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Frage zur Personalstruktur

"Nicht der Andere" hat hier gefragt:

Statt sowas wie 3 Voll- und 32 Teilzeitlern könnte man doch auch einfach 19 Vollzeitler beschäftigen. Oder einfach größtenteils Vollzeitler und einige Teilzeitler, weil man die Einsatzzeiten der Letzteren besser auf Flaute und Sturm anpassen kann.

Oder scheitert's schon daran, daß man den Teilzeitlern weniger pro Stunde zahlt in Hinsicht auf deren geringeren Steuersatz oder weil die zum Teil als Aufstocker ja auch Geld vom Amt erhalten?
Ist nicht gerade eine konkrete Frage an mich, aber ich habe das mal als Anlass genommen, über eine schwierige Gratwanderung zu schreiben, die mich hier schon seit fast zwei Jahrzehnten verfolgt: Stellt man besser Vollzeitkräfte, Teilzeitmitarbeiter oder Aushilfen ein?

Wenn man nicht nur Vollzeitkräfte einstellt, wird man ja gerne von Außenstehenden (oder Stammtischsitzenden) als wenig sozialer Arbeitgeber beschimpft. Aber es gibt nun mal auch einen Markt für Leute, die weniger Stunden arbeiten wollen (oder nur können) und auch Aushilfsjobs auf 450-Euro-Basis sind heiß begehrt, die Schüler und Studenten unter euch werden wohl kaum irgendwo eine Vollzeitanstellung übernehmen wollen.

Mitarbeiter mit mehr Stunden identifizieren sich meistens mehr mit dem Unternehmen und sind einfach viel tiefer in der ganzen Materie drin. Bei Aushilfen, die nur einen oder maximal zwei Tage pro Woche mal da sind, kann diese Verwurzelung meistens gar nicht wachsen. So gesehen ist die Anstellung von (interessierten) Vollzeitmitarbeitern für den Betrieb schon sehr wichtig.

Aber es gibt noch einen weiteren Punkt: Mit der Anzahl der Mitarbeiter wächst auch die Ausfallsicherheit. Wenn eine Aushilfe ausfällt, bricht nur ein Viertel der Stunden weg, die eine Vollzeitkraft macht. Krankheiten und Urlaub lassen sich somit natürlich viel leichter überbrücken.

Ich denke, es gibt nicht den einen richtigen Weg. Hier im Markt in der Gastfeldstraße habe ich aktuell 26 Mitarbeiter/innen. Darunter sind 9 in Vollzeit (35 bzw. 40 Stunden), 8 Teilzeit (18-34 Stunden) und 9 Aushilfen, also ziemlich genau jeweils ein Drittel. Vereinzelte Schwankungen gibt es immer mal, aber große Abweichungen von diesem Schema habe ich hier seit ein paar Jahren schon nicht mehr und ich denke, so habe ich meinen Weg hier gefunden.

Übrigens: Die Vollzeitkräfte sind im Durchschnitt schon seit 8 Jahren hier beschäftigt, der Rekordhalter seit fast 13 Jahren. Die Fluktuation findet also eher bei den Aushilfen statt, was völlig normal ist.

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Kommentare

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muh am :

super - vielen Dank für diesen Einblick.

Wie sieht den von der Kostenseite aus?

Meine, ein paar Jahre alte, Info sagte - teil-bzw Vollzeitstelle ist einige Prozente teurer als eine Nebenbeschäftigung.

Klodeckel am :

Interessante Ausführungen, vielen Dank!

Wobei ich aus eigener Erfahrung sagen muss, dass auch Teilzeitkräfte einen engen Bezug zum Unternehmen haben können, z.B. wenn es ihre einzige Teilzeitstelle ist oder sie diese schon viele Jahre zuverlässig ausfüllen. Da wächst dann die Nähe zum Unternehmen und natürlich auch zum Inhaber ganz automatisch.

Nicht der Andere am :

Danke!

Wenn sich die Frage auch durchaus konkret an dich richtete, so hast du sie trotz anderer Wahrnehmung ja konkret beantwortet. (-;=

Mit so einer Verteilung wird ja ja schon mehr als die Hälfte der Gesamtwochenstunden von den Vollzeitkräften erledigt werden und lediglich ungefähr ein Fünftel von den Aushilfen.

Anders herum würde es dann wohl einer Jonglage mit allzuvielen Bällen gleichen.

Engywuck am :

wobei zwei "halbe" Stellen effektiv teurer sind als eine Vollzeitstelle. Man hat den Papierkram für zwei Personen zu führen, zwei Personen zu schulen, doppelte Arbeitskleidung vorzuhalten/bestellen, ggf. erhöhte Lizenzkosten für Software (wenn nicht "per device" oder "concurrent user" lizenziert wird).

Weshalb "mein" Arbeitgeber auch so gut wie keine anbietet. Auch nicht ideal.

Bellheim am :

(Kommentar entfernt)

Nicht der Andere am :

Wenn die Gehaltauszahlung als Gesamtbrutto der Arbeitnehmer zu verstehen ist, dann kann das schon hinkommen, ohne daß mit die Aushilfen jetzt mit weniger als einer Tagesschicht pro Woche ansetzen müsste. Wenn man dann noch die Aushilfen mit Mindestlohn ansetzt, dann bleiben für die Teil- und Vollzeitler an die 12€ brutto. Verkäufer im Lebensmitteleinzelhandel ist nunmal keine sonderlich gut bezahlte Stellung und mit einem Vollzeitbrutto von 2000€ liegt man durchaus im Schnitt.

helloworld am :

(Kommentar entfernt)

Ein Blogleser am :

Ähm, ja. Genau das war auch mein Gedanke.

Namen eintragen am :

Wer sagt denn, dass es sich nicht um die Bruttosumme inkl. AN- UND AG-Anteilen handelt? Er würde wohl kaum eine Größenprdnung nennen, die ihn im schlechteren Licht erscheinen lässt.

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