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Nächtliche Alarmanlagenmanipulation

Vor gut einer Stunde bekam ich einen Anruf von der Leitstelle, auf die unsere Alarmanlage aufgeschaltet ist. Die Meldung lautete "Sabotage", also hat jemand an der Alarmanlage herummanipuliert. Die Polizei wurde sofort per Notruf hier zum Laden geschickt, ich schwang mich ins Auto und fuhr ebenfalls zur Firma.

Auf dem Weg machte ich mir Gedanken: Was heißt Sabotage? Da müsste ja jemand an der Anlage herumgefummelt haben, die jedoch im Gebäude sitzt. Hätte da nicht eher der Einbruchalarm ausgelöst werden sollen? Sehr sonderbar. Vor allem unerträglich, mit dieser Ungewissheit hier herfahren zu müssen.

Als ich hier ankam, wusste ich mehr: Jemand hat versucht, unsere Außensirene auf der Straßenseite mit Bauschaum zum Schweigen zu bringen. Das mit dem Schaum scheint unter "Profis" offenbar eine gängige Praxis zu sein. Das hat unsere gute Anlage aber bemerkt und den Alarm ausgelöst, der dann den oder die Täter auch erfolgreich davon abgehalten hat, hier ins Gebäude einzudringen.

Da ich jetzt nicht wieder scharfschließen kann, hocke ich nun als Nachtwächter in der Firma und erledige meinen Bürokram. Auf jeden Fall muss da heute noch eine Fachfirma ran, um die Anlage wieder lauffähig zu machen.

Viel lieber wäre ich jetzt wieder zu Hause im Bett. :-(


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Kommentare

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Marco am :

Oh Mann, das tut mir Leid.
Aber da hat sich die Alarmanlage schliesslich bewährt!

Hendrick am :

und häng die neue Sirene höher. Da, wo man dran kommt, kommt man halt dran. Hier in der Gegend werden gerne die Sirenen mit einem Hammer "ausgekloppt" und dann ist Ruhe.
Nicht jede meldet dann eine Sabotage.

Zudem höher auch besser/weiter sicht- und hörbar.
Sie muß ja nicht an die Dachrinne, aber über das Vordach sollte sie schon.

Rudolph am :

Die Mieter der Wohnungen darüber werden sich besonders einverstanden erklären, wenn eine Sirene direkt neben dem Fenster klemmt. Sieht ja auch schick aus und sie ist dann auch viel lauter.

Fabian am :

Gute Alarmanlage, die Sabotage erkennt!

Falk am :

https://www.youtube.com/watch?v=9ZrAYxWPN6c

Schwachstromblogger am :

Das mit dem Bauschaum hat man früher gemacht und ist heute nicht mehr gängig. Bei deinem Signalgeber hätte es vermutlich auch nicht so viel gebracht, wenn man mal sieht, wie viel da außen am Signalgeber hängt.

QUOTE:
und häng die neue Sirene höher.
(...)
Zudem höher auch besser/weiter sicht- und hörbar.
Sie muß ja nicht an die Dachrinne, aber über das Vordach sollte sie schon.

Zum einen ist die Aussage richtig, der Signalgeber ist zu weit unten, denn mit einer langen Leiter wären die Saboteure aufgefallen. Aber wenn der Signalgeber über dem Vordach hängt, muss man wieder aufpassen. Der Signalgeber muss dann vom Vordach aus gesehen außerhalb des Handbereichs hängen und dort muss man erstmal ein Kabel hinlegen, Unterputz oder geschützt in einem Stahlrohrsystem.

Bei Björn dürften das VdS-Reglement keine Anwendung finden, aber etliche der dort geforderten Sachen sind als sehr sinnvoll zu bewerten. Früher war es so, dass man Signalgeber gut sehen und hören musste, daher auch der Begriff Außensirene. Da diese jedoch dadurch angreifbar sind, findet man in den Richtlinien für zwei der drei Klassen die SOLL-Forderung, dass die Extern-Signalgeber im Sicherungsbereich angebracht werden.

Da jetzt vermutlich eh ein neuer Signalgeber notwendig ist, es die Blechkiste von Honeywell seit langer Zeit nicht mehr gibt und die Plastikdose von Honeywell sofort vergilbt, wenn man den Karton öffnet, würde ich, wenn die Versicherung hier keine VdS-Forderungen stellt, zu einem Telenot OAS raten. Ich hole diese heute bei Rückbauten von der Wand, größtenteils außen montiert, 15 Jahre alt, geh einmal mit Wasser drüber und wieder strahlend weiß. Und ja, die Telenot OAS kann einen Honeywell/effeff-Signalgeber ersetzen, Telenot hat es entsprechend vorgesehen, den Tongenerator der Zentrale zu verwenden.

Im Idealfall gleich innen im Schaufenster montieren.

Hendrick am :

Das mit dem Schaufenster finde ich an sich erstmal eine wirklich gute Idee, nur stellt sich mir die Frage, wie das dann mit der Sirene funktioniert. Die Scheibe dämmt ja schon ordentlich.

Schwachstromblogger am :

Heute werden auch schon sehr viele Einbruchmeldeanlagen ohne Signalgeber betrieben oder die Signalgeber sind stummgeschaltet und werden erst angesteuert, wenn der Fernalarm nicht funktioniert.

Wichtig ist nämlich nicht der Alarm vor Ort sondern der Fernalarm, also die Übertragung an einer hilfeleistende Stelle. Mit den Signalgebern soll die anonyme Öffentlichkeit informiert werden, aber das funktioniert aufgrund der ständigen Alarmsignale und Fehlalarme in der heutigen Zeit einfach nicht mehr.

Der Signalgeber im Inneren hat noch einen weiteren Vorteil. Der Schallpegel im Objekt ist so hoch, dass die kriminellen Subjekte zusätzlich gestresst werden.

Die Innenmontage hätte sogar noch einen Vorteil, wobei man den nicht unbedingt nutzen muss: Im Gegensatz zu außen montierten Signalgebern dürften innen montierte Signalgeber ohne Zeitbegrenzung betrieben werden. Kann man, muss man aber nicht, Fernalarm und eine schnelle Reaktion ist wichtiger.

Hendrick am :

Da wirste alt wie'n Haus und lernst niemals aus.

Danke für die guten Informationen!

Franky am :

Entschuldigung aber du bist im Internet und darüber hinaus noch auf Bernds Blog. Hör auf so lange, gute, informative Texte zu schreiben und beleidige gefälligst die Mütter der anderen Kommentarschreiber.

Jack Black am :

Und vergiss nicht, Björn kaufmännisches Fachwissen anzuzweifeln, weil er seine Alarmanlage nicht von Profis warten lässt (aus Geiz).

Franky am :

Der Sklavenschinder mit dem Resteramperamschladen heißt Björk Harste.

Mitleser am :

Wirklich sehr gute Beiträge, da kann sich so manche Supporthotline eine Scheibe von abschneiden.

Herr Rossi am :

Das älteste Dokument, das ich für eine solche Manipulation mal gesehen habe, war eine Folge der Serie Mission: Impossible (Kobra, übernehmen Sie) von Ende der 1960er Jahre. Willy Armitage hat damit eine Alarmanlage stummgeschaltet. Anfang der 1980er Jahre hat dann Aktenzeichen XY über eine ähnliche Manipulation berichtet, aber sie sehr vage umschrieben, wohl, damit es keine Nachahmer gibt ("Den Alarmgeber haben die Täter mitgenommen, vermutlich trägt er Spuren einer gelben Kunststoffmasse."), als ob das damals nicht auch schon längst bekannt gewesen wäre.

Horst-Kevin am :

Ohne Internet?

Das wird ein deutlich kleinerer Kreis gewesen sein als heute.

Herr Rossi am :

Die Informationskanäle haben dennoch gut funktioniert - interessierte Kreise haben sich auch immer von Hand zu Hand ausgetauscht, und beispielsweise Justizvollzugsanstalten sind schon immer effiziente Knowledge-Sharing-Plattformen gewesen. Einige Jahre später hatte z.B. Aktenzeichen XY einen Blitzeinbruch in ein Pelzgeschäft - die Täter rammten mit einem Auto die Eingangstür auf, rafften alles zusammen, was in kurzer Zeit möglich war, und verschwanden - und Ede sagte dazu, daß die Masche noch nicht sehr häufig vorkommt, in einschlägigen Kreisen aber auch nicht neu war.

Björn Harste am :

Danke für die Tipps. Wir werden wohl den OAS von Telenot mit dem silbernen Gehäuse nehmen. Sieht ganz cool aus.

Habe eine Weile mit mir gerungen, ob nach außen oder nach innen, aber er wird wieder nach außen kommen. Wir haben noch einen weiteren AS (ohne O) an der Rückseite hängen und auch wenn der Signalgeber vorn stumm gemacht wird, so löst spätestens beim Einbruchversuch die Anlage den Hauptalarm aus, der über den Signalgeber an der Rückseite auch vorne nicht zu ignorieren ist.

Ist schon okay so.

Schwachstromblogger am :

Der OAS-R in silber ist auch unser Standardsignalgeber. Weiß nehmen wir nur, wenn es die Gegebenheiten erfordern.

e.g. John Doe am :

Beim nächsten Mal also auch im Hof ausschäumen, ist notiert. Danke. :-P ;-)

ChristianS. am :

VdS zulässig ist das aber nicht einen Telenot SO/SA an eine Honeywell/Esser/EffEff EMZ zu hängen. Aber unser Bjarne wird, wie du schon sagtest, eh keine VdS Anlage haben.

Schwachstromblogger am :

Richtig, daher habe ich es erwähnt. Steht auch explizit in der Anleitung des OAS.

Es kann aus folgenden Gründen keine VdS-Anlage sein:

1. Scharfschaltung ist nicht konform zur normalerweise anzusetzenden VdS-Klassifizierung
2. Die verwendete Fernalarmierung, wenn es nicht verändert wurde, ist nicht VdS-konform
3. Für bestimmte eingesetzte Melder konnte ich auf die Schnelle keine Systemfreiheit feststellen und sind auch nicht im System, welches die EMZ enthält, enthalten.

Hab es jetzt extra schwammig geschrieben.

Blogleser Matthias am :

Hast du keine Kamera in der Nähe, welche den Täter und die Manipulation aufgenommen hat ? ....vorzugweise gleich per Mail an dich weiterleiten lassen, damit du auch von zuhause aus etwas sehen kannst.

Antje Faber am :

Dazu müsste die Kamera ja (nach) draussen filmen, das ist rechtlich ne schwierige Geschichte.

Asd am :

Ah, so macht man das! Wieder was dazugelernt!
Im Internet surfen bildet eben doch.

Shoppingqueen24 am :

Ja, das kenne ich von meinem Studentenjob als Nachtportier in Wien. Ich jobbte in einem Hotel in Wien-Hietzing unweit des Tiergartens. Genau gegenüber gab es ein Elektronikgeschäft (von der Kette Niedermeyer die 2013 in Konkurs ging).

Da wurde auch mehrmals eingebrochen, zumindest einmal die Alarmanlage ausgeschäumt. Und dann in der Früh kam mein damaliger Chef rein mit einem Vorschlaghammer auf der Schulter, der vom gescheiterten Einbruchsversuch zurückgelassen wurde...

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