte man …

Wir haben uns ein Lastenrad zugelegt.

Pro Monat sind wir ohnehin jetzt schon hunderte Kilometer mit dem Fahrrad unterwegs und so werden sich völlig neue Möglichkeiten ergeben, auch mal weitere Strecken mit Kind und Einkäufen zurückzulegen. Alles über 15 Kilometer ist für unsere Kleine noch viel zu anstrengend und bei Transportaufgaben sind wir derzeit auf das Volumen unserer Packtaschen beschränkt.

Aktuell warten wir zwar noch auf die Lieferung, aber der Kaufvertrag für das Rad ist bereits unterschrieben. Der Anschaffungspreis für ein gutes Lastenrad (und natürlich ohne Akku, denn der Motor sitzt auf dem Sattel) beträgt rund zweieinhalbtausend Euro.

Das erzählte Ines voller Stolz auch einer Bekannten so.

Ihre Reaktion war folgende: Mit geradezu mitleidigem Tonfall teilte sie Ines mit, dass wir für das Geld aber auch schon einen gebrauchten Kleinwagen bekommen hätten. Ja, stimmt. Prinzipiell ist das richtig. Wenngleich man bei besagtem Kleinwagen noch Folgekosten in Form von Reparaturen, Steuern, Versicherung(en) und natürlich auch Treibstoff vor sich hat.

Ich glaube, sie hat das Konzept der Verkehrswende noch nicht ganz verstanden.

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Kommentare

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SPages am :

"und natürlich ohne Akku, denn der Motor sitzt auf dem Sattel"

Björn, du wirst mir immer sympathischer ;-)

Diese Worte hätten aus meinem Kopf kommen können. Führen aber im meinem Mitte 30siger Freundeskreis auch immer wieder zu erstaunen das es Fahrräder auch ohne Hilfsmotor gibt.

dreißig-siger am :

Was sind dreißigsiger? ("Mitte 30siger Freundeskreis")? Gendern 2.0 für 30er?

Randalf am :

Ohne Motor, Respekt. Ich hab mir zwar "nur" für einen Fahrradanhänger entschieden, und das Land ist hier ähnlich flach wie in Bremen, trotzdem würde ich die Motorunterstützung nicht missen wollen, wenn knapp 40kg Getränkekisten (kaufe nur Glasflaschen) die Autobahn- oder Kanalbrücke hochziehe :-)

Sonstwer am :

Es gibt Gegenden, da ist das nur die Kanalbrücke, oder hier die Rampen der Rheinbrücken, Andererseits würde ich in Städten wie Stuttgart oder Tübingen heute ein Lastenrad ohne Motor für unverkäuflich halten.

Jemand am :

Den E-Motor nicht mitzunehmen, ist meiner Ansicht nach dämlich. Man muss ihn ja nicht nutzen.

Chris_aus_B am :

Dann muss man aber Motor und Akku auch mitbewegen.

Muskelkraft am :

Letztens stand da eine noch recht junge Frau auf dem Radweg am Fluss entlang, als ich ankam.

"Entschuldigen Sie, haben Sie vielleicht eine Luftpumpe?"

"Ja. Aber die funktioniert nicht bei E-Bikes. Einen schönen Tag noch."

Ich fürchte, die hat das auch noch geglaubt.

Sonstwer am :

Du Held! (Wenn ich schreibe, was ich denke dürfte Björn das nicht veröffentlichen).

Panther am :

Hatte ich mal mit einer Frau mittleren Alters (verbotene Fußgängerzonenradlerin im Touriörtchen mit Leih-Baumarkt-City-E-Bike, dämlichen Autoventilen und haufenweise irgendwie drangehängtem Hausstand für _alle_ Fälle). Die hat aus dem Stapel Anhang plötzlich eine monströse Billigluftpumpe rausgezogen und ernsthaft von sich gegeben, dass sie nicht mehr wüsste, wie der Verleiher ihr das Aufpumpen vorhin gezeigt hat (bestimmt mit verschlossenem Ventil und falschen Aufsatz ...) und das solle trotz "Loch im Rad" (wohl eher im Schlauch) ja halten, wenn man "genug Luft reinknallt". Das Pop-up-Wurfzelt bekam sie auch nicht abgebaut und eine qualgezüchtete "Fußhupe" unklaren Importes lief auch ständig weg (bewies aber, dass die gute Frau durchaus mal kurz rennen konnte).

Ach ja: Zweck des Leih-E-Bikes waren übrigens ausschließlich (!) die knappen 200 m Fußgängerzone zwischen Unterkunft und Strand und zurück. Zitat: "Warum machen die keinen Parkplatz direkt am Strand hin, das ist sooo weit!" Und wer das Teil den halben Tag in Sand und Muscheln legt, erntet erstaunlicherweise Pumpbedarf ;-)

Nicht der Andere am :

So ein rabiaten Kommentar ist exakt das, was er selber blökt, nämlich dämlich. Der E-Antrieb wäre weder gewichts-, widerstands- oder kostenlos. Und stell dir vor, Lastenräder gab's schon lange vor der Motorwelle.

Freunde haben seit fast 10 Jahren ein breites und auch nicht leichtes und zusätzlich zum Fahrer 100kg zuladefähiges Nihola Family Lastenrad. Beide sind eher zierlich, nicht durchtrainiert, München hat wegen der teilweise Isar-Tallage und den Gleisfeldüberquerungen schon nennenswerte Steigungen und die Kinder werden ja auch größer. Trotzdem muss man weder schieben, noch schwitzen. Aber Motor, Akku und Widerstand würde ich da nicht permanent mit hochwuchten wollen.

Ist fast so wie die Kleinwagenbemerkung oben. Auch eine E-Lastenrad oder einen Kleinwagen könnte man sich ohne weiteres leisten. Neben Unterhaltskosten, Gewicht, Umwelt, Verschleiß/Wartung/Ersatzteilen geht man dann zusätzlich noch irgendwo/irgendwas/zahlenderweise trainieren, um fit/gesund/schön/schlank zu bleiben. Wenn man die eigene Muskelkraft für sowieso anfallende oder sich anbietende Strecken nutzt, dann ist alles auf einen Schlag erledigt. Null Emission, keine Fixkosten, kaum Wartung, kein weiterer Trainingsbedarf.

Geht natürlich auch umständlich/langwierig/teuer/umweltbelastend, wenn man drauf besteht.

Hendrik am :

Finde ich nicht. Wenn Björn fit ist und sich ohne Motor fortbewegen will, warum soll er einen teuren und schweren Motor/Akku mit kaufen?

B. Sucher am :

Die Verkehrswende geht gerne zu Lasten der Fussgänger und einfachen Radfahrer, gerade weil sich meiner Erfahrung nach zu viele LR-ler sich für bessere Menschen, Weltretter, halten.

Ich hoffe deshalb, Sie sind dann (für grössere Städte) atypische Lastenradfahrer, bewegen das LR also rücksichtsvoll und sich der gegenüber einem einfachen Fahrrad deutlich höheren Betriebsgefahr bewusst - insbesondere auf Radwegen (sie fahren ja nicht auf Fusswegen, richtig?).

Nicht der Andere am :

Sich als "einfacher" Radfahrer und Fußgänger von Lastenräder und Lastenradfahrern belästigt zu fühlen, ist schon fast ein Kunststück. So einen Zickenkrieg könnten sich Autoindustrie und ihre Propagandisten nicht besser wünschen.

Die "deutlich höhere Betriebsgefahr" müssten Sie bitte mal darlegen. Wenn's "einfache" Rad 15 kg wiegt und das motorlose Lastenrad 35 kg, dann sind das mitsamt Fahrer zum Beispiel 135 im Vergleich zu 115 kg kinetische Energie. Da sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Radlern ja schon größer, von ihren Geschwindigkeiten ganz zu schweigen. Und gar nicht davon zu reden, daß das motorlose Lastenrad natürlich tendenziell langsamer und weniger agil fährt als das "einfache" Rad.

B. Sucher am :

2. Versuch (ich will mich ja nicht um die Erklärung drücken, weil ich "BS erzählt!!" habe):

"zu Lasten" ist weit mehr, als "Belästigtwerden".
Die Gefährdung(!) entsteht aus einer Mischung aus rücksichtslosem Verhalten der Fahrer (LKW-Mentalität ("Der Schwächere wird schon ausweichen!" - stimmt ja idR auch)), schlechter Manövrierbarkeit (insb. beladen) ohne entsprechend defensiver(!) zu fahren und der höheren Betriebsgefahr.
Persönlich empfinde ich als Fussgänger wie als Fahrradfahrer die LR als weitaus gefährlicher als PKW/LKW - insb. weil ich beide Verkehrsräume mit LR (aber nicht mit fahrenden KfZ) teilen muss.
e-Cargobikes setzen da nochmal Einen obendrauf.


Höhere Betriebsgefahr?
Absolut! Zum Einen sind Ihre 35 kg Leergewicht eben leer, unbeladen, zum Anderen unterliegen LR leider nicht der Prüf- und Zulassungspflicht und so gibt es nicht wenige für den Unfallgegner schmerzhafte und verletzungsträchtige Konstruktionen mit scharfen Ecken und Kanten und ohne 'Knautschzone' (PKW haben in den letzten 30++ Jahren eine lange und gute Entwicklung mit Priorisierung auf Schutz des Unfallgegners durchgemacht).
Ein paar Beispiele:
https://www.babboe.de/babboe-dog
https://www.flickr.com/photos/26223702@N00/2459129904
https://fahrrad-ass.de/Classic-Bakfiets-Lastenrad-3-Rad-7-Gang-Kettenschaltung-4-Sitzplaetze-schwarz
https://www.amazon.de/Adore-Cargo-Straight-Lastenrad-Li-Ion-Akku/dp/B099WTXG4Z

"Ja, aber man fährt ja nur 20 km/h!"
Zum Einen sind es bei 'Frontalkollision' schon 40 km/h Geschwindigkeitsdifferenz, zum Anderen zeigen Parkunfälle von Radfahrern (insb. an geöffneten PKW-Türen) die unschönen Folgen von Kollision mit scharfen Ecken/Kanten (hier sind PKW leider noch immer nicht auf Schutz des Unfallgegners hin optimiert) und nicht umsonst wird dem Radler ein Mindest(!)abstand von 1m zum parkenden Verkehr befohlen (exemplarisch: OLG Thüringen, 5 U 596/06 vom 28.10.2008). Den kann er aber nicht zu LR in seinem Verkehrsraum einhalten (auch, weil der Verkehrsraum nicht für LR ausgelegt ist, also meist "zu schmal". Das wird sich in der Zukunft hoffentlich verbessern).

Supporthotline am :

Unser Bürgermeister - natürlich kein Anwohner, sondern aus einer Millionenstadt, zu der er dann auch täglich nach Hause pendelt - betrieb mit einem Lastenrad Wahlwerbung, indem er damit mit einem aufgesetzten Grinsen durch die Gegend strampelte. Nach Dienstschluss parkt er dann mit seinem fetten BMW im absoluten Halteverbot vorm Rathaus. Yay.

John Doe am :

Nur den entfallenden Kraftstoff berücksichtigt rechnet sich das Rad nach etwa 25.000 km (optimistische 5l / 100km und optimistische 2€/l für den PKW zugrunde gelegt). Reparaturen am Rad sind ebenfalls günstiger, Versicherung läuft über die Privathaftpflicht, Steuern entfallen vollständig. Dann noch der Faktor Verkehrswende.
Also würde ich sagen: Fünf zu Null für das Lastenrad.

Tobias am :

Es kommt natürlich auch darauf an, wo man wohnt. Ein Lastenrad ohne E-Unterstützung mag in einer Stadt mit ebenen Wegen noch gut funktionieren. In Süddeutschland mit der ein oder anderen Steigung wird's dann wohl etwas unhandlich, wenn man seine Einkäufe 10 km den Berg hochtreten muss.

Aber vom Konzept her natürlich top, wenn es für einen selbst passt, lieber mit Lastenrad statt Kleinwagen.

Chris_aus_B am :

Habt ihr euch vorher mal eines (für ein paar Tage?) gemietet und ausprobiert, auch beladen, so ohne Motorunterstützung? Ja, bei euch ist es (sehr) flach, aber wenn ihr das Rad nicht nur für die Minimalstrecken zum Transport benutzen wollt, könnte es auch im Flachland ziemlich anstrengend werden mit der Zeit.
(Aber das sind alles nur theoretische Überlegungen von mir.)

Reparaturkosten kann/wird es aber auch geben.

Björn Harste am :

Mit "Ballast" (aka SPAR-Kind) gefahren und für gut befunden. Das Bakfiets ist natürlich nicht ganz so agil wie unsere normalen Räder, aber das haben wir auch nicht erwartet.
Hier bei uns haben wir es mit maximal ein paar zehn Metern Höhenunterschied zu tun (für ungeübte Bremer sind ja schon Autobahnbrücken eine Herausforderung) und da ist der Verzicht auf den unnötigen wie von uns verhassten Ballast in Form sämtlicher E-Komponenten absolut machbar.
Wir sind übrigens Last gewohnt, beladen wiegt unser Fahrradanhänger auch knapp 50 kg, nur ist unsere Kleine dafür inzwischen zu groß geworden, so dass es bei längeren Strecken für sie unbequem ist.

Kuddel Daddeldu am :

Ich hoffe doch, dass das Rad mit vorschrifts- und sachgerechter Beleuchtung ausgestattet ist. Und wenn die nicht gerade mit Karbid betrieben wird...

Draalo am :

Na stelle Dich mal nicht so an Björn :-) , hier im Video wird gezeigt was alles machbar ist:
https://www.youtube.com/watch?v=pe2JeXPiLmw

Muskelkraft am :

Und "anstrengend" wäre nun ein Ausschlusskriterium?

John Doe (ein anderer) am :

@Chris_aus_B: Der Witz ist, daß es mit der Zeit weniger anstrengend wird, weil der menschliche Körper sehr anpassungsfähig ist und bei häufiger Benutzung Kondition aufbaut. Wer viel Rad fährt, kennt den Effekt, daß die Entfernungen immer mehr zusammenschrumpfen.

Herzlichen Glückwunsch zum Kauf an Björn!

Panther am :

Das ist beim Gehen, Wandern, Lastentragen, Treppenlaufen usw. nicht anders. Leider sind so viele nicht zur einmaligen Überwindung bereit (und können nicht über die oft komischen Blicke dieser zivilisationskranken Minimalbewegungsgesellschaft lachen).

Chris_aus_B am :

Und beim Thema Kleinwagen kommt man vielleicht nicht beim Gewicht, aber bei den Abmessungen (Länge) von zu transportierenden Gegenständen schnell an die Grenzen. (Deswegen ja aucj Klein-wagen)

Panther am :

Alles eine Frage der Gewohnheit. Und für die wenigen Male im Leben, wo ein tatsächlicher größerer Transportbedarf besteht, muss man definitiv kein Eigentum dazu einsetzen.

Muskelkraft am :

Es ist einfach so, dass die Menschen es einfach noch nicht begreifen wollen. Das Auto ist die Heilige Kuh, es ist letztlich noch heiliger als diese.

Und selbst diejenigen, die ein Fahrrad als Verkehrsmittel in Erwägung ziehen, meinen zu einem großen Teil, ein Akku sei ein unverzichtbarer Bestandteil.

So lange das so ist, kann ich das Lamento über gestiegene Preise für Benzin und so ziemlich alles andere nur milde lächeln.

Nicht der Andere am :

Die anstehende Steuerermäßigung auf Benzin und Diesel ist eh der Hohn pur. Solange nicht weniger/langsamer/gemeinsamer autogefahren wird, ist Benzin eben keineswegs zu teuer oder gar unbezahlbar oder sonstwas, sondern nach wie vor zu billig. Und auch bei der kürzlichen starken Preissteigerung ist der Absatz eben nicht zurück gegangen. Alles nur Gejammer und Geheule auf dem Niveau von Porschelindner.

Die gesetzliche Steuersenkung wird ja auch keinewegs zwangsläufig günstigere Verkaufspreise zur Folge haben, denn in die Preis- und Gewinngestaltung der Konzerne will sich Porschelindner ja nicht einmischen. Die Konzerne wissen aber spätestens jetzt, daß der kürzliche Preis zum einen gezahlt wird und auch nicht zu Minderabsatz führt. Also warum die Steuersenkung an die Kunden weitergeben?

Der Ölpreis war zwischenzeitlich längst auch wieder auf Vorkriegsniveau gesunken, der Benzinpreis aber nichtmal annäherungsweise. Erstaunlicherweise liegt der auch jetzt um genau jene 30 Cent über Vorkriegsniveau, die am 1.6. bei der Steuer wegfallen. Preise oben halten, sodaß man selbst bei 1:1 Preissenkung trotz Steuerentfall ganz sicher das Vorkriegsniveau abknöpfen kann. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!

Panther am :

Ein durch Lobbyismus & Co geprägtes Land verträgt sich nicht mit einem Umweltgedanken, der über ein paar flotte Sprüche zur passenden Zeit hinausgeht. Der Mensch ist schon gezwungen, selbst richtig zu handeln; vom Mitschwimmen auf der politisch-wirtschaftlichen Welle wird das nichts.

John Doe (ein anderer) am :

@Muskelkraft: Ein Fahrrad mit Motor ist wie ein vegetarisches Gericht mit Fleischbeilage. Ein Fahrrad zeichnet sich dadurch aus, daß es keinen Motor hat und ausschließlich durch menschliche Muskelkraft bewegt wird. Was Deine Bekannten in Erwägung ziehen, ist ein E-Mofa.

B. Sucher am :

So what?
Diese Arroganz gegenüber Schwächeren und auch Bequemeren ist ein Faktor, der der Verkehrswende entgegensteht.
Manche Menschen wollen gerne nicht-durchgeschwitzt z.B. auf der Arbeit ankommen, manche sind zu schwach auch nur leichtere Anstiege zu bewältigen, manche mögen einfach den Kick ("fahren mit Rückenwind").
Falls es denn um Verkehrswende und Umwelt/Klima geht ist jeder, der vom Auto aufs Rad umsteigt ein Gewinn - auch wenn er 'nur' aufs eBike um steigt. Oder geht es gar nicht darum?

Nicht der Andere am :

Wird doch niemand am Pedelecken gehindert. Wüsste auch nicht, daß es schon sowas wie Proteste von Biobiker gegen bequeme, faule oder nicht gerade konditionsstarke Radler gegeben hätte. Darf ja jeder die ihm gefallende Radllösung wählen. Mag sein, daß es ohne Motorunterstützung erstmal anstrengend oder schweißtreibend wäre. Aber das gibt sich, wenn man dabei bleibt. Deshalb sollte man nicht einfach blind dem Trend folgen und ein Pendelec kaufen, sondern es selbst und invididuell abwägen.

Auch ohne Mehrpreis würd's mich nicht interessieren und eigentlich nichtmal geschenkt. Du würdest dich auch nicht automatisch für einen E-Rollstuhl statt neuer Schuhe entscheiden. Der Hang zu Bequemlichkeit ist ein zwar beliebtes, aber zweifelhaftes Bewertungskriterium.

Panther am :

E-Bike-Nutzer steigen nicht vom Pkw aufs E-Bike um, sondern bringen das E-Bike mit dem Pkw irgendwohin, um dort ihre mühelose Poser-Alibirunde samt Selfies und Videos zu drehen. Da ist es fast schon sympathisch, wenn gewisse Zeitgenossen während des "Verschnaufens von keiner Anstrengung" der (Nicht-) Radfahrer die Gelegenheit ergreifen, die E-Bikes nochmal zu verkaufen ...

Um ein E-Bike praktisch in den Alltag einzubauen, fehlen i.d.R. ohnehin die sicheren Abstellmöglichkeiten für den "Kleinwagengegenwert".

John Doe (ein anderer) am :

@B. Sucher: Genau, es geht gar nicht darum. Es geht darum, die richtigen Begriffe zu benutzen und sich vom Marketing der E-Bike-Industrie nicht hinters Licht führen zu lassen.

Ich will nicht ausschließen, daß ich mir a@B. Sucher: Genau, es geht gar nicht darum. Es geht darum, die richtigen Begriffe zu benutzen und sich vom Marketing der E-Bike-Industrie nicht hinters Licht führen zu lassen.

Ich will nicht ausschließen, daß ich mir auch mal so ein Fahrzeug anschaffe, wenn ich alt und gebrechlich bin. Für gesundheitlich eingeschränkte Menschen ist das sicheuch mal so ein Fahrzeug anschaffe, wenn ich alt und gebrechlich bin. Für gesundheitlich eingeschränkte Menschen ist das sicherlich ein Gewinn an Lebensqualität, aber man sollte, auch sich selbst gegenüber, so ehrlich sein, das nicht mit Fahrradfahren zu verwechseln.

B. Sucher am :

@Puristen (inkl. 'Luftpumpen-Man')

Ich kann ob der gefühlten Obsession Mancher echt nur den Kopf schütteln:
Man kann als Umwelt-/Klimaschützer entweder neue Radler begrüssen und inkludieren (auch wenn sie nur eBiken) oder eben dizzen und so der Gegnerschaft inkl. Autolobby zuarbeiten.
Es ist legitim, zu sagen "mir ist meine Sicherheit wichtiger, als Umwelt/Klima - ich unterstütze keine eBiker (oder dizze sie gar)" - ich tue das bzgl. Lastenrad.
Nur dann muss man eben auch nicht mit Umwelt/Klima ankommen und argumentieren, wenn es bestenfalls B-Priorität ist.

@John
Ich hatte in den Bergen ein eigenes Mittelmotor e-Bike und leihe mir im Urlaub regelmässig Solche. Individuell für mich ist es
- zum (sehr amateurhaften) 'Training' ideal, weil ich konstant an der Belastungsgrenze (Pulsmeter) fahren kann und dennoch Spass habe. Nach eBike-Touren bin ich regelmässig durchgeschwitzter, als mit dem gemeinen Mounty.
- im Alltag ideal, weil ich nur so viel trete, dass ich gerade noch nicht in Schwitzen komme und dennoch meine Fahrzeit kalkulieren kann.

Als ich ins Flachland zog wurde es mir gestohlen und ich habe kein Neues gekauft, aber insb. das nicht-Schwitzen fehlt mir schon. Heute fahre ich bergauf oder bei Gegenwind statt 20+ km/h dann eben 12, wenn ich 'trocken' ankommen will und Fahrspass ist da auch deutlich weniger. eBiker haben deshalb mein Verständnis und meine Unterstützung - soweit sie sich nicht wie Rowdies benehmen.

Panther am :

Wer behauptet hier ständig, dass ein E-Bike einen Pkw ersetzen würde? Und wer behauptet, dass E-Bikes umweltfreundlich (Herstellung, Transport, Wartung, Energieversorgung, Lebenserwartung, Recycling/Entsorgung) seien?

B. Sucher am :

Wenn das jemand behauptet, dann die Umwelt-/Klima-Verkehrswende-Lobby (wenn man eBike nicht vs. Bike sondern vs. PKW rechnet wird das auch sehr oft hinkommen - selbst vom ePKW behaupten sie es ja und das eBike ist dann schon deutlich ressoursesparender als ePKW).

Autofahrer sagen jedenfalls idR das Gegenteil.

Katja am :

Mein täglicher Arbeitsweg beträgt einfach 30km sowie 500 Höhenmeter. Im Sommer fahre ich den regelmäßig mit dem E-Bike und brauche dafür gut eine Stunde (Bergab fährt man dann halt auch mal 60). Mit dem Auto brauche ich 50 Minuten, also nur unmerklich kürzer. Pro Strecke habe ich einen Stromverbrauch von ca. 200 Wh. Ohne Motor würde ich aufgrund der Steigungen fast 2 Stunden brauchen und müsste danach erst einmal unter die Dusche - 4h Arbeitsweg täglich ist somit keine Alternative. Ein sparsames Elektroauto kommt mit 200Wh höchstens 1,5km weit, ein Kleinwagen mit Benzin vielleicht 250m. Auf der Ebene fahre ich immer ohne Motorunterstützung, und das geringe Mehrgewicht des Mittelmotors wirkt sich nicht wirklich negativ gegenüber einem normalen Fahrrad aus (da fällt das Körpergewicht des Fahrers mehr ins Gewicht).
Daher verstehe ich diejenigen, die gegen E-Bikes hetzen, absolut nicht. Ich halte ein E-Bike für eines der effizientesten Verkehrsmittel und einen entscheidenden Beitrag zur Verkehrswende.

Herbert Eisenbeiß am :

Ich glaube was die Bekannte nicht verstanden hat ist, dass man mit einem Lastenrad vor allem an Orte fahren will/wird, die man nicht oder nur schwer mit einem gebrauchten Kleinwagen erreichen kann.

Außerdem ist die Bekannte schlecht informiert: auf dem gewerblichen Gebrauchtwagenmarkt gibt es schon lange kaum noch Autos unter 5000 Euro, weil die gesetzliche Gewährleistung viele Händler dazu veranlasste, kaum noch fehleranfälligere Autos darunter zu verkaufen.

Und ansonsten ist der Markt so leergefragt, dass die Preise ohnehin massiv angestiegen sind für Gebrauchtwägen.

jakob am :

Genialste Anschaffung. Ich bin zwölf Jahre ein Cargobike ohne Motor gefahren. Seit einem Jahr mit.

Georg am :

Lastenradfahrer,die BMW-Fahrer der Zukunft :-O

Björn Harste am :

Die "BMW-Fahrer der Zukunft" haben wir doch jetzt schon mit den E-Bikern aus der Gen-X.

Nicht der Andere am :

Hehe, das entsprechende Standesdünkel sehe ich bei den E-Lastis zwar nicht. Aber bei jedweder Beförderung/Beladung/Steigung mühelos die 25 km/h zu erreichen, wird dem E-Lastenradfahrer früher oder später in gefährliche, unfallträchtige Situationen führen und dann sowohl sich und die Kinder, als auch Fußgänger und anderen Radler verletzen.

B. Sucher am :

Ich erlebe ihn häufig.
Weniger als 'Standesdünkel', denn als Sendungsbewusstsein, als "als Klimaretter habe ich Sonderrechte!". Im Verhalten gegenüber Anderen genau das, was man als KfZ-Führer von BMW/Benz gewohnt war.

Ich habe übrigens kein Auto und nutze ÖPNV nur bei starkem Regen.

B. Sucher am :

Wenn es beim Verständnis hilft ersetzen Sie "einfaches Fahrrad" gerne durch "klassisches Fahrrad".
Das Belästigtwerden entsteht aus einer Mischung aus rücksichtslosem Verhalten der Fahrer, LKW-Mentalität ("Der Schwächere wird schon ausweichen!"), schlechter Manövrierbarkeit (insb. beladen) ohne entsprechend defensiver(!) zu fahren und dem Wissen um die höhere Betriebsgefahr.

Persönlich empfinde ich als Fussgänger wie als Fahrradfahrer die LR als weitaus gefährlicher als PKW/LKW - insb. weil ich beide Verkehrsräume mit LR (aber nicht mit fahrenden KfZ) teilen muss.
e-Cargobikes setzen da nochmal Einen obendrauf.


Höhere Betriebsgefahr?
Absolut! Zum Einen sind Ihre 35 kg Leergewicht unbeladen, zum Anderen unterliegen LR leider nicht der Prüf- und Zulassungspflicht und so gibt es nicht wenige gemeingefährliche -für den Unfallgegner schmerzhafte und verletzungsträchtige- Konstruktionen mit scharfen Ecken und Kanten und ohne 'Knautschzone'.
Ein paar Beispiele:
https://www.babboe.de/babboe-dog
https://www.flickr.com/photos/26223702@N00/2459129904
https://fahrrad-ass.de/Classic-Bakfiets-Lastenrad-3-Rad-7-Gang-Kettenschaltung-4-Sitzplaetze-schwarz
https://www.amazon.de/Adore-Cargo-Straight-Lastenrad-Li-Ion-Akku/dp/B099WTXG4Z

Zu weit weg um Kunde zu sein am :

Gute Entscheidung. Wir fahren seit letztem Jahr Chike (mit Kind, aber auch mal wirklich mit Material dienstlich). Zwar mit Motor, aber den kann man auch auf "off" oder zumindest "Eco" stellen.

Inzwischen irgendwas über 1000 Kilometer, die wir NICHT mit dem Auto gefahren sind und die zudem noch Spaß gemacht haben

Arno am :

QUOTE:
Ich glaube, sie hat das Konzept der Verkehrswende noch nicht ganz verstanden.


Richtig, aber wie ich finde für unsere Gesellschaft viel kritischer: Sie hat auch das Konzept der Vollkosten nicht verstanden.

Bei der Verkehrswende kann man ja geteilter Meinung sein, wie sie zu bewältigen ist oder sogar, ob sie notwendig ist ("2500€-E-Autos für alle und mehr Straßen" oder "Nach mir die Sintflut" sind zwar ziemlich dumme, aber legitime Meinungen).

Aber dass ein 2500€-Kleinwagen sein Leben lang deutlich mehr als ein 2500€-Lastenrad kosten wird, das ist außer in ganz ganz seltenen Sondersituationen Fakt.

MfG, Arno

Amsel am :

"... dass wir für das Geld aber auch schon einen gebrauchten Kleinwagen bekommen hätten." Wo lebt diese Bekannte? Bei den heutigen Gebrauchtwagenmarkt fast unmöglich, da was zu bekommen, was nicht gleich auseinanderfällt, wenig Steuern und Versicherung kostet und wenig Sprit braucht.

Rudolph am :

Ein Stück weit bewundere dich, dass du das mit einem motorlosen Lastenrad machst.

Ganz ehrlich, ich war, bin und werde immer der Autofahrer sein. Ich fahre ab und zu Fahrrad, mit der Familie, auch alle ohne E-Motor, dennoch würde ich mir das nicht täglich antun wollen, sowie auch nicht mit einem Lastenrad. Da reichte mir schon der Kinderfahrradhänger als der Große noch klein war und hinten mitfuhr. Berg hoch war da gefühlt schon eine Zumutung.

Ich bin mit Auto aufgewachsen, bin selber immer Auto gefahren und werde das auch solange tun bis ich das Zeitliche segne.

Da wir beide ungefähr gleich alt sind, wirst du wegen deiner gesünderen Lebensweise wohl etwas länger leben als ich. Ok, damit muss ich leben. Mal sehen, wie ich darüber denke, wenn es "soweit" ist.

Ich wünsche dir viel Spaß mit deinem Lastenrad, mit deiner Familie und den vielen schönen Fahrten. Kinder sind ein Geschenk, nimm alles mit, was du mit ihnen erleben kannst.

(Liebe) neidvolle Grüße aus dem hohen Norden ins südlich gelegene Bremen. :-)

Ich bins nur am :

Ein Argument gegen unmotorisierte Lastenräder wäre für mich die doch sehr hohe Belastung der Knie beim Anfahren.
Man kann ja die Unterstützung ganz niedrig einstellen.
Aber wer es aushält....

Muskelkraft am :

Die Argumente für Akkus beim Radfahren werden immer abenteuerlicher...

Meine Güte, wem alles zu anstrengend ist, der soll halt mit Motor fahren. Aber dann wenigstens dazu stehen, dass man halt faul und unsportlich ist und sich das nicht mit absurdesten Gedankenkonstrukten schönreden.

KLICKPEDALE sind das "Beste wo gibt" ! am :

Seit mehr als zehn Jahren fahre ich mit * Klickpedalen * (und zugehörigen Fahrradschuhen).
Alle Räder sind damit ausgestattet.
Weit verbreitet (und auch ich nutze mit sehr großer Zufriedenheit) "SHIMANO PEDALING DYNAMICS".

Schuh wird mit Pedal verbunden um die Zugkraft zu nutzen.
Das bringt erhebliche Beschleunigung und bessere Verteilung auf mehr Muskeln.
Im Profisport sind solche Systeme Standard.

Nein, ich bin kein einziges Mal deswegen gestürzt.

Aber Anfangs nur wechselnd mit einem Fuß einhaken bis die Nutzung ein Selbstläufer ist.
Nicht übertreiben, Muskelkatergefahr in den ersten Tagen.

Damit bin ich ohne schnaufen Mont Martre hoch und davor 60 km nach Paris.
(Egal wie nah, nach dem Weg gefragt sagte jeder Franzose immer "Oh, Paris? C'est loin!", Paris? Das ist weit!)

Nie mehr kein Klick-System ! Pedale sind schnell getauscht

Matze am :

Was ich im ÖPNV beobachte: Meist junge Menschen steigen mit Fahrrad in die Straßenbahn oder Bus ein, fahren drei, vier Stationen, steigen wieder aus und treten sofort in die Pedale. Ich weiß nicht ob die Menschen generell faul werden, aber wegen 700 maximal 900 Meter mit dem Fahrrad an der Haltestelle warten, hoffen das Platz im Fahrzeug ist nur um die nächsten hundert Meter nicht treten zu müssen, das bleibt mir ein Rätsel. Wenn man älter ist und mit einem Wocheneinkauf auf dem Fahrrad unterwegs ist, OK. Wenn das Fahrrad kaputt ist, OK. Aber junge bis mittelalte die nur aus Bequemlichkeit mit ihrem Bike einsteigen, NO.

Georg am :

So also müssen wir uns Familie Harste demnächst vorstellen:
https://www.youtube.com/watch?v=mAg37PryJkI

8-)

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