Die Kondensator-Sache
Im Rahmen unterschiedlicher Recherchearbeiten war ich vor ein paar Tagen darüber gestolpert, dass bei Abbrucharbeiten "PCB-haltige Kondensatoren" anfallen können, die speziell gesammelt und entsorgt werden müssen. Nie von gehört, was ist PCB, was hat es mit solchen Kondensatoren auf sich und wo wurden sie verwendet? Also hatte ich die Recherche noch weiter ausgedehnt.
PCB ist die Abkürzung für Polychlorierte Biphenyle. Details dazu findet ihr im verlinkten Wikipedia-Artikel. Kurz zusammengefasst sind das (inzwischen weltweit verbotene) unterschiedliche Chlorverbindungen, die aufgrund ihrer Eigenschaften für unterschiedliche Anwendungen benutzt wurden. Unter anderem als Dielektrikum in elektrischen Kondensatoren. Solche Kondensatoren wurden beispielsweise auch zur Kompensation der durch die Vorschaltgeräte erzeugten Blindleistung in mit Leuchtstoffröhren ausgestatteten Leuchten eingesetzt.
Aha, dachte ich mir. Und dann lies ich die neu gewonnen Informationen einfach mal sacken. Und dann dachte ich an unsere alte Beleuchtung hier im Markt. 120 Leuchten für Leuchtstoffröhren, die schon etwas älter sind. Sollten da etwa auch diese PCB-haltigen Kondensatoren verbaut worden sein? Hier im Blog habe ich nur ein Foto einer geöffneten Leuchte gefunden, nämlich in diesem Beitrag von 2007. Und tatsächlich ist dort auch ein dicker Kondensator (vermute ich) zu sehen, nämlich dieser silberne Zylinder in der Mitte des Kastens.
Nun habe ich mal mehrere dieser Kästen geöffnet und nicht einen Kondensator finden können. Anhand des Fotos im verlinkten Beitrag kann ich auch nicht identifizieren, um welche Leuchte es sich da handelte. Vielleicht existiert sie auch schon gar nicht mehr, wenn es eine von denen war, die wir Ende 2007 austauschen ließen.
Ich mache mich da jetzt aber auch nicht mehr verrückt. Wir sind dabei, die gesamte Beleuchtung zu erneuern und bis dahin dürften sogar die noch vorhandenen Kondensatoren verwendet werden. Es ist zumindest davon auszugehen, dass sie weniger als 100ml Tränkeflüssigkeit / Dielektrikum beinhalten und damit hätten sie Bestandsschutz bis zur Außerbetriebnahme.
Wenn die neue Beleuchtung in Betrieb ist, werden wir die alten Kästen eigenhändig demontieren. Ich werde mich dann ganz sicher an diese Thematik erinnern und hier ein entsprechendes Update hinterlegen.
(Ganz schön gruselige Stoffe, diese PCB.)
PCB ist die Abkürzung für Polychlorierte Biphenyle. Details dazu findet ihr im verlinkten Wikipedia-Artikel. Kurz zusammengefasst sind das (inzwischen weltweit verbotene) unterschiedliche Chlorverbindungen, die aufgrund ihrer Eigenschaften für unterschiedliche Anwendungen benutzt wurden. Unter anderem als Dielektrikum in elektrischen Kondensatoren. Solche Kondensatoren wurden beispielsweise auch zur Kompensation der durch die Vorschaltgeräte erzeugten Blindleistung in mit Leuchtstoffröhren ausgestatteten Leuchten eingesetzt.
Aha, dachte ich mir. Und dann lies ich die neu gewonnen Informationen einfach mal sacken. Und dann dachte ich an unsere alte Beleuchtung hier im Markt. 120 Leuchten für Leuchtstoffröhren, die schon etwas älter sind. Sollten da etwa auch diese PCB-haltigen Kondensatoren verbaut worden sein? Hier im Blog habe ich nur ein Foto einer geöffneten Leuchte gefunden, nämlich in diesem Beitrag von 2007. Und tatsächlich ist dort auch ein dicker Kondensator (vermute ich) zu sehen, nämlich dieser silberne Zylinder in der Mitte des Kastens.
Nun habe ich mal mehrere dieser Kästen geöffnet und nicht einen Kondensator finden können. Anhand des Fotos im verlinkten Beitrag kann ich auch nicht identifizieren, um welche Leuchte es sich da handelte. Vielleicht existiert sie auch schon gar nicht mehr, wenn es eine von denen war, die wir Ende 2007 austauschen ließen.
Ich mache mich da jetzt aber auch nicht mehr verrückt. Wir sind dabei, die gesamte Beleuchtung zu erneuern und bis dahin dürften sogar die noch vorhandenen Kondensatoren verwendet werden. Es ist zumindest davon auszugehen, dass sie weniger als 100ml Tränkeflüssigkeit / Dielektrikum beinhalten und damit hätten sie Bestandsschutz bis zur Außerbetriebnahme.
Wenn die neue Beleuchtung in Betrieb ist, werden wir die alten Kästen eigenhändig demontieren. Ich werde mich dann ganz sicher an diese Thematik erinnern und hier ein entsprechendes Update hinterlegen.
(Ganz schön gruselige Stoffe, diese PCB.)
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Kommentare
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Martin am :
Diese Kondensatoren werden nur in einem Teil der Leuchtstoffleuchten verbaut um die Blindleistungen zu kompensieren.
siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Blindleistungskompensation
Gruß Martin
Björn Harste am :
Dazu hätte ich alle öffnen müssen, was mir aber nicht weitergeholfen und nur viel Mühe gemacht hätte. Also werden wir warten, bis die alte Anlage wegkommt.
Michael K. am :
Das tangiert aber nicht die handelsübliche Ausstattung von Leuchtstoffleuchten der Epoche 1980er-Jahre und davor mit MP-Kondensatoren. Diese haben in einer jeden Leuchtstoffleuchte mit KVG eine völlig andere Zweckbestimmung (Stichwörter Scheinleistung und Duoschaltung).
TOMRA am :
Aber das sollte nicht dein Bier sein und kenne aus den 80er Jahren sogar entsprechende Warnschilder an sowas.
Christoph am :
https://www.zvei.org/fileadmin/user_upload/Presse_und_Medien/Publikationen/2015/november/Merkblatt__Entsorgung_von_PCB-haltigen_Starkstromkondensatoren/ZVEI_PCBhaltige_Starkstromkondsensatoren_04_11_2015.pdf
und von Cemiesuisse ein umfangreiches Verzeichnis PCB haltiger Kondensatoren:
https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&ved=2ahUKEwjTnf-j_LTxAhUpg_0HHS-VAJUQFjACegQIAxAD&url=http%3A%2F%2Fwww.chemsuisse.ch%2Ffiles%2F97%2FDE%2520PCB%2520Hilfsmittel%2F80%2FVerzeichnis.pdf&usg=AOvVaw3FKD0cLQVjtCrbZBRZcH1M
Es sind keineswegs alle Kondnsatoren betroffen, z.B. sind die weit verbreiteten Bosch-Kondensatoren PCB - frei.
Das_Bernd am :
ich vermute, das bei dir keine PCB-haltigen Kompensationskondensatoren mehr verbaut sind.
Ich kann mich noch dran erinnern, das wir 89/90 in NDS unterwegs waren um diese in vielen öffentlichen Gebäuden auszutauschen.
Wenn deine Leuchten jünger sind, solltest du davon ausgehen, das du PCB-frei bist.
Michael K. am :
In einer jeden klassischen Leuchtstoffleuchte mit KVG (konventionellem Vorschaltgerät) befindet sich ein MP-Kondensator zur Blindleistungskompensation (zu erkennen am silbernen zylindrischen Becher). In Bremen werden diese Kondensatoren gemäß TAB (Technische Anschlussbedingungen) des Netzbetreibers SWB in Reihe geschaltet, da eine Parallelkompensation als Niederspannungskunde das Rundsteuersignal dämpfen würde. Ohne Kompensationskondensator würde ein unkompensiertes Lichtband aufgrund des schlechten Leistungsfaktors cosPhi und der daraus resultierenden erhöhten Scheinleistung einen anderen Nennquerschnitt der Durchgangsverdrahtung und Zuleitung erfordern. Wer also meint, er müsse solche Kondensatoren ausbauen, sollte bedenken, dass dadurch die Anlage punktuell überlastet werden kann.
Zurück zum Thema:
Das PCB-haltige Kondensatoröl wird unter der Handelsbezeichnung Clophen geführt. Es gab Ende der 1980er-Jahre große Austauschaktionen bei den großen Clophen-Starkstromkondensatoren > 1000 ml sofort, bei solchen >100 ml bis 1000 ml war Ende 2010 Schluss und bei den kleinen Kondensatoren < 100 ml (dazu gehören Leuchtenkondensatoren) ist die Außerbetriebnahme ohne Befristung.
Wenn die Kondensatoren so eine gelbliche Flüssigkeit in die Leuchtenwanne absondern, wäre ich vorsichtig. Bei der Entsorgung muss jeder einzelne MP-Kondensator durch Sichtkontrolle geprüft werden, ob dieser PCB-haltig ist. Unter Beiziehung des ZVEI-Merkblatts "Entsorgung von PCB-haltigen
Starkstromkondensatoren Leistungs-, Leuchtstofflampen- und
Motorkondensatoren" ist das ruck zuck erledigt. PCB-haltige MP-Kondensatoren müssen gemäß PCBAbfallV als Sondermüll entsorgt werden.
Die Leuchtstoffleuchten sind nach der Demontage in der Regel ohnehin oben offen und können so entsprechend bequem durchgesehen werden.
Wir Elektrotechniker haben des Öfteren mit Asbest (Kupplungen, Dichtungen, Brandschotts), Quecksilber (Treppenhauslichtautomat) und Askarelen (Trafo-/Kondensatoröl) zu tun. Wenn ein Elektromeister das nicht weiß und seinen Kunden - der als Anlagenbetreiber voll in der Haftung steht - nicht entsprechend auf diesen Umstand hinweist, dann ist das ein Zeichen von Inkompetenz.
Jörg Dietze am :
daß in den Phasenschieberkondensatoren PCB enthalten ist, halte ich für unwahrscheinlich. Die dort verwendeten Kondensatoren dürften eher Metall- Papier- oder Metall- Kunstoffolien- Kondensatoren sein, gekennzeichnet mit MP oder MK..
Gruß Jörg