Totgegendert
Von einer Behörde habe ich eine E-Mail bzgl. Corona-Impfterminen für meine Mitarbeiter (Generisches Maskulinum) bekommen, in dem brav gegendert wird.
Zunächst werden in dem Schreiben die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu dem bekannten geschlechtslosen substantivierten Partizip "Mitarbeitende". Klingt nicht nur für mich holprig, ist aber okay. Erinnert an die berühmten Sätze, die man ohne persönliche Anrede mühsam formuliert, wenn man nicht weiß, ob man die Person siezen oder duzen soll.
Drei Sätze später wird die Belegschaft zu "MitarbeiterInnen" mit dem großen Binnen-I. Meinetwegen auch okay, wenn man das nur schreibt und nicht auch noch mit Schluckauf-Pause mitspricht.
Wiederum ein paar Sätze später wird's dann komplett merkwürdig: "… sollen Ihre MitarbeitenderInnen eigenständig einen Termin … "
Darauf einen Schnaps.
Zunächst werden in dem Schreiben die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu dem bekannten geschlechtslosen substantivierten Partizip "Mitarbeitende". Klingt nicht nur für mich holprig, ist aber okay. Erinnert an die berühmten Sätze, die man ohne persönliche Anrede mühsam formuliert, wenn man nicht weiß, ob man die Person siezen oder duzen soll.
Drei Sätze später wird die Belegschaft zu "MitarbeiterInnen" mit dem großen Binnen-I. Meinetwegen auch okay, wenn man das nur schreibt und nicht auch noch mit Schluckauf-Pause mitspricht.
Wiederum ein paar Sätze später wird's dann komplett merkwürdig: "… sollen Ihre MitarbeitenderInnen eigenständig einen Termin … "
MitarbeitenderInnen
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Kommentare
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Gendern nein danke am :
TOMRA am :
Termine dann mit Berechtigungscodes zum selber buchen vermutlich zur ähnlichen Zeit wie das Herbstgebäck oder ggf. beim Betriebsarzt, falls ihr sowas habt?
Habakuk am :
Sagt ein Kommentierender
gendern nein danke II am :
Panther am :
Henning Leise am :
Diese Gleichmacherei verkompliziert alles. Der freie Rede- und Gedankenfluss wird behindert, weil man es ALLEN recht machen will (aber trotzdem "nur" Frauen erreicht). Die Form dominiert den Inhalt.
Im Gegenzug wird aber Wert auf "einfache Sprache" gelegt, mit speziellen Portalen und Angeboten für die, die der Neuzeit nicht folgen können. Verrückt!
Kuddel Daddeldu am :
Hähncheninnenfilet
Im ersten Moment war ich ziemlich irritiert ob des ausufernden Genderns.
Nobody am :
aber dieses rumgeeiere nervt nur und verdirbt die Lust überhaupt weiter zu lesen. Bestenfalls lese ich so nen bullshit noch quer, auf die Gefahr hin das mir eine Info entgeht. Aber so ist’s dann nunmal wenn gendern wichtiger ist als eine Information zu übermitteln.
Nicht der Andere am :
Ist ja nicht zu bestreiten, daß es das generische Maskulinum nur zufällig oder als Ausgleich für irgendwas anderes gab. Also können wir ab jetzt oder zumindest für die nächsten Jahrhunderte auch mal zum generischen Femininum wechseln. Wird dann für die nachfolgenden Generationen so normal und selbstverständlich sein, wie für bisherige und aktuelle Generationen das generische Maskulinum.
Felix am :
Aber schön, dass es sich langsam entwickelt.
Björn Harste am :
Irgendwer am :
Die Antwort ist: nichts.
Nicht der Andere am :
Die Mehrheit der Bevölkerung befindet laut Umfragen: nichts.
Die Mehrheit der Bevölkerung würde sowohl dies und als auch jenes ablehnen oder dulden oder fordern. Die Bevölkerung wird aber nunmal nicht für all solche Entscheidungen einzeln befragt. Man wählt Personen und Parteien, und die entscheiden dann eben während der anstehenden Periode. Gründe halt deine Traditionspartei und guck, ob auch genügend drauf abfahren. Oder wähle eben Personen und Parteien, denen deine Prioritäten ebenfalls am Herz liegen.
irgendwer am :
Das hat mit irgendwelchen Parteien nichts zu tun und im Grunde ist es eh egal, wen man wählt. Pest und Cholera und so...
Vowi am :
Was man dann da im Interview für einen Hass auf Frauen und die Welt sieht, weil der weiße-alte-Mittelschicht-Mann keine Veränderungen will, ist sehr traurig.
Noch trauriger ist die Vorstellung dass davon hunderte als Moralaposteln das Internet unsicher machen..
Zitat: Sie sind Journalistin, sie müssen mit Beschimpfungen umgehen können.
eigentlichegal am :
Die jetzige Form der Genderung wird von großen Teilen der Bevölkerung beiderlei Geschlechts abgelehnt, weil sie einfach scheiße aussieht und in in meisten Fällen so inkonsequent praktiziert wird, dass sie zu mehr Unklarheiten führt.
wupme am :
Der muss behoben werden, in welcher Form? Keine Ahnung, da gibt es gewiss Experten für.
Jacky am :
Das generische Maskulinum, welches ja nun wirklich alle meint, ist seit Jahrzehnten bewährt und funktioniert ohne Sprachverhunzung so, wie es soll.
J D am :
Ich halte es durchaus für möglich, dass das generische Maskulinum irgendwann durch eine neue, vielleicht bessere Form ersetzt wird. Aber das ist ein Prozess, der sich üblicherweise über Generationen hinzieht. Und eine Sache ist ganz wichtig dafür: Sprache muss einfach sein. Gendersternchen, Doppelpunkte im Wort, ein Binnen-I oder die Aneinanderreihung aller in Frage kommenden Geschlechter (oder z. B. Ethnien) ist das nicht. Sprache muss im Alltag einfach zu nutzen sein, gesprochen genauso wie geschrieben. Und zwar nicht für die gebildete Schicht, sondern auch für die einfachen Leute und die eher schwach gebildeten. Wenn sie das nicht ist, entstehen irgendwann verschiedene Sprachformen: Die hochgestochene Sprache der Akademiker und die der bereiten Masse, der Arbeiter und einfachen Angestellten. Ein Stück weit haben wir das auch heute schon.
Ich glaube nicht, dass sich die aktuell proklamierte Art der Sprachveränderung nennenswert durchsetzt. Wie oben schon geschrieben: Sprache tendiert zu Vereinfachung.
Viel naheliegender als der Einbau irgendwelcher Sonderzeichen oder Großbuchstaben in den Wortbau dürften Sprachveränderungen sein, wie man sie aktuell in der Jugendsprache erkennen kann. Zum Beispiel die Weglassung von Artikeln und Präpositionen. Das mag aktuell noch sehr proletarisch klingen, aber ich halte eine Durchsetzung davon für deutlich wahrscheinlicher als eine Ersetzung des generischen Maskulinums durch die aktuellen Genderformen in der Sprechweise der breiten Masse der Bevölkerung.
Klodeckel am :
Bob am :
https://de.wikipedia.org/wiki/Drittes_Geschlecht
Was ist mit am :
Johnny Doof am :
Gunnar am :
Santino am :
Klaus am :
da lobe ich mir die Engländer. Die nennen gleich die ganze Menschheit "man" oder "mankind". Und der Spanier nimmt auch gerne die männliche Bezeichnung für gemischtgeschlechtliche Gruppen, sowohl "Kinder" als auch "Jungen" sind "niños", erst wenn es nur Mädchen sind, werden "niñas" daraus.
Diese Spachpanscherei im Deutschen gehört verboten, zumindest dort wo der Staat Einfluss hat, also z. B. bei Behörden oder beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Die Behörden versuchen, ihr Geschwurbel zusätzlich "in einfacher Sprache" bereitzustellen, machen aber die Standardtexte zunehmend unverständlicher.
Georg am :
Es muss also eine Geschlechtsneutrale Formulierung gefunden werden
W204 am :
Gast am :
Letztens bin ich zufällig auf die erste, zumindest mich überzeugende Lösung gestoßen: ENTgendern mit Y
Alle Personen sind sächlich und bekommen ein "y" angehängt.
z.B. das Arzty, das Verkäufy, das Postboty. ImPlural ein "s" dran und fertig.
Klingt komisch, könnte aber auf lange Sicht das Leben deutlich vereinfachen.
TOMRA am :
irgendwer am :
NetzBlogR am :
Also: Heult leiser!
Björn Harste am :
eigentlichegal am :
Es war das "Buhu, bei männlichen Substantiven werden die Frauen total vernachlässigt"-Geheule, das uns die Gendersprache eingebrockt hat.
Wer will mir denn erzählen dass er zwar in der Lage ist, einen Gendertext zu lesen aber nicht auf die Reihe bekommt, dass mit z.b. "Bürger" *alle* Bürger gemeint sind, unabhängig vom Geschlecht?
Und es findet sich einfach kaum ein Text, in dem wirklich konsequent gegendert und damit wirklich für mehr Klarheit gesorgt wird.
Da wird dann an einer Stelle "Bürger:innen" geschrieben und im nächsten Satz geht es dann doch wieder um Täter und Mörder.
Gerade bei negativ besetzen Begriffen sieht man es immer wieder, dass man es plötzlich mit dem Gendern gar nicht mehr so wichtig nimmt.
....und *das* ein Diskrimination
Bewusst und systematisch
1. Überlegt euch klare, eindeutige Regelungen zum Gendern
2. Setzt diese konsequent um
...aber solange das nicht der Fall ist soll man die Bevölkerung doch nicht mit halbgaren Experimenten belästigen und dann nicht einmal mit inhaltlicher Kritik klar kommen