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Gedanken zur aktuellen Situation

An der Kasse hat ein Kollege einen Stammkunden gefragt, warum er Produkt xyz nun gleich sechs Mal gekauft hat. Antwort: "Die kaufen alle wie verrückt, wer weiß, ob ich davon noch was bekomme, wenn ich es brauche."

Das wird zur selbsterfüllenden Prophezeiung. So denken alle / viele und dadurch entstehen genau diese Lücken, vor denen sich die Leute so fürchten.


Später habe ich mit einem anderen Stammkunden über die momentane Lage und den irren Andrang auf die (Lebensmittel-) Geschäfte geredet. Auch hier ist unglaublich viel los, die Regale sind zu großen Teilen leer und wir kommen mit dem Nachschub nicht hinterher. Die Situation hinterlässt bei mir als Einzelhändler sehr gemischte Gefühle.

Einerseits ist es unglaublich genial, diesen Trubel hier im Laden zu haben. Die Kasse klingelt und dass hier überhaupt so ein Potential in der Fläche steckt, macht einen schon glücklich. Der monetäre Ansatz ist klasse und das hat ja auch noch weitreichendere Folgen: Wir brauchen mehr Personal, ein paar mehr Leute haben dadurch also schon einen neuen Job.

Andererseits ist es irgendwie komisch. Siehe oben die selbsterfüllende Prophezeiung. Muss das sein, dass man sich mit Vorräten eindeckt, als gäbe es kein Morgen mehr? Muss man sich um Grundnahrungsmittel prügeln? Es ist ja nicht so, dass es nichts mehr gibt. Es wird momentan durch das Verhalten der Leute nur sehr sonderbar verteilt.

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Kommentare

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-thh am :

Und auch für den Einzelhändler hat der jetzige Run jedenfalls auf die halbaren Lebensmittel die Kehrseite, dass später entsprechende Umsätze ausbleiben, weil Vorräte aufgebaut wurden, die erst einmal verbraucht werden müssen.

Anonym am :

Achja, die "gute" alte Bullenpeitsche

Butterkarte am :

Man kann, wenn man es denn will, das Problem nur auf eine Weise lösen: Die Regierung muss Lebensmittelkarten ausgeben, die die Nachfrage rationieren / rationalisieren. Dann wird jeder Bürger in eine Klasse eingeteilt, die einen bestimmten Bedarf gerechtfertigt den er einkaufen darf und mehr gibt es halt nicht.

Das könnte man zumindest mal für die Renner machen, z.B. Mehl, Reis, Nudeln, Toilettenpapier, etc. Den Rest kann man ja außen vor lassen. Das würde übrigens auch das Personal schützen, selbstauferlegte Beschränkungen gegen aggressive - oft "Leute die noch nicht so lange hier sind" - zu verteidigen. Man erlebt das die Tage immer wieder, egal in welchem Laden, dass lautstarke türkische Matronen oder gelbehaarte Jungmänner im Trainingsanzug mit 3-Generation-Migrationshintergrund das Personal wie Dreck behandeln, nur weil diese an der Front stehen und die Beschränkungen an der Kasse durchsetzen müssen. Die Arbeitgeber haben hier auch eine Fürsorgepflicht, wollte ich nur mal dran erinnern. Security sieht man nach wie vor wenig, auch weil sich die Security häufig aus der letztgenannten Gruppe rekrutiert.

Michael am :

Lebensmittelkarten? Geht da nicht was digitales auch? Wo doch die eGK, das beA usw so erfolgreiche Projekte sind....

Helmut am :

Lebensmittelkarten?! Du tickst ja wohl nicht richtig. Mit so einem Quatsch versetzt man das dumme Herdenvieh noch mehr in Panik.

Butterkarte am :

Das gilt nur, wenn es Lebensmittelkarten und leere Regale gibt. Wenn der Mechanismus funktioniert, erzeugt er Ruhe und keine Panik.

Wenn er aber nicht funktioniert, dann ist es offensichtlich, dass es Problem höherer Ordnung als "Hamsterkäufe" gibt, nämlich einen Abriss der Lieferketten.

TheM am :

Das Schlimme ist ja, ich habe noch nix davon gehört, dass irgendein Lebensmittel schon "knapp" wäre....Egal von welcher Supermarkt Gruppe irgendein Verantwortlicher gesprochen hat über die momentane Situation war der Tenor...die Hauptläger sind voll...die Verteilung an die einzelnen Standorte benötigt nur mehr Zeit oder ist nicht sofort zu sehen, da Produkte wieder schnell abverkauft werden.

Wenn jetzt in den Medien wäre, dass Supermärkte auch dicht machen müssen ( was ja, wenn man sich die Lockerung der Sonntagsöffnung anschaut eher im Gegenteil so ist) würde ich ja vlt noch verstehen, dass die Leute mehr kaufen.

Verstehen kann ich auch die gefährdeten Personengruppen ( egal ob alt oder jung) und die älteren Mitbürger. Dass diese dann lieber 3 statt 1 Packung Nudeln kaufen und vlt 2 Packs Klopapier statt 1 .
Verstehe ich alles....Aber was will man bitteschön mit dem Wagen voller Mehl oder Klopapier. Man bekommt ja auch im Regelfall bei Corona kein Durchfall.

Wenn der restliche große Anteil der weniger gefährdeten Leute ganz normal weiter einkaufen würde wie sonst auch...Der Singlehaushalt dann im Regelfall also wohl mehrfach in der Woche kleinere Mengen und die Famile vlt 1 mal die Woche etwas mehr wäre das wahrscheinlich alles gar nicht so schlimm, wie es sich jetzt irgendwie entwickelt die letzten Tage.

Man darf das ganze Thema Corona sicherlich nicht runterspielen, man muss aber auch gleichzeitig nicht übertreiben und Angst haben über Wochen hinweg nicht raus gehen zu dürfen.

Andreas am :

Es ist allerdings auch deine Verantwortung, wenn auch (noch) nicht im juristischen Sinne, auf die Abgabe von haushaltsüblichen Mengen zu achten.

Märkte wie dm sehen eine haushaltsübliche Menge bei 3 Stück, daran könntest du dich auch orientieren.

Amsel am :

Ja, der deutsche Michel, so is(s)t er halt. Und das Drama kommt ja erst noch, wenn zu den derzeitigen Einkäufen die Feiertage + Wochenende dazu kommen, wie am 10.04. bis 13.04. Na da geht es erst los.

Roland am :

Bis dahin dürfte das System ohnehin komplett zusammengebrochen sein..

Mitesser am :

Gerade so Dummschwätzer wie du sind der Grund für Hamsterkäufe.
Gar nix bricht zusammen.
Außer der DAX. Aber der erholt sich auch wieder.

Marko am :

Das hat nichts mit "deutsch" zu tun - die Bilder/Videos aus den USA/Asien/Australien/Südamerika sind teilweise noch viel schlimmer. Bei uns geht das noch recht gesittet ab...

Das macht es nicht besser - aber es ist eben auch kein "deutsches" Problem.

Christelle am :

jaja, der deutsche Michel. Hamsterkäufe sind in anderen Ländern ja komplett unbekannt. Kleiner Tipp: Mal die Augen aufmachen und sich informieren was gerade weltweit so abgeht.

Kevin am :

Ich würde ja die Preise mal eben um 30% erhöhen, die Leute würden trotzdem kaufen!

Offtopic am :

Off-Topic: Ernsthaft, 592 Tage Countdown?

Pepone am :

Das hat sich doch in ein paar Tagen eh beruhigt. War bei mir in Italien auch so. Ein paar Tage haben die Leute wie bekloppt eingekauft. Ich habe zu Hause entspannt gewartet und bin dann 2 Tage später bei Lidl einkaufen gewesen. Nichts los und bis auf ganz wenige Ausnahmen alles wieder in ausreichender Menge vorhanden. Gestern dann nochmal die Gelegeneheit gehabt und in einem großen Einkaufscenter mit großem Supermarkt (Auchan, Dimension wie ein großer Realmarkt) gewesen. Dort war regelrechter Totentanz, Personal auch massiv zurückgefahren. Ist doch klar, die Leute sollen nicht mehr raus, haben Essen ohne ende gebunkert, also ist erstmal kein großer Bedarf da. Nächste Woche kannst Du Dich darauf einstellen Überstunden abzubauen.

Engywuck am :

So habe ich auch gedacht. Aber ringsum sind jetzt schon zwei Wochen am Stück Klopapier komplett (oder fast komplett, zwei Pack Marke "Öko Schleifpapier" zählen nicht, die lasse ich für Leute, die es *dringend* brauchen) ausverkauft, teilweise auch Taschen- und Küchentücher. Von Reis und Nudeln gibt es auch meist nur noch "Öko superteuer", Milchreis und "Dinkel wie Reis".

Und jetzt hat auch noch unsere Kantine überraschend zugemacht, d.h. ich *muss* jetzt selber Lebensmittel kaufen. Bei leeren Regalen, und wenn es heißt "nur nicht oft einkaufen, zur Verringerung der Kontaktmöglichkeiten". Also selten und viel. Das war ja früher auch eine Entzerrung: wenn die Leute nur das einkaufen, was se für zwei Tage brauchen kann der Supermarkt einfacher wieder auffüllen...

Madner Kami am :

Das Problem sind die Hamsterkäufe von vorne bis hinten. Die normale Versorgung wäre absolut sichergestellt, aber sobald ein signifikanter Teil der Kundschaft anfängt nicht etwa eine Packung Klopapier zu kaufen oder wegen der eventuellen Quarantäne eben mal zwei um auf Nummer sicher zu gehen, sondern das Zeug Körbeweise gekauft wird, hat man ein massives Problem und das wegen:

A) Die Lieferanten und Produzenten sind auf die Warenabsatzmasse nicht eingestellt und können schlichtweg nicht reagieren, zum einen weil Personal fehlt (wo soll es über nacht her kommen) und zum anderen weil man nicht mal über Nacht noch eine Produktionsstrecke für xyz hochziehen kann, die man vielleicht für zweidrei Wochen braucht.

B) Dadurch, dass Hamsterkäufer die Ware in Masse abschöpfen, werden andere bislang Nochnichthamsterkäufer praktisch dazu gezwungen zu hamstern, weil man ja eben nicht weis, wann dann mal wieder die Ware da ist (wegen A).

Gerade B ist ein massiver selbstverstärkender Effekt, weil am Ende wirklich jeder anfangen *muss* zu hamstern, weil man sich drauf verlassen kann, dass im entscheidenden Moment die Ware dann eben nicht da sein wird. Hamsterkäufer zwingen anderen Käufer absurde Reserven anzulegen.

Dr. Freud am :

Befeuerst du diese Nummer nicht hier gerade selbst:

https://www.shopblogger.de/blog/archives/23501-Der-Schatz!.html

jaja...ist Ironie...weiß ich....aber andere nicht unbedingt.

#my2cents

Kopfschütteln am :

Das ist auch eine Epidemie- kaufen, kaufen und danach horten. Viele fangen bestimmt mit kiloweise Mehl nichts an.
Ich hoffe nur das bald alle Kühlschränke und Vorratskeller gefüllt sind und für die armen Angestellten von Lebensmittelmärkten wieder Normalität eintritt und wir wieder einen NORMALEN HÖFFLICHEN TON lernen!!

Heini am :

Grenzen dicht,
Regale leer,
Willkommen in der DDR

Santino am :

Warum beschränkst du den Einkauf nicht auf handelsübliche Mengen?

Ich habe mittlerweise jede Achtung vor euch asozialen Pfeffersäcken verloren.

Umsatz um jeden Preis?

Anonym am :

Niemand zwingt die Kunden, irgendetwas zu kaufen. Weder in "haushaltsüblichen Mengen" noch in Massen. Warum also "Umsatz um jeden Preis"? Björn zieht niemanden über den Tisch!
Und was die Abgabe der "haushaltsüblichen Mengen" angeht: ich war für ebendiese Menge am Samstag in 4 verschiedenen Läden auf der Suche nach Mehl - nicht als Corona-Reserve, sondern weil meine Kids einen Smarties-Kuchen backen wollten. In allen 4 Läden war Mehl komplett weg. Und rate mal: alle diese 4 Läden hatten die gesamte Woche über den Verkauf von Mehl auf 2kg pro Kunden beschränkt! Da gingen die Kunden dann halt mehrfach rein oder in einer Familie kauften gleich 2 oder 3 Leute je 2kg Mehl und so hat man ganz schnell seinen Hamsterkauf trotz Beschränkungen erledigt.
Toilettenpapier war dort übrigens teilweise auf eine Packung (bzw.8 Rollen) pro Kunde beschränkt. Das gab es aber weder am Mittwoch noch am Samstag. Laut Marktpersonal gab es aber am Dienstag und Freitag die übliche Menge per Lieferung.

Pepone am :

Voll schlau, das sind genau die Situation, bei welchen sich der Virus gut verbreiten kann....Ich kann nur den Kopf schütteln. Bei mir in Italien ist schon seit etlichen Tagen der Zugang beschränkt und Familieneinkauf verboten. Maximal 2 Personen im Auto, einer vorn, einer hinten.

Fiolor am :

...Familieneinkauf verboten. Maximal 2 Personen im Auto, einer vorn, einer hinten...

Italienischer Schwachsinn! Wenn das ihre Massnahmen sind, dann erklärt das einiges!

Hanni am :

Was bist Du denn für ein Spaßvogel?

Ben am :

Kapitalismus um jeden Preis.

Dagobert am :

Hat denn jemals eine andere Wirtschaftsform funktioniert?

Helmut am :

Es steht dir frei, Deutschland zu verlassen und in ein Land auszuwandern, in7dem Sozialismus herscht.
Kuba soll ganz schön sein

Tim aus Baden am :

Extremer Populismus löst in beiden Richtungen nichts. Halten wir fest, dass "Der Markt regelt das das." allein nicht zum Wohle der Allgemeinheit funktioniert.

Anonym am :

Vielleicht ist das Wohl der Allgemeinheit ja einfach nur keine gute Maßgabe für irgendwas.

Vielleicht ist Covid-19 ja die große Auslese, die Alte, Dumme und Faule wegrafft.

Alauner am :

Genau, hauptsache die Kasse klingelt. m(

Klodeckel am :

Die Leute haben jetzt offenbar auch Angst vor Ausgangssperren und Lieferengpässen. Anders ist es nicht zu erklären, dass jetzt auch die Kühlregale mit Fleischwaren leergekauft sind.

Und was das Klopaper betrifft, wird sich so mancher, der zum ersten Mal feuchtes Klopapier aus lauter Verzweiflung gekauft hat, noch wundern. Als Erstreinigungsmittel nach dem großen Geschäft taugt das nämlich nicht gerade. Aner die Idioten haben am Ende halt alles gekauft, wo Toilettenpapier draufstand.

Arno Nym am :

Und hier sitze ich als Mitarbeiter im Gesundheitswesen und kann von Glück reden, dass ich heute mal weniger Überstunden als gestern und vorgestern machen konnte. Geholfen hat's nix, denn die Geschäfte waren wieder mal wahlweise zu oder die Hamster hatten zugeschlagen.
Währenddessen sitzen x Leute zwangsweise zu Hause und können sich die Zeit nur damit vertreiben, am Fenster drauf zu lauern, wann der Supermarkt gegenüber die nächste Klopapierlieferung bekommt...

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