Das Ende von Findorff!
Das hier ist wohl eine der bedeutendsten Meldungen im ganzen Blog:
Wir werden das Projekt "Findorff" in einigen Monaten beenden.
Es hat sich schon seit einer Weile herauskristallisiert, dass der Markt trotz aller Bemühungen nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben ist. Vermutlich ziehen zwei komplett renovierte / neu gebaute große Vollsortimenter im Stadtteil viele Kunden ab, vielleicht gibt es auch andere Gründe, die sich uns nicht erschließen. Wie auch immer: Seit rund zwei Jahren macht der Laden nicht nur "weniger Gewinn" oder ist einfach nur ein Nullsummenspiel, sondern er vernichtet sogar jeden Monat eine vierstellige Summe! Mit einer Nullnummer hätte ich leben können, immerhin bekommen dort ein paar Leute ihr Gehalt, aber Verlust geht natürlich gar nicht. Eine Weile haben wir uns das nun angesehen, auf große Bitte meiner engsten Vertrauten und Marktleiterin dort hatten wir den Mietvertrag bei der letzten Kündigungsmöglichkeit sogar noch ein Jahr weiter laufen lassen – aber es ist leider keine nennenswerte Besserung in Sicht und so haben wir vor ein paar Monaten eine Entscheidung getroffen.
Sehr schweren Herzens haben wir bereits schon im Herbst vergangenen Jahres den Mietvertrag und in der Folge alle anderen mit dem Markt zusammenhängenden Verträge (Wartungsverträge, Telekommunikation, Strom, Entsorgung etc.) gekündigt. Inzwischen sind sämtliche Mitarbeiter informiert. Ein Teil der Leute verlässt das Unternehmen, von mir gekündigt wird zwar niemand, aber nicht alle möchten in die Neustadt wechseln. Der Mietvertrag endet am 30. Juni, der letzte Verkaufstag wird der 16. Mai sein. Dann haben wir gut sechs Wochen Zeit, alles auszuräumen und die Geschäftsräume zu renovieren.
So, jetzt ist es raus.
Wir werden das Projekt "Findorff" in einigen Monaten beenden.
Es hat sich schon seit einer Weile herauskristallisiert, dass der Markt trotz aller Bemühungen nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben ist. Vermutlich ziehen zwei komplett renovierte / neu gebaute große Vollsortimenter im Stadtteil viele Kunden ab, vielleicht gibt es auch andere Gründe, die sich uns nicht erschließen. Wie auch immer: Seit rund zwei Jahren macht der Laden nicht nur "weniger Gewinn" oder ist einfach nur ein Nullsummenspiel, sondern er vernichtet sogar jeden Monat eine vierstellige Summe! Mit einer Nullnummer hätte ich leben können, immerhin bekommen dort ein paar Leute ihr Gehalt, aber Verlust geht natürlich gar nicht. Eine Weile haben wir uns das nun angesehen, auf große Bitte meiner engsten Vertrauten und Marktleiterin dort hatten wir den Mietvertrag bei der letzten Kündigungsmöglichkeit sogar noch ein Jahr weiter laufen lassen – aber es ist leider keine nennenswerte Besserung in Sicht und so haben wir vor ein paar Monaten eine Entscheidung getroffen.
Sehr schweren Herzens haben wir bereits schon im Herbst vergangenen Jahres den Mietvertrag und in der Folge alle anderen mit dem Markt zusammenhängenden Verträge (Wartungsverträge, Telekommunikation, Strom, Entsorgung etc.) gekündigt. Inzwischen sind sämtliche Mitarbeiter informiert. Ein Teil der Leute verlässt das Unternehmen, von mir gekündigt wird zwar niemand, aber nicht alle möchten in die Neustadt wechseln. Der Mietvertrag endet am 30. Juni, der letzte Verkaufstag wird der 16. Mai sein. Dann haben wir gut sechs Wochen Zeit, alles auszuräumen und die Geschäftsräume zu renovieren.
So, jetzt ist es raus.
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Kommentare
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Josef am :
Aber vielleicht tun sich ja neue Möglichkeiten an einem anderen Standort auf.
Konsument am :
Da ich aber (zum Glück nicht persönlich) die Supermarktverhältnisse in einer Innenstadt am Rande mitbekomme, frage ich mich, wieso das letztendlich ein Fehlschlag war?
Zu teuer? Das falsche Angebot?
Irgendwas müssen die Konkurrenten ja richtig machen.
So oder so, schade, wenn ein Herzensprojekt scheitert.
Zumindest vermute ich, dass es ein Herzensprojekt war, denn zu lesen gabs darüber ja kaum.
Flox am :
Konsument am :
Edeka ist am weitesten weg. Ca. 20 Meter. Dort kaufe ich nur ein, wenn ich was _will_ (nicht brauche), was andere nicht anbieten. Dabei hat der Inhaber recht Exotische Interessen. Aber da sie ein für mich sehr wichtiges Produkt komplett ausgelistet haben, gibts eigentlich nur noch die VW-Currywurst, die es sonst in keinem anderen Laden gibt.
Und da man, bzw. ich, nicht jeden Tag Currywurst isst, sieht mich der Laden eher selten.
Zu 80% gehe ich ich zum teureren Laden, weil ich bei gewissem Wetter keinen Bock habe zum Discounter zu latschen.
Konsument am :
Werner Wernersen am :
DerBanker am :
Die anderen werden nur aufgesucht, wenn ich gerade von dort ein bestimmtes Produkt benötige. Dann fahr ich aber auch nicht nur für das eine Produkt dorthin, sondern bringe auch Sonstiges mit, was ich gerade brauche - und der Nachbarladen kriegt den Verkauf halt mal nicht.
Aber ich bin wohl kaum repräsentativ. Wo bei mir ein Hackenporsche für einen Wocheneinkauf reicht, brauchen andere einen Kofferraum. Allein schon, wenn kistenweise Bier, Wasser oder Limo her müssen, was bei mir nicht in Frage kommt oder einfach aus dem Hahn sprudelt.
Wenn die Leute eh schon mit Kofferraum los müssen, ist es auch wurscht, wenn sie einen Kilometer weiter fahren. Dann können sie auch gleich zum Vollsortimenter und/oder Discounter fahren. Besonders, wenn die einen angenehmen Parkplatz haben ohne Suche und Bordsteine und Einkaufswagen, die bis zum Auto können.
Da reichts schon, wenn zu viele Leute nur ab und zu hinfahren und da einen Großeinkauf machen statt bei Björn.
Georg am :
Nicht der Andere am :
Wie groß ist denn Findorff im Vergleich zur Gastfeldstraße, wenn man die Wochenstunden der Mitarbeiterschaft vergleicht?
Johannes am :
Theo am :
John Doe am :
Da werden wohl die Wettbewerber irgendwie was anders und aus Sicht der Kunden besser machen.
Preis, Einkaufserlebnis, Qualität, Auswahl, Service... um mal paar Eckpfeiler für Kaufentscheidungen zu nennen
Asd am :
kritischer Beobachter am :
Ulf am :
Anonym am :
Teilweise wird das sogar noch auf die Spitze getrieben, da gibt es alle denkbaren Ketten auf kleinstem Platz und das dann auch noch doppelt...
DerBanker am :
Hier auf der Ecke hats drei Möbelhäuser auf einmal und ein paar Straßen weiter zwei Baumärkte (waren auch lange drei, aber vom Mittleren ging die Kette kaputt.)
Man möchts nicht meinen.
Anonym am :
Im Stadtzentrum wird das noch mehr auf die Spitze getrieben: da gibt es 3 REWE auf 650 m, davon zwei recht neu eröffnet. Neben an dann noch ein Aldi und Konsum und ein Edeka wird auch noch errichtet.
Auf einer Strecke von nicht mal 2 km kommen 10 Supermärkte.
Vollkommen absurd in meinen Augen und trotzdem scheint es sich zu lohnen.
DerBanker am :
Bei unserem Ladenlokal waren auch Rewe und Lidl im Gespräch (steht aber immer noch leer). Zwei Rewe, ein Riesen-Edeka und Aldi sind schon da. Mindestens.
kritischer Beobachter am :
Ich wünsche Björn, dass der schön renovierte hauptladen, wo das lokal ihm ja auch gehört, nicht auch so ein Schicksal ereilt.
Das wäre wesentlich dramatischer, weil er da nicht einfach die Verträge kündigen und den Schlüssel abgeben kann.
kritischer Beobachter am :
Fabse am :
flox am :
Chris_aus_B am :
Oder ist der Imbiss auch schon weg?
e.g. John Doe am :
Hendrick am :
Aber hier sieht man mal wieder sehr schön, was für ein feiner Kerl Du bist.
Das Glück des Arbeitsplatzes und den Lohn der Mitarbeiter wichtiger bewerten als das "Plus" am Ende des Tages.
Sehr sehr ehrenwert!
Ein "Minus" am Ende ist natürlich langfristig nicht tragbar. Aber ich meine, zwischen den Zeilen herauszulesen, daß Dir die Entscheidung nicht leicht gefallen ist.
Troll Hein am :
Man muss auch mal investieren in gründliche Renovierung oder Neubau, sonst stimmen eben die Kunden ab.
Bei mir in der Nachbarschaft hat auch eine etwa 20 Jahre alte Aldi Filiale geschlossen und wenige Meter daneben mit tollem Neubau wiedereröffnet.
Hein am :
Habakuk am :
ednong am :
eigentlichegal am :
Herr Müller am :
Real war doch seitens der Metro zum Verkauf gekommen, wäre Björn seine Chance gewesen... vorbei, nun haben Russen es gekauft
0815 am :
Angesichts der Gegebenheiten ist das jedoch die einzig sinnvolle Lösung.
Klodeckel am :
Zwei Fragen drängen sich jetzt aber auf: Was wird aus deiner langjährigen Marktleiterin?
Und zweitens: Hat die angemietete Halle damit ihre Existenzberechtigung verloren? Oder behältst du sie als zusätzliche Lagerfläche für demnächst nur noch einen Supermarkt?
tourist am :
Die braucht er für einen genau so dringend wie für 2 Märkte schätze ich
Ich frage mich grad was anderes: hält man als selbständiger Kaufmann lieber 2 Filialen unter Dampf, zum Beispiel weil man es dann besser mit dem Personal disponieren hinbekommt?
Über den Gewinn am Ende will ich nicht anfangen, der wird je nach persönlichen Ansprüchen auch von einer Filiale reichen, wenn sie denn läuft.
Tanja am :
Hein am :
Pierre am :
Schon die ehemalige Tenter's Ecke an der Kasse sieht seeehr bescheiden aus.
Prinzipiell ist "hinter" dem Markt, Regensburger, Augsburger Str etc schon Potenzial vorhanden, auch mit der kleinen Post nebenan bei dir, aber ein Umbau ähnlich dem in der Neustadt hätte mehr als Not getan.
Irgendwie schade drum, ja, aber dennoch war es durchaus auch abzusehen
kritischer Beobachter am :
Ich wünsche Björn, dass der schön renovierte hauptladen, wo das lokal ihm ja auch gehört, nicht auch so ein Schicksal ereilt.
Das wäre wesentlich dramatischer, weil er da nicht einfach die Verträge kündigen und den Schlüssel abgeben kann.
Ulf am :
Ich gehe aber davon aus, daß sich dieser Markt weiterhin trägt, sonst hätte Björn nicht langfristig geplant und Eigentum an der Fläche erworben.
Friedrich am :
Möge eine sinnvollere Nutzung einkehren.
Björn Harste am :
Friedrich am :
Georg am :
Fabse am :
Von daher: Mein Beileid zur Schließung und meinen Respekt für die Entscheidung.
Amsel15 am :
Simon am :
Anonym am :
Unternehmertum ist geradezu definiert durch "etwas wagen" - und das impliziert, dass nicht alles immer gleich erfogreich ist (oder bleibt). Wer dazu nicht bereit ist, sollte als Angestellter arbeiten, mit tendenziell geringerem Risiko aber auch geringeren Chancen.
Wir neigen in Deutschland dazu, das negativer zu sehen als andere Lnder. Schadenfreude ist nicht ganz umsonst ein deutsches Wort, das es in den englischen Sprachgebrauch gebracht hat.
eigentlichegal am :
Du betrachtest den Ausgang eines Vorgangs, beurteilst ihn nachträglich und bietest keinerlei konstruktiven Vorschläge an.
Meine einzigen Gedanken dazu:
Du bist definitiv kein Unternehmer und hast auch keine Ahnung, wie Unternehmertum funktioniert.
Es geht nicht darum, dass immer alles perfekt und fehlerlos funktioniert, sondern dass man einfach nur mehr richtige als falsche Entscheidungen fällt ...und das scheint bei Björn der Fall zu sein.
Alexander M. am :
Johannes am :
Und sei froh drüber. Sonst hätte Björn ein Supermarkt Imperium und er hätte keine Zeit für den Pöbel/uns einen Blog zu betreiben.
Ausserdem: Alles ist im Wandel. Es überlebt meist der flexibelste
Fabse am :
Ich drücke es mal für deine Bildungsstufe aus:
Wenn man 10 Äpfel bekommt und 3 davon wieder abgeben muss, hat man 7 Äpfel Gewinn gemacht.
John Doe am :
Kann die Sprache nicht, paar Euro Ersparnisse, fachlich keine Ahnung... aber ist dort so schön und man muss nicht so hart arbeiten wie in Deutschland... paar Monate später dann die Rückwanderer
Balu am :
rtgwefewfew am :
hartmut am :
Mitleser am :
Georg am :
Max am :
Frank am :
1. Die Marktleitung und die Vertretung haben immer einen sehr guten Job gemacht.
2. soweit ich mich erinnern kann war Björn Nie hier im Markt und hat sich gekümmert....(außer um Papiere abzuholen und das andere .
3.Ich bin der Meinung das wenn man mal schon vor paar Jahren angefangen hätte etwas was zu investieren dann hätte sich der Markt auch gelohnt und nicht immer nur an den anderen Markt zu denken !
....schade für den Markt in Findorff , ich hoffe sie finden alle einen neuen tollen Job.
nordfischbaby am :
Björn Harste am :
Wie es an dem Standort weitergeht, weiß ich nicht. Zwei benachbarte Läden haben wohl schon Interesse verkündet, aber das ist natürlich alles nicht mehr meine Baustelle.
Nico am :