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Die Gesundheitsfinanzierer

Man möchte mich für ein "neues Krankenversicherungskonzept" werben: "Premium Select - Medical Health Care" - keine "gewöhnliche Krankenversicherung", sondern der Start in ein "gesundheitsbewußteres, aktives Leben".
Zu Beginn der Versicherung wird man in einer Klink "auf Herz und Nieren" untersucht. Die darauf folgenden niedrigen Beiträge entstehen durch den sogenannten "Selbstbehalt" - ein Teil des Beitrages bleibt dem Versicherten zumindest theoretisch erhalten. Genaueres erfährt man aus dem Infoblättchen leider nicht. Es ist zwar wiederholt die Rede von "Geld sparen" und "mehr Lebensqualität", jedoch würde mich auch interessieren, wie das funktionieren soll.

Das Zitat "Wenn Sie gesund sind, genießen Sie günstige Beiträge." von der Website irritiert mich vollends. Wie soll das funktionieren? Werden nur Personen versichert, bei denen in absehbarer Zeit nicht mit höheren Kosten zu rechnen ist? Werden einem nach der Eingangsuntersuchung jegliche Form von Junkfood und gefährlichen Freizeitbeschäftigungen vertraglich verboten?

Sollte "Premium Select" tatsächlich ein funktionierendes Konzept sein, hätte man sich deutlich mehr Mühe geben müssen, um mich als Kunden zu gewinnen. Einem in "Nepper, Schlepper, Bauernfänger"-Manier aufgemachten Zettelchen mit schön klingenden Texten ohne jegliche Aussagekraft ziehe ich meine jetzige private Versicherung bei der Nürnberger entschieden vor. Auch auf das Risiko, möglicherweise den einen oder anderen Euro zuviel zu zahlen - denn bislang bin ich immer sehr zufrieden gewesen und habe noch nie das Gefühl gehabt, es mit einem unseriösen Unternehmen zu tun zu haben.

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Kommentare

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DieAnni am :

Heisst ja nicht umsonst "Premium-Select" - die Premium-Kunden werden herausgefiltert. Und wenn man nur den Anflug eines Herpesbläschens an der Schnute hat, dann gibt das schon Punktabzug. Deshalb sind die billigen Infoblättchen ja auch so schön allgemein gehalten.

Gastleser am :

Ooobacht!

Ein sog. "Selbstbehalt" meint bei einer Versicherung immer die landläufige "Selbstbeteiligung" - heißt im Klartext, wenn bei dieser Versicherung ein Selbstbehalt in Höhe von z.B. 3.000,- Euro p.a. anfällt, muß der Versicherte Kosten bis zu dieser Höhe selbst tragen. Erst darüber hinaus leistet dann die Versicherung.

Für diese 3.000,- Euro kann man also recht häufig wegen einem Nießerchen zu seinem Arzt des Vertrauens laufen, bis der Versicherer zur Leistung verpflichtet ist.

Oder umgekehrt ausgedrückt, wenn man nicht - also überhaupt nicht, gar nicht, never, sozusagen NIEMALS krank wird (was man sich ja als Selbständiger eh nicht leisten kann ;-) ), ja dann rechnet sich das Ganze - aber nur dann!

Und last but not least: Die KarstadtQuelle Versicherung gilt am Markt nicht wirklich als seriös. Wenn ich ein Handelsunternehmen bin, egal in welcher Größe, sollte ich die Finger von Versicherungen lassen - ein seriöses Versicherungsunternehmen hat schließlich auch keine Food-Abteilung.

Grüße aus dem Süden ;-)

Johannes Tonak am :

Das ganze hört sich auch nicht sehr seriös an. Die domain wird von einer Privatperson geleitet. Wenn man bei denic nachschaut, landet man ausserdem auf einer Seite für einen Stadtteil einer Kleinstadt. Also das ganze sieht ziemlich unseriös aus. Aber warscheinlich gibts auch hier wieder Leute die sich auf sowas einlassen. Vielleicht bekommt diese "Versicherung" eines Tages auch mal "Das Faß ohne Boden" von Pro7 Bizz ;-)

Susanne am :

Naja, es ist ja ein ungeschriebenes (ist es eigentlich wirklich ungeschrieben?) Gesetz, dass Risikopatienten höhere Beiträge zahlen müssen, weil bei denen eben die Gefahr höher ist, dass die Krankenkasse wirklich zahlen muss.
Menschen mit Herzleiden, schon erlittenem Schlaganfall, Adipositas oder ähnlichen Krankheiten müssen bei soetwas schon sehr genau aufpassen, wenn sie nicht sogar vermeiden sollten zu wechseln.
Aber ich hab noch nie von einer Versicherung gehört, die das derart deutlich anpreist. Die meisten umschreiben, umgehen, das wesentlich geschickter.
Insofern klingt das schon mehr als unseriös... da hat sich wohl jemand überlegt, ich mach jetzt mal einen auf Versicherungsmensch.

Gruß
Susanne

Gastleser am :

Ein ungeschriebenes Gesetz ist das nicht. Es gibt auch in der Versicherung die Angebotsfreiheit. Somit müssen Risikopatienten nun mal eben sogenannte Risikozuschläge bezahlen.

Das nun ein privater Krankenversicherer hingeht und sagt: " Hey, Leute, WIR nehmen nur gaaanz arg gesunde Menschen auf und halten damit die Beiträge niedrig." ist soweit nichts Neues.
Dazu dann aber noch einen Selbstbehalt in einer Höhe von 1.250 Euro bis 7.500 Euro!!! reinzurechnen, nenne ich schlicht und einfach dreist.

Wenn man sich den Beitrag von 440 Euro für einen 46jährigen anschaut mit einem SB von 600,- Euro oder auch das andere Beispiel mit rund 570 Euro für einen 62jährigen bei einem SB von 1.250,- ist das nicht wirklich günstig.

Bei allen anderen Beispielen steht der Selbstbehalt in so gar keiner Relation zu der Leistung.

Und spätestens ab hier ist das dann auch unseriös zu nennen.

Grüße aus dem Süden ;-)

marcc am :

Eigentlich sagen sie es ja selber: Denn

der Start in ein "gesundheitsbewußteres, aktives Leben"

bedeutet vermutlich, dass Du mit Abschluss so einer Versicherung ganz schnell freiwillig gesundheitsbewusster lebst, weil Du Dir krank sein mit denen gar nicht leisten kannst. :-)

Am besten ist man überhaupt unversichert. Dann lebt man billiger, aber ganz besonders gesundheitsbewusst.:-D

H. Schneider am :

Es macht zwar schon viel Sinn ab und zu seine private Krankenversicherung mit dem Markt vergleichen zu lassen, aber...

Zunächst einmal ist der Preis alleine das schlechteste Kriterium - da gehts auch um Preis/Leistung, Erfahrung, Finanzstärke, Preispolitik etc. Hohe oder niedrige Selbstbehalte sind dabei nicht unseriös, der Kunde hat ja genaug Auswahl am Markt was das angeht - aber der Selbstbehalt gehört im Preis mit eingerechnet.

Die Leistungen sind nicht mal so schlecht die dort angeboten werden, aber so günstig nun auch wieder nicht und wie es dort mit den Preisen trotz harter Auswahl später wirklich weitergeht ist eine ganz andere Sache.

Stören tut mich vor allem der dort immer noch zu kleine Versichertenkreis und insbesondere die Art und Weise wie das an den Mann gebracht werden soll. Die Vergleiche die mit deren Software angestellt werden sind meiner Meinung nach nicht dazu geeignet, auf seriöse Weise Kunden zu gewinnen.

silvia am :

Allein schon das Wort "Select" klingt wie aussondern, echt übel. Das ist dann die Art Versicherung, die einem wenn man wirklich krank wird ausblutet. Gab es nicht eine nach oben Begrenzungsregelung auch bei Privaten?

H. Schneider am :

Hohe Selbstbeteiligungen haben nichts mit Ausbluten zu tun, sondern sind für bestimmte Personengruppen sogar recht sinnvoll. Es kann aber auch eingesetzt werden um Leute die wegen jedem bißchen zu mehreren Fachärzten rennen müssen von einem solchen Tarif fernzuhalten...

Aber in jedem Fall ist das ein hochkomplexer Bereich und sowas sollte keiner ohne ausführliche Beratung selbst angehen - und mit Beratung meine ich keine Produktanpreisungsgespräche gesellschaftsabhängiger Vertreter ;-)

F. Ulbricht am :

Ich bin zu PREMIUM SELECT komplett aussagefähig und freue mich über Ihre konkreten Anfragen. Jeder Interessent erhält eine ausführliche schriftliche Dokumentation mit einem Marktvergleich.
Wer mehr als das 4-fache seines Lebensalters an Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen bezahlt, und gesundheitsbewusst lebt und eigenverantwortlich denkt, sollte sich über dieses Angebot informieren. Das kostet nichts! Wer heute nur 300 Euro monatlich in seine Krankenversicherung einzahlt, kapitalisiert in 30 Jahren 500000 Euro, in 40 Jahren 1 Mio Euro. Nachdenken, es ist IHR Geld! Infos unter frank.ulbricht at suega.de

M. Berg am :

Ich kann die Skepsis sehr verstehen. Zumal, hier nicht wirklich über schöne TV-Werbung bei NTV gearbeitet wird. Aber das muss kein Nachteil sein. Ich glaube, es ist wirklich gesund, eher die Vorsorge zu belohnen, als die Krankheit. Das heisst natürlich nicht, dass im Falle des Falles nichts getragen werden muss. Aber warum nicht, den Menschen selbst die Wahl lassen, ob sie lieber gesund oder krank sind? Zumal, wenn man damit Geld in die wirklich wichtigen Dinge, wie gute Ernährung, Fitness oder Personal Trainer zu investieren. Meiner Meinung nach sollte man hier wirklich vergleichen. Gute Ansätze basieren nicht auf Anzug und Fassade, sondern auf wirklich "inneren Werten". Meiner Meinung muss hier ein Umdenken stattfinden. Natürlich sollte man ALLES hinterfragen, auch dieses Konzept. Aber warum alles ablehnen, nur weils nicht bunt und süß im Fernsehen oder von einer hübschen Frau präsentiert wird? Wieviele Seiten für Krankenversicherungsvergleiche gibt es, wo hübsche Frauen einen verführen, schnelll mal was abzuschliessen. Gerade bei dem wichtigsten Kapital, seiner Gesundheit sollte man sich auf SICH SELBST anstatt auf bunte Verführerinnen verlassen. Mit den gesparten Geld kann man eh genug hübsche Frauen einladen :-) Ein Ruck muss durch Deutschland gehen, sagt selbst manch Bundespräsident. Aber wenns konkret wird verharren die meisten noch auf Oberflächllichkeit. Oberflächlichkeit ist übrigens genau der Grund, wovon die meisten Krankenversicherungen profitieren. Die meisten sind schliesslich einfach zu träge zu vergleichen. Die Gesellschaft wird sich in den nächsten Jahren auf basis der Informationsgesellschaft enorm verändern und man hat meiner Meinung nach nur eine Chance, wenn man Menschen hilft, sich selbst zu helfen.

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