Vielen Dank an Nikolaus, der mir dieses Bild eines SPAR-Marktes in Wien geschickt hat. Leider stand nicht dabei, wo genau sich der Laden befindet und selber habe ich auch nichts herausbekommen …
Natürlich hat der alte Markt, in dem ich Jahre vor meiner Selbstständigkeit gearbeitet habe, keine große Relevanz für euch. Nur gäbe es vermutlich ohne ihn dieses Blog nicht, denn dort fing durch einen ziemlich profanen Schülerjob meine gesamte berufliche Laufbahn im Lebensmitteleinzelhandel an und ohne diese hätte ich nun auch nicht mein eigenes Geschäft … Aber nicht nur ich habe dort gearbeitet, hier lesen ja nun mehrere Leute mit, die ebenfalls in der Vergangenheit mit diesem Markt zu tun hatten. Auch für euch ist dieses Video sicherlich eine schöne oder zumindest interessante Erinnerung.
Gestern Nachmittag habe ich einfach mal vor Ort einen der Mitarbeiter des Abbruchunternehmens gefragt, ob ich noch einmal in das Gebäude gehen und ein paar letzte Aufnahmen machen dürfte. Die Antwort war eine freundliche Einladung und so ist dann ziemlich spontan dieses kleine Video entstanden.
Sieht zwar alles nicht mehr so richtig nach einem Supermarkt aus, erstaunlicherweise stehen noch viele Kühlmöbel in dem vor Jahren ausgeräumten Markt, aber so gibt es eine letzte Chance, noch einmal in Erinnerungen zu schwelgen, bevor hier in den nächsten Tagen alles abgerissen und schließlich in den nächsten Jahren mitsamt einer kleinen Wohnsiedlung neu gebaut wird.
Das Kühlregal, das ab 1:40 zu sehen ist, ist übrigens baugleich mit unserem alten Wurst-Kühlregal und dementsprechend ebenfalls ein paar Jahrzehnte alt. Wer mit der Gurken-Oma (ab 2:46) nichts anfangen kann: Wir haben auch so eine. Der Aufenthaltsraum (5:15) steckt voller Erinnerungen. Unzählige Pausen habe ich dort verbracht, und es gab mal mit den Kollegen nach Feierabend eine feuchterfröhlichere Silvesterfeier, bei der von ein paar Kollegen Klasse1-Feuerwerkskörper unter den Tischen gezündet wurden und der ganze Boden irgendwann mit Glühwein nass war (inkl. vollgesogener Sockelblenden der Küchenzeile zwei Tage später), Jahre zuvor hatten Idioten vor dem Fenster Rollcontainer mit Pappe und Kisten angezündet, die Flammen waren durch das Fenster in den Raum geschlagen, der so zum Totalschaden wurde. So viele Erinnerungen, positiv wie negativ …
Wenn die Entkernung durch ist, kommen die Bagger und erledigen den Rest, aber bis dahin wird es wohl noch ein paar Tage oder Wochen dauern, denn für einen maschinellen Abbruch sind eigentlich noch zu viele Fremdstoffe in der Hütte …
Oh, eine Hauswinkelspinne. Dachte ich. Den Abmessungen nach war es eher eine große Winkelspinne, die die Kollegin bei uns im Laden entdeckt hatte. Das Tierchen ist natürlich kein Schädling, im Gegenteil sogar, aber ein Supermarkt ist nun auch nicht das ideale Zuhause für sie. Also haben wir sie draußen auf den Hof gesetzt, von dort aus darf sie sich ein neues Heim suchen.
Aber was für ein Kaventsmann die Winkelspinne war. So große Spinnen sieht man in freier Wildbahn hierzulande doch eher selten:
Porky! Porky war ein Reittier / Schaukelautomat, der irgendwann mal bei uns auftauchte und von uns jeden Morgen neben die Ladentür geschoben und abends wieder reingeholt wurde. Porky war ein dickes, rosa Schwein und war bei den Kindern wirklich beliebt. Porky mochten wir alle.
Abgesehen davon hat sich wie immer vieles Wiederholt …
Morgens habe ich beim Gemüsepacken mitgeholfen und und anschließend unser "Porky" (Unser "Tier" zum reiten für die Kinder) vor den Laden gefahren.
Leergut annehmen, Ausleeren der Ballenpresse.
Nachmittags habe ich dann unseren Aufbau mit Weihnachtsartikeln aufgeräumt und teilweise umgestaltet.
Preise suchen für die Kasse, Ausstellen von zwei Kassengutschriften.
Brot verglichen und angenommen.
Trinks-Hauptlieferung annehmen, vergleichen und packen. Leere Kisten absammeln und ins Lager bringen.
Aufräumen des Lagers.
Kunden gezeigt, wo bei uns welcher Artikel zu finden ist.
Merksätze zum Warenverkauf! 2/2
Wenn eine gewünschte Ware nicht vorrätig ist, empfehlen wir eine Ausweichware.
Wenn ein Kunde eine Hauptware oder für einen bestimmten Zweck einkauft, empfehlt der Verkäufer die dazugehörigen Ergänzungswaren.
Der Verkäufer ist an seinem Arbeitsplatz für die Waren mitverantwortlich. Insbesondere muss er sie richtig platzieren und gut präsentieren, auch in Beschaffenheit und Menge, sowie in Kennzeichnung und Preisangabe kontrollieren.
Nachdem ich nun schon unzählige Male an diesem Turm mit Cup Noodles vorbeigelaufen bin, haben Ines und ich die Produkte nun auch mal selber getestet. Zum ersten Mal, wohlgemerkt.
Becher auf, Wasser rein, drei Minuten warten, geht so lecker. Für 1,19 Euro bekommt man zwar schon eine Menge geboten, aber tagtäglich könnte ich diese Nudelgerichte auch nicht essen. Aber mal sind sie okay, wenngleich ich aus ökologischem Standpunkt diese massiven Becher nicht gutheißen möchte.
Nach anfänglichen fünf Artikeln haben wir nun fast das komplette 1-Liter-Mehrweg-Sortiment von Sinalco hier im Markt stehen. Immerhin können wir über unseren Großhändler (Trinks Bremen) elf verschiedene Sorten bekommen.
Bislang werden sie gut angenommen, wenngleich natürlich Kunden, die ausdrücklich Coke haben wollen, keine Sinalco-Cola nehmen würden. Welche mögt ihr denn lieber? Ist Sinalco auch dauerhaft eine akzeptable Alternative hier im Markt?
Nach mehreren Wochen haben wir nun mal wieder einen Aufsteller mit den Produkten von YFood hier im Laden stehen. Allerdings nicht die fünf Standardsorten, sondern die winterlichen Sorten Apfel-Zimt, Salzkaramell und Beere-Schoko.
Da ich weiß, wie beliebt diese Artikel zumindest bei uns sind, habe ich diesen Aufsteller gleich dreimal bestellt. Einer steht auf der Fläche, die anderen noch im Lager. Nach nur einer Viertelstunde waren bereits die ersten drei Flaschen verkauft.
Eine Kollegin hat mit einem Kollegen gewettet, dass die drei Displays bis Ende des Jahres verkauft sind. "Bis Ende November" ist zwar sehr optimistisch, aber das war mal meine Schätzung, wenn es so weitergeht …
Vor ein paar Tagen hatte ich eine Idee zu einem Videoprojekt und direkt mit der Umsetzung angefangen: Das Bild der Kamera hier im Markt, die den größten Teil des Marktes inklusive der Aktionsfläche erfasst, werde ich jetzt ein Jahr lang täglich (außer Sonntags) speichern. Natürlich so, dass keine Kunden oder Mitarbeiter darauf zu erkennen sind. Was ich hinterher mit den Bildern noch machen werde, wird sich zeigen – aber generell wird wohl ziemlich sicher auf irgendeine Zeitraffer-Zusammenfassung hinauslaufen.
Ist bestimmt mal spannend. Glaube ich. Vielleicht ist es hinterher auch kompletter Käse. Aber auch das wird sich zeigen …
Ich kann nicht sagen, ob viel passiert in unserem alten Markt in der Cramerstraße in Delmenhorst. Der Haufen hinten auf dem Parkplatz ist etwas größer geworden, offenbar wurden da irgendwelche Holzwände ausgebaut. Ziemlich sicher wird das Gebäude also entkernt und für den maschinellen Abbruch vorbereitet.
Meine Mail an das Abbruchunternehmen, in der ich darum gebeten hatte, noch einmal in das Gebäude reingehen zu können, blieb leider unbeantwortet. Also werde ich doch wohl mal spontan mit einer Kiste Haake Beck (oder alternativ gemischter Softdrinks) dort direkt vor Ort vorsprechen müssen.
Seit Wochen liegen EDEKA und Coca-Cola im Clinch. Von den Preisverhandlungen und Auslistungen dürfte durch die Medien inzwischen wohl jeder etwas mitbekommen haben. Unser Cola-Regal wird leerer und leerer, bis auf ein paar Artikel, die seit Wochen hier im Regal überdauern.
Damit ist wohl klar, worauf wir hier auch zukünftig verzichten können.
Vielen Dank an Burkhard für die Zusendung dieses Fotos des SPAR-Marktes in Ascain. Ascain ist einer der am weitesten in der Südwestspitze Frankreichs gelegenen Orte. Oder wie Herbert Grönemeyer schon sang: "Tief im Westen …" Ob es in Bochum einen SPAR gibt, weiß ich jedoch nicht. Ich hör ja schon auf.
Wir haben mal wieder eine Baustelle direkt vor der Tür. Dieses Loch ist Teil des gesamten Bauprojekts, das hier seit ein paar Monaten stattfindet. "Da war doch erst alles offen, warum grabt ihr jetzt schon wieder hier herum?", wollte ich wissen.
Ganz einfach: Zuerst wurden die neuen Gasleitungen verlegt und in einem zweiten Schritt werden nun die jeweiligen Hausanschlüsse hergestellt. Klingt logisch, denn sonst wären die Anlieger wochenlang von der Versorgung abgeschnitten gewesen – und hier wird heute unser Haus an die neuen Rohre angeschlossen.
Dieser Anblick wird auch nicht von Dauer sein. Sobald die Verbindung hergestellt ist, wird das Loch wieder verschlossen und heute Abend soll schon nichts mehr davon zu sehen sein.
Das ging ja schneller als gedacht: Der "Knipser", wie wir den Typen mit der Kneifzange inzwischen intern getauft hatten, war erneut hier. Eine unmittelbare Folge seiner Vorgehensweise war ihm zum Verhängnis geworden – nämlich das Durchknips-Geräusch, das seine Zange hier in der Getränkeabteilung verursachte. Mein Azubi hatte dies nämlich mitbekommen und hatte daraufhin die anderen Kollegen informiert.
Das Ende vom Lied war, dass der Dieb im Streifenwagen mitfahren durfte und seine Zange war er auch los. Die hatten die Polizisten nämlich bereits ganz am Anfang eingesackt.
Insgesamt wird er drei Anzeigen von mir bekommen – zwischen einer größeren Strafe wegen gewerbsmäßigen Diebstahls und einem ermahnendem "Du, du, du!" ist als Reaktion darauf hier in Bremen natürlich alles möglich. Wie es ausgehen wird, werden wir wohl nie erfahren, aber zumindest haben wir uns hier vorerst wieder mit einem Dieb weniger herumzuschlagen …
Seit einer Weile haben wir "veganen Bacon" im Sortiment. Dünne Streifen aus Gluten, die sich wie Speck braten lassen (sollen). Inzwischen haben wir das Produkt mal selber getestet. Das Ergebnis erinnerte mich eher an Finncrisp-Knäckebrot als an etwas, das ich mir freiwillig noch einmal zum Rührei auf den Teller lege.
Oft belächelt wird, warum vegane/vegetarische Produkte immer Fleisch nachahmen müssen. Nun, damit lassen sich Fleischesser eher mal dazu bewegen, die Alternativen zu kaufen. Bratwurst, Cordon Bleu oder auch Gyros lässt sich eben auf bekannte Art und Weise anrichten. Da hat man mal die Alternative auf dem Teller, ohne sich ansonsten groß umstellen zu müssen. Finde ich absolut verständlich und akzeptabel.
Aber ob man nun aber wirklich alles in vegetarisch nachbauen muss..? Ausgerechnet Frühstücksspeck ist ja nun Fleisch des Fleisches wegen.