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Filmgeld / Requisite

Vor einer Weile haben wir beim Aufräumen an der Kasse ein kleines, schrottiges Portemonnaie gefunden, in dem diese auf den ersten Blick echt aussehende 50-Euro-Banknote steckte, die aber gar keine 50-Euro-Banknote ist:



Insgesamt wirkt der Schein sehr echt, auch das durch graue Farbe simulierte Wasserzeichen, aber ein paar eindeutige Hinweise auf seine Herkunft sind ebenfalls vorhanden:





Es handelt sich hier also um "Filmgeld", eine möglichst echt aussehende Requisite, die für Fernseh-, Film- und Theaterproduktionen verwendet wird. Das Problem daran ist, dass es zwar echt aussehen soll, aber eigentlich nicht echt aussehen darf, wie auch in diesem Artikel sehr detailliert nachzulesen ist.

Sogar die Omron-Ringe sind bei diesem 50er vorhanden, was die Sache mit dem "Movie Money" etwas unglaubwürdiger macht. Hat eher den Charakter von "Falschgeld mit eingebautem Alibi", denn sowohl unsere Konika-Minolta-Maschine



… als auch Paint Shop Pro halten dieses Ding für echt und weigern sich, es zu kopieren, bzw die Bilddatei zu verarbeiten. (Und das sogar, obwohl ich den Schein nur mit meiner Handykamera abfotografiert hatte.)

Da kann ich absolut nachvollziehen, dass man sich mit der Produktion dieser Blüten schon deutlich jenseits der Grenze zur rechtlichen Grauzone bewegt.



Mein Aktenvernichter hat sich über den braunen Schnipsel übrigens sehr gefreut. :-)

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Kommentare

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Schwachstromblogger am :

Sowas wird doch sehr gerne verwendet, wenn EU-Bewohner mit außereuropäischen Wurzeln in ihrer außereuropäischen Heimat heiraten. Für die Rituale wird "Bargeld" verwendet, das eigentliche Geschenk wird aber überwiesen.

Daher findet man in den entsprechenden Herkunftsländern sehr häufig dieses Spiel- bzw. Anscheinsgeld.

Die Basis dieses Spielgelds werden vermutlich echte Scheine oder entsprechend veränderte Druckdaten gewesen sein. Sprich die Erkennungsmerkmale, mit denen die Kopierschutzmodule arbeiten, sind enthalten. Da kann man so lange Spielgeld drauf schreiben wie man will.

TOMRA am :

Einfach für den nächsten Wechseltrick vorhalten. ????

Ingo am :

Na letztlich steht auch noch recht deutlich "PROP" drauf unter dem "EURO".

Aber vermutlich wird man Oma und Opa damit noch übers Ohr hauen können.

-thh am :

Und da bereits eine sehr oberflächliche Ähnlichkeit mit echtem Geld genügt (auch nur einseitig bedruckte und/oder zur Hälfte mit Werbung bedruckte Geldscheine, die man aber so geknickt oder in einem Bündel überreichen kann, dass das nicht auffällt), um den Tatbestand des § 128 Abs. 1 OWiG (oder beim Vorsatz, die Scheine als echt zu verwenden, des § 146 StGB) zu erfüllen, ist deren Herstellung oder Verbeitung unzulässig. Ein Kleindruckhinweis am Rand oder das Eindrucken von "Prop" in griechischen Buchstaben ändert daran nichts.

Michael K. am :

ein Kartenausschnitt von Nordrhein-Westfalen wird ebenfalls als Falschgeld erkannt.

Was ganz besonders lustig ist, dass sich unser damaliges Multifunktionsgerät der Profiklasse danach mit Fehlermeldung dauerhaft abschaltet und nur ein Servicetechniker das Gerät vor Ort wieder entsperren konnte. Wahnsinnig lustig, weil es zugleich der Abteilungsdrucker ist - gut, dass es für das Gerät einen Wartungsvertrag gibt.

Leider weigert sich Photoshop selbst bei den von den Notenbanken offiziell zur Verfügung gestellten Bilddateien diese zu verarbeiten.

Nicht der Andere am :

Die Geldscheinerkennung wird ja nicht auch noch über die Echtheit entscheiden wollen. Könnten angehende Fälscher dann ja auch direkt zur unauffälligen, objektiven Qualitätskontrolle nutzen.

Michael K. am :

Es ist immer ungünstig, wenn Technik versucht schlauer als der gesunde Menschenverstand zu sein. Es gibt mir zu denken, wenn nicht ich als Anwender in Deutschland, sondern ein US-amerikanischer Softwarehersteller für mich entscheidet, was nach US-Gesetzen zulässig ist.

Was kommt als Nächstes? Keine "Nudidity" über den Kopierer, weil das amerikanischen Moralvorstellungen zuwider läuft?

Der Kartenausschnitt von Nordrhein-Westfalen ist auf jeden Fall als unzulässig erkannt worden.

Mich nerven solche unnötigen False-Positives insbesondere auch deswegen, weil die Sicherheitsmerkmale der Euro-Banknoten (https://www.ecb.europa.eu/euro/banknotes/security/html/index.de.html) immer wieder auf den Stand der Technik gebracht wurden und eine Fälschung via Farbkopierer daher völlig ausscheidet.

Die Sicherheitsmerkmale der US-$-Banknoten sind hingegen völlig veraltet (außer beim neuen 100-US-$-Schein):
https://www.uscurrency.gov/sites/default/files/download-materials/de/--new100--100_booklet.pdf

Und das hat wirtschaftliche Gründe:
https://www.sueddeutsche.de/karriere/geld-wir-muessen-den-faelschern-die-huerde-so-hoch-wie-moeglich-legen-1.3741979-3

Kleiner Scherz zum Wochenende, wer mit einem regulären 2-US-$-Schein bezahlt, dem kann das hier passieren:
https://www.youtube.com/watch?v=iS3yjfefUD8

oder

https://abc13.com/news/lunchroom-lunacy-isd-cops-investigate-fake-money/1314203/

https://www.youtube.com/watch?v=STtQahsEqdE

Da haben wir es damals mit dem eher seltenen 5-DM-Schein etwas einfacher gehabt. Es gibt umlauffähige Sammlermünzen, die eher nicht angenommen werden, aber hier in Deutschland kennt der Einzelhandel zum Glück schon die Stückelung der Euro-Scheine, ... also meistens:
https://www.weser-kurier.de/deutschland-welt_artikel,-Was-ist-bloss-falsch-am-300EuroSchein-_arid,1169382.html

-thh am :

QUOTE:
Mich nerven solche unnötigen False-Positives insbesondere auch deswegen, weil die Sicherheitsmerkmale der Euro-Banknoten (https://www.ecb.europa.eu/euro/banknotes/security/html/index.de.html) immer wieder auf den Stand der Technik gebracht wurden und eine Fälschung via Farbkopierer daher völlig ausscheidet.


Keineswegs. Es werden immer wieder solche Fälschungen festgestellt und eingezogen. In der Praxis werden Geldscheine im normalen Zahlungsverkehr nicht wirklich auf Sicherheitsmerkmale untersucht.

Michael K. am :

In irgendeinem Quick-Shop vielleicht, aber in den Supermärkten wird schon unauffällig während des Bezahlvorgangs händisch geprüft. Am besten ist der hiesige Toom-Baumarkt, da schickt der Kassierer jeden Schein durchs Prüfgerät - auch die 5-Euro-Scheine.

Am penetrantesten war es im Tesco in London Mitte der 1990er-Jahre. Nicht nur, dass die Kassiererin den Schein publikumswirksam mit erhobenen Händen gegen das Licht gehalten hat, nein, ... sie hat auch noch die Pfund-Note beim Sicherheitsfaden eingerissen, um eine Sichtkontrolle vorzunehmen. Ich habe echt gedacht, wenn die in London alle Scheine so demolieren hat die Bank of England aber gut zu tun. Vielleicht mit ein Grund, warum in Großbritannien nun Kunststoffscheine eingeführt wurden? (Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Kunststoffgeldschein)

Erbse am :

Auch mal durch das banknotentestgerät, sofern ihr denn welche habt, laufen lassen?

Hummerman am :

Könnt ihr hier kaufen: https://www.dhgate.com/product/play-money-euro-50-notes-realistic-motion/463600150.html

Sowie auf allen anderen ähnlichen Seiten aus China.

Simon. am :

In den USA gibt es extrem strikte Regeln für Filmgeld, da gäbe es bei sowas schon richtig Stress mit dem Secret Service: https://99percentinvisible.org/episode/money-makers/


Finde die Regeln in den USA ziemlich absurd, aber imho sollte die Haptik sich schon deutlich unterscheiden, das sieht man ja ggf. im Film auch nicht. Aber wenn das offensichtlich nicht das Baumwollpapier ist und die diversen gut sichtbaren Sicherheitsmerkmale der Europa-Serie fehlen (Hologrammstreifen, Smaragd-Zahl, Fenster, Relief) sollte das kein Problem sein die zu erkennen.

Das „PR?P“ ist doch eher ein Witz als eine Kennzeichnung, das ist so unauffällig…

Simon. am :

QUOTE:
PR?P


Das war ein UTF-8-Omega vor dem abschicken…

Heiko am :

Ich finde es echt erstaunlich und frech, daß das Bildbearbeitungsprogramm es nicht zuläßt, ein mit dem Handy geschossenes Foto zu bearbeiten.
Wer Fotos von Geldscheinen bearbeiten will, nimmt halt GIMP. Das funktioniert bei mir und meinen Geldscheinbildern wunderbar und ohne Fehlermeldung!

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