Essen, Bremen und der Preis
Mit hunderten Traktoren wurde gestern "unser" EDEKA-Lager in Wiefelstede blockiert. Auslöser für diese Proteste war wohl augenscheinlich die Aussage: "Essen hat einen Preis verdient: den niedrigsten."
So passiert es, wenn man in wildem Aktionismus handelt. Mit "Essen" waren nämlich nicht Nahrung oder Lebensmittel allgemein gemeint, die es zu verramschen gilt, sondern die Gemeinde im Landkreis Cloppenburg. Wer das jetzt nur für eine faule Ausrede halten sollte, liegt nachweislich falsch. Diese Werbung ist auf viele Orte im Absatzgebiet individualisiert worden und auch ich habe hier zum Beispiel einen Aufkleber mit dem Text, was für eine riesige Überraschung, "Bremen hat einen Preis verdient: den niedrigsten."
Guckt euch doch in der Handelslandschaft um: Gerade die vielen privaten Kaufleute der EDEKA (und fairerweise auch die der REWE) sind die, die am meisten regional und eben mit den teilweise kleineren Landwirten aus ihrer Region zusammenarbeiten – und nicht gegen sie. Da können sich die großen Filialisten noch so sehr bemühen, so viel Individualität werden sie nicht erreichen.
Also, liebe Landwirte: Kühlt euer Mütchen nicht an uns. Das frustriert nur gegenseitig.
So passiert es, wenn man in wildem Aktionismus handelt. Mit "Essen" waren nämlich nicht Nahrung oder Lebensmittel allgemein gemeint, die es zu verramschen gilt, sondern die Gemeinde im Landkreis Cloppenburg. Wer das jetzt nur für eine faule Ausrede halten sollte, liegt nachweislich falsch. Diese Werbung ist auf viele Orte im Absatzgebiet individualisiert worden und auch ich habe hier zum Beispiel einen Aufkleber mit dem Text, was für eine riesige Überraschung, "Bremen hat einen Preis verdient: den niedrigsten."
Guckt euch doch in der Handelslandschaft um: Gerade die vielen privaten Kaufleute der EDEKA (und fairerweise auch die der REWE) sind die, die am meisten regional und eben mit den teilweise kleineren Landwirten aus ihrer Region zusammenarbeiten – und nicht gegen sie. Da können sich die großen Filialisten noch so sehr bemühen, so viel Individualität werden sie nicht erreichen.
Also, liebe Landwirte: Kühlt euer Mütchen nicht an uns. Das frustriert nur gegenseitig.
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Kommentare
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Hendrick am :
Ob da jetzt Essen, Bremen oder welche Örtlichkeit auch immer steht, Edeka möchte den niedrigsten Preis für seine Kunden herausholen.
Sicher wird es richtig sein, daß Essen nicht "das Essen" ist, aber der Hintergrund bleibt doch derselbe. Oder?
Vielleicht kapier ich es aber einfach auch nur nicht.
Immer wieder gerne aufgeführt in diesem Zusammenhang:
Der Franzose fährt mit seiner Schrottkarre zum Feinkost und kauft hochwertige Lebensmittel, der Deutsche mit nahezu neuem Fahrzeug zu Aldi und kauft "billig".
Hendrick am :
Natürlich träfe Dich diese Kampagne, sollte sie so gemeint sein, wie ich das verstehe, Dich und viele Deiner Kollegen zu unrecht!
so geil am :
Matthiasausk am :
War übrigens gestern Mittag auch umfangreich im ZDF zu sehen.
Auf der einen Seite mit Lebensmittelliebe und gleichzeitig mit billig zu werben ist schon sehr Diskrepanz. Die Marketingleute gehören geteert, gefedert und aus der Stadt gejagt.
Theo am :
Matthiasausk am :
Wirtschaftlich zugrunde gehen: darf der Bauer gerne.
Sich beim Verursacher wehren: darf er nicht.
Ich glaube, ich muß wirklich nach Frankreich auswandern, alten Citroen hab ich ja schon ...
EDEKA hat übrigens wohl besser verstanden als Du ...
(Erpressung ist es übrigens eher nicht, möglicherweise eine Nötigung ... oder ein Hausfriedensbruch.)
Theo am :
Das ganze System ist aus dem Ruder gelaufen. Lebensmittel sollten das kosten, was die Produktion kostet. Ohne Subventionen. Und Überproduktion sollte erst recht nicht belohnt werden.
Thilo am :
Lebensmittelpreise in Verbindung mit "niedrigst" "billig" "günstig" hinterlassen bei mir immer ein Zweifel an Fairness ggü. dem Erzeuger, der Tierhaltung, der Umwelt...
Preiswert ist da ein viel besseres Wort; das, was man kauft ist den Preis wert; also weder wird der Kunde abgezockt noch das Produkt unter Wert verkauft. Also genau dass, was mMn die Grundlage eines jeden Geschäfts sein sollte (und leider schoin lange nicht mehr ist, seit so ziemlich alles als Spekulationsobjekt herhalten muss, um den Heuschrecken die Taschen zu füllen...)
Anonym am :
Es gilt halt noch immer: die meisten wollen nicht in Dortmund leben sondern essen.
Oliver am :
Nordharzer am :
Oliver am :
Any News are good News!
Andi am :
Robert Stiller am :
Wenn die Handelskonzerne sagen, die Milch muss um 5ct pro Liter billiger werden, rate mal wer am Ende 5ct weniger verdient. Ganz sicher nicht Spar, Edeka, Aldi oder Rewe. Denn die listen die Molkereien, die da nicht mitziehen wollen ganz einfach aus. Und die Molkereien ihrerseits drücken den Preis bei den Lieferanten, denn was sollen die schon groß machen? Die Milch selber trinken?
Kann sich noch wer an die "Butterknappheit" von 2017 erinnern? Als die Preise für Butter plötzlich nach oben geschossen sind. Glaubst du wirklich ein Bauer hätte damals für die produzierte Milich auch nur 1ct mehr bekommen? Nein. Diese satten Preiserhöhungen hat sich der Zwischenhandel (und damit meine ich explizit nicht die selbständigen Einzelhändler wie dich) einverleibt. Das einzige was die Bauern abbekommen haben, war der Unmut der Leute. Und so plötzlich wie die Knappheit gekommen ist, war sie dann auch wieder vorbei. Kurz darauf war Butter wieder auf Normalniveau und bei manchen Handelskonzernen sogar extra verbilligt.
Robert Stiller am :
Theo am :
Santino am :
Mit tausenden Treckern, von uns allen bezahlten Spritermäßigungen die Luft zu verschmutzen, den Verkehr behindern, unser Trinkwasser verseuchen, die Insekten ausrotten...
... wenns so schlimm ist, sollen die auf Altenpfleger umschulen.
Robert Stiller am :
Wenn die Leute bereit sind, entsprechende Preise für die Lebensmittel zu bezahlen, gehen die Bauern auch gerne mit der Harke auf die Felder und bringen die Ernte mit der Pferdekutsche zum Händler. Aber dann solltest du dich erst recht nicht über die Verkehrsbehinderung aufregen. Und auch nicht darüber, dass du womöglich garnichts zu essen bekommst, den 80Mio Deutsche werden sich auf diese Art und Weise nicht ernähren lassen.
Und die Spritpreisermäßigung berücksichtigt jenen Faktor der Mineralölsteuer, der für den Ausbau und die Instandhaltung des Straßennetzes verwendet wird. Denn im Gegensatz zu deinen Behauptungen bewegen sich Traktoren nämlich großteils abseits von Straßen und behindern den Straßenverkehr eigentlich kaum. Aber mir ist schon klar, dass es für manchen Autofahrer durchaus eine Zumutung ist, wenn sie mal eine Minute hinter einem Traktor herfahren müssen ...
eigentlichegal am :
Den Bock geschossen hat hier eindeutig Edeka, die den Slogan hirnlos durchgewunken haben, ohne sich Gedanken darüber zu machen, dass das im Einzelfall eine völlig andere Bedeutung bekommen kann.
"Was mit einem Stadtnamen funktioniert, muss auch mit allen anderen funktionieren" ist halt naheliegend gedacht, aber halt falsch.
Spätestens dadurch, dass auf der gleichen Seite auch "Wir (herzchen) Lebensmittel" steht muss sich nun ja wohl wirklich niemand darüber wundern, dass das anders aufgefasst wird.
Ist ja nun auch nicht so, dass das Thema Lebensmittelpreise kein aktuelles Thema in der Gesellschaft ist.
Wer das durchgewunken hat, hat gepennt!
Fred Feuerstein am :
Merke: Edeka und Agrarlobby haben ihr Ziel der Aufmerksamkeit um jeden Preis (sic!) treffsicher erreicht.
Robert Stiller am :
Sieht man in jedem Supermarkt: Da steht die Eigenmarke neben dem teureren Bio-Produkt. Was wird gekauft? Eigenmarken, aber nicht weil man es sich nicht leisten kann (Der Nobel-SUV in Vollausstattung ist ja kein Problem) sondern weil man es sich nicht leisten will. Und wenn Lebensmittel so billig wie möglich haben will, darf man sich nicht wundern, wenn diese billig wie möglich produziert werden.
Mokantin am :
Anonym am :
Letztens kam die Statistik, dass immer mehr Leute einen Zweitjob haben, dass Altersarmut usw. weiter steigt und auch Tafeln immer mehr Kunden bekommen, muss ich ja nicht dazu sagen.
Viele Leute würden vielleicht gern, aber haben das Geld nicht bzw. müssen den Euro zwei Mal umdrehen.
Wenn ich so an meine Rente später denke, da wird Bio usw. auch nicht drin sein, sondern eher ne 5-Minuten-Terrine am Tag.
Ulf am :
Edeka bietet laut Bericht der "Hamburger Morgenpost" an, daß Landwirte und selbständige Edeka-Kaufleute für einen Tag die Rollen tauschen.
Link: Hamburger Morgenpost
Chris_aus_B am :
Ein Riesenspaß für das SPAR-Kind.
Bernd Geilus am :