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Blutdruckerhöhendes Mittel

Völlig entspannt saß ich im Büro, als plötzlich mein Handy klingelte. Als Anrufer wurde mir meine Liebste angezeigt, die gerade im Laden Ware gepackt hat. Es gibt nur einen Grund, warum sie das tut: Irgendein Problem, meistens verdächtige Leute oder sogar Ladendiebe. Schlagartig kletterte mein Puls nach oben, während ich den Anruf entgegennahm.

Sie erklärte mir, dass da ein Mann gerade eine Flasche Likör, einen Topf Ben&Jerry's-Eis und ein paar Dosen Red Bull in seine Umhängetasche gelegt und diese verschlossen hat. Auf dem Arm trug er ein paar Tüten Chips, mit denen er dann zur Kasse ging.

Mein Herz klopfte vor Aufregung wie verrückt, meine Hände waren feucht und zitterig, mit einem Kollegen positionierte ich mich in der Nähe des Ausgangs, bereit zuzugreifen.

Der Mann stand inzwischen an der Kasse. Als er das Förderband erreichte, legte er die Chipstüten darauf, drehte seine Tasche nach vorne und packte völlig souverän und wie selbstverständlich die darin deponierten Artikel ebenfalls auf das Band. Hatte er Verdacht geschöpft? Nein, glaube ich nicht.

Schließlich sprach ich ihn doch noch freundlich an und bat ihn, beim nächsten Einkauf doch einen der von uns zur Verfügung gestellten Einkaufskörbe zu benutzen und auf diese für die Ladenmitarbeiter extrem nervenaufreibende Methode beim nächsten Mal zu verzichten.
Er war sich gar keiner Schuld bewusst und hatte auch gar keine bösen Absichten gehabt und konnte sich dementsprechend auch überhaupt nicht vorstellen, dass es Leute gibt, die einfach Ware klauen würden. Doch, tun sie. Leider. :-(

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Kommentare

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Hendrick am :

Da tut er aber seeeehr unschuldig. Deiner Beschreibung nach schon fast zu auffällig.

Natürlich möchte ich ihm nicht unterstellen!

Winter am :

wie sieht das rechtlich aus? Ist das in die Tasche stecken schon ein Diebstahl(versuch) oder erst dann wenn der vermeintliche Dieb/Kunde nicht zahlt? könntest du die Polizei also bereits rufen, sobald er die Sachen in die Tasche steckst und "wartest" du nur wegen deiner Nerven/Stress an der Kasse?

Marco am :

Klares Jein.

Durch das Wegpacken entzieht man die Ware dem Zugriff des Eigentümers (=Ladenbesitzer), da dieser nicht einfach in den Rucksack oder die Jackentasche gucken kann und darf. Die Absicht sich die Ware dauerhaft anzueignen ist schwierig nachzuweisen, aber ebenso schwierig zu wiederlegen, weshalb man sich in dieser Situation den Verdacht und damit wohl auch die Aufklärung desselbigen durch die Polizei gefallen lassen müsste.

Sofern man die Ware im Hauptfach des Rucksacks hat und nicht in einer verborgenen Innentasche hat man andersherum aber auch kaum eine Verurteilung zu befürchten, da die Zueignungsabsicht kaum nachgewiesen werden wird.

Jan am :

Wäre es besser gewesen, wenn Flasche/Dosen aus der OFFENEN Tasche gefallen wären? Mit Taschen, Beuteln, Rucksäcken, Trolleys usw. kaufen Menschen erfahrungsgemäß in Läden ein, die keine passenden Körbe (z.B. Ziehtrolleys) bereithalten oder wo der Laden faktisch zu klein für deren Benutzung ist. Hier sieht man aber z.B. auch öfters Leute, die die Waren bis zur Bezahlung in Jackentaschen, die Handtasche o.ä. stopfen, ohne dass sie deswegen jmd. kriminalisieren will. Mit der teilweisen Abschaffung der Altkartons zum Tragen hat sich das verstärkt.

Merke fürs neue Jahr: Etwas weniger schweißgebadet-hysterisch sein, die Gesundheit dankts.

Börnd am :

QUOTE:
und diese verschlossen hat


Genau hier fängt das Problem an. Mit dem Verschließen vom Behältnis ist es schon ein Diebstahl.
Ich habe keine Ahnung was in den Köpfen bei solchen Aktionen vor sich geht. Selbstreflexion scheint den Leuten abhanden gekommen zu sein.

Ich kann zu 100% verstehen, wenn man bei solchen Verhaltensweisen als Einzelhändler immer wieder Schnappatmung bekommt.

Haikku am :

Mir sind schon einige Leutchen begegnet, denen Artikel sowohl aus Einlaufskörben als auch nicht zugemachten Taschen gefallen sind. War immer eine schicke Sauerei.
Das eine Mal war besonders gut, als eine Demeter-zertifizierte Saftflasche aus dem offen gelassenen Rucksack polterte, nachdem der Rucksackträger von einem etwas auffälligeren Kind angerannt wurde. Die Beteiligten diskutierten über die kaputte Flasche und deren Warenwert, bis der Rucksäckler zur herangerufenen Inhaberin meinte: Letztes Mal wollten Sie mich als Dieb hinstellen, als ich die Getränke in der Einkaufstüte getragen habe. Deswegen ist der Rucksack heute offen geblieben. Das zusammengebrochene Gesicht der Dame wäre definitiv ein Selfie wert gewesen!

Börnd am :

Wenn es die Flasche nicht hält, ist es für den Einsatzzweck ungeeignet. Nicht mehr und nicht weniger.

Der Einzelhändler hat Körbe zum Schieben, sowie für kleinere Einkäufe kleine Tragekörbe zur Nutzung vorgehalten. Warum es dann der schlaffe, ausgelatschte Rucksack sein muss, erschließt sich mir (und dem Einzelhändler) nicht.

Alle Waren sind bis zur Kasse Eigentum vom Einzelhändler. Man kann vom Kunden erwarten, dass er mit einer gewissen Sorgfältigkeit und dem gesunden Menschenverstand seine Wunschartikel zusammensucht und zur Kasse transportiert. Wenn er dazu zu blöd ist, sollte er wenigstens keine dummen Ausreden suchen, geschweige dem Einzelhändler die Schuld in die Schuhe schieben. Da wären wir wieder bei der (nicht vorhandenen) Selbstreflexion.

Adler am :

Es werden seit letztem Jahr immer mehr, di nicht in eigene Körbe und Taschen packen sehe. Ich weiß nicht, was diesen Trend ausgelöst hat und finde es sehr befremdlich. Die wenigsten haben eine Diebstahlsabsicht, aber man sieht den Unterschied nicht!
Gut sind auch die Menschen mit Einkaufstrolley - ein schwarzes Loch.
Und wer den Trolley vorne abstellt und ihn aber dann zur Kasse wieder mitbringt überschätzt die "Weitsicht" der Kolleginnen an Kasse 10…

dancingman am :

Ich gehöre dazu, da mittlerweile sehr viele von den Einkaufskörben ziemlich versifft sind. Ich suche nicht mal mehr nach einem sauberen Korb, zu oft schon habe ich keinen gefunden. Ein Rucksack am Bauch offen getragen ist einfach zu tragen und hat noch nie jemanden gestört ... zumindest nicht offensichtlich.

e.g. John Doe am :

Dann doch besser wieder den Trolley vorne abstellen, und nach dem Einkauf merken, dass er nicht mehr da ist? Leider immer öfter Realität..

aufrechtgehn am :

Was ist denn jetzt gegen Einkaufstrolleys einzuwenden? Ich verwende so einen Hackenporsche für den Wocheneinkauf beim Discounter meines Vertrauens, nehme den mit rein, packe beim Einkauf alles dort rein, und hatte dabei noch nie ein Problem. Natürlich räume ich beim Bezahlen alle Waren aufs Band und lasse den Trolley offen, so dass die Kassenkraft via Spiegel reingucken kann.

Manchmal gehe ich im Anschluss noch zum benachbarten Vollsortimenter oder Drogeriemarkt und kaufe da noch ein paar Sachen, die ich dann einfach auf den mitgebrachten Einkauf oben drauf packe. Am Anfang habe ich dort beim Bezahlen an der Kasse immer noch extra auf den nicht ausgepackten Teil hingewiesen, mit der Bemerkung "ist von der Konkurrenz" und mit dem Kassenbon in der Hand, aber da jedesmal nur müde abgewunken wurde, habe ich das mittlerweile aufgegeben.

Augenscheinlich steigt der Blutdruck da nur bei selbstständigen Einzelhändlern, nicht bei Filialangestellten. Ist aber auch nicht mein Problem, für mich ist der Einkauf so praktischer, das Einpacken an der Kasse geht deutlich schneller und ist so weniger stressig für mich. Und da ich den Kassenbon immer mitnehme, hätte ich auch kein Problem mit einer Kontrolle. Wollte nur bislang noch nie jemand.

Hendrik am :

Auf dem Land hättest du vermutlich schon längst einen Herzkasper, wenn Oma Erna, Opa Fritz und der Student Kävin mit seiner Freundin Schackeline ganz normal mit dem Hackenporsche, der ALDI-Tüte oder dem Rucksack einkaufen und an der Kasse auspacken.

Das ist bei uns ganz normal. Sie lassen anschließend die Kassier:in (hehe, googlet einfach, warum da ein Doppelpunkt steht ^^) anschließend in den leeren "Behälter" gucken und alles ist gut.
- Haben die Kunden bereits bei Aldi oder Lidl eingekauft, dann zeigen sie in aller Regel die Tüte (oder was auch immer sie benutzen) bereits beim Betreten den Mitarbeiter:innen im Markt.

Beim O&G sind bei uns immer MAs, denen sie das vorzeigen können.

Es liegt übrigens nicht daran, dass in den Märkten meiner Eltern die Körbe oder Einkaufswagen versifft wären, sondern die Kunden sehen das für sich einfach pragmatisch für sich.

Björn Harste am :

Hackenporsche und mitgebrachte Taschen sind auch bei uns völlig normal und lassen mich mittlerweile ziemlich kalt. Aber in diesem speziellen Fall war das Verhalten eben insgesamt schon so sonderbar, dass eben doch das Adrenalin nach oben schoss, Tasche auf, ein paar typische "Klauartikel" rein, Tasche zu und den Rest des Einkaufs in die Hand genommen...

Held am :

Tja, aufs Alter lernt man eben immer noch dazu, dass Klischees eben nur Klischees sind.

Börnd am :

Das sind keine "Klischees", sondern schlicht und einfach "Erfahrung".

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