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Flaschenpest

Seit einer Weile ist auch hier im Raum Bremen ein "Sofortlieferdienst" für Getränke verfügbar, bei dessen weiß-grün-pupurfarbenen Kleintransportern ich mittlerweile immer rot sehe. Das hat übrigens ausdrücklich keine geschäftlichen Gründe, denn ich nehme den Lieferdienst nicht als Konkurrenz wahr, zumal wir ja unseren eigenen Lieferservice ohnehin vor zwei Jahren eingestellt haben.

Viel mehr schüttle ich mit aller Regelmäßigkeit über die Fahrer dieses Unternehmens den Kopf und frage mich, ob es überhaupt eine Voraussetzung für den Job ist, einen Führerschein zu haben. Wege blockieren, illegal abbiegen, rote Ampeln überfahren … Machen andere Verkehrsteilnehmer zwar auch, aber die tragen dabei nicht so offensichtlich ihre Firma zur Schau. Andererseits wird man als erfahrener Radfahrer ja mittlerweile dank der markanten Fahrzeuge schon früh vor gefährlichen Situationen gewarnt. :-D

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Kommentare

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Anonym am :

Ganz einfach: Stress und Druck von oben, alles und jeden schnellstmöglich beliefern zu müssen.

John Joe am :

Tja, die versprechen Lieferung innerhalb von 120 Minuten. Wenn ein Fahrer gerade noch unterwegs ist, zurück zum Depot muss, Beladen und dann 2-3 Kunden oder mehr anfahren muss, dann bleibt manchmal eben keine Zeit, sich an Regeln zu halten.

Nicht der Andere am :

Lieferdienste fühlen sich wie Taxen und Paketdienste eben nicht an Recht und Gesetz gebunden.

Sven am :

Kann ich von deren Frankfurter Kollegen nicht behaupten. Zweimal habe ich mich beliefern lassen, zweimal hat der Fahrer vorm Haus ordentlich geparkt. Habe auch bewusst im Stadtverkehr noch keinen gravierenden Verkehrsverstoß gesehen. Allerdings: das Lieferzeitfenster haben die bei mir nicht eingehalten.

Raoul am :

[Pastewka]Soooo![/Pastewka]

Sebastian Semiller am :

[DeFunes] Oh! [/DeFunes]

Paterfelis am :

[Homer Simpson]Bier[Homer Simpson]

Arne am :

Auch hier in Hamburg habe ich sie schon negativ wahrgenommen. Gerade passionierte Radfahrer wären ja aber prädestiniert als Kunden für Getränkelieferungen. Aber dieser Aspekt ist sicherlich dem einzelnen Fahrer nicht bewusst.

wupme am :

Er ist ihnen vielleicht auch völlig egal.

CeKa am :

Nun ja, ich neige bei so etwas zur Ironie.

Die Fahrer eines werbegeschmückten Fahrzeug fielen mir auf dem Weg zur Arbeit durch ihre Fahrweise negativ auf. Also schrieb ich eine Mail an die Firma, dass deren Wagen mit dem Kennzeichen ..... ganz offensichtlich dringend in die Werkstatt müsse. Denn es würden anscheinend weder der Tacho, noch die Blinker, geschweige denn die Durchsichtigkeit der Windschutzscheibe funktionieren. Zudem wäre die fahrende Person fortwährend durch ein im Fahrgastaum lose herumliegendes Smartphone abgelenkt.

Wie sonst könne ich mir die überhöhte Geschwindigkeit, das ausbleibende Blinken, den geringen Abstand zum voranfahrenden Fahrzeug und die andauernde Nutzung des Handys erklären. So etwas macht doch wohl kein Mensch absichtlich.

Tja, kurz darauf war das Fahrzeug nicht mehr im Straßenverkehr zu sehen. Scheint also gewirkt zu haben. 8-)

Eichelseer am :

Es gibt eben auch AN, die unter Leistungsdruck stehen. Und sich nicht für vergleichsweise viel Geld die Eier mit Blogschmieren schaukeln können.

Christine Lohr am :

Die Zentrale von Flaschenpost liegt etwa 200m Luftline von meiner Wohnung entfernt. Die Fahrer sind mir auch schon mehrfach negativ aufgefallen und fahren gerne Rennen gegen ihre Kollegen. Auffällig oft dröhnt aus diesen Fahrzeugen ohrenbetäubend laute Musik, die eine akutische Teilnahme am Straßenverkehr unmöglich macht. Da könnte ein Feuerwehrwagen mit Martingshorn direkt hinter dem Auto stehen, wie würden es nicht hören.

Neben der Flaschenpostzentrale ist PicNic angesiedelt. Die Fahrer heizen mit ihren Elektrowägelchen auch gut, was aber eher niedlich ist, da die Lieferwagen eher schmal und hoch sind.

janxb am :

Wie lustig, ich kann euch mal einen Blick aus der anderen Perspektive liefern: Seit ein paar Monaten fahre ich neben meinem Vollzeit-Job zusätzlich auf 450€ Basis für die Flaschenpost. Ich versuche natürlich, soweit es geht regelkonform unterwegs zu sein. Wo das manchmal nicht gelingt, ist das Parken beim Kunden. Aber auch da versuche ich, möglichst niemanden zu behindern. Auch die anderen Fahrer, die ich im Lager kennen gelernt habe, gehen natürlich nicht optimal mit den Fahrzeugen um, allerdings hält sich das alles noch im Rahmen. Ein Rennen oder absichtliches Fehlverhalten habe ich noch nicht beobachtet. Es wäre schade, wenn ihr anhand einiger Negativbeispiele die gesamte Belegschaft oder sogar das ganze Unternehmen verurteilt. Außerdem ist es tatsächlich so, dass die Touren teilweise sehr knapp geplant sind, sodass man sich auch nicht unendlich viel Zeit lassen kann..

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