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Räumungsverkauf im Hellweg-Centrum

Beim Hellweg-Centrum hier in Bremen bin ich seit vielen Jahren treuer Kunde. Vor allem viele hunderte Meter Kabel aller Art, aber auch Werkzeuge, Maschinen und unzählige sonstige Dinge habe ich dort immer gerne gekauft. Für Außenstehende: Beim Hellweg-Centrum gab es für fast alle Gewerbetreibenden Material: Küchenausstattung, Dekomaterial, Arbeitsbekleidung, Friseurbedarf, Werkzeug, Farben, Kabel, Installationsmaterial, Gartenbedarf, Sanitär, Elektro, KfZ, Eisenwaren – kurz: Alles.

Bei Hellweg tick(t)en die Uhren auch immer irgendwie anders als woanders: Von den meisten Mitarbeitern wurde man, also ich zumindest, gleich geduzt (ähnlich wie bei uns hier), "gibt's nicht" gab es nicht und außerdem war Hellweg der einzige mir bekannte Ort, in dem wildfremde Leute im Aufzug mal miteinander geplaudert und nicht nur beschämt zu Boden geguckt haben.

Das ist nun alles vorbei. Seit einer Weile schon ist HC in finanziellen Nöten, es gab (glaube ich), mehrere Inhaberwechsel, es gab mehrere Versuche, den Verkauf neu zu strukturieren, zuletzt sogar durch die Freigabe für alle Kunden, also nicht nur Gewerbetreibende – geholfen hat alles nicht. Hart war vor allem auch dieser Teufelskreis, dass es ohne Ware keinen Umsatz gab und man ohne Umsatz keinen Nachschub bestellen konnte. Seit dieser Woche läuft der Räumungsverkauf und das dürfte dann wohl das endgültige Aus für Hellweg sein.

Sehr, sehr schade! Da wird sich eine große Lücke auftun. :-(

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Kommentare

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John Doe am :

Die leiden bestimmt darunter, dass dein Umbau größtenteils fertig ist.
Vielleicht einfach das Ding übernehmen?

Zeddi am :

Oh Nein, da hängen bei mir sogar Kindheits(!) Erinnerungen drann, war irgendwie immer etwas besonderes da einzukaufen.

Bin tatsächlich ein bisschen traurig, überlege einfach mal nur vorbeizufahren um nochmal die Erinnerungen aufzufrischen.

TOMRA am :

Interessante Kombination mit dem Transgourmet C+C unten drin. :-O
Quasi das "Einmal hin, alles drin!" für Gewerbetreibende. ;-)

Mel am :

Vielleicht ist das Geduze usw. gerade ein Grund für den Misserfolg?

Klara am :

Es handelt sich ja auch um exakt die selbe Kundengruppe ;-)

Hendrik am :

Ja, oder bei Apple. ^^
Denen gehts ja so richtig schlecht. :-D *Das war Ironie. Ich weiß, das klappt in diesem Blog nicht immer :-P *

Klara am :

Hellweg und Apple sprechen auch genau die selbe Zielgruppe an ;-)

Hendrik am :

Das machen sie schon, als vielleicht IKEA.

Jeder Selbstständige, der etwas auf sich hält, fast jeder mit ein paar Euro mehr in der Tasche, viele, viele Bildungsbürger kaufen bevorzugt Apple-Produkte. Das ist zwar das Klischee, welches am ehesten mit einem "Sie" assoziiert wird, aber so sehr gar nicht auf Titel und "Sie" bestehen.

Wobei man "assoziiert" betonen muss, denn die Erfahrung zeigt, dass vor allem die Unterschichten, ungebildeten und niedere abhängig Beschäftigte am ehesten auf ein "Sie" bestehen.
Je tiefer die Schicht und ungebildeter umso eher das "Sie".

Natürlich gibt es noch einige ältere Personen aus der "Oberschicht", bei denen das nicht gilt. Die sind noch vom ganz "alten Schlag", aber auch die sterben mehr und mehr aus.

Anonym am :

QUOTE:

Wobei man "assoziiert" betonen muss, denn die Erfahrung zeigt, dass vor allem die Unterschichten, ungebildeten und niedere abhängig Beschäftigte am ehesten auf ein "Sie" bestehen.
Je tiefer die Schicht und ungebildeter umso eher das "Sie".

Das halte ich aber für sehr weit hergeholt.

Klodeckel am :

Den Apple-Kram kaufen leider auch gerne Leute, die der Meinung sind, sich damit von der Unter- und Mittelschicht absetzen zu können. Halt ein Statussymbol, wie früher der Mercedes oder BMW.
Wer so was nicht nötig hat, macht sich bei mir automatisch sympatisch. Beispielhaft sei hier Björns Bloggeridol Udo Vetter genannt, der sich offen als Huawei-Smartphonebesitzer "geoutet" hat.

Holger am :

Es ist sachlich (!) sinnvoller, weniger statusbehaftete Marken mit besseren Specs zu erwerben - und die sind in einigen Fällen nicht minder teuer.

@Hendrik: Du wirst es nicht glauben, aber was habe ich schon "unterste Schichten" bis hin zu "reinen Sozialfällen" gesehen, die sich und ihre Kinder m Appleprodukten auf Mikrokredit- oder häufig auch "günstiger" Maximalgrundgebührenbasis ausstatten. Die Klischees der schönen Menschen aus der Werbung halten immer öfter keinem Vergleich mit der Realität stand.

Anonym am :

Nun ja, irgendwas scheint Apple aber trotzdem richtig zu machen, wenn ich regelmäßig das Herumgeheule von Android-Usern höre, dass App XYZ mal wieder nicht richtig funktioniert.

Maddin am :

Der Glaube an "seine" Marke lässt manche einfach verstummen. Es geht in die Richtung der Textil-/Schuhmarken, an denen man immer mehr sozial/geistig Minderbemittelte erkennt.

Holger am :

Was sind das denn für Milchmädchenwahrheiten?

John Doe am :

Glaube kaum es entsteht ein Versorgungsengpass in Bremen... dann wird eben online bestellt.

Gerade in Corona Zeiten absolut wichtig besser nicht raus zu gehen und unnötige Kontakte zu meiden, dies hilft Leben retten oder statt paar mal lokal mit Kontakt einkaufen kann man auch zu einer illegalen Party gehen, alternativ das Quiz mit dem Mitarbeiter hier spielen, und Spaß haben.

Michael K. am :

Ich habe an Hellweg aus den 1980er-Jahren auch schöne Kindheitserinnerungen. Das Problem bei Hellweg war, dass das klassische mehrstufige Vertriebssystem mit seinem Großhandel, insbesondere im Bereich Eisenwaren & Co. schon seit den 1990er-Jahren stirbt, siehe Unimet (gibt es auch nicht mehr). Hellweg hat den Einstieg in das Online-Business verschlafen, ebenso die Öffnung für neue Kundenzielgruppen viel zu spät angepackt. Na a und leere Regale aufgrund von Lieferstopp mangels Liquidität sind natürlich der Todesstoß.

Sehr schade, hätte Hellweg vor 15 Jahren auch nicht-gewerbliche Kunden aufgenommen, würde es vermutlich noch weitergehen.

Pepe am :

Die haben aber nix mit den Hellweg Baumärkten zu tun? Klingt ja nach einem coolen laden nur das mit dem Du würde mir persönlich jetzt nicht so gefallen...

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