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Reklamation zwei Tage alter Erdbeeren

Geschrieben von Björn Harste am
Bei einem Kollegen in der Spätschicht reklamierte ein Mann eine Schale Erdbeeren, die er "erst vor zwei Tagen" gekauft hatte und in der sich schon ganz viele gammelige Beeren befinden würden.

Ich zitieren an dieser Stelle mal das EDEKA-Expertenwissen: "Erdbeeren sind hochempfindliche Früchte, die sich nicht lange lagern lassen. Selbst im Kühlschrank bleiben die leckeren, aber sehr sensiblen Früchte nur etwa einen bis zwei Tage haltbar, bevor sie zu verderben beginnen. […] "

Es gab übrigens keine Gutschrift oder neue Ware. Selbst am nächsten Tag wäre eine Reklamation vermutlich in vielen Läden schon nicht mehr machbar gewesen, aber da hätten wir uns wohl sogar noch kulant gezeigt.

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Kommentare

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SPages am :

Wer zu dieser Jahreszeit (frische) Erdbeeren kauft und isst, der kaut auch gern auf Styropor rum. Erdbeeren sind was für den Sommer, da sind sich richt lecker.

Alexander M. am :

Da schreibt der Fachmann. Nicht.

https://www.regional-saisonal.de/saisonkalender-obst

Wir hatten hier übrigens die letzten Tage Temperaturen von über 25 Grad. Durchaus gutes Erdbeerwetter.

SPages am :

Hier gibts Schneeregen ;-) - also hier gibts Erdbeeren so mitte ende Juni bis anfang August. Durchaus möglich das es in anderen Regionen eher Erdbeeren gibt. Okay, habe das ganze vielleicht etwas verallgemeinert.

Habakuk am :

Also bei uns gibt es frische Erdbeeren auf den Feldern. Und die schmecken hervorragend; ganz bestimmt nicht nach Styropor.

Allerdings bevorzugt am Tag des Pflückens.

Wupme am :

Seltsam die von den Bauern hier in der Vorderpfalz schmecken lecker.
Heute erst bei Bad Dürkheim wieder welche vom Bauer gekauft.

Kunde am :

Nicht dass ich das bereits ausprobiert hätte, aber Aldi Süd wirbt z.B. damit: "Lebensmittel können Sie bei uns jederzeit und ohne Kassenbon umtauschen. Für alle anderen Produkte gilt eine zweimonatige Rückgabefrist gegen Vorlage des Kassenbons." Einen Ausschluss von pelzigen Erdbeeren kann ich da nicht erkennen.

Hdhdjd am :

Bei Aldi sind die Margen etwas höher, die können es sich im Gegensatz zu Rewe oder Edeka leisten.

Erwin Kasuppke am :

"Jederzeit" ist ja mal ne mutige Aussage.

"Guten Tach, ich habe hier vor einem halben Jahr diesen Räucherlachs gekauft. Der taugt nix mehr!"

Roland am :

Im Kleingedruckten dürfte durchaus deutlich "innerhalb der Verbrauchsfristen" oder sonst was lustiges stehen :-)

John Doe am :

Naja, früher dachte man der Kunde ist König bei den Premium Händlern oder auch beim selbstständigen Kaufmann - wer kauft schon beim Discounter. Heute scheint es umgekehrt, Qualität stimmt beim Discounter und der Kunde ist hier König. Beim traditionellen LEH liebt man vielleicht die Lebensmittel, aber den Kunden eher nicht - der muss nur ausgepresst werden.

Jan am :

Manch kleiner Selbständiger hat es eben noch immer nicht begriffen, dass das kleinspurige Beharren auf dem Kleingeld oft deutlich mehr Schaden als eine wirkungsvolle Geste mit sich bringt.

Alexander M. am :

Manch kleiner Selbständige setzt im Gegensatz zu den Filialleitern bei den Disountern oder Regiemärkten sein eigenes Geld ein und sieht es daher schlichtweg nicht ein, sich verarschen zu lassen.

John Doe am :

Naja, ist halt die Frage wer hier wen verarscht. Habe auch schon zu oft im Laden verdorbene Produkte gesehen oder welche gekauft und das leider erst zu Hause gemerkt (bin deswegen aber noch nie sofort wieder in den Laden gelaufen bzw habe mir noch nie die Mühe gemacht überhaupt verdorbene Lebensmittel zurück zu geben).

Alexander M. am :

Wenn der Kunde selbst schon sagt, dass er die Erdbeeren - also ein leicht verderbliches Gut - schon "vor zwei Tagen gekauft" hat, dann ist das sein Problem. Das bedeutet dann wohl, dass er sie zwei Tage nicht geprüft hat. Bei einem solch verderblichen Gut wäre das ggf. direkt daheim zu kontrollieren, DANN würde ich als Händler akzeptieren, dass hier eine Erstattung korrekt wäre. Aber Erdbeeren sind leicht verderbliche Ware, da kann binnen zwei Tagen viel mit passieren.

Mokantin am :

Der Umgang mit einer Reklamation bietet die Chance, dem Kunden ein positives oder negatives Erlebnis zu verschaffen.

Kein Umtausch: Kunde ist enttäuscht, denkt "Scheiß Laden" und erzählt das weiter, und zwar seine Sicht: Laden verkauft verfaultes Obst und ist zu geizig zum Umtausch.

Umtausch: Erwartung ist erfüllt.

Umtausch und eine zweite Schale Erdbeeren gratis dazu: "Boah, so ein toller Laden" und erzählt auch das weiter.

Billiger lässt sich Kundenbindung nicht erreichen, teurer kann eine Verweigerung nicht sein.

Hans am :

Wird das nicht schon ganz zu Beginn irgendeiner kaufmännischen Ausbildung gelehrt?

Ehrlicher Gedanke: Wenn ein Laden schon zu geizig für SOWAS ist, dreht er einem auch ohne Wimpernzucken jeden verdorbenen Krempel an.

Pfennigfucher am :

Würde grundsätzlich kundenfreundliches Handeln bei Beschwerden als Marketingmaßnahme überhaupt mehr als 300 EUR im Monat kosten?

Man darf sich nicht wundern, wenn die Ware dann eben im Laden vergammelt und die Umsätze langfristig in den Keller gehen.

Nachbarn am :

Eigentlich ist Björn ganz kulant.
Manchmal macht auch der Ton die Musik.
Wer weiß, wie der Kunde aufgetreten ist...

Bernd am :

Eigentlich nicht.

Eigentlich denke ich, ein empörter Kunde wäre hier noch wesentlich mehr ins dunkle Licht geschoben worden.

Geht es eigentlich um Erdbeeren aus dem Samstagabend-Resterauskloppen zu ein paar Cent oder wird so rechthaberisch mit Kunden umgegangen, die das Gammelobst sogar zum vollen Preis erworben haben? Eigentlich muss schon ein triftiger Grund vorliegen, wenn Kunden im Lebensmittelhandel wegen Gammelersatzes "betteln" (leider, möchte man bei einigen Händlern meinen).

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