Oft länger gut!
Auf vielen Produkten, hier zum Beispiel auf einer Packung "Nordlicht"-Käse von Milram, findet man seit einer Weile den Hinweis "Oft länger gut":
Die Aktion von "Too good to go" soll die Verbraucher dafür sensibilisieren, eben nicht alles direkt wegzuwerfen, nur weil das aktuelle Tagesdatum zufällig irgendwo vor dem auf der Packung aufgedruckten Datum liegt. Die meisten Produkte haben keinen eingebauten Kalender und werden am Tag x schlagartig zur tödlichen Bio-Waffe.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist der Zeitpunkt, bis zu dem die Hersteller für die einwandfreie Qualität ihrer Produkte garantieren. Diese Zeiträume sind entsprechend bemessen. Ist dieses Datum erreicht, passiert erst mal – exakt gar nichts. Bis man etwas merkt, dauert es meistens eine Weile. Dabei funktioniert meine selbstgemachte Faustregel ganz gut: Ist ein Produkt laut Aufdruck "mehrere Wochen" haltbar, kann man das Datum problemlos ein paar Wochen überschreiben. Sind es mehrere Monate, fallen ein paar Monate über dem MHD nicht auf und bei allem, bei dem nur noch eine Jahreszahl steht, merkt man auch nach einem oder zwei weiteren Jahren keinen Unterschied.
Aber selbst dann werden die Sachen nicht gleich schlecht, zumindest stellen sie meistens aus mikrobiologischer Sicht keine Gefahr für den Verbraucher dar. Wenn eine solch gravierende Veränderung aufgetreten ist, merkt man es normalerweise, wenn man sich die Ware ansieht, an ihr riecht oder tatsächlich probiert. Dann bitte sofort in die Tonne. Das ist dann übrigens meistens keine Folge eines überschrittenen Haltbarkeitsdatums, sondern entsteht durch irgendwie geöffnete Behältnissen. Das betrifft dann sowohl angebrochene Verpackungen als auch solche, die beispielsweise eine Beschädigung (Luftzieher) haben.
Da man wirklich nicht für alle Produkte pauschal ein Schema-F liefern kann, bleibt nur der Verweis auf "schauen, riechen, probieren". Auch ohne giftig oder stark gesundheitsgefährlich zu werden, verändern sich viele Produkte einfach im Laufe der Zeit. Was noch "gut" ist, mag da sicherlich auch eine sehr subjektive Empfindung sein. Daher einfach mal ein paar Beispiele quer aus dem Sortiment:
Butter: Kann ranzig werden. (Wirklich ekelig, aber das schmeckt man auch rechtzeitig!)
Schokolade: Kann durch austretendes Fett oder Zucker unansehnlich werden, auch die sensorische Wahrnehmung kann dadurch beeinflusst werden. Solange sie nicht ranzig wird (Nussschokolade), passiert meistens nichts.
Alkoholpralinen: Können austrocknen. Pech gehabt.
Limonade in PET-Flaschen: Die Kohlensäure kann entweichen. Sprudelt dann einfach nicht mehr.
Schokoküsse: Werden im Laufe der Zeit immer zäher.
Speisezutaten, Nüsse: Alles mit Fett kann und wird ranzig werden.
Kekse: Werden härter / pappiger.
Chips: Werden pappiger.
Übrigens: Das Verbrauchsdatum ist gesetzlich sehr viel strenger regelt, diese Produkte dürften nach dem Datum nicht mehr veräußert werden! Aber auch da kann man mit Augenmaß viel sparen. Alle Produkte, die durchgegart (!) werden, sind meistens problemlos verzehrbar. Im schlimmsten Fall versaut einem ein verdorbenes Stück Fleisch das ganze Essen, wenn man plötzlich auf Stücken mit unerwünschtem "Hautgout" herumkaut, aber mehr passiert nicht. Bei zum Direktverzehr vorgesehenen Lebensmittel mit Verbrauchsdatum (z.B. geschnittene Salate, Hackepeter etc.) ist falsche Sparsamkeit übrigens nicht angebracht. Das kann auch immer gutgehen, denn auch diese Dinge haben keine eingebaute Uhr, sicherheitshalber entsorgt man diese Produkte aber spätestens am übernächsten Tag einfach pauschal.
Die Aktion von "Too good to go" soll die Verbraucher dafür sensibilisieren, eben nicht alles direkt wegzuwerfen, nur weil das aktuelle Tagesdatum zufällig irgendwo vor dem auf der Packung aufgedruckten Datum liegt. Die meisten Produkte haben keinen eingebauten Kalender und werden am Tag x schlagartig zur tödlichen Bio-Waffe.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist der Zeitpunkt, bis zu dem die Hersteller für die einwandfreie Qualität ihrer Produkte garantieren. Diese Zeiträume sind entsprechend bemessen. Ist dieses Datum erreicht, passiert erst mal – exakt gar nichts. Bis man etwas merkt, dauert es meistens eine Weile. Dabei funktioniert meine selbstgemachte Faustregel ganz gut: Ist ein Produkt laut Aufdruck "mehrere Wochen" haltbar, kann man das Datum problemlos ein paar Wochen überschreiben. Sind es mehrere Monate, fallen ein paar Monate über dem MHD nicht auf und bei allem, bei dem nur noch eine Jahreszahl steht, merkt man auch nach einem oder zwei weiteren Jahren keinen Unterschied.
Aber selbst dann werden die Sachen nicht gleich schlecht, zumindest stellen sie meistens aus mikrobiologischer Sicht keine Gefahr für den Verbraucher dar. Wenn eine solch gravierende Veränderung aufgetreten ist, merkt man es normalerweise, wenn man sich die Ware ansieht, an ihr riecht oder tatsächlich probiert. Dann bitte sofort in die Tonne. Das ist dann übrigens meistens keine Folge eines überschrittenen Haltbarkeitsdatums, sondern entsteht durch irgendwie geöffnete Behältnissen. Das betrifft dann sowohl angebrochene Verpackungen als auch solche, die beispielsweise eine Beschädigung (Luftzieher) haben.
Da man wirklich nicht für alle Produkte pauschal ein Schema-F liefern kann, bleibt nur der Verweis auf "schauen, riechen, probieren". Auch ohne giftig oder stark gesundheitsgefährlich zu werden, verändern sich viele Produkte einfach im Laufe der Zeit. Was noch "gut" ist, mag da sicherlich auch eine sehr subjektive Empfindung sein. Daher einfach mal ein paar Beispiele quer aus dem Sortiment:
Butter: Kann ranzig werden. (Wirklich ekelig, aber das schmeckt man auch rechtzeitig!)
Schokolade: Kann durch austretendes Fett oder Zucker unansehnlich werden, auch die sensorische Wahrnehmung kann dadurch beeinflusst werden. Solange sie nicht ranzig wird (Nussschokolade), passiert meistens nichts.
Alkoholpralinen: Können austrocknen. Pech gehabt.
Limonade in PET-Flaschen: Die Kohlensäure kann entweichen. Sprudelt dann einfach nicht mehr.
Schokoküsse: Werden im Laufe der Zeit immer zäher.
Speisezutaten, Nüsse: Alles mit Fett kann und wird ranzig werden.
Kekse: Werden härter / pappiger.
Chips: Werden pappiger.
Übrigens: Das Verbrauchsdatum ist gesetzlich sehr viel strenger regelt, diese Produkte dürften nach dem Datum nicht mehr veräußert werden! Aber auch da kann man mit Augenmaß viel sparen. Alle Produkte, die durchgegart (!) werden, sind meistens problemlos verzehrbar. Im schlimmsten Fall versaut einem ein verdorbenes Stück Fleisch das ganze Essen, wenn man plötzlich auf Stücken mit unerwünschtem "Hautgout" herumkaut, aber mehr passiert nicht. Bei zum Direktverzehr vorgesehenen Lebensmittel mit Verbrauchsdatum (z.B. geschnittene Salate, Hackepeter etc.) ist falsche Sparsamkeit übrigens nicht angebracht. Das kann auch immer gutgehen, denn auch diese Dinge haben keine eingebaute Uhr, sicherheitshalber entsorgt man diese Produkte aber spätestens am übernächsten Tag einfach pauschal.
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Kommentare
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Mitleser am :
Jain Mak am :
Roland am :
Da macht Englisch eben schon Sinn.
Wir sind nicht mehr 1960..
Anja am :
Raoul am :
Auch sollte es den Amis endlich verboten werden, Zeitgeist, Kindergarten, Waldsterben, Delikatessen und sonstigen Quatsch zu nutzen.
Alexander M. am :
SPages am :
Bei Antwort ja, haben es die Artikel schon fast in den Einkaufswagen geschafft. Die aufgedruckte Zahl ist mir eigentlich völlig egal.
Auch wenn ich es heute nicht mehr müsste, kann ich es aber irgendwie nicht lassen.
buntklicker.de am :
Sonstwer am :
Sieht man auch an Mineralwasser "Classic" und "Still" des gleichen Herstellers: Typischrweise hat Sitll bei Anlieferung ein kürzeres MHD.
Mit dem Plastikgeschmack bin ich mir nicht sicher: Kann es sein, dass die Kohlensäure den sonst nur überdeckt?
Panther am :
Zumal die Pfandetiketten oft so beschaffen sind, dass die Flaschen bei der kleinsten Abriebs-, Sonnen-, Kratzeinwirkung usw. usf. nur noch in der gelben Tonne entsorgt werden können. Ein äußerst einträgliches Geschäft bei dem im Vergleich zum Warenwert sehr hohen "Pfand".
true am :
Georg am :
Ich kaufe öfter mal Lebensmittel aus dem MHD Bereich,heute erst Bio-Hackfleisch Haltbar 9.05.21,wenn man die Dinge Zeitnah verwendet kann einem nichts passieren und anders schmecken sie meist auch nicht
Joerg am :
https://www.youtube.com/watch?v=qguDBXXOsWw
Raoul am :
Und erstaunlich, wie sich die Lebensdauer von Milch über die Jahre verbessert hat. Ich kann mich noch erinnern, wie vor ca. 15 Jahren die Milch teilweise bereits vor Erreichen des MDH sauer wurde.
Panther am :
Ulf am :
Gemeint war doch wohl sicher überschreiten im privaten Bereich, ich kann mir nicht vorstellen, dass Björn mit Stift in seinem Supermarkt Mindesthaltbarkeitsdaten verlängert...
Raoul am :
Da frage ich mich immer, wie man das früher mit den Butterfässchen hinbekommen hat, die ja zeitweise ewig rumstanden – auch das Auffüllen mit Salzwasser hat das Haltbarkeitsdatum anscheinend nicht signifikant über die Dauer eines Kühlschrankzyklus‘ verlängert.
„Schokolade: Kann durch austretendes Fett oder Zucker unansehnlich werden“
Nicht nur das. Probiert mal die Schukolade eines drei Jahre überfälligen Uberraschungseis. DAS schmeckt widerlich.
„Chips: Werden pappiger.“
Nicht jedoch die Bugels. Die bleiben auch nach einem Jahr geöffnet (!) herumliegen noch äußerst crunchy und schmecken wie am ersten Tag. Keine Ahnung, wie die das schaffen.
Klaus am :
Panther am :
kOOk am :
eigentlichegal am :
Ich hab einmal in einen echt alten Schokokuss gebissen. Das war so ne Mischung aus "An der zähen Masse ersticken" und "aus Ekel kotzen wollen"
PS: Das OTF vermisst dich
.hiro am :
.h
Frimiax am :
So kann ich weiter viele leckere Sachen zum reduzierten Preis kaufen.
Martin am :
Panther am :
Mr.Coolmay am :
Panther am :
Rhetorische Frage: Wer ist der heruntergekommen wirkende alte Mann im Bild? Muss der immer noch jede sich bietende Gelegenheit mitnehmen, um die spärliche Rente aufzubessern?