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Geraffel im Rucksack

Eine Frau war mir im Markt vor allem dadurch aufgefallen, dass sie eine relativ große Menge teurere Schokolade in der Hand hielt. Da wird man zumindest erst mal aufmerksam. Verdächtig wurde es, als sie damit in einen weniger stark frequentierten Bereich des Marktes ging. Mein Puls ging hoch, als sie dort offensichtlich versuchte, die angebrachten Warensicherungsetiketten zu entfernen.

Aus irgendeinem Grund brach sie jedoch ab und verließ den Laden. Ein Kollege und ich rannten noch hinterher, hielten sie zunächst fest und forderten sie dann auf, uns zurück in den Laden zu begleiten. Der prall gefüllte Rucksack ließ uns das Schlimmste erahnen und nachdem sie eindeutig böse Absichten hatte, war das Risiko, eine gute Kundin damit zu vergrätzen, als eher gering anzusehen. Wir gingen mit ihr zum Regal, wo sie die Schokoladentafeln liegengelassen hatte, eine Erklärung lieferte sie jedoch nicht ab. Auf jeden Fall wollte ich noch in den Rucksack schauen, den sie auch ohne große Diskussion öffnete.

Der Blick durch den geöffneten Reißverschluss hätte mir eigentlich schon gereicht, aber irgendwas veranlasste die Frau dazu, den kompletten Inhalt des Rucksacks hier mitten im Laden auf dem Fußboden auszuschütten. Sagen wir's mal so: Viel Diebesgut hätte neben dem ganzen Geraffel jedenfalls nicht mehr mit in die Tasche gepasst. :-P


Zwei vegane Snackriegel in der Hosentasche

"Die hatte ich so in Gedanken in die Tasche gesteckt, weil ich die Hände frei haben wollte und hatte nur vergessen, die an der Kasse auszupacken", versuchte sich der junge Mann herauszureden.

Sorry, selbst mit zugedrückten Hühneraugen ist das da auf dem Video nichts, was ich als "in Gedanken eingesteckt" durchgehen lassen würde. Aber der Herr war ja friedlich und hatte seinen Ausweis dabei und so ließ sich das alles unkompliziert Regeln. Hausverbot ist erteilt, Anzeige folgt …


Milka und Maxi-King in der Jackentasche

"Hat der gerade was eingesteckt?!", dachte Ines laut, während sie bei mir im Büro sitzend auf den Monitor mit der Ansicht der Videokameras aus dem Markt blickte.

Von meinem Büro aus kann ich nur auf die Live-Bilder und nicht auf die Aufzeichnung zugreifen. Also rannte ich schnell ins andere Büro rüber und suchte mir die Aufzeichnung raus. Ja, tatsächlich, der Typ hatte ins Schokoladenregal gegriffen, irgendetwas herausgenommen und in seiner Jackentasche verschwinden lassen.

Beim Verlassen des Marktes löste der Alarm der Warensicherungsanlage aus, denn eingesteckt hatte er eine Tafel Milka-Schokolade, die bei uns konsequent mit Warensicherungsetiketten beklebt ist. Ja, wir sichern mittlerweile sogar 0815-Schokolade, weil die mit zu den beliebtesten Diebstahlsobjekten hier im Markt gehört.

Auf der Straße sammelten wir den Dieb in knapp 100 Metern Entfernung ein und begleiteten ihn zurück zu uns in den Laden, wo wir ihn auspacken ließen. Er hatte auch noch ein paar süße Snacks aus dem Kühlregal in der Jackentasche, von denen wir bis dahin noch gar nichts wussten. Schließlich nahmen wir seine Daten für eine Anzeige auf und warfen ihn mit Hausverbot auf Lebenszeit hier raus.

Ich sag's ja, wir haben wirklich jeden Tag mit Diebstahl zu tun. :-(

Frisch gekühlte Geldbörse

Eine Kundin vermisste ihr Portemonnaie. Vollkommen aufgelöst stand sie an der Kasse, durchwühlte panisch sämtliche ihrer Taschen und sah von Sekunde zu Sekunde verzweifelter aus. "Eben hatte ich es doch noch..!", erklärte sie und wollte schon herumtelefonieren und sämtliche Karten sperren lassen.

"Moooooooment!", vertrösteten wir sie. Wir können ja mal eben auf dem Video nachsehen, ob es da irgendeinen Erkenntnisgewinn gibt.

Den gab es im Laufe der folgenden Minuten durchaus. :-)

Die Frau kam hier in den Markt, setzte ihren Rucksack ab, nahm die Geldbörse heraus, stellte den Rucksack in den Einkaufswagen und behielt ihr Geld während des gesamten Einkaufs in der Hand. Es war auch keine verdächtige Person zu erkennen, die um die Kundin herumschlawenzelte und lange Augen machte. Einen Trick- oder Taschendiebstahl hätte ich spontan ausgeschlossen.

Im schnellen Vorlauf der Aufzeichnung verschwand das Portemonnaie jedoch plötzlich aus der Hand. Stopp, rückwärts, langsam vorwärts, da! Schnell rannten Ines und ich los und sahen nach. Positiv, da lag das Etui noch hinter den beiden Wurstpackungen im Kühlregal. Die beiden Packungen, die die Kundin Minuten zuvor betrachtet und dann jedoch ins Kühlregal zurück gestellt hatte – mitsamt ihrem Portemonnaie .

Der Stein, der ihr vom Herzen fiel, hat fast eine unserer Fliesen zertrümmert.

Puderzucker falsch herum und mit Karton

Alles was man aus den Kartons auspacken kann, soll bei uns ausgepackt werden. Bestandteil unserer Packanweisung ist, dass wir grundsätzlich keine Kartonplatzierung haben. Außer da, wo man den Karton zwingend zur Warenpräsentation braucht. Ist vielleicht Auslegungssache und die Notwendigkeit für den Karton mag im Auge des im jeweiligen Betrachters liegen.

Aber egal, welche Betrachtungsweise man heranzieht, dass das Betrachten der Rückseite der Packungen für den Kunden die weniger optimale Alternative ist, sollte einem eigentlich schon der gesunde Menschenverstand sagen können. :-|


Romys Supermarkt-Fiesta

Mit dem Prompt "Ein Partyhit wie am Ballermann mit Romy, die in einem Supermarkt arbeitet." haben wir mal das KI-Musikerzeugungs-Tool Udio gefüttert. Heraus kam ein 30-Sekunden-Schnipsel, der gar nicht mal so schlecht geworden ist. Dafür, dass es null Feintuning an dem Werk gab …

Den Text hätte man sicherlich auch noch optimieren können, einige Stellen sind etwas sinnfrei, aber was ihr hier hört ist ohne jede Nachbearbeitung zu 100% durch die KI erzeugt.

Lyrics

[Verse]
Romy an der Kasse, oh sie lacht so heiter, (ja, ja, ja)
Kunden kommen, gehen, das macht sie einfach weiter, (oh, oh, oh)
Samstagabend, und sie träumt vom Strand,
Denn Ballermann liegt nicht in ihrer Hand

[Chorus]
Romy, Romy, bring die Party hier,
Freunde tanzen, lachen, alle sind bei dir,
Supermarkt wird zur Bühne heut' Nacht,
Romy feiert, bis der Morgen erwacht!
Die gleichnamige Kollegin war gleichermaßen fasziniert wie geschockt, was man heutzutage mal eben mit ein paar Mausklicks generieren lassen kann. Damit gehe ich konform.

Wenn wir so weitermachen, kann die Fischerin einpacken.

Romys_Supermarkt_Fiesta.mp3


Da kommt nichts bei rum!

Ein Anrufer erklärte, dass er von irgendeiner Einrichtung für kranke oder behinderte Kinder sei. Ohne Punkt und Komma holte er direkt aus, was dort gemacht würde und dass die Kinder dabei auch immer wieder gefahren werden müssten und dass die Einrichtung ein neues werbefinanziertes Fahrzeug benötigen würde. Es war ein schön einstudierter Text, der direkt mit sanfter Massage die Tränendrüsen massierte. Außer bei mir. Ich bin vermutlich sowieso weit unterdurchschnittlich empfänglich für Werbebotschaften und Gefasel aller Art, weshalb aber auch Betrüger bei mir nie weit kommen.

"… blabla, würden wir Sie auch gerne als Partner mit Ihrer Werbung auf dem Fahrzeug haben."

"Kein Interesse."

"Oh, warum das?"

"Weil diese Werbesammelsurien nutzlos sind, da kommt nichts bei rum."

Ich glaube, diese Aussage passte nicht in das Skript des Anrufers, jedenfalls entgegnete er nicht mit einer schlagfertigen Antwort, sondern stammelte ein "Ähh" und daraufhin entstand eine für ein solches Gespräch recht lange Pause, die ich dazu nutzte, einfach aufzulegen. ;-)

Duplo-Diebstahl

Dies war wieder einer dieser Diebstähle, die man eher zufällig bemerkt. Ich guckte nur einen Sekundenbruchteil auf den Monitor mit der Übersicht sämtlicher Kameras und hatte ein komisches Gefühl. Eine Gestalt mit Kapuze stand an einem Aufsteller mit Duplo-Riegeln, machte ununterbrochen eine typische Handbewegung und blickte sich dabei immer wieder hektisch um.
Ich vergrößerte das Bild, erkannte sofort, was passierte und rannte nach vorne. Auf halber Strecke sammelte ich noch einen Kollegen ein, der mich unterstützen sollte. Nur Sekunden später marschierte der Mann mit seiner vollen Umhängetasche bereits an den wartenden Kunden an der Kasse vorbei in Richtung Ausgang.

Insgesamt hatte er sich 16 Stück der 10er-Packungen Duplo-Riegel eingeladen, das gesamte Diebesgut hatte einen Verkaufswert von 44,64 €.

Und weiter? Wir haben unsere Ware behalten und hatten den Aufwand, der Typ (ohne festen Wohnsitz und ganz unten angekommen) wird eine (weitere) Anzeige bekommen, die für ihn vollständig folgenlos bleiben wird. Wer nichts zu verlieren hat, kann nichts verlieren.


Kneipenquizfrage – 012

In den USA wurde eine Frau von zwei Polizisten mit Handschellen gefesselt in deren Polizeiwagen untergebracht. Dieser Polizeiwagen stand jedoch auf Eisenbahnschienen. Als sich der Zug näherte, sind die Polizisten zwar getürmt, um sich in Sicherheit zu bringen, haben den Wagen mitsamt der Frau jedoch auf den Schienen zurückgelassen, was schließt sich zu einer Kollision mit dem Zug führte.

Wahr oder falsch?

"Kneipenquizfrage – 012" vollständig lesen

Lustige Strichcodes – 625

Warum auch immer auf den Konservendosen mit Gemüsemais unserer Eigenmarke ein Strichcode mit einer Bohnenpflanze abgebildet ist, wissen vermutlich nur die Götter Verpackungsdesigner. Aber dennoch auf jeden Fall vielen Dank an Blogleser Falk für die Zusendung. :-)


Links 665

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Schreck!

Ein Pärchen war im Laden und kaufte ein. Wir hatten die beiden nicht speziell im Blick, sie waren uns eher zufällig aufgefallen, weil gerade ohnehin nicht so viele Kunden bei uns im Markt waren. Eigentlich waren sie auch vollkommen unauffällig – bis der Mann sich plötzlich von seiner Begleiterin absonderte, durch den Laden schlich und sich irgendwie auffällig unauffällig hinter einem unserer Regale versteckte.

"Was macht der da?!", fragte Ines plötzlich. Der Puls schoss hoch, während wir auf den Bildschirm starrten. Es war jedoch keine verdächtige Fummelei oder irgendwelche "Einsteckbewegungen" zu sehen. Er stand da einfach und beobachtete unauffällig durch das Regal hindurch seine Frau oder Freundin …

… die sich langsam in Richtung Kasse bewegte und als sie auf seiner Höhe war, sprang er hinter dem Regal hervor und erschreckte sie. Damit hatte sie offenbar überhaupt nicht gerechnet, wir konnten zumindest sehen, wie ihre Seele entwich. Die Rache folgte auf den Fuß und sie klatschte ihm ihre Handtasche in die Seite.

Dieser Vorfall führte nicht zum Streit, stattdessen lachten sie gemeinsam. Schön zu sehen, dass es auch andere stabile, funktionierende Partnerschaften gibt. :-)

WOW!!!111einself

Ein Novum in der Handelswelt, sogar die Tagesschau berichtet (zumindest in einer Onlinemeldung) über diesen unglaublichen und zukunftsweisenden Weg, den einige Edeka-Märkte im Süden des Ladens ab jetzt gehen: Es gibt dort nun Wein in Mehrwegflaschen. Hammer. Unfassbar. Mir kamen mir die Tränen vor Glück.

Ach, wartet mal …

Wir haben hier bei uns in der Gastfeldstraße Wein (aus ökologischer Erzeugung dazu) in Mehrwegkisten nachweislich bereits seit 14 Jahren im Sortiment. Doppelt ökologisch korrekt übrigens, da die Flaschen hier in Bremen erst befüllt werden, also nicht unnötig viel Leergut quer durch die Republik gekarrt wird. Die erste Erwähnung dazu findet sich am 3. November 2010 hier im Blog an dieser Stelle und bislang war das einfach so und alle freuten sich. Vielleicht sollte man dazu auch mal ein Weinfass aufmachen und eine XXL-Pressemeldung herausbringen.

Bon vom Müll in die Elibox

Ein Mann betrat den Bereich vor dem Leergutautomaten und ließ reflexartig seinen Blick in den dort stehenden Müllbehälter wandern. Nach kurzer Suche zog er einen Papierschnipsel aus dem Müllsack, den ich über die Videoanlage ziemlich eindeutig als einen der Spendenbons aus dem Leergutautomaten identifizieren konnte.

Diese Bons haben keine weitere Funktion und können an der Kasse auch nicht eingelöst werden, aber leider lässt sich der Druck auch nicht deaktivieren. Ob der Mann das alles wusste, kann ich nicht sagen – auf jeden Fall hat er den Beleg schließlich in unsere Elepfandspendenbox gesteckt.

Das hat zwar niemandem geholfen, vor allem keinem Elefanten, aber ich fand die Aktion trotzdem sehr nett und aufmerksam. :-)