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Futter-Diebstahl

Eine junge Frau stand vor dem Regal mit Tiernahrung, suchte sich umständlich eine Dose Katzenfutter aus, ging zur Kasse und bezahlte diese.

Hinter der Kasse stellte sie sich an die Box mit den Spenden für das örtliche Tierheim und deponierte die gekaufte Dose genauso umständlich und langwierig in ihrem Rucksack, wie sie sie schon am Regal aussuchte. Es folgten noch einige Dosen aus der Spendenbox, die sie ganz unauffällig aus der Kiste fischte.

Mit zwei Leuten beobachteten wir sie dabei. Schließlich ging ich zu ihr hin und teilte ihr ziemlich deutlich mit, was ich von Diebstahl generell aber vor allem auch davon, ein Tierheim zu bestehlen, halte. Den Inhalt ihrer Tasche beförderte ich kurzerhand wieder in die Spendenbox - inklusive der von ihr gekauften Dose. Als sie protestierte, bot ich ihr an, sie alternativ wegen Diebstahls anzuzeigen und die Polizei zu rufen. Sie guckte ziemlich sparsam aus der Wäsche und verschwand wortlos auf der Straße... :-)

Nachtrag:
So viele böse Kommentare...
Die Frau hat gestohlen und hätte eine Anzeige verdient gehabt. Sie protestierte, als ich die Dosen, die sie gestohlen hatte, wieder in die Box beförderte. Sie behauptete, diese gerade gekauft zu haben. Als ich ihr mitteilte, daß ich mit einem zweiten Zeugen ihren Diebstahl beobachtet hatte und sie fragte, ob wir jetzt die Polizei rufen sollten, wurde sie ruhig. Als ich ihr dann anbot, die Dose in der Spendenbox zu belassen und von einer Anzeige abzusehen, nahm sie dieses Angebot wortlos an. Der Beitrag war vielleicht etwas missverständlich formuliert, aber zwischen Tür und Angel schreibe ich vielleicht manchmal nicht mit der nötigen Ruhe. Und der Drang, meine Empörung loszuwerden, war größer als der, den Beitrag auf inhaltliche Formulierungen oder Rechtschreibefehler zu überprüfen.
Zur Diskretion: Ich habe leise gesprochen, andere Kunden haben diesen Vorgang nicht bemerkt, ich habe die Diebin also nicht vor anderen Kunden blossgestellt.

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Kommentare

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Schimpfmeister am :

Hut ab! Genauso hätte ich es auch gemacht. (Also als Ladeninhaber, nicht als Futterdieb....)

Packetblogger am :

Das ist ja wohl das aller Letzte!

Ich mein, ich halte von Diebstahl allgemein nichts.

Aber dann auch noch aus einer Spendenbox zu klauen, dass ist schon oberdreist. Eine Frechheit hoch drei!

Aber gut gehandelt lieber Björn... Dank Deinem selbstlosen Einsatz ist nun ein Futter mehr in der Box und die lieben armen Viecher im Tierheim werdens Dir bestimmt danken!

phil am :

Naja, aber rechtlich gesehen war seine Tat auch nicht ganz koscher...

Schließlich war die Dose mittlerweile ihr Eigentum!

Matthias Kryn am :

Die Dose war im Besitz der jungen Frau, und sie hatte mit Sicherheit kein Eigentum daran erlangt.

Björn hatte auch das Recht, die verbotene Eigenmacht (Entnahme der Dosen aus Spendenbehälter) mit Gewalt wieder rückgängig zu machen. Sagt jedenfalz §859 Abs 2 BGB.

Schimpfmeister am :

Nicht dass Björn irgendwann Post vom Tierheim bekommt, wo man sich für seinen Einsatz bedankt und hofft das er noch viele viele Futterdiebe fasst...

kijan am :

Hallo Herr Harste, haben sie mal "Muxmäuschenstill" gesehen? Ein wirklich sehenswerter Film. Da übt auch einer Selbstjustiz weil er die Morallosigkeit unserer Gesellschaft nicht mehr erträgt.

Sie haben natürlich vollkommen richtig gehandelt. Aber warum, wenn sie Diebstahl so schlimm finden, nochdazu den gegenüber einem Tierheim, bestehlen sie dann selbst jemanden? Nochdazu jemanden der offenkundig so arm ist, dass er sogar Hundefutter klauen muss. ;-)

Aus moralischer Sicht hätten sie dass nicht tun dürfen, strengenommen auch nicht aus juristischer. Vielleicht haben sie jetzt sogar einen Dieb aufgebaut, denn bei einem der seine Kunden beklaut, bei dem kann man doch schon mal was mitgehen lassen.

Nichts für ungut, rufen sie nächstesmal doch einfach die Polizei. Oder machen sie so weiter, ist ja irgenwie auch witzig.

Gruß kijan

Schimpfmeister am :

Er hat die Frau doch nur dazu "ermuntert" auch eine gute Tat fürs Tierheim zu tun. Und da sie der gleichen Meinung war, ist sie auch auf Björns Vorschlag eingegangen, oder?

marcc am :

Tja, und was lernen wir? Wie man es macht macht man es verkehrt. Es wird sich immer einer finden, der meint man hätte es anders lösen können.

Weswegen am Ende alle ihren Stiefel durchziehen werden.

Nina am :

Wer sagt denn, das sie zu arm ist, Hundefutter zu kaufen? Soweit ich weiß, stehlen die meisten Ladendiebe nicht aus Armut sondern aus Habgier oder ähnlichen niederen Motiven. In diesem Falle würde ich auf Geiz tippen.

Sabrina am :

Hätte er die Polizei gerufen, wäre es für die Frau sicherlich unangenehmer und teurer geworden. Ich denke, es war ein annehmbarer Kompromiss, dass die Frau die gekaufte Dose spenden musste. Alternativ hätte hätte sie ja auch auf die Dose bestehen und die Konsequenzen (Polizei) hinnehmen können.

Jela am :

Der Eintrag bringt mich auf die Idee vor Weihnachten nochmal bei unserem Tierheim vorbei zu gehen & was zu spenden :-)

hugo am :

Wäre es nicht eigentlich Aufgabe des Tierheims gewesen, die Frau anzuzeigen, denn genaugenommen gehören die Dosen in der Box doch gar nicht mehr Björn?

Christopher am :

Wieso sollte nur der Geschädigte eine Straftat anzeigen dürfen? Wie macht das ein Mordopfer? ;-)

Adrian am :

Ich glaube hier machen sie einige zu viele Gedanken. Die Frau soll froh sein, dass Björn nicht die Polizei gerufen hat, denn das wäre ischerlich nicht so schön gewesen. Über eine Dose Hundefutter als Strafe kann sie sich noch freuen.

L. am :

Bei unserem lokalen Supermarkt ist die Box in einem Drahtgitter mit einer Art Falltür und Trichter, sodass man nur sehr schwer Futter stehlen kann. Allerdings geht wohl auchmal was beim Fall zu bruch.

Ungefähr so:
CODE:
   \   /
   |  |
   |--|
|--|  |--|
|        |
|oOoOoOoO|
|--------|

Daniela am :

Und wieder sitzt ne Katze zu hause und hungert ...

jackiex am :

Ich hab die erfahrung gemacht das selbst die schlimsten Hauskatzen, wenn sie abhauen garantiert net verhungern. Die sind noch viel findiger als Hunde!!!

Ich finde Das Björn alles richtig gemacht hat. Polizei rufen wäre unnötig viel aufwand für ihn und die Frau hat auch noch glück gehabt. Außerdem sollte man, wenn man nicht das Geld hat, sich keine Teire zulegen. In Deutschland muss man NIEMALS klauen. In anderen Ländern vielleicht. Aber es geht einem nie so schlecht das man kaluen muss. Die Frau könnte zb mit 1h zusätzlich arbeiten für 5€ die Stunde sich das Katzenfutter leisten.
Aber so viel ist ihr die Katze dann wohl doch net wert.

Daniela am :

Du hast noch nie wirklich an akutem Geldmangel gelitten, oder?
Das hat mit "wenig Geld haben", nicht mal was zu tun. Sondern mit Notfällen etc.

Aber was red ich, hier ist ja doch nur die Selbstbeweihräucherungsstelle...

marcc am :

Man kann es ja auch so sehen: Die Dame hat halt gezockt. Entweder es klappt und sie geht bei einem Einsatz von einer Dose mit vielen nach Hause oder mit keiner. Risiko und Chance.

Tankstellenblogger am :

so ne Geschichte könnte glatt in der Bild stehen, und Björn wäre der Held ;-)

Ne aber ich fands richtig.......

Franky am :

Warum holt die Dame sich nicht im Tierheim Ihr Futter ab?

Oder bringt Ihr Haustier gleich dorthin, wenn sie nicht mehr dafür sorgen kann?

Das ist doch wie wenn ich mir aus dem Klingelbeutel in der Kirche was rausnehme!

Richter am :

"Den Inhalt ihrer Tasche beförderte ich kurzerhand wieder in die Spendenbox - inklusive der von ihr gekauften Dose. Als sie protestierte, bot ich ihr an, sie alternativ wegen Diebstahls anzuzeigen und die Polizei zu rufen."

Tja , Herr Björn Harste, lustig ist das nicht, was Sie sich hier geleistet haben. Sie haben sich folgender Straftatbestände schuldig gemacht:

1.
§ 242
Diebstahl

Wer eine fremde bewegliche Sache einem anderen in der Absicht wegnimmt, die Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

2.
§ 253
Erpressung

Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt und dadurch dem Vermögen des Genötigten oder eines anderen Nachteil zufügt, um sich oder einen Dritten zu Unrecht zu bereichern, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

So langsam sollte man Ihr Blog und Ihren Laden nicht mehr betreten.

Christian am :

Ach Herr Richter,

das ist doch nun wirklich grober Unsinn. Die "Drohung" mit der Einschaltung der Polizei kann in unserem Rechtsstaat nun wirklich nicht als empfindliches Übel angesehen werden. Insofern fällt § 253 schon mal flach. Und § 242 greift auch nicht, weil es sich bei Herrn Harstes Verhalten nicht um eine Wegnahme handelte, sondern die Dame sich nach einem Gespräch über alternative Konsequenzen freiwillig für die Spende der Dose an das Tierheim entschied. Entgegen der landläufigen Annahme existiert in Deutschland auch keine Anzeigepflicht für verübte Straftaten, die Nichtanzeige des versuchten Diebstahls ist daher auch nicht strafbar.

Kurzum: Nicht mal ein Anfangsverdacht einer Straftat, Herr Harste hat sich völlig korrekt verhalten. Und nein, das ist keine Rechtsberatung im Einzelfall... ;-)

hugo am :

"Die "Drohung" mit der Einschaltung der Polizei kann in unserem Rechtsstaat nun wirklich nicht als empfindliches Übel angesehen werden."
Es ist meiner Erfahrung nach unter Juristen nicht unüblich, die Mandantschaft und sich selbst durch die Anwendung geltenden Rechtes bedroht zu fühlen ;-)

rtq am :

Hallo Richter,
ich empfehle, vor weiteren Stellungnahmen, den "Recht für Jedermann"-Kursus an Deiner örtlichen Volkshochschule.

Gruß
rtq

Eve am :

Bloom, bist Du's wieder?

Langsam komm ich mir vor wie im norwegischen Wald.....

cabi am :

Och Richter (#15) du bist schon ein wenig peinlich.

Es ist natürlich Schade, dass die HundKatzeMaus kein Futter bekommen hat. Aber mindestens genauso blöde ist es, wenn die Tierheimdose geklaut werden.

Gerald Steffens am :

> Das ist doch wie wenn ich mir aus dem Klingelbeutel in der Kirche was rausnehme!

Ich glaube in dem Fall, vom christlichen Glauben aus betrachtet, wäre das Geld damit genau da gelandet, wo es benötigt wird.

Uns, die wir hier im Warmen sitzen und mit (eigenem) PC und Internetzugang in fremden Weblogs vergnügen, geht es wohl einfach viel zu gut. Solange wir die Hintergründe der Frau nicht kennen, ist es vermessen hier so über sie herzufallen. Ich finde es gibt Geschichten, da gibt es keine Sieger, insbesondere bei dieser - am Ende bleiben nur Verlierer übrig.

Franky am :

Da is wohl was wahres dran!

marcc am :

"Solange wir die Hintergründe der Frau nicht kennen, ist es vermessen hier so über sie herzufallen"

oder ihr Handeln entschuldigen zu wollen.

Denn wir wissen beides nicht: Ist sie zu arm, um Katzenfutter zu kaufen oder zu geizig, um Katzenfutter zu kaufen?

mischel am :

Auf der einen Seite finde ich das Tiere etwas sehr schönes sind und für viele Menschen der beste Freund. Vorallem für einsamle Rentner oder arme Leute wie diese Frau die Tierfutter geklaut hat.
Andererseits bin ich der Meinung das man Tierheime insofern "abändern" sollte, das man Tiere die niemals wieder einen Besitzer finden würden oder bereits krank sind keinen "angenehmen" Lebensabend bereiten sollte. Das kostet schließlich ne Menge Steuergelder (schätze ich mal).

Menni am :

ja klar, michel!

und alte leute schläfert man am besten auch ein, was?

im übrigen kosten dich tierheime keinen pfennig steuergelder. die werden von tierschutzvereinen getragen, die nur von den mitgliedsbeiträgen und von spenden leben.

19 am :

Und wieder eine arme alte Frau, die hungrig bleibt, da ihr der Ladenbesitzer die letzte Nahrungsdose mit Gewalt abgenommen hat um die wertvollen Thunfischfilets an Katzen zu verfüttern.

Michael am :

Hallo Herr Harste
seit längerer Zeit lese ich jeden Tag Ihren Blog. Fast immer interessant und nett geschrieben. Oftmals kann ich mich Ihren Gedanken und Umgehensweisen allerdings nicht anschließen. Auch in diesem hier geschilderten Fall haben Sie m.E. auf jeden Fall "überreagiert". Ich bin der festen Überzeugung, dass die Frau in Not gehandelt hat, ich glaube sie hatte wirklich kein Geld um ihr, mit Sicherheit geliebtes Tier anständig zu versorgen, und da ist sie auf diese Idee gekommen. Wie auch immer, mit einer nett ausgesprochenen Verwarnung und Erklärung wäre es in diesem Fall getan gewesen. Und die gekaufte Dose hätten Sie ihr auf keinen Fall wegnehmen dürfen.
Herzliche Grüße Michael

Björn Harste am :

@Michael: Nun sage ich auch noch etwas dazu. Ob ich ihr die Dose "weggenommen" habe oder nicht, sei mal dahingestellt. Vielleicht habe ich ihr auch nur gut zugeredet und sie davon überzeugt, daß es nur fair ist, die Dose freiwillig zu spenden und dafür ohne Anzeige davonzukommen. Das sehe ich auch nicht als "Erpressung" an, da es mein gutes Recht gewesen wäre, die Polizei zu holen. Die Frau kam aus dem Drogenmileu und war sicherlich ganz froh, so glimpflich davongekommen zu sein.

Michael am :

Hallo Herr Harste
finde ich gut das Sie gleich geantwortet haben, hatte ich allerdings auch fast erwartet. Ihre jetzige Erklärung lässt Ihren ursprünglichen Blogeintrag in einem ganz anderen Licht erscheinen und es wären wahrscheinlich viele Kommentare überflüssig gewesen wenn Sie den Eintrag nicht ganz so "reißerisch" abgefasst hätten. Aber davon lebt solch ein Blog und im Prinzip ist es auch in Ordnung.
So wie Sie die Angelegenheit jetzt erklären, kann ich damit auch leben.
Einen schönen Tag noch
Michael

20.1.1.1 am :

Herr Harste kann hier doch den Sachverhalt so wie es ihm paßt nachträglich ändern, um jedem Vorwurf aus dem Weg zu gehen. Ist doch schließlich sein Blog und sein Leben.

Selbstverständlich handelt es sich um eine unerlaubte Nötigung, wenn ich eine ertappte Ladendiebin mit dem Hinweis auf die Folgen einer berechtigten Anzeige zu irgendetwas zwinge, was über die Herausgabe des Diebesguts herausgeht. Fragt doch den lawblog, wenn ihr es nicht glaubt :-)

Foolfighter am :

Richtig. Selbstverständlich kann unter gewissen Umständen das Drohen mit einer Anzeige eine unerlaubte Nötigung (§ 240 StGB) sein.
Entscheidend ist aber nicht zuletzt die Verhältnismäßigkeit. Hätte der Ladeninhaber in diesem Fall von der Diebin verlangt, die nächsten drei Monate kostenlos den Laden abends zu wischen, um auf die Anzeige zu verzichten, wäre dies unter Umständen ein solcher Fall.

Um es noch komplizierter zu machen: Wer ist Eigentümer der Futterspenden, die sich ja nicht mehr im Verkaufsraum befinden?

Don K am :

...auf die fresse! wie kann man den was klauen was fürs tierheim ist???

MASC am :

Was keiner frag, auch die Dame hätte dann die Polizei rufen können.
M.

Annette am :

Also ehrlich, lange habe ich in diesem Blog mit Vergnuegen und Interesse gelesen.
Aber nun reichts.
Mir wird das alles zu selbstgefaellig und selbstgerecht.
Ehrlich gesagt, moechte ich die Art und Weise, wie Menschen hier, egal aus welchem Grund und egal wer nun im Recht ist, breit getreten werden, nicht mehr lesen.
Es ist weder lustig noch informativ.
Die Art wie die daraus resultierenden Diskussionen gefuehrt werden, passt dazu.
Schade auch.
Aber im Endeffekt auch egal, scheint ja genug Menschen zu geben, die das geradezu inspiriert.
In diesem Sinne, muss ja keiner lesen und ich werde es daher in Zukunft auch nicht mehr tun.

Anonym am :

Annette, schade, gerade deine wertvollen Kommentare habe ich immer verschlungen

Tim am :

Es war also keine Nötigung ihr mit der Polizei zu "drohen", wie sieht es denn aus wenn er als Gegenleistung nicht die Dose Futter als Spende fürs Tierheim sonder eine sexuelle Handlung gewollt hätte? Fachjuristen vor...

Anonym am :

Tim: Das macht überhaupt keinen Unterschied.

No name am :

Und ob das einen Unterschied macht. Das Verlangen von sexuellen Handlungen wäre in diesem Fall auch ohne vorherigen Diebstahl eine Nötigung (und noch einiges mehr).

Anonym II am :

Also. Auch wenn es schwer fällt: Ich habe auch manchmal keine Möglichkeit, das Futter für meine Katze zu bezahlen. Und ich klaue _dann_ Futter für sie, wenn ich es mir selbst nicht mehr wirklich vom Mund absparen kann - z.B., wenn ich selbst seit drei Tagen abgesehen von ein paar trockenen Brotkrumen nichts mehr gegessen habe. Ich könnte mein Tier niemals in ein Heim geben, weil sie mir zu sehr ans Herz gewachsen ist.

Und bevor wieder diese furchtbar dummen und oberflächlichen Sprüche kommen: Nein, ich bekomme kein Arbeitslosengeld, weil ich der Allgemeinheit nicht auf der Tasche liegen möchte. Ich habe nur meine gelegentlichen stundenweisen Arbeiten mit einem Lohn von ungefähr € 0,50. Und ich habe ein paar gute Freunde. Zum Beispiel den, der es mir erlaubt, gelegentlich an seinem Computer zu spielen.

conte am :

Ich frag mich, was der ganze Schwachsinn eigentlich soll. Dieses Gerede von Nötigung und Erpressung geht mir wirklich auf den Geist.
Hier gehts doch ums Prinzip: Hätte sie die Futterdose aus dem Laden gestohlen, wäre das ja kein Problem (außer für den Herrn Harste natürlich- er hätte es aber wohl nich weiter verfolgt).
Aber das Futter für das Tierheim zu stehlen- das finde ich doch nun mal doch sehr verwerflich. Das Tierheim zu bestehlen empfinde ich als absolute Frechheit, da sie selbst nicht allzu viel haben. Dann ist es mir auch egal, ob es nur aus Geiz oder aus Not geschieht- für hilfsbedürftige Menschen haben wir genug Institutionen im Land.

Ich finde die Methode von Herrn Harste absolut in Ordnung. Dann lernt die Dame wenigstens etwas dabei und ein bisschen Strafe muss auch sein. Das jetzt als Selbstjustiz und Nötigung darzustellen finde ich ehrlich gesagt lächerlich. Wenn es nach mir ginge, hätte sie persönlich zum Tierheim fahren müssen und sich entschuldigen müssen... das wäre die richtige Maßnahme! Außerdem kann sie froh sein, dass sie so glimpflich aus der Situation herausgekommen ist.

PS: Ich gehöre keinem Tierheim an und werde auch nicht von einem bezahlt- das ist nur meine Meinung :-)

Anonym am :

Es geht doch allein darum, daß Herr Harste die gleiche Rechtsfertigung wählt wie Herrm Rumsfeld.

Eve am :

Au weia. Was kommt als nächstes? Björn W. Bush?!

AH am :

Björn steht wenigstens zu seinen Worten und pöbelt nicht anonym herum. Wäre es Dir lieber gewesen, er hätte die Polizei geholt?

Trixi am :

Um nochmal kurz auf den schon erwähnten Film "Muxmäuschenstill" zurückzukommen, in dem das Thema Selbstjustiz behandelt wurde: jeder, der den Film gesehen hat, weiß, das der Vergleich mit dem vorliegenden Fall in etwa so ist, als wolle man ein Kettcar (Björn) gegen einen Truck (Mux) antreten lassen.

Wenn man das Verhalten beider Personen ohne Emotionen betrachtet, dann komme zumindest ich zu der Schlußfolgerung, das hier eine Pattsituation vorliegt: was sie tat, war nicht Ordnung, was Björn (bzw. Herr Harste) tat, auch nicht.
Wenn ich den Sachverhalt emotional betrachte, dann tendiere ich natürlich "pro Harste". ;-)

Heinrich v. Raps am :

Katzen sind Raubtiere, da liegt es wohl nahe , dass die "Dosenöffner" auch ein bisschen rauben oder was? Dass nun aber ein Lebensmitteleinzelhändler seiner Kundin gewaltsam den bezahlten Einkauf abnimmt und sich somit auf die gleicher Ebene einer Diebin stellt, zeugt von der moralischen Gesinnung dieses Typen.

conte am :

also, ich hab kein Wort wie "Gewalt" oder so gelesen...

Gast am :

Also wenn jeder Selbstjustiz ausüben würde wo kämen wir denn da hin??

Anonym am :

Selbstjustiz, na gut. Aber in einem vielgelesenen Blog sich einer Straftat rühmen, dass überschreitet nun doch die Grenzen.

genevainformation am :

Herr Harste hat natürlich nicht richtig gehandelt. Er hat weder das Recht, jemandem die Tasche wegzunehmen, noch den Inhalt auszuschütten noch irgendjemandem etwas wegzunehmen: Ein Unrecht kann nicht durch ein anderes Unrecht ausgeglichen werden.

Die Dame hat einen Diebstahl begangen, das ist richtig.

Herr Harste hat aber sehr viel mehr falsch gemacht, denn da ist der Diebstahl seinerseits (die Dose gehörte der Dame), die Nötigung (ich kann sie auch anzeigen) und das in einer öffentlichen Situation (vor der Kasse, möglicherweise waren auch andere Kunden anwesend).

Dazu kommt, daß diese "Vergeltung" nichts anderes ist, als Selbstjustiz - und das geht weder im Großen, noch im Kleinen.

Schonmal darüber nachgedacht was passiert, wenn die Dame zur nächsten Polizeiwache geht, sich selbst anzeigt und auch den Herrn Harste, und zwar wegen Nötigung, Beleidigung und Diebstahl?

Björn Harste am :

QUOTE:
Schonmal darüber nachgedacht was passiert, wenn die Dame zur nächsten Polizeiwache geht, sich selbst anzeigt und auch den Herrn Harste, und zwar wegen Nötigung, Beleidigung und Diebstahl?

Das Geschehene mit "Nötigung, Beleidigung und Diebstahl" zu bezeichnen, ist schon recht harter Tobak. Die genannte Selbstanzeige hätte hier beim Polizeirevier wahrscheinlich für recht verwirrte Blicke und verständnisloses Kopfschütteln gesorgt.

Gast aus dem Internet am :

Selbstverständlich würde das alles letztlich wegen Geringfügigkeit eingestellt. Aber wo sind wir denn, wenn dies als Rechtfertigung genommen werden kann? Wer Bio-Obst und -Gemüse verkauft und auf lokale Zulieferer setzt, der hatte nach meiner subjektiven Einschätzung auch im übrigen gewisse moralische Ansprüche an sich selbst. "Das merkt keiner" und "da passiert schon nichts" sind doch keine Sätze, die Herr Harste sonst verwendet - oder? Wäre es nicht doch an der Zeit, ein wenig Selbstkritik zu üben, Herr Harste?


"Wenn ich könnte, würde ich es rückgängig machen", sagte Rangnick heute auf einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz.

genevainformation am :

Naja...irgendwo fängt der Ernst des Lebens an - nie vergessen, daß man in Deutschland wegen einer Summe von 50 DM (also jetzt - 30 Euro?) schon ein Amtsgericht und einen Gerichtsvollzieher in Bewegung setzen kann.

Aber Herr Harste hat die Geschichte ja mittlerweile korrigiert und etwas ausführlicher erläutert. Bei mir gingen vor allem bei der Formulierung "habe ich .. die Tasche ausgeleert" die Alarmleuchten an. Das liest sich jetzt dann doch etwas anders.

Und ich habe auch die anderen Berichte im Blog gelesen, vielleicht war ich auch gerade deswegen so verwundert!

Meinen Respekt übrigens für a) das Zulassen der kontroversen Diskussion hier und b) für die Korrektur des Eintrages.

Gast am :

Naja es kann halt nicht jeder über seinen Schatten springen und zugeben das er vieleicht nicht ganz richtig gehandelt hat.

MrOrange am :

Ich behalte mir das Recht for über die bisherigen Kommentare hinweg zu sehen, aber ich finde das Verhalten von Björn vollkommen in Ordnung, vor allem nachdem er das jetzt sogar noch mal erläutert hat.

Ich hätte es wohl nicht so getan, aber ich hätte auch die Polizei gerufen, weil ich auf Björns Idee nicht gekommen wäre. Mit dieser ist nämlich alle geholfen:
1. dem Tierheim
2. der Diebin, weil keine Anzeige
3. Björn, wegen dem Guten Gewissen :-)

Schöne Grüße aus Greifswald

Freundlicher Gast aus dem Internet am :

"3. Björn, wegen dem Guten Gewissen :)"


selten so gelacht

Gast am :

Mit der Lösung ist ja wohl überhaupt nicht jedem geholfen son Quatsch denn die Katze durfte hungern. Armes Tier.

conte am :

Ja und? Ob ihre Katze hungert oder eine im Tierheim macht für mich keinen Unterschied. Man muss ja nicht die beklauen, die wenig haben, oder?

dev am :

ich find völlig richtig, was harste da gemacht hat.

man kann ja in einem supermarkt durchaus seine notlage schildern ... wegen einer dose katzenfutter macht in einem kleinen laden, wo scheffe selbst die entscheidungen trifft, garantiert keiner grosses tamtam.

ansonsten könnte man ja auch im tierheim fragen.

Gast am :

Es ging um die gekaufte Dose aber ist auch egal.

Freundlicher Gast aus dem Internet am :

Es ging um die geraubte Dose und wem ist das egal?

ChiefBroady am :

Da ich das Blog hier ja schon länger lese geh ich bei Björn erstmal davon aus, dass er in guter Absicht handelt oder handelte.

Selbst wenn es sich bei der Tat von ihm wie von einigen behauptet wird um eine Straftat handeln sollte, dann währe diese für das Mädel das die Dosen klauen wollte, immernoch angenehmer wie die alternative gewesen.

Hans am :

Das ist wie mit der Todesstrafe. Einem Mörder kann man nicht erklären, daß morden falsch ist, indem man ihn tötet.

Genauso kann man einem Dieb nicht sagen, daß klauen falsch ist, indem man dem Dieb seine ehrlich erworbene Ware weg nimmt.

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