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Falsches MHD

Wir haben einen Rückruf für ein Produkt bekommen. Der Grund:

"Es wurde z. T. das MHD 32.07.2021 auf die Einzelpackungen aufgedruckt."
Eigentlich ein ganz putziges Malheur, das einen zum Schmunzeln bringen kann. Schade ist nur, dass die Ware vernichtet werden soll / muss. Ich hätte sie ja noch zumindest selber verwertet, wenn wir einen Bestand gehabt hätten. Qualitativ gab es keinen Mangel, aber ich könnte mir vorstellen, dass nun dutzende oder gar hunderte Packungen eines aus mikrobiologischer Sicht einwandfreien Lebensmittels vernichtet werden.

Sowas finde ich immer sehr schade. :-(

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Kommentare

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Roland am :

Zeigt wie kaputt die Gesellschaft ist.

Lebensmittel fortwerfen, statt auch nur ein ganz klein wenig gesunden Menschenverstand nutzen.

Notabene, ist natürlich nicht dein Fehler Björn, du MUSST hier vernichten, weil sonst der Amtsschimmel auf dich losgeht. Es ist das System/die Gesellschaft, welche ein Level erreicht hat, bei dem wir uns als Menschheit so kaputt "entwickelt" haben, das sowas passieren kann.

Falsches-MHD-Aufdrucker of death am :

Vielleicht ne Packung aufheben? Könnte später ja einen gewissen Wert haben.

Raoul am :

Hätte er halt mal eine...
Ernsthaft, das ist schon miserabel. Aber vielleicht war das ja noch ein Restbestand von Frau Ultrafrisch.

xyz am :

Man könnte auch ganz pragmatisch einfach Aufkleber oder so bereitstellen, die man dann einfach drüber klebt und gut ist. Aber der gesellschaftliche Fetisch fürs Vernichten ist wohl stärker.

Madner Kami am :

Und das Aufkleben macht dann wer genau? Und bevor du antwortest "Marktpersonal", denk mal genau drüber nach was dann wieder passiert. Selbst wenn es nur eine Viertelstunde ist, fehlt die dann anderswo oder muss nachgearbeitet und bezahlt werden. Das hat nichts mit Fetisch oder Verschwendungssucht zu tun, das ist eine marktwirtschaftlich notwendige Kalkulation.

Nicht der Andere am :

Zum einen muss das Marktpersonal auch Arbeit, Zeit und Wege auf sich nehmen, um die Ware zu erreichen, aus dem Regal zu packen, durch den Markt zu bugsieren und zu entsorgen - und wird davon vom fehlproduzierenden Hersteller auch nicht bezahlt.

Das ist das Anbringen eines Aufklebers nicht unverhältnismäßig, mit einem Etikettierer noch weniger.

Zudem gehören einwandfreie Lebensmittel schon prinzipiell nicht entsorgt. Dafür muss nötigenfalls der Fehlleister aufkommen.

Nobody am :

Wer sagt denn überhaupt das irgendwer die Packung zurück bringt, oder das auch nur ein Inhaber das retourniert anstatt es selber zu verbrauchen, oder an Mitarbeiter/bekannte zu verschenken?
Klar darf man mit dem wissen um den Fehler das Produkt nicht normal in den Umlauf bringen, aber daraus direkt den Untergang der Vernunft abzuleiten, finde ich nun etwas weit her geholt.
Bedauerlich ist es um die Lagerbestände beim Hersteller, vernichten wird günstiger sein als neu zu labeln/verpacken... aber da muss die Politik ran und Bioabfall/Nahrungsmittelentsorgung muss mindestens für Firmen richtig teuer werden, dann wird auch Verschwendung vermieden.

Panther am :

"(...) aber da muss die Politik ran und Bioabfall/Nahrungsmittelentsorgung muss mindestens für Firmen richtig teuer werden, dann wird auch Verschwendung vermieden."

Du kennst die politische Realität einschließlich der rühmlichen Rolle von Lobbyisten?

Panther am :

Statt gleich wieder über den "Amtsschimmel" zu jammern, sollte der Hersteller in die Kritik genommen werden. Wenn schon solche offensichtlichen Dinge durch die QS gehen, ...

TOMRA am :

Aufkleber zur Korrektur wären zu einfach, oder? :-O
Werden ja manchen Produkten regulär genutzt.

Karin P. am :

Das ist Deutschland. :'(

ich am :

also 1.8.2021, dann ist doch alles ok

Nicht der Andere am :

Muss?! Der Hersteller hat ja kein Verfügungsrecht mehr über die von ihm hergestellte Ware. Ein Amt ist er auch nicht. Nichts muss, unabhängig von seiner Wortwahl.

Davon ab kann der Hersteller auch einfach "verfügen", daß das falsch gedruckte Datum auf dies und das reale Datum abgeändert werden möge - per Aufkleber, Edding oder sonstwie.

I hate the Wegwerf!

Feivel am :

Hätte bei Björn bestimmt für Stimmung gesorgt, wenn der Hersteller ihm einen Umschlag mit einem Edding drin zugeschickt hätte :-D

Nicht der Andere am :

Der Hersteller auch keinen Toner, keine Kilowattstunde, keine Entsorgungkosten, keinen Personalaufwand und keine Zeit mitgeschickt.

NetzBlogR am :

Mich würde ja mal interessieren, was das Problem ist: Sollte es einfach nur der 01.08.2021 sein oder war der 02.07.2021 gemeint?

Klaus am :

Die Frage ist ja, welches Datum richtig gewesen wäre. Vermutlich nicht der 01.08. sondern sowas wie der 22.07. oder 23.07. (Zahlendreher). Und dann hätten wir schon rund 10 Tage Abweichung und das ist je nach Warengruppe (viel) zu viel.
Es gibt einen Grund, warum die, die Lebensmittel verpacken, Lebensmittel verpacken und keine Gehirne operieren. Ich habe dieses Theater lange genug mitgemacht und in den Verpackungsabteilungen stehen i. d. R. osteuropräische Billiglöhner, die nicht wissen was sie tun und kein Wort Deutsch können. Bei meinem letzten Arbeitgeber in dieser Branche (zum Glück bin ich da raus) haben die Drucker an den Verpackungslinien das MHD passend zum Verpackungsauftrag direkt aus SAP bekommen. Damit war wenigstens eine Fehlerquelle ausgeschaltet, weil keiner der Vollpfosten mehr an den Druckern herumfummeln musste.
In einem anderen Betrieb wurden die Folien nicht bedruckt, sondern gestempelt. Und die Stempel mussten von Hand zusammengesteckt werden - natürlich seitenverkehrt. Es war unfassbar, was es da Zahlendreher gegeben hat.

Nicht der Andere am :

Andere Fehlerquellen sind natürlich möglich, aber das morgendliche Umstellen vom 31.07.2021 auf den 32.07.2021=01.08.2021 ist schon naheliegend.

Hätte der Hersteller auch so vermitteln können, auf daß der Händler einfach - mit oder ohne Humor - eine entsprechende Kundeninformation am Regal anbringt. Aber wahrscheinlich ist dem Hersteller die Lebensmittelentsorgung lieber als die kleine Blamage. Zudem zu seinen Herstellungskosten und ohne Aufwandsentschädigung der nachfolgenden Glieder in der Kette.

Klaus am :

So funktioniert die Lebensmittelverpackung aber nicht. Ich kenne das so, dass eine Verpackungslinie nicht über einen längeren Zeitraum das gleiche Produkt verpackt. Es kommt immer wieder zu Produkt- und/oder Verpackungswechseln. Und für jeden Verpackungsauftrag muss das MHD angepasst werden. Es muss ja nicht nur das MHD auf die Packung, die Chargennummer ändert sich ja auch. Bisweilen bekommt auch das gleiche Produkt für verschiedene Kunden aus "marktpolitischen Gründen" unterschiedliche MHDs. Also wird mehrmals am Tag das MHD am Drucker vor- und zurückgestellt. Wenn da jetzt nicht die hellste Kerze auf derTorte die Finger am Drucker hat, dann passiert sowas wie oben.
Ansonsten: das MHD ist falsch, das Produkt ist nicht verkehrsfähig und wird aus dem Verkehr gezogen. Da erübrigt sich jede Diskussion. Bedenklicher ist schon, dass das so durch die Qualitätssicherung gerutscht ist.

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