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"Wahrnehmung durch Mitarbeiter"

In unseren regelmäßigen Qualitäts-Testkäufen wird auch der Punkt "Wahrnehmung durch Mitarbeiter" bewertet. Dies bedeutet, ob man als Kunde wahrgenommen und im Idealfall eine freundliche Ansprache unter Nennung einer Begrüßungsfloskel oder der Tageszeit erhält. Das ist ein Punkt, der mir hier bei uns im Laden immer besonders wichtig ist. Im Idealfall gehen wir so weit, dass wir augenscheinlich suchenden Kunden sogar proaktiv helfen. "Kann ich Ihnen helfen?" oder "Suchen Sie was Bestimmtes?" oder ähnliche Formulierungen gehören hier zum Standardrepertoire im täglichen Umgang mit Kunden.

Dann kam Corona.

Durch die Masken ist man einfach nicht mehr so gut zu verstehen. Ein nicht ausdrücklich laut ausgesprochener Gruß bleibt da schnell mal neben den Viren in dem Lappen hängen, den man sich vors Gesicht gebunden hat. So ging es mir gerade erst mit einem Stammkunden, dessen Gruß ich zwar erwiderte, der mich dennoch nach ein paar Sekunden anpflaumte, dass ich ruhig zurückgrüßen dürfe.
Dazu kommt, dass die meisten Leute schon lange automatisch schnell und mit viel Abstand an einem vorbeigehen und das ganze Zwischenmenschliche komplett ins Abseits gerückt ist. Man rennt, das ist unbestreitbar, meistens nur noch schnell aneinander vorbei ohne auf bekannte gesellschaftliche Konventionen Rücksicht zu nehmen.

Ich nehme diese Abwertung im letzten Testkauf zur Kenntnis, lasse sie aber nicht allzu sehr an mich herankommen. Das ist eine Entwicklung, die im vergangenen Jahr entstanden ist. Wenn man hinter Masken eingemummelt mit viel Anstand aneinander vorbei hetzt, bleibt die "Wahrnehmung" der einzelnen Personen durchaus mal auf der Strecke.

Hoffentlich wird das alles mal wieder besser. Etwas Normalität wünsche ich mir jedenfalls.


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Kommentare

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SPages am :

Dein Edeka ist halt nicht in "Nordbayern-Sachsen-Thüringen". Diese haben zurzeit eine Aktion "Das Band das uns verbindet." um Nähe zu zeigen.

Da ich beim erhalt an der Kasse noch von Gummibärchen ausging, habe ich es halt mitgenommen als der Kassierer es mir in in die Hand gedrückt hat. Beim verräumen Zuhause stellte ich fest was ich da wirklich bekommen habe.

Ein Armband mit "Edeka - Lieblingsmensch". Nach einem kurzem "warum und wofür?" direkt entsorgt.

Wer denkt sich so einen Quatsch aus und wieso hält die "Werbeabteilung" bei Edeka das auch noch für eine gute Idee :-O ?

https://www.edeka.de/nordbayern/unsere-region/aktuelles/freundschaftsbaendchen.jsp

Helge am :

Tja, vielleicht sollte die Wahrnehmung des Testers dahingehend auch etwas verbessert werden ;-)

Mitleser am :

Ich z. B. mag das angequatscht werden überhaupt nicht…

Jahrelange Leserin am :

Dieser Minuspunkt = Pluspunkt aus der Einkläufer-Perspektive ;-)

Kurtschatow am :

Also ich finde diese neue Verhaltensweise sehr gut und sollte dauerhaft eingehalten werden. Lebensmitteleinkauf ist schon etwas unangenehmes, langweiliges aber nötiges und man möchte das nicht noch durch soziale Kontakte in die Länge ziehen.

Ich bin auch ein Freund der neuen Expresskassen in Kaufland und Rewe. Keine Zwangskommunikation mit den Verkäufer

Klaus am :

So gehts mir mit der McDonald's-App. Damit muss man seine Bestellung nicht mehr an diesen verkeimten Bildschirmen machen, sondern kann sein verkeimtes Telefon nehmen und auch gleich damit bezahlen. In manchen Filialen kann man je nach Auslastung überhaupt nicht mehr an der Kasse bestellen, sondern wird zu den Kiosk-Terminals geschickt. Da kann man maximal noch bar zahlen, wenn man keine Karte hat. Bis man reinkommt und die Hände wäscht, ist der Pfampf dann auch schon fertig, ohne sich mit Anfängern oder Leuten mit originellen Sprachkenntinssen herumärgern zu müssen.

Andi am :

Hmm, in einem Laden möchte ich eigentlich nur einkaufen, und dabei möchte ich meine Ruhe haben, denn ich bin nicht zum Zeitvertreib da. Eine "proaktive Ansprache" durch das Personal empfinde ich dabei alles andere als höflich, denn es transportiert mitnichten die freundliche Botschaft "wir sind für dich da", sondern vielmehr ein misstrauisches "wir haben dich im Auge". Höflich wäre es, auffindbar und ansprechbar zu sein. Ob und wann ich Hilfe brauche, möchte ich dann selber entscheiden.

Ka am :

Ich kann mich den bisherigen Kommentaren nur anschliessen; zu einem angenehmen Einkauf-Erlebnis für mich gehört auch das einfach in Ruhe durch zu ziehen ohne von Fremden angesprochen zu werden.

Klaus am :

Ich möchte im Supermarkt nicht "wahrgenommen" werden. Und wenn ich etwas suche, dann lasst mich suchen. Männer fragen nicht nach dem Weg - niemals. Bei Obi kann man übrigens online nicht nur nachschauen, ob das gesuchte Produkt in dieser Filialie vorrätig ist, sondern auch in welchem Regal das Zeug steht. Wäre für den Supermarkt ebenfalls praktisch. Im Discounter finde ich mein Geraffel eh schnell und die überbordende Auswahl im Vollsortimenter stöhrt eher als es nutzt.

Naya am :

Ich hätte gerne Mitarbeiter verfügbar, wenn ich was suche, aber ansonsten suche ich dort keinen Smalltalk und brauche auch im Normalfall keine Beratung.
An der Kasse grüße ich und finde das auch nett, wenns erwidert wird, aber von allen Mitarbeitern im Markt erwarte ich eigentlich nur, daß sie beim Einräumen sich so positionieren, daß man noch ne Chance hat, mit Wagen vorbeizukommen, und eben bei eventuellen Fragen reagieren.

Sven am :

Ich frage mich immer wie die Einzelhandelsexperten darauf kommen das einkaufen ein Erlebnis sein müsste. Für mich ist einkaufen der Vorgang Zeug zu holen, fertig. Ich will dafür wenig Aufwand haben und auch keine großartige Ansprache. Wenn ich was suche und wirklich nicht finde melde ich mich selbständig bin nämlich schon groß. Wenn ich Beratung brauche das gleiche. Bei Obi war das eine Zeit lang eine Seuche, wenn man da gefühlt 5 Sekunden vor dem Regal stand und sinniert hat ob man jetzt 50 oder 100 Schrauben braucht wurde man schon angequatscht. Was glauben die Experten eigentlich woher der Erfolg des Onlinehandels im allgemeinen und Amazon im speziellen kommt? Einkaufen ist für mich keine Freizeitbeschäftigung sondern notwendiges Übel. Und ich weiß das es bei vielen genauso ist. Ich weiß aber auch das "Shoppen" für manche als solches eine Beschäftigung ist. Mich würde mal das Größenverhältnis der bei den Gruppen interessieren.

Raoul am :

QUOTE:
Hoffentlich wird das alles mal wieder besser. Etwas Normalität wünsche ich mir jedenfalls.


Die Antwort ist Nein.

Aber in der Tat finde ich eine Begrüßungsfloskel oder ein Willkommenspalaver eher störend. Es sei denn natürlich, der Kunde sucht den Kontakt.

T.C. am :

wow, erschreckend!
fast alle hier schreibenden fühlen sich von etwas freundlichem miteinander genervt, wollen schnell weiter.
war das schon immer so, oder ist das die auf effizienz dressierte neue generation?
selbst oft kassierend, bemerke ich auch immer mehr zugestöpselte zeitgenossen, die nicht auf meine begrüßung, nachfrage und verabschiedung reagieren...

Georg am :

Ich wurde schon sehr früh(ab ca.6 J.) genötigt die Einkäufe der Familie zu erledigen und abgesehen von Tante Emma Lädchen habe ich in all den Jahren in keinen Supermarkt,damals noch Brema,Comet,Kafu,erleben dürfen das man über Kunden Serviceorientiert hergefallen ist.Das ist eine Erscheinung die für mich noch immer sehr irritierend und teilweise auch störend ist und das nach nun schon 50 Jahre Kunde im Einzelhandel

Raoul am :

An der Kasse finde ich das was anderes. Da grüße, verabschiede (und gegebenenfalls palavere) ich ebenfalls – man tritt ja in direkten persönlichen Kontakt ein. Was ich eher störend finde ist das „Hey, how are you?“ wie es in amerikanischen Supermärkten beim Betreten desselben üblich ist.

Zum einen hätte ich jetzt gesagt, das hängt auch mit der Größe zusammen (hier bei uns und diesem Personenaufkommen jeden einzelnen Kunden begrüßen zu wollen, wirkt auf mich eher surreal). Andererseits hat man genau das in mehreren Hypercentern am Rande von New York auch geschafft. Oder im Toys ‘R Us immer am Ende einer Rolltreppe.

Stefan am :

Sobald das mit Pandemie und Masken sich erledigt hat, schreien wir uns nur noch an ... der Hörgeräte-Industrie gefällt das gar nicht!

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