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"Sie zahlen immer sehr spät."

Das war dann wohl das Ende der Zusammenarbeit mit dem Sanitär-Betrieb, der hier seit knapp 18 Jahren sämtliche Arbeiten an Heizkörpern, Wasserleitungen und Toiletten erledigt hat. Während der Planungen für die neue Backstube gab es nämlich seit über einer Woche keine Rückmeldung und auf Nachfrage erzählte mir der aktuell für mich zuständige Meister, dass das nur gegen Anzahlung gemacht würde, da bei mir im Computer die Bemerkung stehen würde, dass ich meine Rechnungen immer sehr spät zahle.

Uff! Der hat erst mal gesessen. :-O

Ich will jetzt nicht ausschließen, vielleicht irgendwann mal eine Rechnung verlegt oder unbezahlt zum Steuerberater weitergegeben zu haben. Das kann immer mal passieren und in solchen Fällen kommt dann eine mehr oder weniger dezente Erinnerung und dann wird der offene Posten diskussionslos beglichen, aber das ist normalerweise kein Grund, nachtragend zu sein.

Ich versuchte mal, anhand der Buchungen auf dem Konto und den entsprechenden Beiträgen hier im Blog, einen Zusammenhang herzustellen – erfolglos. Relativ zumindest, denn die letzte große Rechnung Ende 2017 war eine Sammlung mehrerer Aufträge aus den Monaten davor. Sollte das mit "immer zu spät" gemeint gewesen sein, würde ich mir den Schuh allerdings nicht anziehen.

Ein Anruf bei der Firma sorgte für noch mehr Unklarheit: Nein, die große Rechnung war es nicht, sondern irgendein Ereignis, das wohl schon "mehrere Jahre zurück" lag, an das sich aber niemand erinnern konnte. Ich übrigens auch nicht und auch da hat schon gegolten, dass ich offene Rechnungen normalerweise sehr zügig begleiche.
Also wenn da mal was war und der ominöse Eintrag im Computer aus einer Zeit von vor mehreren Jahren stammt, hat ihn bislang nie jemand beachtet. In den letzten drei Jahren wurden mehrere kleinere und größere Aufträge (Wasseruhr, zwei Heizkörper, Spülkästen, sucht selber hier im Blog …) hier erledigt und noch nie musste ich dafür eine Anzahlung "zur Sicherheit" leisten oder mir sagen lassen, dass man bei der Ausführung des Auftrags Bauchschmerzen hätte, weil ich irgendwelche Rechnungen grundsätzlich viel zu spät begleichen würde.

Am Donnerstag habe ich einen Termin mit dem Meister einer netten kleinen Firma hier aus der unmittelbaren Nachbarschaft, vielleicht ergibt sich daraus ja eine neue Zusammenarbeit ohne blöde Sprüche. :-)

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Kommentare

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matthiasausk am :

Kannst Du die Adresse der "bösen" Firma posten?
Die haben ja bestimmt jetzt freie Kapazität und bestimmt gibt es jemanden, der dringend einen Handwerker benötigt.

Chris_aus_B am :

Mach dir mal einen Vermerk im Kalender 2019 und schaue in einem Jahr mal nach, ob es den Betrieb noch gibt. Ich wette um 5 Cent (in Briefmarken): nein.

Aber wenigsten schockieren sie ihre Kunden nicht unnötig mit der Forderung nach Vorkasse, die Info gibt es nur auf Nachfrage.

truthteller am :

Die Handwerksbetriebe haben rappelvolle Auftragsbücher und können sich einen derartigen Umgang mit Kunden problemlos erlauben.
Bei mir war letztens ein Installateur, den ich um einen Kostenvoranschlag gebeten hatte. Bevor der ging, zuckte er einen Auftragsblock und fing an den auszufüllen. Und dann forderte er sehr penetrant 50 Euro Neukundengebühr.
Solche Gauner wären vor 20 Jahren nicht alt geworden. Heute sind solche Schweinereien keine Seltenheit mehr.

Max am :

Kackegal... freut sich halt eine andere Firma über das Geld....

Sven am :

Dann verdient eben ein anderer Sanitärbetrieb an dir, respektive deinem Markt.

Schön, wenn es noch Sanitärfachbetriebe in Bremen gibt, die überhaupt freie Kapazitäten haben. Ich für meinen Teil hatte im Januar enorme Schwierigkeiten, einen Sanitärfachbetrieb zu finden, der eine Enthärtungsanlage kauft und einbaut. Immerhin insgesamt 3000€. Habe bei einem großen Betrieb in unmittelbarer Umgebung angerufen: "Das machen wir nicht. Der Auftrag ist uns zu klein." WTF? Was machen die dann erst, wenn bei Oma Erna das Waschbecken tropft?

Georg am :

Oma Erna empfehlen einen Pümpel zu kaufen :-|

eigentlichegal am :

Wenn sich ein Handwerksbetrieb nicht mehr auf die persönlichen Erinnerungen und Erfahrungen im direkten Umgang mit den Kunden verlässt, sondern auf irgendwelche nicht nachvollziehbaren Einträgen in einer Software, dann ist das Unternehmen wohl eh zu groß geworden ...oder es herrscht dort extreme Fluktuation bei den Arbeitern.

Jürgen am :

Kenne ich, diese hartnäckigen Eintragen in irgendwelchen IT-basierten Systemen.
Ich hatte mal vor mittlerweile 28 Jahren ein Konto bei der Post. Aus nicht weiter zu erläuternden Gründen wurde das nicht genutzte Girokonto auf nicht einvernehmliche Weise geschlossen. Vor etwa 6 Jahren wollte ich mal bei der Post ein recht vernünftiges Tagegeldangebot nutzen. Nach einigen Wochen kam die Antwort, nee, sie wollen wir nicht, da war doch mal was mit einem Girokonto.
Dann eben nicht.

0815 am :

Das hätte ich nie auf „Sachbearbeiterebene“ debattiert. Nach so langer Zusammenarbeit hätte ich dem GF höchstselbst ein Mail gesandt mit der bitte um Stellungnahme. Sowas kann sich schnell wieder in der Crefo oder so wiederfinden ....

Bernd am :

Dieser fadenscheinige Grund hört sich eher danach an, dich als Kunden einfach loszuwerden.

May am :

Wahrscheinlich brauchen sie deine "kleinen" Aufträge nicht, Handwerker haben gerade Hochkonjunktur und können es sich leisten wählerisch zu sein.

Joern am :

Spannend wäre ja mal, wie viel Tage vor oder nach dem auf der Rechnung angegeben Zahlungsziel wirklich bezahlt wurde.

Vielleicht gehen Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung etwas auseinander. Vielleicht ist Björns Zahlungsgeschwindigkeit wirklich unterdurchschnittlich. Und vielleicht muss der Laden auf seine Liquidität achten (immerhin geht man ja bei vielen Aufträgen auf mit Material in Vorleistung). In einer bestimmten Unternehmensgröße kann das zum Problem werden, wo man früher als Kleinbetrieb nicht drüber nachgedacht hat.

Von daher ist der Wunsch nach Vorkasse bzw Anzahlung ja nicht generell böse.

Die Art und Weise aber ist natürlich gleichermaßen daneben wie dumm, keine Frage.

eigentlichegal am :

Klar, Björn ist ja bekannt für seine "Sachen, die ich vielleicht nächste Woche mache".Blogeinträge, zusammen mit Fotos von unerledigten Dingen.
Hömma! Hat der Kerl auf dich schon jemals den Eindruck gemacht, lange zu fackeln oder gar zu trödeln?

Und ja: Bei einer so langen Geschäftsbeziehung plötzlich nach Vorkasse zu fragen *ist* böse.

matthiasausk am :

Manche Betriebe müssen Vorkasse verlangen, weil deren Lieferanten sie anders auch nicht mehr beliefern ...

Ist aber im Handwerk zumindest bei größeren(!) Gewerken (größer als das hier) durchaus üblich, daß eine Vorkasse verlangt wird. Wenn auch vielleicht nicht bei Stammkunden.

(Der Betrieb, der unseren Balkon gebaut hat, wollte Vorkasse für das teure kundenspezifische Material, das er dann weiterverarbeitet hat - das konnte ich nachvollziehen, habe ich auch gerne bezahlt.)

Michael K. am :

Das könnte mehr dahinter stecken: Check mal dein Scoring bei den üblichen Verdächtigen (Schufa, Creditreform, Bürgel, Infoscore). Kannst du z. B. über https://selbstauskunft.net/ machen.

Insbesondere Infoscore bezieht nach meinem Empfinden den Geoscore nennenswert in den Scorewert ein - deswegen habe ich bei Infoscore trotz guter Datenlage und keinerlei Negativmerkmalen eine unterdurchschnittliche Bewertung (und nur dort). Das führt dazu, dass Handwerker Vorkasse sehen wollen und der Handyvertrag nicht zustande kommt.

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