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Über Plastik

Anfang der Woche habe ich eine Anfrage von Wolfgang Loock bekommen, einem Mitarbeiter von Radio Bremen / Buten un Binnen. Er arbeitete gerade an einer Reportage über Plastik(tüten), insbesondere die kleinen Knotenbeutel, die man aus der Gemüseabteilung kennt, brauchte für den Beitrag noch ein paar O-Töne und da war meine Sicht als Einzelhändler natürlich nicht ganz uninteressant. Netto blieb von dem langen Gespräch im Beitrag nur ein Satz von mir übrig, aber es gibt dazu auch einen lesbaren Beitrag: 3 Milliarden Plastiktütchen – So schummeln Kunden beim Obsteinkauf

Wir redeten eine Weile über das Themas Knotenbeutel und danach auch über das Interview hinaus allgemein über Kunststoff.

Ist Kunststoff so schlimm? Ja ist er. Ohne das Material jetzt pauschal gutheißen zu wollen: Das größte Problem mit Kunststoff ist, dass der Mensch falsch damit umgeht. Man dürfte ihn nicht so sorglos wie Gartenabfall behandeln, sondern hätte ihn konsequent von Anfang an wie andere Schadstoffe gezielt zurückführen und recyclen müssen. Die Realtität sieht anders aus.

Plastik ist überall und die Alternativen sind nicht unbedingt besser. Mehrwegsysteme verbrauchen Ressourcen bei Reinigung und Transport, Papier ist auch nicht so viel besser aufgrund der benötigten Chemikalien für die Aufbereitung der Fasern.

Man kann es drehen und wenden, wie man will – so wie wir jetzt leben, sind das alles nur Kompromisse. Ich habe seit gestern überlegt, dass man daraus mal einen großeren Artikel oder vielleicht auch ein YouTube-Video machen könnte. Die Idee hatte aber mit fast identischem Inhalt (aber 100% guter Gestaltung) schon das Team vom deutschen Kurzgesagt-Kanal. Der Film ist auch erst ein paar Wochen alt, aber absolut sehenswert, der Vergleich mit König Midas ist mehr als verständlich und ich glaube, besser kann man das Thema (und auch das Problem mit den nicht weniger problematischen Alternativen) kaum zusammenfassen.


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Kommentare

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SUPPoRTHoTLiNE am :

Und wie und wobei schummeln Kunden nun beim Obsteinkauf?

Theo am :

Indem sie die Tüten "missbrauchen" - aber ja, Du hast recht: Das hätte man anders formulieren können...

Asd am :

Das haben zu meinen Discounter-Zeiten die Alkis schon vor zwanzig Jahren gemacht: Standen zehn Minuten vor Ladenöffnung mit abgezähltem Kleingeld in der Hand vor der Tür, sind sofort rein, haben nur ihre Dosen geholt und in den kostenlosen Knotenbeuteln nach Hause bzw zur Parkank transportiert.

Skeptiker am :

Aber wie ist die Praxis bei diesen Mehrwegbeuteln z.B. bzgl. des Wiegens?

Oder muss ich dann in Zukunft 5 Mehrweg-Beutel dabei haben wenn ich Äpfel, Champignons, Kartoffeln, Pfirsiche und Kirschen kaufe?

Was ist mit der Tara? Vor allem wenn ich einen vom Mitbewerber nutzen möchte?

Das solche Beutel in einigen Märkten angeboten werden habe ich durchaus schon gesehen. Aber das jemand die nutzt noch nicht.

Stefan am :

Also ich nutze die und hab mir bei P****y 6 Stück davon gekauft. Kosten da im 2er-Pack 0,49€ (Bei Edeka nehmen die 2€ für 2) und sind nicht nur praktischer beim Schließen und Öffnen sondern auch viel stabiler als diese dünnen Plastiktüten.
Und was die Tara betrifft ... wegen den paar Gramm und Cent die da zusammenkommen ... drauf geschissen!!

Jochen am :

Ich Frag mich immer bei so welchen Videos , warum erzählen die nicht mal genau , wer der größte Verschmutzer der Weltmeere ist.
Ich Denke mal das Deutschland ,nur einen Kleinen Teil dazu Beiträgt. Oder ist hier wer der seine Plastiktüten in de Fluß See oder Meer schmeißt .

Frimiax am :

In Deutschland gerät Plastikmüll eher selten in die Flüsse.
Den Plastikmüll sammeln wir im gelben Sack und ein nicht geringer Teil wird dann per Container nach Asien zum "Recycling" exportiert. Vollgeschissene Plastikwindeln usw. können aber nicht recykelt werden und werden dann dort zur Verschönerung der Landschaft im Freien gelagert. Und dann verirrt sich das eine oder andere Plastikteil in die Flüsse.
Wir Deutschen können daher ein reines Gewissen haben, wir können ja nichts für die Unfähigkeit und Faulheit der lokalen Bevölkerung.
SARC OFF

Pepe am :

Bla bla bla bla bla ich werde mein obst weiter in plastiktüten packen dieser ganze hype um plastik nervt langsam. Hab mir auch schon 2.000 plastikstrohhalme und q–tips aus plastik eingelagert und benutze noch heute echte glühbirnen die können mich alle mal.

Amsel am :

@Pepe, ich stimme Dir bis auf die Glühbirnen zu. Es sind Glühlampen (ja, ich bin Elektriker) und ich würde diese heute nicht mehr benutzen. Es gibt super LED-Alternativen. Das mache ich aber nicht aus Umweltgründen, sonder der Kohle wegen. Alleine das Wechseln von normalen Neonröhren zu LED-Röhren (nur 18 Stück) haben bei mir in der Firma im ersten Jahr schon über 100€ Stromkosten gespart.

Doofgrün am :

Was für ein ideologisches Schmierentheater um dieses Tütchen. Das wiegt nicht mal ein halbes Gramm. Dagegen die fertig verpackten Tomaten, Trauben, Paprika usw. benötigen das 10-fache and Plastik, u.U. sogar noch mehr. Da kräht kein Hahn danach !? 250g Tomaten in einer Plastikschale und diese dann noch in einem Schlauchbeutel. Da ist das Tütchen wirklich das kleiner Übel.

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