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Gesiezt

Der Fahrer unseres Getränkelieferanten hat mich gerade mit "Sie" angesprochen. Wie ungewöhnlich.

Normalerweise ist die Kommunikation zwischen Ladenmitarbeitern und Lieferanten auf "Du". Ich denke, das paßt zu 95% und ich muß zugeben, daß mich das kein Stück stört, da ich prinzipiell alle Leute mit "Du" anrede, mit denen ich nicht gerade eine direkte Geschäftsbeziehung habe. Von mir aus kann man hier in Deutschland auch gerne das allgemeine "you" einführen.

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Kommentare

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Leyla Levis am :

Nur dass "you" nun mal "Sie" heißt und thou "du". Also würden wir uns dann alle siezen ;-)

Eve am :

Ganz einfach: in England siezt man an und für sich. Oder besser: "ihrt". ;-) "You" heißt eigentlich "Ihr" im ursprünglichen Wortsinn.
Früher gab es durchaus ein Wort für "du" (thou) und eins für "Sie" (you) - die Höflichkeitsform wurde beibehalten, das "thou" hingegen starb aus.
Sprachwandel eben....

Stefansuperstar am :

Hääääääääääääääää??????????????

Tina am :

In Schweden gibt es doch auch nur eine Form oder? Ich faende eine einzige Form auch gut. Vermeidet Peinlichkeiten.

Chris am :

Fast.
Es werden alle geduzt, bis auf die Königin :-)

Noga am :

Also Peinlichkeiten werden dadurch nicht unbedingt vermieden, denn es gibt trotzdem sprachliche Möglichkeiten Nähe und Distanz auszudrücken - es läuft halt dann subtiler. Das ist nicht unbedingt einfacher - außer grammatikalisch gesehen - gerade wenn man aus einer anderen Kultur kommt.

Tina am :

Ich mag es nicht gerade wenn mich alle duzen, wenn ich z.B. im Biergarten bediene. Beim "you" kann ich mir dann selber "aussuchen", ob der Kunde mich duzt oder nicht. Das finde ich nicht schlecht.

Maik am :

'Von mir aus kann man hier in Deutschland auch gerne das allgemeine "you" einführen.' -- Von mir aus auch, hat man aber bisher noch nicht, und bis man das tut, wird mein Lächeln weiterhin etwas gezwungen bis eisig werden, wenn jemand meint, er dürfe ohne zu fragen losduzen. Ferner bin ich bei sehr vielen Leuten eigentlich ganz dankbar, die entsprechende Frage verneinen zu können und so auch sprachlich Distanz zu halten.

marcc am :

Ein Eintrag, der viele Kommentare bringen kann. Also helfe ich mal mit:

Das "du" ist für den "Stärkeren" ein Gewinn, für den "Schwächeren" nicht. Weil es eine gewisse Distanz löscht.

Es ist mit dem Du bei uns meiner Meinung nach etwas schwierig, denn wenn ich mit meinem Chef per Du bin, dann ist er immer noch mein Chef und im Zweifel springe ich über jedes Stöckchen, das er mir hinhält. Spätestens dann, wenn es eine Situation gab, in der seine Chefrolle beweisen bzw. durchsetzen muss. Zudem ist auch eine Nähe geschaffen, die nicht immer angemessen ist. Gerade, wenn der Chef dazu neigt Stückchen hinzuhalten.

"Du Pfeife" klingt für mich halt verletzender als "Sie Pfeife". Zudem ich bezweifele, dass einer einem das so schnell sagt sagt, wenn man "per sie" ist.

Basil Zurbuchen am :

Bei meiner Reise durch Kanada habe ich schnell gelernt, dass ich mit einem beherzten "Sir" nach einem Satz (an einen Mann gerichtet natürlich) sehr viel besser behandelt werde als ohne. Diese sprachlichen Respektszollungen haben meiner Meinung nach durchaus ihren Sinn und können mit dem nötigen Wissen wunderbar benutzt werden.

marcc am :

Und bei Frauen? Ma'm? Sollte JAG-gucken doch was gebracht haben? ;-)

Tina am :

"Can I help you Madam?" So frage ich hier, wenn die Dame deutlich aelter als ich ist. USA und Kanada waer Ma'am sicher angebracht.

Andre Heinrichs am :

"May I say 'You' to you?"

Tschuldigung, aber das musste jetz mal raus.

Mithi am :

"Thou can sayeth thou to me"
wenn schon archaisch, dann richtig 8-)

cya, Mithi

Joachim am :

"You can say 'You' to me" soll unser Alt-Bundeskanzler Kohl mal zu einem Russischen Präsidenten (wars Gorbi?) gesagt haben.

(nur um hier auch mal was zu posten ;-))

Florian am :

Wir sprechen generell alle unsere Kunden mit "Du" an. Ich kann nur sagen, dass bei allen unseren Kunden nur ein verschwindent geringer Anteil (die kann ich wahrscheinlich an einer Hand abzählen) sich jemals darüber beschwert hat. Damit können wir leben, aber es macht die Geschäftsbeziehung einfach angenehmer.. Persönlicher halt.. Wir werden aufjeden Fall dabei bleiben :-)

Lurker am :

Darf man fragen, welche Branche das ist?


Ehrlich gesagt - ich z.B. halte es nicht für nötig, irgendwen darauf hinweisen zu müssen, daß ich ein "du" als ausgesprochen unhöflich empfinde, wenn es nicht vorher vereinbart wurde. Ich meide den Laden dann einfach so gut wie möglich...

Ich gebe aber zu, daß das z.B. für den Einzelhandel ein Problem ist - viele Jugendliche und junge Erwachsene sehen ein "sie" als unnötig kompliziert und distanziert an. Wenn man die dann ungefragt "siezt", kann man u.U. auch die Kundenbindung verlieren...


Besonders lustig wird es an der Universität - Studenten duzen sich untereinander generell, Dozenten sowie sonstige Mitarbeiter werden aber gesiezt. Wissenschaftliche Mitarbeiter duzen sich aber generell (vom HiWi bis zum Privatdozenten), Professoren aber wiederum werden gesiezt. Gleiches gilt für Mitarbeiter der Verwaltung und der sonstigen Universitätszweige (vom Hausmeister über die Sekretärin) - nur die EDVler greifen grundsätzlich zum "du". Was jetzt aber passiert, wenn man sowohl wissenschaftlicher Mitarbeiter als auch Student ist - deutliches Problem. Ein "du" - gegenüber Leuten, die einen nicht als Mitarbeiter kennen - kann dann genauso für Probleme sorgen wie ein "sie" gegenüber jemandem, der eigentlich ein "du" erwartet. Insofern: Wer sagt, daß Etikette ausgestorben sei? ;-)

Martin Hiegl am :

Von mir aus könnte man das "du" abschaffen und sich nur noch mit "sie" anreden ... ist genauso viel oder wenig sinnvoll wie das "du" abzuschaffen.

CG am :

Nette Idee, könnte einige Schwierigkeiten aus der Welt schaffen. Aber man müsste auch die Flexion der Verben ablegen, denn daran kann man auch erkennen, ob man mit "Du" oder "Sie" angesprochen wird.


Ähm, ich hätte gern klein gepresste Korinthen für 2 Cent...

Duzmaschine am :

Ich sprech' eh immer alle Leute mit "Alder" an. Alter Hamburger Rocker-Adel halt...

Günter am :

Schwieriges Thema. Für mich ist das "Du" oft Zeichen einer gewissen Nähe, das muß erst einmal erarbeitet werden. Ist aber auch stark umgebungsabhängig, in bestimmten Umgebungen ist das Du selbstverständlich bzw. sehr schnell zu haben (z. B. private Party). Ja, ich habe mich gerade selbst widersprochen :-). Servicepersonal im Biergarten (Hallo Tina) würde ich von mir aus nicht einfach sofort duzen, bei mehrfach-Besuchen würde ich mich aber über ein Du freuen. Im Restaurant fände ich es unangebracht. Wie gesagt, schwierig...

Uwe Keim am :

Da hätten die Oberlippenbart-tragenen Problemkinder in Grün aber einiges dran zu knabbern, vermute ich.

simoench am :

Hä? War das jetzt pro oder contra Grüne?

Häufig bin ich durch diese Du/Sie-Sache sehr verwirrt und unsicher. Z.B. auch hier im Blog, wo ich zu Anfang nicht wusste wie ich Björn hätte adressieren sollen und in echt würd ich wahrscheinlich immernoch siezen. Oder manche waren auf der Schule mit Lehrern per Du, ich konnte das nicht.
Das Du bleibt bei mir wohl Gleichaltrigen/Jüngeren vorbehalten.

Andre Heinrichs am :

Also, in Wirklichkeit ist Björn so locker, wie er hier schreibt. Da dürfte es einem dann doch einigermaßen schwer fallen, das 'Sie' durchzuhalten ;-)

Das nur mal so als Einwurf.

Ronald Werner am :

Nach der Lehre sagte mir ein Geselle bei unserem ersten Gespräch der "bieten Sie dem Chef nicht an "Du" zu Ihnen zu sagen. Es sagt sich leichter "Du Arschloch" als "Sie Arschloch".
Heute mit einem Wissensvoprsprung von 35 Jahren kann ich besser entscheiden zu wem man Du oder Sie sagt.
Im geschäftlichen Verkehr ist das Sie meist besser. Bei einer Montage ist das Du angebrachter.

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